Death Stranding | Test

Death Stranding ist aufgrund der erstklassigen Präsentation und der schrägen Story wahrlich ein Meisterwerk, aber aufgrund des eigenwilligen Gameplays sicherlich nicht für jeden!

Seit der Ankündigung von Death Stranding löste das Spiel in der Medienbranche einen ungeahnten Hype aus. Dies lag unter anderem daran, da die Entwickler immer wieder atmosphärische Trailer veröffentlichten, ohne dabei das Spielprinzip, oder gar die Story zu verraten. Zusätzlich versteckt sich hinter dem Projekt “Hideo Kojima” der Meister hinter der Metal Gear Solid Reihe, was für zusätzliche Begeisterung sorgte. Die Neugierde in unserer Redaktion wurde also geweckt und mit höchster Spannung fieberten wir den lang ersehnten Release entgegen! Nun ist es soweit und das mysteriöse Projekt namens “Death Stranding” steht seit dem 08. November 2019 zum Kauf bereit und wir haben uns für euch auf eine spannende, sowie verwirrende Reise begeben. Ob Death Stranding seinem Hype gerecht wird und warum wir beim Zocken immer wieder an die Post denken müssen, klären wir jetzt.

 

Eine atemberaubende Spielwelt die Online mit anderen Spielern geteilt wird… Klasse!

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Das Ende der Zivilisation[/perfectpullquote]

In der nahen Zukunft erschüttern mysteriöse Explosionen die Erde und lösen eine Reihe übernatürlicher Ereignisse aus, die als der gestrandete Tod bekannt sind. Wesen aus einer anderen Welt suchen den Globus heim und drohen der Menschheit mit der Zerstörung. In Death Stranding schlüpfen wir in die Rolle von Sam Porter Bridges (Norman Reedus), einem Wiederkehrer und Kurier der etwas anderen Art, mit dem wir nicht nur dringend benötigte Pakete ausliefern, sondern auch durch die verwüstete Ödnis reisen und versuchen die Menschheit vor dem Aussterben zu bewahren. 

Dies ist auch bitter nötig, denn die Zivilisation ist am Ende und es bleiben nur noch wenige weit auseinandergeschlagene Außenposten zurück. Nach unseren ersten Gehversuchen werden wir vom Bridges-Konzern beauftragt, diese Außenposten sukzessive mit dem Hochgeschwindigkeit-Datennetzwerk der UCA (United Citys of America) mithilfe eines Hightech-USB-Sticks miteinander zu vernetzen. Klingt einfach, ist es aber nicht, denn auf unserer Reise stehen wir den sogenannten GD´s gegenüber! 

Diese geisterhaften Wesen sind für das menschliche Auge unsichtbar, nur in kleinen Behältern aufbewahrten BB´s (Bridget Babys) können die furchteinflößenden Wesen sehen. Mithilfe eines speziellen Anzugs kann sich unser Protagonist mit dem BB verbinden und eine kleine am Anzug befestigte “Radarschüssel” informiert uns über den aktuellen Standort unserer Widersacher. Doch so gefährlich das auch klingt, die Gefahr lauert quer durch das Spiel an einer ganz anderen Stelle. 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die Post bringt allen was[/perfectpullquote]

Wie bereits erwähnt, ist Sam ein Kurier, der dringend benötigte Materialien von A nach B transportiert. Zugegeben, das klingt etwas unspektakulär, ist es aber nicht. Denn unsere Reise muss sorgfältig geplant werden und das fängt schon bei der Beladung an! Ein unsichtbares Inventar wie in zahlreichen anderen Spielen gibt es bei Death Stranding nicht. Jedes Teil was wir mitnehmen (Leitern, Seile, Waffen, Fracht, Leichen etc.) wird sichtbar und vor allem spürbar auf unseren Spezialanzug angebracht. Moment mal, Leichen? Ja auch Leichen gehören zur Fracht von Sam, denn die Toten müssen innerhalb kürzester Zeit zum Verbrennungsofen gebracht werden, ansonsten lösen Sie einen Leeresturz aus, welche komplette Städte zerstören kann. Hier hätte wohl die österreichische Post schon nach kurzer Zeit keine Kunden mehr 😉

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Die Ladung muss zudem auch noch geschickt an den dafür vorgesehenen Stellen (Rücken, Arme, Beine), so gut es geht, “ausbalanciert” verteilt werden, da diese Sam sonst bei den geringsten Richtungsänderungen zum Stolpern bringt. Nebenbei muss auch noch die Route auf der Karte geplant werden, denn mit 120 kg Beladung sollten wir so gut es geht, Flüsse, Klippen, Felsen etc. vermeiden. Lassen sich Steilhänge oder Flüsse mal nicht vermeiden, können wir uns mit Leitern einen Aufstieg oder eine Brücke zaubern und mit Hilfe des Seils dürfen wir uns weitgehend sicher abseilen. 

Doch auch schon die kleinsten Steine oder Richtungsänderungen fordern von dem Spieler einiges ab. Denn verliert Sam das Gleichgewicht, müssen wir durch gezieltes Drücken der Triggertasten den armen Kerl wieder zum festen Stand verhelfen. Fällt man trotzdem mal auf die Schnauze, wird unsere Fracht nicht nur beschädigt (dadurch erhält man am Ende diverse Punktabzüge), sondern diese kann auch verloren gehen. Auf einer Geraden und ohne GD´s in der Nähe kein Problem, da man die Ladung wieder aufheben kann, aber fällt das Paket mal eine Klippe hinunter, muss man Abwägen ob sich der gefährliche Abstieg wirklich lohnt. 

Sollte man das Paket schweren Herzen doch zurücklassen, ist es jedoch nicht gänzlich verloren, denn es besteht die Chance, dass es von einem anderen Spieler gefunden und ausgeliefert wird. Richtig gelesen! In Death Stranding befindet man sich dank des Online-Modus in einem Netzwerk, in dem man zwar die anderen Spieler nicht direkt sehen, aber dennoch mit Ihnen interagieren kann. Neben den verloren gegangen Päckchen, kann man auch Leitern, Seile oder Anlagen (Briefkasten etc.) die wir gebaut haben, den anderen Spielern hinterlassen. Andersrum funktioniert das genauso. Damit man sich bei der Community bedanken kann, haben die Entwickler ein zeitgemäßes Social Like System integriert. Per Touchpad-Klick hinterlassen wir dem Spieler ein Like oder Rufen in die Weite und mit etwas Glück ruft jemand der sich gerade im Umkreis der Parallelwelt befindet, zurück. Sehr cool!

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Versteckt euch, der Zeitregen kommt[/perfectpullquote]

Eine weitere Gefahr in Death Stranding bringt der Zeitregen mit. Dieses Wetterphänomen sorgt dafür, dass sämtliche Objekte bei direktem Kontakt rasend schnell altern. Dank des Regenschutzes keine wirkliche Gefahr für Sam, aber die Beladung nimmt dadurch kontinuierlich Schaden und bringt am Ende weniger Likes (Punkte). Hier gilt es schnellstmöglich einen passenden Unterschlupf zu finden. Dieser kann in Form eines Felsvorsprungs, eines Außenpostens oder im späteren Verlauf per selbst gebauten Unterschlupf ausfallen. Apropos Außenposten – hier dürfen wir uns in sogenannten persönlichen Räumen nicht nur frisch machen, sondern nehmen Aufträge an, passen unsere Ausrüstung an oder trinken mal nebenbei ein Monster Energy, der unsere Ausdauer pusht. Schleichwerbung lässt grüßen!

Zu den bereits bekannten Gefahren können uns zusätzlich NPC Banditen (Wegelagerern) so richtig den Tag versauen. Diese haben es auf unsere Ladung abgesehen und versuchen mit allen Mitteln an diese zu kommen. Töten steht in Death Stranding aber nicht im Mittelpunkt, sämtliche Passagen kann man in gewohnter Metal Gear Stealth Manier mehr oder weniger problemlos überwinden. Dafür stehen uns Rauchgranaten oder Betäubungsmunition zur Verfügung. Mehr gibt es zum Gameplay eigentlich nicht zu sagen, die Story selbst möchten wir an dieser Stelle nicht verraten, denn diese ist mit knapp 50 Stunden ein wirklich abgefahrenes Highlight und sollte von euch selbst erforscht werden. 

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Atmosphäre Pur[/perfectpullquote]

Neben dem kuriosen aber großartigem Gameplay sorgen auch die Charakteranimationen, die erstklassige Synchro und die atemberaubende Spielwelt für eine unglaubliche Atmosphäre. Die Spielwelt, welche eine starke Ähnlichkeit mit Island hat, ist zwar mehr oder weniger “leer” (viel Natur eben), bietet aber aufgrund des Leveldesigns ein unglaublich forderndes Gameplay. Nebenbei sieht die Landschaft, speziell auf der PRO mit 4K, auch noch fantastisch aus und bietet mit reißenden Flüssen, düsteren Wäldern, tiefe Canyons, schwindelerregenden Steilhängen, verschneiten Berggipfeln, verwinkelten Geisterstädten und imposante Explosionskratern mehr als genügend Abwechslung, um eine Lieferung von A nach B imposant zu gestalten. 

Einzig allein ein paar Tiere oder sonstiges hätten der Spielwelt sicherlich auch gutgetan. Mein persönliches Highlight sind aber die erstklassigen Schauspieler und deren Umsetzung im Spiel. Die Charaktere sehen ihrem realen Vorbild nicht nur zum Verwechseln ähnlich, sie verhalten sich auch so. Die Gesichtsanimationen und Details sind zudem auch noch absolut grandios und sind wirklich schön in Szene gesetzt. 

F A Z I T

Death Stranding ist endlich da! Hideo Kojima zeigt, dass man definitiv noch Einiges aus der “alten” Playstation rausholen kann. Die Landschaft und die Charaktere sind absolut grandios und dank der scharfen Texturen ein absolutes Highlight. Auch die Story fesselt den Spieler von Beginn an vor dem Bildschirm und die glaubwürdigen Animationen runden das Paket stimmig ab.

Das alles klingt doch nach einem absoluten Meisterwerk, nicht wahr? Ist es sicherlich für viele auch, dennoch wird es einige geben, die mit dem eigenwilligen Gameplay auf Dauer den Spaß verlieren könnten. Denn lässt man die fesselnde Story mal außen vor, ist Death Stranding immer wieder in dem Lieferjungen Gameplay gefangen, mit dem wohl nicht jeder etwas anfangen kann.

PRO

  • Mal was anderes!
  • Filmreife Präsentation
  • Teils forderndes Gameplay
  • Schräge faszinierende Story
  • Sehr gelungene Atmosphäre
  • Fast keine Clippingfehler

KONTRA

  • Gameplay wiederholt sich immer wieder
  • Teils wenig Action
  • Nahkampf zu leicht
  • Schleichwerbung
8.8

Grandios

Gameplay - 8.1
Grafik - 9
Sound - 8.7
Inhalt - 8.9
Atmosphäre - 9.2
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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