Berichten zufolge wird Blizzard von der chinesischen Spielefirma NetEase auf satte 44 Millionen Dollar verklagt. Letztes Jahr wurde berichtet, dass Blizzard China wegen einer gescheiterten Veröffentlichungsvereinbarung verlassen wollte. Die jüngste Klage kommt jedoch nach einem Scheitern der Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen.
Alle internationalen Unternehmen, die in China tätig werden wollen, müssen dies aufgrund der strengen chinesischen Vorschriften über eine von der Regierung genehmigte Zwischengesellschaft tun. Der Klage zufolge behauptet NetEase, dass Blizzard, als World of Warcraft und andere Spiele am 23. Januar offline gingen, versprochen hatte, den mehr als 1 Million Spielern, die dies beantragt hatten, die Kosten zu erstatten, doch diese Verantwortung fiel auf NetEase zurück.
Infolgedessen fordert NetEase eine Rückerstattung für den unverkauften Warenbestand und behauptet, dass Blizzard gegen Lizenzvereinbarungen verstoßen hat, was zu einem „ungleichen Spielfeld“ geführt hat, für das eine Entschädigung erforderlich ist. NetEase wirft Blizzard vor, Versprechen gegenüber Spielern nicht eingehalten und Lizenzvereinbarungen verletzt zu haben, was zu finanziellen Verlusten für das Unternehmen geführt hat.
[the_ad id=“68158″]In der Klage ist auch von „Vorrangklauseln“ zwischen NetEase und Blizzard die Rede. Der Wortlaut dieser Vereinbarung könnte sich auch auf andere Waren für chinesische Verbraucher erstrecken, wie z.B. aktuelle Waren, die modifiziert wurden, um den notorisch strengen Registrierungsanforderungen in diesem Land zu entsprechen. „Blizzards Vorschlag, wie auch seine heutigen Kommentare, sind unhöflich, respektlos und widersprechen dem gesunden Menschenverstand. Es hat nie die Interessen von NetEase oder der Spieler berücksichtigt“, so das Unternehmen in einer Stellungnahme.
Das gesamte Szenario ist noch unklar, da NetEase die Klage angeblich noch nicht abgeschlossen hat, was darauf hindeutet, dass die beiden Parteien eine Einigung erzielen könnten. Viele spekulieren, dass die beiden Parteien eine Lizenzvereinbarung treffen werden, die es Blizzard ermöglicht, den Betrieb und die Dienste in China wieder aufzunehmen. In Anbetracht von Blizzards Geschichte in China, wie z.B. der Diablo- und Präsident Xi Jinping-Problematik, scheint dies jedoch unwahrscheinlich. Einige der Beschwerden von NetEase in der Klage scheinen offensichtlicher zu sein, wie zum Beispiel die Behauptung, dass Blizzard sich schlichtweg geweigert hat, die Verantwortung für die Rückerstattung an chinesische Spieler zu übernehmen und es versäumt hat, eine zuvor vereinbarte Provisionsgebühr in Verbindung mit diesen Rückerstattungen zu zahlen.
Derzeit ist Blizzard auch mit Klagen der US-Regierung konfrontiert und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob Blizzard gezwungen sein wird, die von NetEase geforderten 44 Millionen Dollar zu zahlen. Blizzard hat noch keine offizielle Stellungnahme zu der Klage abgegeben, und es ist ungewiss, wie der Fall gelöst werden wird.