Dakar Desert Rally | Test

Dakar Desert Rally hätte ein großartiges Spiel werden können, vergeudete jedoch Potenzial, da offenbar zu früh veröffentlicht wurde.

Jeder Rennsportfan hat wohl bereits von der Dakar Rally gehört. Eines der epischten Rennsportevents der Welt, ausgefochten in der unerbittlichen Wüste. Die Entwickler Sabo Porto Ltd bieten zu einer erbarmungslosen Umgebung auch einen gigantischen Fuhrpark von Motorrädern, Autos, Trucks, Quads und SSVs an. Natürlich alles abgerundet mit offiziellen Lizenzen, um den Sim-Fans unter uns tief in das Herz blicken zu können. Wir haben uns schon vor dem Release auf das Game gefreut, mit der großen Hoffnung, hier eine epische Rennsimulation in der Wüste anzocken zu dürfen. Trailer, Screenshots und die Beschreibung auf Steam klangen auf den ersten Blick sehr vielversprechend, was das Spiel dann tatsächlich geleistet hat, erzähl ich euch jetzt. 

Dakar Desert Rally: Test

Erlebe die echte Geschwindigkeit und Aufregung des größten Wüstenrennens der Welt mit einer großen Auswahl an lizenzierten Motorrädern, Autos, Trucks, Quads und SSVs.

[perfectpullquote align=“left“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]SEASON PASS – WHAT ELSE?[/perfectpullquote]

Beworben wird das Spiel direkt mit einem Season-Pass. Sich über solche Pässe aufzuregen habe ich mittlerweile aufgegeben, also lasse ich das auch an dieser Stelle gleich wieder sein. Der Season-Pass beinhaltet den DAF Truck Turbo Twin und den Peugeot 405 Turbo 16. Hierbei handelt es sich um zwei Fahrzeuge, die direkt am ersten Tag verfügbar sind. Gesamt soll es fünf DLC Pakete geben und insgesamt neun Fahrzeuge sowie eine weitere Karte und zwei Events. Die normale Version kostet EUR 39,99 und die Deluxe Edition kostet EUR 59,99. Im Maingame selbst kann man auf über 30 Etappen der tatsächlichen Dakar-Rallye der Jahre 2020 bis 2022 sein Unwesen treiben. Es stehen nicht nur Singleplayer-, sondern auch der Multiplayermodi zur Verfügung. Ebenfalls werben die Hersteller damit, dass es sich bei den Maps um riesige Karten handelt, auf welchen man seinen idealen Weg selbst wählen kann. 

Wie erhofft bietet das Game natürlich auch Unterstützung für eine weite Palette an Lenkrädern und Pedalen an, damit auch die richtigen Sims-Fans unter euch auf ihre Kosten kommen. Der simulierte Rennspaß wird abgerundet mit einem vier Jahreszeiten-Zyklus inklusive Wechsel zwischen Tag und Nacht und allen möglichen Wettersituationen. So kann man von strömenden Regen oder tosendem Schnee, zu aggressiven Sandstürmen, alles erleben. Das Grundsetting, das sich die Entwickler überlegt haben, klingt richtig genial. Leider muss ich an dieser Stelle auch gleich sagen, es klingt leider zu schön, um wahr zu sein. Es wurde viel Potenzial verschenkt und das Spielerlebnis, welches einem geboten wird, reicht nur für ein “mittelmäßig” aus.

[perfectpullquote align=“right“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]TOLLER PLAN, SCHLECHTE UMSETZUNG[/perfectpullquote]

Vergleicht man die Spielbeschreibung und die Wirkung, welche die Entwickler offenbar generieren wollten, muss man sagen, dass diese am Ziel vorbeigeschossen haben. Anstelle das die Spieleentwickler Sim-Gamer abholen, welche unter anderem WRC oder Dirt Rally spielen oder sogar Snowrunner, hielt man es offenbar für eine gute Entscheidung, das Spiel wie einen Arcarde-Racer aufzubauen. Die Steuerung ist denkbar undankbar und auch die Unterstützung von Lenkrädern ist bei Weitem nicht so gut wie angekündigt. Wir hatten Glück, da die Geräte von Logitech implementiert werden, laut Forenbeiträgen haben aber viele Spieler Probleme mit diversen anderen Lenkrädern und Pedalen. Die Terrains fühlen sich alle sehr ähnlich an und man merkt eigentlich kaum einen Unterschied. Man kann Kurven und Dünen einfach so durchqueren, der Trick an der ganzen Geschichte ist einfach: nicht übersteuern! Übersteuert man sein Fahrzeug nämlich, ist es unglaublich schwer, das Gefährt wieder unter Kontrolle zu bringen. Meist führt solch ein Ausreißer dazu, dass man in irgendeinem Hindernis landet oder sich das Fahrzeug einfach um die eigene Achse dreht.

Das Game an sich macht irrsinnig viel Spaß. Man düst durch Wüstenmaps, die trotz der Einöde welche man sich bei einer Sandlandschaaft vorstellt, große Abwechslung anbietet. Man fährt bei Nacht und Regen durch Wüstenabschnitten voller Dünen, dann gibt es wieder Passagen, die nur so angefüllt sind mit Palmen, und ab und zu muss man ein gestrandetes Schiffswrack durchqueren. Wie man es von Rally-Rennen gewohnt ist, hat man seinen getreuen Beifahrer neben sich sitzen, welcher auf Englisch die Richtung vorgibt. Durch seine Ansagen navigiert man sich dann von Checkpoint zu Checkpoint und versucht eine bestmögliche Streckenzeit zu absolvieren. 

[perfectpullquote align=“left“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]VIEL POSITIVES MIT SCHLECHTER PERFORMANCE[/perfectpullquote]

Die Grafik ist ebenfalls super gelungen. Die Fahrzeuge und die Teams sehen großartig aus und es macht Spaß, während dem Fahren die Ansichten durchzuschalten, um Trucks oder Autos von innen oder außen zu betrachten. Vor allem finde ich, ist den Entwickler die Unwetter-Animation und -Darstellung beispiellos gut gelungen. Diese Grafik gepaart mit dem oben erwähnten Checkpoint abfahren, dem regelmäßigen warten und tunen der Fahrzeuge und der Vielfalt des Fuhrparks macht Dakar Desert Rally definitiv zu einem großartigen Ableger eines Rally Games. 

Unglaublich ärgerlich ist hingegen die schwache Performance und die aggressive KI. Trotz leistungsstarkem Rechner und nach unten gedrehter Grafik ruckelt das Spiel alle paar Sekunden. Man gewöhnt sich daran, hat aber das Gefühl man spielt ein Game von vor 10 Jahren. Der zweite große negative Punkt ist die KI. Nicht nur, dass die Gegner quasi “unverschiebbar” sind, sondern sie werden zusätzlich zu unserem größten Feind. Teilweise wird man von hinten gerammt und fliegt meilenweit aus der Bahn, wobei das gegnerische Fahrzeug gemütlichst weiter fährt. Will man einmal selbst das gegnerische Fahrzeug zur Seite drücken, bewegt sich dieses keinen Zentimeter und meist verliert man zusätzlich noch die Kontrolle über das eigene Gefährt und kommt erneut zum obigen Ergebnis: man landet im Graben. 

FAZIT

PRO

  • Großer Fuhrpark
  • Tolle Grafik
  • Beeindruckende Wetter Animationen
  • Abwechslungsreiche Karten

KONTRA

  • Katastrophale Performance
  • Aggressive Gegner KI
  • Wirkt unfertig
  • Unterstützung für Lenkräder mangelhaft
6.1

Ausbaufähig

Gameplay - 4.8
Grafik - 6.9
Sound - 6.5
Inhalt - 6.2
Atmosphäre - 6.1
Ich bin ein Nerd aus Leidenschaft, spiele von Shooter bis hin zu Jump & Run Games und habe ein Herz für schönes Story-Telling. Kann den Hype um Spiele wie Battlefield und Co. nicht verstehen, konnte über ein ganzes Jahr Spielzeit in World of Warcraft erreichen bevor es seinen Reiz verlor. Momentan bin ich auf der Suche nach spannenden und herausfordernden Spielen welche es zu bezwingen gilt!
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