Blacktail | Test

Eine wunderschön gestaltete mystische Welt trifft auf actiongeladene Kämpfe in einer Open World Map, die euch verzaubern wird.

Blacktail ist von dem Polnischen Entwicklerteam „The Parasight“. Solltet euch dieser Name nichts sagen, ist dies nicht wirklich schlimm. Das Spielestudio gibt es erst seit 2021 und Blacktail ist der erste Titel. Das Game wird in vielen Reviews hoch gelobt, deshalb darf ein Test bei uns nicht fehlen.

Blacktail: Test
Gestalte die Legende von Baba Yaga, die der Hexerei bezichtigt und von zu Hause vertrieben wurde.

DAS MYSTISCHE ABENTEUER BEGINNT

Die slawische Mythologie rund um Baba Yaga beginnt. Wir spielen die Hexe Yaga, die sich an nicht mehr viel von ihrer Vergangenheit erinnern kann. Unser Ziel ist es, was uns zum erforschen der offenen Welt am leben hält, unsere Zwillingsschwester Zora zu finden. Mit diesem Ziel und einer mysteriösen Stimme, die uns augenscheinlich helfen möchte, machen wir uns auf den Weg die offene Welt mit all ihren Geheimnissen zu erkunden. Dabei lernen wir allerhand verrückte Charaktere kennen, wo uns nicht alle wohlgesonnen sind.

Die Welt birgt viele Gefahren und der ein oder andere Tod kommt schneller als erwartet. Nur gut das es in der offenen Welt mehr als genug Speicherpunkte gibt. Ausgestattet mit Pfeil und Bogen, treten wir gegen verschiedene Gegner an und schlagen uns immer weiter vor ins Ungewisse.

GAMEPLAY

Die Features des Games sind zwar facettenreich, aber genauso schnell erklärt. Anfangs wirkt unser Charakter im Kampf noch etwas träge, mit wenig Leben und nur ein paar Pfeilen im Köcher. Durch den integrierten Fähigkeitsbaum, wo wir nach und nach immer mehr Skills freischalten, wird aber schnell klar, dass unser Protagonist zu so viel mehr imstande ist. Ihr könnt euch zwischen zwei Schwierigkeitsgraden entscheiden, solltet ihr keine Herausforderung suchen und sehr viele Abschnitte nicht wiederholt spielen wollen, dann wählt Story. Abenteuer hingegen, kann mitunter wirklich hart werden und ihr werdet definitiv öfter sterben als gewollt.

In Blacktail können wir uns in der offenen Spielwelt frei bewegen und mit allen möglichen Charakteren sprechen. Die Kämpfe bestreiten wir mit Pfeil&Bogen, wo es verschiedene Pfeilarten gibt. Außerdem haben wir eine Dash und Magie Fähigkeit. Das Spiel ist sehr storylastig und verbindet das Erkunden&Kämpfen in einer offenen Welt mit ein paar Crafting Mechaniken. Leben füllen wir auf, indem wir Pflanzen essen oder das Fleisch von erlegten Hirschen am Lagerfeuer grillen. Für die Pfeilherstellung brauchen wir ebenfalls verschiedene Ressourcen genauso wie für das Aufwerten der Fähigkeiten. Viele der Fähigkeiten sind anfangs nicht auswählbar, hier müssen wir uns selbständig in der Welt auf die Suche nach Seiten begeben, mit denen wir dann sukzessive Fähigkeiten freischalten.

Das Crafting hört sich erstmal nach viel an, ist aber sehr minimalistisch integriert. Ihr braucht also keine Angst bekommen, dass ihr ein Game wie Minecraft oder Ark bekommt. Die meisten benötigten Ressourcen werdet ihr einfach nebenbei aufsammeln und sobald ihr eure Tragetasche verbessert habt, ist diese auch groß genug für etliche Ressourcen. Ansonsten folgen wir der Story, erfüllen Missionen und kämpfen gegen verschiedene Gegner und Bosse. Bei ein paar Storyabschnitten, gibt es sogar richtig spaßige klassische Jump&Run Einlagen.

EINE OFFENE SPIELWELT

Die offene Spielwelt ist verhältnismäßig groß, aber nicht zu vergleichen mit reinen Rollenspielen. Zum Verlaufen reicht es trotzdem, zum Glück gibt es aber eine Map auf der es auch möglich ist eigene Wegpunkte zu setzten. Die Welt ist Märchenhaft design und lädt zum erkunden ein. Die einzelnen Charaktermodelle sind allesamt passend zu dem Thema und sorgen immer wieder für Verwunderung. Eine Ameisenkönigin die alle Menschen versklaven möchte, Pilze die nach ihrem Tod einfach neu wachsen bis hin zu singenden fleischfressenden Pflanzen. In der Welt findet man auch immer wieder Höhlen, die man am besten als kleine Dungeons beschrieben kann.

Dort findet ihr oft nützliche Seiten um Fähigkeiten freizuschalten oder auch den ein oder anderen fiesen Gegner. Prinzipiell ist es möglich gleich von Beginn an die gesamte Welt zu erforschen, Die Erkundung findet aber sehr oft von anfangs nicht bezwingbaren Gegnern ein schnelles Ende. Die meiste Zeit, wird euch der ungefähre Weg von verschiedenen Pilzen oder auch einer schwarzen Katze gezeigt. Es gibt aber auch ein Questlog, wo das Ziel auf der Map markiert ist bzw. ihr angenommene Quests auch aktivieren könnt. Die Spielwelt ist im großen und ganzen gelungen und das Erkunden, macht allein durch die ganzen verrückten Charakteren spaß.

DAS MORALSYSTEM

In Blacktail ist ein Moralsystem integriert, welches Auswirkung auf die Umgebung und Charaktere hat. Im Laufe der Story gibt es immer wieder ein paar Szenen, wo ihr verschiedene Auswahlmöglichkeiten habt, die dann Auswirkung auf eure Moral haben. Auch kommt es darauf an, wie ihr mit der Umgebung interagiert. Alles hat Auswirkungen auf eure Moral. Je nachdem wie ihr euch entscheidet, stehen euch dann unterschiedliche Missionen und Charaktere für Gespräche zur Verfügung. Auf das Ende, hat die Moral leider gar keinen Einfluss, da es nur ein einziges Ende gibt.

NICHT ALLES ÜBERZEUGT

Das Spiel kommt von der Spielmechanik etwas träge in Gang. Auf Abenteuer, sind die Kämpfe anfangs oft eine Qual, da man kaum brauchbare Fähigkeiten hat. Der Dash ist viel zu kurz, man hat viel zu wenig Pfeile für mehrere Gegner, unser Mana wird viel zu schnell leer und das Sammeln der Ressourcen ist mühsam, da der Platz in der Tragetasche sehr begrenzt ist. Erst wenn ein paar Dinge vom Fähigkeitsbaum freigeschaltet sind, machen die Kämpfe Spaß. Die Crafting Mechaniken, sind zwar gut integriert, wären bei so einem Game aber nicht notwendig gewesen. Die Bosse sind alle sehr ähnlich und unterscheiden sich kaum. Das Moralsystem selbst gefällt mir und auch die Auswirkungen auf die Umgebung, dennoch ist es sehr schade, dass es überhaupt keine Auswirkung auf das Ende hat, denn dieses hat mich nach der gelungenen  Story und der verzaubernden märchenhaften Welt wirklich enttäuscht.

GRAFIK UND SOUND

Die offene Welt ist Märchenhaft gestaltet und schön anzusehen. Allgemein ist die Grafik für einen Indie Titel nicht schlecht. Die Animationen der Charaktermodelle wirken allerdings sehr einfach und leblos. Die Musikeinlagen in Story Erzählungen gefallen hingegen sehr und mit dem gewählten Sprecher, erzeugen die Cutscenes eine richtig gute Atmosphäre. In jeder Zwischensequenz, habe ich mich schon darauf gefreut von dem Sprecher neues über Yaga zu erfahren, die Stimme ist wie für dieses Game gemacht und einmalig.

FAZIT

PRO

  • Relativ große Spielwelt
  • Fesselnde Atmosphäre
  • Gutes Storytelling
  • Spaßiges Kampfsystem
  • Eine märchenhaft gestaltete Welt
  • Passend designte Charaktermodelle

KONTRA

  • Kein großer Wiederspielwert
  • Animationen sehr leblos
  • Unnötige Crafting Mechaniken
  • Wenig Abwechslung bei den Bossen
  • Das Ende ist ein wenig enttäuschend
8.5

Grandios

Gameplay - 8.7
Grafik - 8
Sound - 8.4
Inhalt - 8.5
Atmosphäre - 8.9
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Kommentare
Inline Feedbacks
View all comments
0
Wie ist deine Meinung zu diesem Thema?x