Children of Morta | Test

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Children of Morta ist seit Diablo vielleicht das beste Hack´n´Slay und überzeugt durch intensiver Familien-Geschichte, charmantem Look und süchtig machendem Gameplay!

Entwickler Dead Mage hat bereits einige Mobile Games und das eine oder andere Indie-Spiel über Steam veröffentlicht, doch mit Children Of Morta scheint die kleine Spieleschmiede nun einen erste echten Hitkandidaten, der auf PC, Playstation, Xbox und auch auf der Switch erscheint, zu präsentieren. Ein Mix aus Hack´n´Slay und Rollenspiel in Rouge-Lite Manier in schickem Retro-Pixel Look erwartet uns also bei Children Of Morta.

Children of Morta: Test

Children of Morta ist ein Action-RPG, dessen spielbare Charaktere nach dem Rogue-Lite-Prinzip an Stärke gewinnen.


[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die Wächter unter dem Berg[/perfectpullquote]

Wieder einmal bedroht das Böse eine Welt und die einzige Hoffnung um die sogenannte Fäulnis, die das Land, die Menschen und Flor und Fauna befällt aufzuhalten, sind die Bergsons. Eine Familie, die seit Generationen für das Gute kämpft. So macht sich Familien-Oberhaupt John mit Schwert und Schild auch schnell auf, um herauszufinden, was eigentlich los ist und wie man den Feind vernichten kann. Bald stellt sich heraus, dass nur die Götter helfen können und er alleine sowieso machtlos wäre. So schließt sich schnell Tochter Linda mit ihrem Bogen im Kampf an. Im weiteren Verlauf stoßen weitere Familienmitglieder aktiv und passiv hinzu, aber dazu später mehr. Die Story ist denkbar einfach und typisch, doch was Children Of Morta besonders macht, ist zum einen die angenehme Erzählerstimme, die in Cut-Scenes, aber auch immer mal wieder während der Abenteuer, die Geschichte der Bergsons vorantreibt und zum anderen die kleinen Geschichten die nebenbei passieren.

So müssen die jüngsten der Familie Kevin und Feuer-Magierin Lucy erst mal mit ihren Fähigkeiten umgehen lernen, sich beweisen und auch die Erlaubnis der Eltern bekommen, ehe sie endlich mit in die Schlacht dürfen. Onkel Ben trainiert mit den Angehörigen, steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite, betreibt aber auch die Schmiede, Mutter Mary kümmert sich um das Wohl der Familie und Oma Margrete kennt sich mit Runen, Kräutern und Legenden aus. Komplettiert wird die Familie durch einen weiteren Sohn und Mark und Joey, zu dessen Geschichte ich aber noch nichts erzählen möchte.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Eine schrecklich kriegerische Familie[/perfectpullquote]

Als Idol stand hier definitiv Diablo. Ein mutiges Unterfangen eine so große Vorlage zu verwenden, doch Dead Mage gelinkt es überraschend gut die besten Elemente aus Diablo zu übernehmen und mit eigenen Ideen zu würzen. Im Grunde metzelt man sich immer mit einem der sechs Charaktere durch eine prozedural generierte Welt, die in mehreren Ebenen unterteilt ist und durch einen Endboss bewacht wird. Darin befinden sich neben Unmengen an Loot in Form von Morv (Gold) und Erfahrung auch Side-Quests, Quest-Items und Minispiele, die immer wieder für Auflockerung sorgen. Dabei spielt sich aber jeder der Bergsons komplett anders. John kann blocken und teilt mit dem Schwert aus, Joey haut mit seinem Hammer gewaltig rein, ist aber stets für gegnerische Angriffe offen, Lucy und Linda agieren von der Ferne, haben aber auch jeder ihre ganz eigenen Taktiken, während Mark und Kevin mit Geschwindigkeit punkten. Heilung gibt es hauptsächlich via tränken, die aber immer sofort konsumiert werden. Gegnerhorden aller Art stellen sich einen in den Weg und man muss schon stets herausfinden, wie welcher Gegner funktioniert, denn einfaches Gekloppe führt gerade am Anfang schnell zum Tod. Ausweichen bzw. Dodgen ist da schon wirklich Muss. Nach kurzer Eingewöhnung hat man den Dreh für jeden der Bergsons aber schnell raus und glaubt man, man hat seinen Liebling gefunden, so macht plötzlich ein anderer Familienteil durch neue Fähigkeiten plötzlich doch mehr Spaß.

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[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Trial and Error[/perfectpullquote]

Man muss aber einen etwas mühsamen Einstieg in Kauf nehmen, denn während man im späteren Verlauf die Dungeons oft im ersten Durchlauf schon mal schaffen kann, verbringt man in den ersten paar doch gewaltig viel Zeit um die Bergsons erst mal aufzulevlen, Geld zu farmen und sich mit der Mechanik vertraut zu machen. Doch bald geht der Knopf auf und da man bei einem Ableben vom heiligen Stein der Familie wiederbelebt wird und Erfahrung sowie Geld behalten darf, ist das Ganze auch nicht all zu frustrierende. Nur den gerade nicht erfolgreich abgeschlossenen Dungeons muss man halt von vorne durchackern.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Gemeinsam sind wir stark[/perfectpullquote]

Auch wenn man seine Lieblinge hat, so bekommt man zahlreiche Anreize immer mal wieder einen anderen Bergson in die Schlacht zu führen. Zum einen greift die Fäule auch auf unsere Helden über, sodass diese, wenn man keinen Lebensmalus in Kauf nehmen will, rasten müssen. Bei einem LVL-Up ändert sich erst mal an den Werten nichts, jedoch können Punkte in neue Fähigkeiten, mal aktiv, mal passiv, investiert werden. Bei einer bestimmten Anzahl schaltet man aber zudem noch weitere passive Fähigkeiten frei, die für alle Familienmitglieder hilfreich sind. So kann es sein, dass bei einem möglichen Verlust des Lebens sich Vater John mit seinem Schild vor einem wirft oder aktive Fähigkeiten für die Geschwister als passive Fähigkeiten aktiviert werden. Zudem kann und sollte man sein Geld in der Schmiede und bei der Oma im sogenannten Buch von Ra investieren. Hier kann man allgemeine Werte wie Verteidigung, Angriff, kritische Trefferchance sowie die Auswirkung von Runen, Zauber und göttliche Hilfe verbessern. Außerdem kann man auch im Couch Ko-op zu zweit auf Dämonen- und Monsterjagd gehen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Magie, Runen und Götter[/perfectpullquote]

Und noch mehr Hilfe bekommen die Bergsons. Denn genau wie in Diablo gibt es hier Schreine, die Werte temporär verbessern und es lohnt sich auch immer den ganzen Dungeon zu durchforsten, denn in Kisten, von stärkeren Gegnern sowie einfach zufällig, gibt es immer mal wieder hilfreiche Items, die man aber nur im aktuellen Run behält. Mächtige Zauber, genannt Göttliche Reliquien, die eine Abklingzeit besitzen, werden über die Schultertasten aktiviert, sollte man solche finden, Göttliche gefallen geben passive Boni wie Feuerschaden, erhöhte Gesundheit, bessere Ausweichchance und so weiter. Zusätzlich gefundene Zauber können einmalig aktiviert werden und Runen verbessern für eine bestimmte Anzahl an Ausführungen verschiedene aktive Angriffe. Hat man da mal die richtige Kombi gefunden, dann kann so ein Bergson schon zur mächtigen Ein-Mann-Armee werden. Der Zufall regiert hier aber, wohingegen man immer mal wieder bei einem Händler zumindest eine kleine Auswahl bekommt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Retro meets Moderne[/perfectpullquote]

Der Pixel-Look ist freilich Geschmackssache und wenn die Kamera in Cut-Scenes zoomt, dann kann das schon mal merkwürdig aussehen, was aber vor allem auf der Switch im Handheld-Modus überhaupt nicht ins Gewicht fällt. Der Look ist aber wirklich hübsch und hat viel Charme. Dazu kommen aber moderne Licht-Effekte und zahlreiche Details in der Umgebung, den Charakteren und Animationen, sodass man schon mal ins Staunen kommt. Der Soundtrack ist auch sehr gelungen, nur die Soundeffekte im Kampf, hätten etwas wuchtiger ausfallen können. Aber vor allem kann man im Sounddesign den Sprecher hervorheben, den es aber leider nur auf Englisch gibt.

F A Z I T

Children of Morta ist eine große Indie-Überraschung, die mich stundenlang vor die Konsole gefesselt hat. Das typische „einen Run mache ich noch“ hat sich nach kurzer Eingewöhnungsphase schnell eingestellt und die Präsentation der Hauptstory, sowie der sympathischen und teils unter die Haut gehenden kleinen Storys rund um die Familie konnte zusätzlich beeindrucken.

Der Look ist wie gesagt Geschmackssache, aber gibt dem Ganzen noch mal ein gewisses Etwas und hebt Children Of Morta auf jeden Fall von der Hack´n´Slay Masse ab und der Rogue-Lite-Ansatz motiviert zusätzlich mehr, als dass er frustriert. Für Fans von Hack´n´Slays mit echter Story und Atmosphäre ein absolutes Muss!

PRO

  • Gelungene Elemente aus Diablo
  • Couch-Ko-op
  • Hohes Suchtpotential
  • 6 komplett unterschiedliche Charaktere
  • Sinnvolle Skills
  • Guter Sound
  • Dichte Atmosphäre
  • Schicker Pixel-Look
  • Starker Erzähler
  • Interessante Geschichte(n)

KONTRA

  • Pixel-Look herangezoomt nicht mehr so schön
  • Zufällig generierte Dungeons oft sehr ähnlich
  • Hier und da etwas unübersichtlich
  • Kleinere Ruckler und Grafikbugs
  • Erzähler nur auf Deutsch
  • Etwas mühsamer Einstieg
  • Kein Online-Modus
8.1

Grandios

Gameplay - 8.5
Grafik - 7.9
Sound - 8
Inhalt - 7.7
Atmosphäre - 8.5
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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