Sieben Jahre nach Animal Crossing: New Leaf steht mit Animal Crossing: New Horizons nun endlich wieder ein neues Animal Crossing Abenteuer für eine entspannte Auszeit des täglichen Wahnsinns zur Verfügung. Das Stadtleben und Bürgermeister Dasein weit hinter sich gelassen, verschlägt uns der Titel diesmal auf eine einsame Insel, die wir auf unbeschwerte Art zum Leben erwecken dürfen. Wir haben keine Kosten gescheut und kurzerhand Tom Nook´s „Reif-für-die-Insel-Paket“ gebucht und verraten euch warum New Horizons gerade jetzt eine willkommene Zuflucht ist, um den mit schlechten Nachrichten geprägten Alltag zu entkommen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Reif für die Insel[/perfectpullquote]
Bevor wir unser Insel-Aussteiger-Leben beginnen dürfen, erstellen wir uns in bekannter Nintendo Manier ein im Mii-Stil geprägtes virtuelles Ich. Schnell noch Name und Geburtsdatum eingetragen und schon dürfen wir unser bevorzugtes Reiseziel in Form von Nord oder Südhalbkugel auswählen. Das Nook Inc. Reisebüro erledigt den Rest und fliegt uns auf eine mehr oder weniger verlassene Insel, auf der uns der Reiseleiter Tom Nook persönlich begrüßt. Nach der Begrüßung fällt Tom Nook aber gleich mit der Tür ins Haus und bespricht mit uns die Kosten für den Inseltransfer. Da wir aber weder Bares oder Wertsachen mit uns führen, dürfen wir den Betrag in Form eines Nook-Meilen-Kredits zurückzahlen. Als Draufgabe bekommen wir für den Anfang erstmals ein Zelt ausgehändigt, welches wir frei auf der Insel aufschlagen dürfen.
Neben dem Zelt erhalten wir auch unser eigenes Nook Phone, das im Laufe des Spiels mit zahlreichen Apps erweitert wird. Das wichtigste am neuen Smartphone ist aber die Nook-Meilen-App! Diese App stellt ein Erfolgssystem dar, welches sämtliche von uns durchgeführten Aktionen (sammle 50x Unkraut, etc.) in Nook-Meilen umwandelt. Genug gearbeitet! Mit einer kleinen Feier lassen wir den ersten Tag am Lagerfeuer ausklingen – sehr entspannend!
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Unser eigenes Paradies[/perfectpullquote]
Doch die Feierlaune hält nicht lange, denn die Insel muss aufgeräumt und der Kredit zurückgezahlt werden. Wir wollen ja nicht ewig in einem Zelt schlafen müssen. Der Traum vom eigenen Inselhaus ist für den Anfang genug Ansporn um die Insel vom Unkraut zu befreien, welches wir in Form von Sternis zusätzlich verkaufen können. Aber die Insel bietet so viel mehr! Nebenbei sammeln wir Ressourcen (Äste, Kirschen, Steine) mit denen wir nach erfolgreichen Absolvieren des Nook-Bastelkurses erste “Wackelwerkzeuge” herstellen. Diese Einsteiger-Werkzeuge halten zwar nicht lange, eröffnen uns aber Zugang zu weiteren Ressourcen wie Holz oder Eisenerz. Dadurch sind wir in der Lage (benötigte Bastelanleitung vorausgesetzt) bessere Werkzeuge, Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände herzustellen. Und das ist wichtig, denn Ziel des Spiels ist es eine Trauminsel zu erschaffen, die neue Bewohner anlocken soll.
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Doch wie sieht es denn nun mit unserem eigenen Haus aus? Stimmt, da war doch was. Damit wir den Kredit zurückzahlen können, zwingt uns das Spiel zum Grinden. Gefühlte tausend geangelte Fische oder gefangene Insekten später, haben wir unser Ziel erreicht und dürfen Nook die erfreuliche Nachricht überbringen, dass wir endlich den Kredit zurückzahlen können. Doch die Freude hält nicht lange, denn der Bau des Hauses kostet wieder ordentlich, diesmal aber in Form von Sternis. Somit beginnt der Kreislauf des Grindens wieder von Vorne. Das hört sich jetzt schlimmer an als es letztendlich ist! Denn das Spiel macht uns dabei keinen Zeitdruck! Wir erledigen alles, wann und wie wir es wollen. Das Haus wird vorgestreckt (dauert aber einen ganzen Tag – Reallife Tag – bis es fertiggestellt wurde) und für die Rückzahlung des Kredits haben wir unendlich Zeit. Das nimmt dem Ganzen zwar etwas Wind aus den Segeln, ersetzt aber den steinigen Weg dorthin nicht und könnte für den einen oder anderen etwas langweilig sein.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Interessante Einwohner, zahlreiche Aufgaben[/perfectpullquote]
Lässt man sich aber auf den Spielablauf ein, erwartet uns in Animal Crossing: New Horizons ein unglaublich umfangreiches Spiel mit interessanten Begegnungen, zahlreichen Aufgaben und schier unendliche Anpassungsmöglichkeiten, welche nur die eigene Kreativität begrenzen. So helfen wir zb. ein Museum aufzubauen und stiften unserer gefangenen Fische oder Insekten. Dadurch entwickelt sich das Museum weiter und es erwarten uns großartige Schauräume, Aquarien und ausgestellte Fossilien. Nebenbei erfahren wir nützliche Informationen über sämtlich gespendete Tierchen.
Mit Hilfe der Nook-Meilen buchen wir Flüge zu anderen Inseln, wo wir weitere Rohstoffe oder neue Früchte für unsere Insel erbeuten. Immer mit dem Ziel vor Augen, die attraktivste Insel der Region zu erschaffen, schafft es Animal Crossing: New Horizon auf unerklärliche Art und Weise einem vor der Switch zu halten und motiviert mit Events, witzigen Bewohnern, neuen Bastelanleitungen und zahlreichen Überraschungen.
Hat man mal längere Zeit nicht reingesehen, informiert uns Tom Nook in täglichen Ansprachen oder per Schwarzem Brett (was man übrigens auch selbst für Mitteilungen nutzen kann) über die aktuellen Neuigkeiten. Coole Sache!
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Hilfskraft gesucht![/perfectpullquote]
Keine Frage, New Horizons ist schon ein großartiges Spiel, aber definitiv nicht für jeden. Auf der einen Seite steht das ewige Grinden, auf der anderen Seite die etwas fragwürdige Spielmechanik. Das Spiel greift nämlich stets auf die aktuelle reale Uhrzeit zurück. Kommt man aufgrund des Alltags immer nur spät am Abend zum Zocken, ist es auch auf der Insel Abend. Das schränkt das Spielerlebnis leider sehr stark ein!
Der Shop, wo wir Güter kaufen und verkaufen können, hat nämlich fixe Öffnungszeiten und ist am Abend geschlossen. Eigene Bewohner und Inselbesucher bekommt man ebenso nicht zu Gesicht, da diese zu später Stunde in der Regel schlafen. Des Weiteren fängt man am Tag andere Fischarten oder Insekten als in der Nacht. Das ist wirklich schade und der Spielfortschritt lässt lange auf sich warten 🙁
Den größten Kritikpunkt kassiert New Horizons aber beim Multiplayer-Modus! Der Spieler der New Horizons zum ersten mal startet ist der sogenannte Inselsprecher. Dieser erstellt nicht nur die Insel, er hat auch alleinig die Macht, sämtliche relevanten Ereignisse (Häuser für neue Bewohner bauen, etc.) zu steuern, die den Spielfortschritt vorantreiben. Mitspieler die sich ebenfalls auf der erstellten Insel niederlassen, können zwar Ressourcen sammeln, Werkzeuge herstellen, Fische/Insekten fangen und ihr eigenes Haus bauen bzw. einrichten, haben aber keine Macht den Spielverlauf zu verändern. Diese bleiben nichts anderes als Hilfskräfte! Es ist auch nicht möglich auf einer Switch zwei verschieden Inseln zu erstellen! Möchte man ein eigenes Spiel starten, braucht man eine eigene Switch und eine eigene Version des Spiels. Sehr sehr fragwürdig!
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Liebevolle Inszenierung[/perfectpullquote]
Animal Crossing: New Horizon sieht dank der großartigen Comic-Grafik und den liebevollen Details wirklich zum anbeissen aus. Seien es die von den Bäumen herabfallenden Wespennestern, die Bewohner die bei Regen mit dem Schirm herumlaufen, funktionierende Uhren, witzige (wenn auch teils zu lange) Dialoge oder die Animationen selbst, man merkt in dem Spiel steckt viel Liebe. Alles und wirklich alles ist sehr charmant umgesetzt und bringt einem immer wieder zum Schmunzeln.