Crime Boss: Rockay City | Test

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Crime Boss kommt aus dem Hause des tschechischen Entwicklerstudio Ingame Studios, A. S. Bei diesem Studio handelt es sich um eine Ansammlung bekannter Entwickler&Designer, die beispielsweise bei Kingdom Come: Deliverance, Silent Hill und auch der Mafia sowie Arma Serie mitgewirkt haben.

Bei diesen ganzen hochkarätigen Titeln, sollte man meinen, dass Crime Boss eigentlich zum echten Hit geboren sein muss. Warum das Game bei mir trotzdem kopfschüttelnd nach einer Spielzeit von ca. 6 Stunden deinstalliert wurde, erzähle ich euch im Test.

Crime Boss: Rockay City - Test
Crime Boss: Rockay City ist ein Spiel, das organisiertes Verbrechen mit Egoshooter-Action und Revierkämpfen verbindet.

SCHAUSPIELER & STORY

Seine bekannteste Rolle war wahrscheinlich die Serie Walker: Texas Ranger, er ist aber auch aus vielen anderen Filmen bekannt und ist ein begnadeter Kampfsportler, der 1986 den ersten World Professional Karate Championship gewonnen hat. Seine Kariere geht noch viel weiter und er ist ein Actionheld der 90er Jahre, die Rede ist natürlich von Chuck Norris! Chuck Norris in einem Game nochmal als jungen Charakter zu sehen, hat schon einen nostalgischen Aspekt. Die Rolle als wilder Polizeichef passt auch ganz gut, aber um Gottes willen, wer hat die Texte zu Crime Boss verfasst und die Synchronstimmen gewählt? Das wirft mich gleich zur nächsten Frage, wer war für das Storytelling verantwortlich, war dafür überhaupt wer verantwortlich?

Dann ist da noch Danny Trejo, neben Georg Clooney und Quentin Tarantino einer meiner absoluten Favoriten in dem Film From Dusk till Dawn. Danny Trejo, verleiht einen jeden Film wo er mitwirkt einen ganz eigenen Charme. Das schauspielerische Talent von Michael Madsen steht auch außer Frage, er hat bei Unmenge guter Filme mitgewirkt und nicht umsonst ist er 2007 zum besten Darsteller beim Boston Film Festival gekürt worden. Und bei den oben genannten Namen endet es nicht, es sind ebenfalls, Vanilla Ice, Michael Rooker oder Größen wie Kim Basinger vertreten.

Bei dem Aufmarsch an bekannten Leuten, habe ich mir viel erwartete, leider wurde ich von der Story, schauspielerischen Leistung, den Texten sowie der Synchronisation maßlos enttäuscht. Die Zwischensequenzen sind teilweise unzusammenhängend und wirr, nebenbei folgt ein komplett stupider klischeehafter Satz nach dem anderen. Es wirkt fast so, als hätte man das Storytelling notorisch dazu getrimmt, immer wieder die gleichen trashigen Sätze zu hören, ohne wirklich eine Handlung in die Zwischensequenzen zu integrieren.

Viele Filme der 90er Jahre, waren ebenfalls sehr klischeehaft, aber Crime Boss übertrifft sie alle. Unser Hauptcharakter Travis Baker (Michael Madsen), möchte die Stadt übernehmen und alle anderen großen Gangsterbosse das Fürchten lehren. Bei der schauspielerischen Leistung wirkt Travis Baker dabei nicht gerade als die hellste Lampe und wäre wahrscheinlich ohne seine Mitglieder, die den kompletten Denksport übernehmen, aufgeschmissen. Aber was solls, Travis Baker hat ja eine Waffe und mehr braucht es ja nicht um. Naja „nur“ Gangsterboss zu werden, oder nicht? Chuck Norris übernimmt dabei die Rolle des knallharten Gangster Jägers und möchte Travis Baker und den anderen Gangsterbossen mit allen ihn zur Verfügung stehenden Mitteln das Handwerk legen. Allen Anschein nach handelt es sich dabei um das lose Mundwerk sowie die coolen Sonnenbrillen……

DAS GAMEPLAY

Das Gameplay hingegen kann mit ein paar interessanten Ansätzen punkten. In der Singleplayer Kampagne, müssen wir uns Schritt für Schritt zu dem einem wahren Gangsterboss hocharbeiten. Hierfür müssen wir Gebiete einnehmen, Raubüberfälle durchführen, unser Syndikat vergrößern und das alles ohne zu sterben. Wenn Travis Baker in der Kampagne stirbt, ist diese nämlich zu Ende und es muss von vorne begonnen werden. Es ist zwar nicht zwingend notwendig Travis auf eine Mission mitzunehmen, allerdings steigt unser Hauptcharakter dann nicht von der Stufe und es bleiben wertvolle Perks, die im späteren Verlauf des Games wichtig sind, verwehrt.

In unserem Unterschlupf, rüsten wir unsere Crew mit neuen Waffen aus, wählen neue Missionen und verkaufen gestohlene Ware. Das Mikromanagement, hält sich dabei aber sehr in Grenzen. Die Auswählbaren Missionen, sind anfangs wirklich spaßig und vielseitig, schnell kehrt aber ein sich immer wiederholendes Gameplay ein, welches nach ein paar Stunden sehr mühsam und langweilig wird. Die Raubüberfälle sind interessant, enden aber meist genauso wie die anderen Missionen, und zwar in einer abwechslungslosen Schießerei.

Der Multiplayer ist recht nett, aber ich hätte mir mehr erwartet. Sein Syndikat mit einem zweiten im Team aufbauen, genauso wie im Singleplayer, wäre eine echt nette Idee gewesen. Leider ist der Multiplayer aber nur eine Aneinanderreihung von Missionen. Nichtsdestoweniger ist er im Team mit mehr Leuten spaßig zu spielen, bietet allerdings zu dem Singleplayer um einiges weniger Content und wird dementsprechend auch sehr schnell langweilig. Außerdem sind die virtuellen Teammitglieder im Multiplayer nicht anwesend. Na ja, anwesend schon, aber irgendwie tun diese genau gar nichts. Beute einsammeln, Gegner treffen. Fehlanzeige, immerhin laufen sie dem Spieler brav hinterher, während dieser 10-mal hin und her läuft, um alle Wertgegenstände eines vollen LKWs alleine zu dem Fluchtfahrzeug zu bringen.

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GRAFIK & PERFORMANCEPROBLEME

Die Grafik selbst ist dank der Unreal Engine gut gelungen ist aber kein optisches Highlight. Der Sound versprüht ein wenig 90er Jahre Flair und die Synchronstimmen sind komplett unpassend. Das Game sollte laut Angaben mit einer 1650 und 16 GB RAM laufen. Diese Angaben sind jedoch nicht wirklich realitätsnah. Mit den niedrigsten Einstellungen und unter Full-HD ist es so eventuell spielbar. Ich empfehle trotzdem mindestens eine 1080 und 32 GB RAM.

Bei meinem Test bin ich mit verschiedener Hardware und Monitoren auf Spitzenwerte von 20–24 GB RAM Auslastung gekommen, was ich schon verdammt hoch finde. Nebenbei wird ein Ryzen 5 1600, wahrscheinlich aus allen Löchern pfeifen und auf 100 % Auslastung sein. Um das Spiel wirklich in vollen Zügen und stabilen 60FPS in 4K genießen zu können, sollte es schon mindestens eine 3080 und ein aktueller Prozessor sein. Was Bugs anbelangt, möchte ich nicht näher ins Detail gehen, fehlerfrei ist das Spiel bei weitem nicht.

FAZIT

PRO

  • Ein paar spaßige Ansätze
  • Akzeptable Grafik
  • Präzise Steuerung
  • Anfangs motivierendes Gameplay

KONTRA

  • Starke Performanceprobleme
  • Wenig Abwechslung
  • Zu klischeehaft
  • Multiplayer könnte vielseitiger sein
  • Fast alle Missionen enden in einer geistlosen Schießerei
  • Die KI der Teammitglieder ist im Multiplayer unausgereift
  • Viele kleine Bugs vorhanden
4.6

Knappes Budget?

Gameplay - 4.5
Grafik - 5.5
Sound - 4.9
Inhalt - 5
Atmosphäre - 3.1
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
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