Aragami 2 | Test

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Stark durchgemischter Genre-Mix mit wenig Neuigkeitswert und einigen technischen Mankos

Ich versuche euch mal mit wenigen Titel zu erläutern, was alles in den Aragami 2 Cocktail an Genre gemixt wurde: Dark Souls, Nioh, Dishonored, Assassins Creed und ein wenig Devil May Cry. Na, schon maximal verwirrt? Waren wir ebenfalls zu Beginn. Der erste Teil von Aragami hat mit guter Geschichte und comic-hafter belebter Welt gut abgeschnitten. Der Nachfolgetitel von Lince Works verspricht die nächste Geschmacksexplosion. Ob die Verpackung hält was sie verspricht oder man doch besser den Beilagezettel vor der Einnahme lesen sollte, verraten wir euch im nachfolgenden Review.

Aragami 2: Test

Tritt dem Schatten Clan bei und bekämpfe die Invasoren Armeen, um dein Volk zu beschützen.

IMMER DIESE NINJA-SAMURAI-HELDEN

Ferner Osten. Nacht. Ein Samurai stirbt. Oder doch nicht ganz? Kennen wir dieses Klischee nicht schon? Als wiedererweckter Ninja-Samurai finden wir uns erneut im Kampf um Gut und Böse. Wer hat uns getötet und wieso? Nebensache! Hauptsache wir helfen dem nächstgelegenen Dorf bei dessen kleinen und großen Problemchen, oder? Logisch kann man das zwar nur bedingt nennen, jedoch ist damit der Plot von Aragami 2 recht gut umrissen. Sei es wie es wolle! Wir machen uns mit dem Lvl1 Schwert auf, um die Gegner im offenen Kampf zu fordern. Aber Moment … die Gegner sind ja … SAUSTARK! Und mit drei Hieben liegen wir schon am Boden und bluten unser stockendes Blut wieder aus.

Mhhh … dann halt doch anders. Über die Dächer, rein in die Büsche und per Tastendrück Töten wir die ach-so-starken Gegner mit einem einzelnen Hieb … was zur …? Welcher Logik kann das wohl folgen? Aber naja … wir nehmen es hin und bahnen uns unseren Weg zu den einzelnen Missionszielen. Die nahegelegene Stadt im sogenannten Rashomon-Tal gilt es nämlich tatkräftig zu unterstützen. Der dort ansässige Großmeister hat uns nämlich das zweite Leben geschenkt und dafür sind wir natürlich überaus dankbar. Per Maske verschleiern wir unsere untote Identität und nehmen so reiß-aus in die fernöstliche Welt des Ninja-Daseins …

GEBÜSCHE UND ANDERE TÖDLICHEN DINGE

Einleitend wurde der Genre-Mix ja bereits erwähnt. Nun dröseln wir das Rezept einmal auf.

Dark-Souls: Grundlegende Schwierigkeit der Kämpfe lehnt sich stark an den bereits in die Jahre gekommen Titel an. Per Ausdauerbalken wird bestimmt zu wie viel wir (noch) fähig sind und was wir agieren können. Erschöpft sich diese sind sowohl Angriffe als auch Verteidigungen undurchführbar. Mit wenigen Hieben ist unsere Lebensleiste auch schon am Ende. Sprich zwei bis drei satte Hiebe und wir hauchen unser kaum vorhandenes Leben erneut aus. Frust für viele, Herausforderung für manche.

Nioh: Stilistisch lehnt sich Aragami 2 hierbei an das fern-östliche Vorbild an. Die Umgebung und das Story-Setup sind hier sehr ähnlich. Auch der kulturelle Einfluss bis hin zur Original-Sprache ist dem japanischen Ninja-Samurai-Heldentum gewidmet. J-Fans kommen hierbei voll auf Ihre Kosten. Alle Nicht-J-Fans sei abgeraten. Sogar die klassische bekannte Ninja-Samurai-Schnelllauf-Haltung ist großartig in Szene gesetzt. 80er-jahre-Japanfilmdarsteller könnten sich was abschauen … wenn sie noch leben … und noch gehen können.

Dishonored: Geschichtlicher Inhalt ist für mich ein klassisches Déjà-vu-Erlebnis. Die Storyline ist sehr ähnlich an Dishonored. Versteht mich nicht falsch: ich habe Dishonored geliebt. Damals. Als es neu war. Und keine Kopie eines anderen Games. Ob gewollt oder nicht … wiederbelebt … mit Rachegelüsten … und diese Maske … ach kommt schon!

Assassins Creed: Die Spielmechanik erinnert mich sehr stark an eine Light-Version der AC-Reihe. Wir hüpfen von Dach zu Dach, belauschen Gespräche, meucheln Gegner aus Deckungen und Eckvorsprüngen heraus. Umhang, Cape, … auch hier starker Einfluss aus einer wohlgeformten Spielereihe heraus. Grundlegend nicht schlecht in Szene gesetzt. Jedoch wenig Neuwert. Auch das Levelsystem mit vergabe von Punkten am Fertigkeiten-Tree entspringt keiner neuen Quelle.

Devil May Cry: Wo es dann doch rasanter zugeht ist beim Teleport- und Doppelsprung. Diese beiden Kombinationen sind im Fingergedächtnis noch aus der Devil May Cry Reihe abgewandelt. In einem actionlastigen Game absolut hilfreiche Funktion. Im Schleich-Spiel nur dann sinnvoll, um schnell an hochgelegene Vorsprünge zu kommen. Die Mechanik funktioniert einwandfrei und ist gut gelungen.

COMIC? WOHER?

Genug von der Mixtur und dessen Inhalt. Wie sieht es mit der Optik aus? Zugegeben schlägt Aragami 2 auf der PS5 keine AAA-Titel vom Stockerl. Allerdings entspringt die Optik einem gewissen Stil. Leider wurde der stark Comic-lastige Stil des Vorgängers eher nur in abgeschwächter Form aufgesetzt. Die Umgebung ist mangelhaft lebendig und zum Teil wird starkes Level-Recycling betrieben. Für einen Vollpreistitel wäre dies ein großes Manko. Bei Aragami 2 lassen wir der Vernunft Vorrang walten und akzeptieren diesen Punkt.

 

Die Gegner sind un-vielfältig und auch nicht unbedingt die hellsten Birnen im asiatischen Kronleuchter. Wird man kurzeitig entdeckt, ist nicht der naheliegende Busch zu untersuchen, sondern die 5m hohe Häuserkante daneben … Ihr seid ja eure Yen nicht wert. Verbunden mit den schweren Direkt-Konfrontationen hilft uns die zurückgeblieben KI allerdings so manchmal aus.

Die Kämpfe sind dazu jedoch sehr gut in Szene gesetzt. Das Samurai-Schwert flitzt passend schnell und behäbig durch die Lüfte und hinterlässt massenhaft Blut … wenn man trifft. Schade, dass dieser Aspekt eigentlich ungewollt wirkt im Spiel, da Schleichangriffe effizienter und wohlgemerkt um ein Vielfaches leichter sind. Schade eigentlich …

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FAZIT

PRO

  • Mixtur aus mehreren Genre
  • Japan-Style für Fans
  • Sehr gute Original-Sprachausgabe

KONTRA

  • Unentwickeltes Kampfsystem
  • Frustrierende Glitches
  • Unbelebte Umgebung
  • Veraltete Non-Comic-Optik
6.9

Ausbaufähig

Gameplay - 6.8
Grafik - 6.7
Sound - 6.9
Inhalt - 7.3
Atmosphäre - 6.6
Seitdem ich zum ersten Mal einen Controller in der Hand hielt wusste ich, dass dies eine Freundschaft fürs Leben wird. Bis heute ist der digitale Sport für mich fixer Bestandteil meiner Freizeit. Mit AustriaGaming ist er sogar zum Teil zur Berufung geworden. Favorisierte Spiele sind für mich aus dem Genre Horror, SciFi und RPG mit viel geschichtlichem Tiefgang. Gerade innovative und alternative Games ziehen mich öfters in den Bann.
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