Aliens: Dark Descent | Test

Das erste Aliens-Spiel ist 1982 am Markt erschienen, seit dieser Zeit kommen immer wieder neue Titel in den verschiedensten Genres. Das zuletzt erschienene Fireteam Elite, ist zwar nicht das schlechteste Game, hatte aber viele Balancing Probleme, Bugs und einige andere unschöne Fehler. Mit Aliens: Dark Descent probiert nun das französische Entwicklerstudio Tindalos Interactive, die berühmte actionlastige Aliens Reihe mit Echtzeitstrategie zu vermischen. Kann ein Aliens-Spiel in diesem Gene überzeugen oder ist es ein Versuch, der unweigerlich zum Scheitern verurteilt ist?

Aliens: Dark Descent - Test
Stürze dich in das packende Abenteuer von Aliens: Dark Descent, einem teambasierten Einzelspieler-Actionspiel in der legendären Alien-Reihe.

ALIENS, WHAT ELSE?!

Aliens Spiele begleiten die Gamer Welt schon seit 1982 auf dem Atari und erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Viele verschiedene Entwicklerstudios haben sich an Aliens schon versucht und sich manches Mal auch die Finger daran verbannt. Nicht alle Aliens Ableger sind wirklich gut geworden. Umso überraschender ist es, dass ein eher unbekannteres französisches Entwicklerstudio sich an so einen Titel in Zusammenhang mit diesem Genre herantraut.

Tindalos Interactive, hat bereits einige Erfahrungen mit Echtzeitstrategie Titeln. Inklusive Aliens Dark Descent gib es aber insgesamt nur 6 Spiele von diesem Studio. Im Hintergrund steht allerdings der Publisher Focus Entertainment, welchen ihr vielleicht von den ein oder anderen Spielen schon kennen dürftet. Ich war sehr gespannt auf das Spiel und wie mein Test ausfallen wird, ich kann euch schon jetzt verraten, dass das Entwicklerstudio wirklich alles versucht hat, um dem Spiel das bestimmte etwas mit einer gruseligen intensiven Aliens Atmosphäre zu verleihen.

ECHTZEITSTRATEGIE

Dieses Genre mit der Thematik von den Alien-Filmen zu verknüpfen ist mit Sicherheit eine Herausforderung und ein waghalsiges Unterfangen, in diesem Fall ist das Endergebnis aber sehenswert! Die integrierten Features, wie der Basenbau und die Missionsvorbereitung erinnern ein wenig an X-COM. Die Missionen selbst knüpfen dann aber eher an Echtzeitstrategiespiele mit einer gewissen Stealth Mechanik an. Diese Kombination funktioniert erstaunlich gut!

Es herrscht bei fast jeder Mission das Gefühl einer Unterlegenheit gegenüber den Aliens und es kommt eine gelungene und passende grusel Atmosphäre auf, bei der man jeden Schritt genau planen möchte um zu überleben. Thematisch gesehen, wird Aliens Dark Descent der Filme Reihe auf jeden Fall gerecht und kann in diesem Punkt eindeutig überzeugen! Ich muss aber zugeben, dass ein paar Mechaniken zu kurz kommen und das Balancing/Gameplay hin und wieder wirklich sehr frustrierend sein kann.

SPIELMECHANIK

Die Spielmechaniken von Aliens Dark Descent kennt man auch schon von anderen Games und sind nichts Neues. Gepaart mit der dichten Atmosphäre und dem Genre aber relativ einzigartig am Markt. Ihr müsst in jeder Mission eure Ziele erfüllen und die Aliens überleben. Dazu steht euch eurer Trupp zur Verfügung, mit den verschiedensten Fertigkeiten. Stellenweise kommen in den Missionen immer wieder Alienhorden, die nur mit der richtigen Strategie überlebt werden können. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit sich mit speziellen Kits in einzelne Räume zu verbarrikadieren, um den Stresslevel zu senken und Gesundheit zu regenerieren.

Das Spiel selbst ist tageweise aufgebaut und mit jedem verstrichenen Tag erhöht sich die Anzahl der Aliens auf dem Planeten, was den Schwierigkeitsgrad schön langsam immer weiter nach oben steigen lässt. Der Basenbau selbst, lehnt sich, wie oben schon erwähnt an X-COM Ableger an, wobei dieser bei Aliens Dark Descent etwas oberflächlicher, mit weniger Optionen ausfällt. Alle Mechaniken des Spiels, greifen gut ineinander und funktionieren, leider sorgen, manche integrierten Features für sehr unangenehme Bugs, dazu aber später mehr.

FRUSTRESISTENZ

Aliens Dark Descent ist ein Spiel, mit dem ihr eindeutig ein intensives und thematisches Alien Erlebnis habt, leider stellenweise aber sehr Frustresistent sein müsst. Dies liegt nicht alleine an dem ansteigenden Schwierigkeitsgrad und den bei fast jeder Mission kommenden Alien Horden, sondern auch an den vorhandenen Bugs. Wobei hier lobend erwähnt werden muss, dass es von Tindalos Interactive regelmäßige Updates gibt, um die vorhandenen Bugs auszumerzen und das Spielerlebnis zu verbessern.

Was die oft von allen Seiten kommenden Alienhorden betrifft, hilft hier die richtige Strategie, welche mitunter dazu führt, dass eine Mission verdammt lange dauern kann und das Spiel eintönig wird. Wer beispielsweise, das Missionsgebiet mit gut platzierten und genügend Minen verseht, hat in den meisten Missionen keine Probleme mit dem Ansturm der Aliens. Dies führt aber dazu, dass ihr jedes Mal aufs neue darauf warten müsst, bis die Minen wieder einsatzbereit sind. Diese Strategie zieht eine Mission unnötig in die Länge und statt Frust, kommt Langeweile auf.

GRAFIK & SOUND

Die Grafik ist für dieses Genre gut, kann aber nicht mit aktuellen Triple A Echtzeitstrategiespielen mithalten. Grafikbugs sind mir selbst keine aufgefallen, somit gibt es bei der Grafik insgesamt wenig zu bemängeln. Die Aliens, Umgebung und auch die eigenen Einheiten sind erstaunlich gut umgesetzt und passen perfekt in die Welt der Alien-Filmreihe. Der Sound ist ebenfalls sehr thematisch gewählt und spielt bei der dichten und intensiven Atmosphäre eine große Rolle. Was die Grafik und den Sound von neueren Spielen am Markt anbelangt, ist bei vielen Games Luft nach oben.

Tindalos Interactive, hat sich mit beiden Punkten sehr bemüht. Die minimalen PC-Anforderungen im Zusammenhang zu der gezeigten Grafik, lässt aber den Schluss zu, dass das Entwicklerstudio von Anfang nicht vorhatte, ein grafikintensives, hoch auslastendes Game zu kreieren. Es gibt weder lags noch Framerate Einbrüche, die das Spielerlebnis trüben. Für die minimalen PC-Anforderungen ist die Grafik durchaus gelungen. Die Aliens selbst, sind so gut designt worden, dass man denken könnte, diese wurden direkt aus den Filmen in das Spiel importiert. Für den ein oder anderen wäre es noch erwähnenswert, dass es keine Deutsche Synchronisierung gibt, sondern nur deutsche Untertiteln.

BUGS

Spielabstürze selbst, hatte ich in meinem Test nicht, jedenfalls keine direkten. Aliens Dark Descent wird aber von ein paar Bugs heimgesucht, welches das Spielvergnügen sehr schnell trüben können. Die Mechanik, sich in bestimmten Räumen zu verbarrikadieren und die Tür mit Kits zuzuschweißen ist eine gelungene Umsetzung und gute Idee, hier muss aber unbedingt darauf geachtet werden, dass genug Kits noch übrig sind, um die Tür auch wieder aufzuschweißen. Wenn einer nicht darauf achtet, kommt man sonst nicht mehr aus dem selbst erstellten Schutzraum heraus und darf von vorherigen Checkpoint nochmal beginnen. Dieser Punkt ist nicht wirklich ein Bug, sondern eher einer der Spielmechaniken geschuldet, nervig ist es trotzdem, wenn es einmal passieren sollte.

Der ansteigende Schwierigkeitsgrad ist auch eine gute Idee und verleiht dem Spiel eine noch tiefere Immersion, an manchen Stellen einer Mission im späteren Verlauf des Spiels, wird es dadurch aber unheimlich schwer einzelne Missionen erfolgreich abzuschließen. Es ist mir öfter passiert, dass bei bestimmten Orten, die eigentlich das nächste Event auslösen sollten, nichts passierte, somit muss hier ebenfalls wieder von letzten Checkpoint aus neu gestartet werden. Ihr merkt vielleicht schon, auf welche Art und Weise sich die Bugs bemerkbar machen, es läuft meistens darauf hinaus, dass man einen bestimmten Abschnitt einer Mission wiederholt spielen muss. Zusätzlich ist es mir selten passiert, dass bei Checkpoints nicht gespeichert wurde. Wenn diese Bugs mehrfach bei derselben Mission auftreten, findet der eigentlich intensive Spielspaß ganz schnell ein Ende. Wie bei vielen meiner Reviews, muss ich auch hier anmerken, dass ein freies Speichersystem bei Aliens Dark Descent vielleicht die bessere Option gewesen wäre. Auch wenn ein Checkpoint System mit fixen Speicherpunkten bei gruseligen Games oftmals die Intensität des Spiels steigert.

Wie oben schon erwähnt gibt es laufend neue Updates von dem Entwicklerstudio, um die integrierten Bugs auszumerzen, ein paar Punkte, die ich hier erwähnt habe, sind aber generell gesehen keine Bugs, sondern den Spielmechaniken geschuldet. Ob hierfür ebenfalls Updates kommen, wird man zukünftig noch sehen.

FAZIT

PRO

  • Intensives Spielerlebnis
  • Thematisch gut umgesetzt
  • Gut ineinandergreifende Mechaniken
  • Packendes Gameplay
  • Echtzeitstrategie im Alien Universum
  • Aliens eindrucksvoll design
  • Passender Sound

KONTRA

  • Grafik nicht am neusten Stand
  • Nervende Bugs vorhanden
  • Basenbau zu rudimentär
  • Frustresistenz von Vorteil
  • Kein Deutscher Ton nur Untertiteln
  • Gute Ansätze, nicht alles gut durchdacht
  • Mission sind mit ein paar Strategien langatmig und eintönig
8.1

Grandios

Gameplay - 7.9
Grafik - 7.7
Sound - 8
Inhalt - 7.9
Atmosphäre - 9
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
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