Wir haben uns bereits auf der Gamescom mit dem neuesten Spiel von Sloclap: Absolver beschäftigt. Hier durfte man ein klein wenig kämpfen und sich die Mechanik ansehen. Was sich auf den ersten Blick als sehr spannend zeigte konnte auch nach Release noch überzeugen – das Spiel hat es in sich. Wenn man es auf den Punkt bringt kann man es als eine Kombination aus Dark Souls und Tekken beschreiben, natürlich nicht so schwer, und eventuell noch ein anderes Kampfspiel, bei welchem es gilt mit Fäusten oder optional mit einer Waffe seinen Gegner zu Brei zu verarbeiten. Vorallem der Vergleich mit dem Spiel Tekken ist insofern gut, da man als Button Smasher sowie auch mit Technik weiterkommen kann, wobei zweiteres natürlich effektiver ist! Wir durften einen Tag vor Release bereits spielen und waren begeistert, der Day X brachte jedoch einige Probleme mit sich, welche den Spielspaß immens trübten. Sehr ärgerlich! Wie immer gehen wir mit unserem Testbericht mehr ins Detail. Viel Spaß!
Direkt vorweg, viele Seiten und auch Steam-Rezensionen empfehlen es zum Controller zu greifen. Wie bei Dark Souls oder klassischen Kampfspielen, wir haben uns jedoch dagegen entschieden und wollen den PC-Test mit „Standard“ PC Komponenten in Angriff nehmen. Hier muss man sagen, wunderbar umgesetzt! Wir brauchten vielleicht eine halbe bis ganze Stunde um uns perfekt an unseren Kampfstil Namens „Windfall“ zu gewöhnen. Mit Windfall können sich die Gegner schnell aus hektischen Attacken des Gegenübers herauswinden und so zu einem Konter Angriff ansetzen. Insgesamt gibt es drei verschiedene Kampfarten:
- Kahlt
In dieser Kampfart legt der Spieler seinen Schwerpunkt auf das Absorbieren der gegenerischen Attacken und wendet diese mit den direkteren Angriffen, welche das Spiel zu bieten hat, gegen seinen Opponenten. Kahlt wird mit 1 von 3 Schwierigkeitssternen ausgezeichnet. - Windfall
Wie bereits erwähnt kann man mit Windfall seinem Gegner sehr schnell ausweichen, indem man sich das Ducken oder schnelle seitliche Schritte zu Nutze macht und danach zu einer Konterattacke ansetzt. Man kann sich diese Kampfrichtung als eine Kombination aus Verteidigung und Angriff vorstellen. Das Spiel vergibt hier 2 von 3 Sternen. - Forsaken
Bei diesem Stil legt der Spieler viel auf Parieren, im Gegenteil zu der Kahlt Methode wo wir uns auf das Absorbieren verlassen. Wer jedoch nicht richtig pariert, bekommt denn Angriff natürlich in vollster Stärke ab! Wenn man den Forsaken Stil beherrscht, kann man durch seine präzisen Verteidigungen sehr schnell reagieren umso den Gegner zu verletzen. Hier gibt es 3 von 3 Sternen und ist somit der schwierigste Stil.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Was ist eigentlich das Ziel?[/perfectpullquote]
Im direkten Gameplay Vergleich zu Dark Souls, kann man sich Absolver ebenfalls als große Singleplayer-Karte vorstellen, mit dem großen Unterschied das andere Spieler nicht in das eigene Spiel einfallen müssen, sondern per Phasing durch Zufall einfach an euch vorbeilaufen können und mit euch interagieren. Dies macht das Spiel um einiges interessanter aber teilweise auch ärgerlich, denn andere Spieler können euch jederzeit angreifen und solltet ihr noch nicht sehr geübt sein, wird man des Öfteren leicht aus den Socken gehauen.
Aber keine Sorge, die Community in Absolver ist eine der nettesten die ich je in einem Online Spiel gesehen habe. Natürlich gibt es viele Ausnahmen, dennoch berichten wir wie es uns die meiste Zeit im PvP ergangen ist. Bevor man ein Duell beginnt, verbeugt man sich voreinander und beginnt zu kämpfen. Meist geht danach einer zu Boden, der jedoch sofort wieder aufgehoben wird und dann – aufgepasst – verbeugt man sich wieder! Sehr oft ist es mir passiert, dass ich mit meinem Duellant danach in eine Gruppe gegangen bin und wir haben NPCs gemeinsam gekloppt.
Hier kommen wir nun endlich zum Inhalt von Absolver: unser Ziel ist es eine Reihe von NPCs zu besiegen um am Ende dem Endboss gegenüber zu stehen. Den Weg zu den Mini Bossen kann man im Koop bestreiten, jedoch muss man die Kämpfe gegen die dicken Macker alleine bestehen. Dies finde ich einerseits etwas schade, da es in meinen Augen sich nur um ein „halbes“ Koop handelt, es macht das Spiel jedoch wiederum schwerer und somit interessanter. Einige der Bosse haben es nämlich faustdick hinter den Ohren und man benötigt teilweise einige Anläufe bis man diese umgeboxt hat. Von den Kämpfen werden wir nicht zu viel verraten nur, dass es nach dem Endboss eine kurze Video Sequenz gibt bei welcher eventuell ein Update oder ein DLC per Teaser angekündigt werden.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Nicht alles läuft einwandfrei[/perfectpullquote]
Auch wenn das Spiel nur so vor Potential strotzt, hat es einige große Minuspunkte. Zum einen die Singleplayer / Koop Kampagne dauert maximal 5 Stunden, wenn man sich nicht zu sehr auf das PvP konzentriert. Eventuell sogar etwas weniger lang sollte man sich für die Offline-Variante entscheiden. Nach dieser kurzen Zeit hat man zwar noch die Möglichkeit sich mit anderen Spieler zu messen, jedoch gibt es dann nicht viel mehr zu entdecken bis auf einige wenige Secrets, welche man zum Großteil beim ersten Durchspielen schon findet. Der zweite Durchlauf hat uns sogar nur gut 1 Stunde gekostet. Der große Unterschied zum ersten Mal ist hier, dass man bereits Map und Gegner gut kennt und somit auf kaum Probleme stößt. Die Entwickler haben erwähnt es werden Updates kommen, unter anderem vielleicht ein Ranked Game. Aber bis dahin wüsste ich nicht was mich nach der gelungenen Singleplayer Kampagne noch im Spiel hält. Bei rund 30 Euro welche das Spiel kostet, komme ich da auf einen stolzen Preis von 6 Euro pro Stunde!
Was uns am meisten geärgert hat waren jedoch die Server Probleme zu Beginn! Wir durften das Spiel bereits einen Tag vor Release spielen und waren mehr als begeistert. Jedoch konnten wir uns am Release-Tag eine Zeitlang nicht mit dem Server verbinden und als wir dann endlich im Spiel waren machte das PvP gar keinen Spaß mehr, da sich unsere Gegner einmal vor uns dann neben und auf einmal sogar hinter uns befanden. Es gibt nichts Schlimmeres als langsames Internet und Lags! Also Alt + F4 und das Spiel wurde einmal für zwei Tage auf die Seite gelegt. Danach hat es sich zwar verbessert, dennoch sollte so etwas nicht passieren. Darum gibt es doch heutzutage Open-Beta Tests!
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Das Spiel im Detail[/perfectpullquote]
Das Gameplay wiederrum macht irrsinnig Spaß! Man hat zwar auf den ersten Blick „nur“ drei Optionen welchen Kampfstil man wählen möchte, im Spiel selbst hat man jedoch die freie Hand mit welchen Attacken und Kombinationen man seinem Opponenten gegenübertreten möchte. Einstellen kann man dies in einem eigenen Menü, wo man direkt die neuen Kombos testen kann. Dies macht jeden Spieler und Gegner einzigartig und man muss nicht nach Schema X spielen, sondern wählt seine Art selbst aus. Ein Pro-Trick für alle die das Spiel spielen möchte, um Moves zu farmen am besten offline gehen!
Die Grafik hat nichts gemeinsam mit den großen AAA Games, welche gerade so am Markt sind. Dennoch waren wir von den Charakteren und Umgebungen einfach nur weggeblasen. Dieser abstrakte Stil funktioniert einwandfrei und wirkt zu keiner Zeit abgeklatscht oder langweilig – ganz im Gegenteil, es wirkt einfach genial! Ebenfalls kommt es der Performance auch zu gute und unsere FPS sind nie in einen unangenehmen Bereich gedroppt.
Absolver ist ein geniales Spiel mit einzigartiger Kampfmechanik, welches jeden Spieler selbst entscheiden lässt wie er seinen Charakter steuert und mit welchen Attacken er seinem Gegner gegenübertritt. Wenn man ein Spiel mit Individualität sucht, wird man bei Absolver fündig. Auch das kooperative Spielen funktioniert einwandfrei, wobei es ärgerlich ist dass man aus der Gruppe gekickt wird wenn man seinen Kollegen zu oft im Kampfgefecht eine verpasst. Ebenfalls kann man im Koop die Bosse nicht gemeinsam vernichten, sondern muss sich hier Solo durchschlagen. Das macht das Spiel schwerer und aufregender, jedoch halbiert es auch den Koop-Spaß. Die Karten sind gut strukturiert und man findet sich nicht sofort zu recht, was einen großen Pluspunkt für das Erkunden ausmacht. Lineare Karten sind doch so letztes Jahrzehnt! Der visuelle Part ist ein abstrakter Genuss der auch nicht langweilig wird und den Computer nicht in die Knie zwingt. Dennoch gibt es einen großen Minuspunkt und zwar die Story dauert lediglich fünf Stunden beim ersten Durchspielen und eine bis zwei Stunden beim zweiten Durchlauf. Danach hat der Spieler nur Zugriff auf das typische PvP, welches jedoch schnell seinen Reiz verlieren kann. Langzeitmotivation? Fehl am Platz. Die Entwickler wollen noch nachrücken, dennoch bleibt in meinen Augen als alter PvE Spieler nur die drei Kampfstile durchzuspielen und sich ab und zu etwas im PvP zu üben. Dafür macht der Spieler gegen Spieler Part richtig Spaß! Als Schlusssatz bleibt nur noch zu sagen, dass 30 Euro für den momentanen Inhalt leider etwas zu viel sind, trotz geni