Arcanium: Rise of Akhan | Test

Arcanium: Rise of Akhan verlässt nach langer Zeit den Early Access und ist ein solider Mix aus Roguelike & Deckbuilding.

Arcanium: Rise of Akhan ist von dem Entwicklerstudio Supercombo, Inc. am 08.12.2020 erschienen und verlässt nun den Early Access. Was der Titel für uns bereit hält und ob sich die lange Entwicklungszeit gelohnt hat, erfahrt ihr in unserem Test!

Arcanium: Rise of Akhan - Test

Arcanium ist ein episches, ehrgeiziges Einzelspieler-Strategiespiel mit offener Welt, das das Beste aus Roguelite und Deckbuilding in sich vereint.

EINE LANGE REISE

Bei meiner Recherche über Arcanium: Rise of Akhan ist mir gleich zu Beginn einiges ins Auge gesprungen. Über das Entwicklerstudio selbst ist sehr wenig zu finden und trotzdem wirkt die Promotion sehr ausgewachsen. Alleine dieser Hintergrund machte mich neugierig und ich dachte daran, dass vielleicht ein größerer Publisher oder ein bekannteres Spielestudio hinter dem Titel steckt. Bei näherer Betrachtung ist mir aber gleich aufgefallen warum das so ist!

Das Entwicklerstudio Supercombo, Inc. hatte einfach die Vision eine perfekte Symbiose zwischen einem Deckbuilding Game mit Rollenspielelementen im Roguelike Stil zu kreieren. Die Idee der Entwickler wurde dann über die Crowdfunding Seite fig.co überhaupt erst ins Leben gerufen und hatte ein Go für die Entwicklung erreicht. Ab dem 08.12.2020 war der Titel dann auf Steam im Early Access verfügbar. Seitdem ist sehr viel passiert und die Entwickler haben mit Updates nicht gespart. Aktuell ist der Titel auf PC, Android und via Netflix spielbar.

GAMEPLAY

Jeder der Slay the Spire, Griftlands oder auch Hearthstone schon einmal gespielt hat, wird sich in Arcanium: Rise of Akhan sehr schnell zurechtfinden. Nach dem sehr guten Tutorial und der Hilfefunktion, lernt man sehr schnell, was die einzelnen Karteneffekte bewirken und man hat dadurch einen sehr leichten Einstieg in das Spiel.

Ihr startet jeden Durchlauf mit 3 Heldenkarten und müsst euch auf der hexagonalen Map bis zum Endboss durchkämpfen. Nach jedem Run, erwarten euch mächtige Artefakte, verschiedene Upgrades und neue Helden. Insgesamt warten über 400 Karten und 24 Helden von euch entdeckt zu werden. Jeder Held bringt seine eigene ultimative Fähigkeit mit und hat sozusagen seinen eigenen „Mana“ Vorrat. Das bedeutet, je nach gewählten Held stehen euch bestimmte Karten für den Deckbau zur Verfügung. Da es über 400 Karten, 24 Helden, verschiedene Artefakte und eine Upgrade-Möglichkeit einzelner Karten gibt, sind die Kombinationsmöglichkeiten enorm.

DIE UNTERSCHIEDE

Ich muss zugeben in letzter Zeit ist die Spieleindustrie mit Roguelike Games regelrecht überschwemmt worden, eines war besser, ein anderes schlechter. Die Gemeinsamkeit aller dieser Spiele ist und bleibt leider das größte Problem von Roguelike Games. Es ist einfach der oft ansteigende Frustfaktor in Verbinden mit Langeweile immer dasselbe Level spielen zu müssen, bis man endlich stark genug ist um das eine Level erfolgreich abschließen und das Spiel sozusagen beenden zu können. Bei vielen solcher Spiele haben auch die zufällig generierten Welten nicht geholfen. Bei einem richtigen Roguelike Titel kann man einige hunderte Stunden verbringen bis man bei seinem Hauptcharakter wirklich alles freischaltet. Es hat in der letzten Zeit auch ein paar Juwelen wie Slay the Spire, Hollow Knight, Hades und natürlich Dead Cells gegeben. Diese Spiele haben gezeigt, dass auch Roguelike Titel nicht nur für Fans des Genres etwas sind.

Bei der sehr großen Auswahl an Roguelike Titeln am Markt, warum solltet ihr euch Arcanium: Rise of Akhan trotzdem einmal näher anschauen? Für mich ist Arcanium wie das Deckbuilding Brettspiel auf das ich schon lange gewartet habe. Das Spiel fühlt sich nicht wie ein typisches Roguelike Game an, wenn man einen Run einmal verlieren sollte, kommt mehr das Gefühl hoch als hätte ich gerade beim Monopoly oder Mensch Ärgere dich nicht verloren und freue mich schon auf die nächste Runde. Wie in einem meiner anderen Reviews auch schon erwähnt, finde ich, ist Roguelike & Deckbuilding wie für einander gemacht. Nebenbei macht das Spiel mit der hexagonalen Map, die sehr an ein Brettspiel erinnert, vieles richtig.

DER KERN

Beim Starten des Tutorial sind mir schon starke Ähnlichkeiten zu Hearthstone entgegengesprungen. Nachdem ich mich etwas genauer mit den Spielmechaniken vertraut gemacht habe, sind mir aber schnell einige Unterschiede aufgefallen. Erstens einmal liegen nur die Heldenkarten auf dem Spielbrett und zum anderen können diese auch die Positionen tauschen. Das Tauschen der Positionen bringt noch einmal eine ganze Portion Taktik und Tiefgang ins Game. Arcanium versucht sich mit ein paar Kleinigkeiten von der Masse abzuheben und ich finde, das ist den Entwicklern ohne Frage gelungen.

GRAFIKSTIL & SOUND

Die Hintergrundmusik ist passend gewählt, kann aber mit der eines Hearthstones, welche ein ganz eigenes Flair übermittelt, nicht ganz mithalten. Die Soundeffekte sind gut, aber eher Standardeffekte in einem Kartenspiel. Genauso die Animationen der Karten. Die Grafik passt in das komplette Setting, könnte den ein oder anderen aber etwas zu Comiclastig sein. Insgesamt kann man über den Sound und die Grafik nicht meckern, auch wenn sich diese von anderen Kartenspielen wenig unterscheiden. Bei meinem Test sind mir keine nennenswerten Bugs aufgefallen, womit ich nach der langen Early Access Phase aber auch nicht gerechnet hätte.

FAZIT

 

PRO

  • Gutes Tutorial
  • Spielmechanik mit Tiefgang
  • Langzeitmotivation
  • Kaum Frustmomente

KONTRA

  • Grafikstil etwas zu Comic behaftet
  • Grafik und Sound heben sich kaum von der Masse ab
  • Für Kartenspielveteranen zu simple Spielmechanik
7.9

Spielenswert

Gameplay - 8.6
Grafik - 7.4
Sound - 7.3
Inhalt - 8
Atmosphäre - 8.2
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
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