Denon hat in den letzten Jahren mehr oder weniger den Heimkino-Receiver-Markt dominiert und mit den AVRs der X-Serie ist es Ihnen gelungen, dies im oberen und mittleren Segment fortzusetzen. Mit dem Einläuten des Next-Gen Gamings ist es für uns nun an der Zeit, die veralteten Surround Receiver zurück zu lassen und sich nach neuen Geräten für unsere Redaktion umzuschauen. 4K mit 120 HZ, HDR und HDMI 2.1 sind nur einige wenige Anforderungen, welche ein Receiver für das Zocken von heute mitbringen muss und mit dem Denon AVR-X2700H haben wir hierfür ein passendes Einsteigergerät gefunden. Was der Denon AVR-X2700H sonst noch unter der Haube hat, klären wir in unserem Test!
EIN VERTRAUTER ANBLICK
Bei dem AVR-X2700H handelt es sich um ein robustes edles Gerät, bei dem zwei große Regler und eine Knopfleiste das typische AVR Reciver Design prägen. Optisch unterscheidet sich der Denon AVR-X2700H kaum von seinem Vorgänger, dem AVR-X2600H. Es gibt jedoch einige strukturelle Änderungen, die erwähnenswert sind. So unterstützt der AVR-X2700H die neuesten HDMI-Videotechnologien wie 8K/60Hz und 4K/120Hz Pass-through (an einem Eingang), sämtliche HDR-Formate wie Dolby Vision, HDR10, HDR10+, Dynamic HDR, HLG sowie 8K-Upscaling und HDCP 2.3-Unterstützung an allen HDMI-Eingängen ebnen den Weg für die PlayStation 5 und der Xbox Series X. Dafür hat der AVR-X2700H “nur” noch sechs statt acht HDMI-Eingänge (reicht auf jeden Fall) und verliert zusätzlich den AUX1, der sich an der Vorderseite neben der USB-2.0-Buchse befand, sowie den AUX2 an der Rückseite.
Die Kanalkonfiguration ist unverändert. Es stehen neben den zwei Subwoofer-Ausgängen sieben Endstufenkanäle zur Verfügung, die in beliebigen 7.2- oder 5.2.2-Anordnungen eingestellt werden können. Die Nennleistung beträgt nach wie vor 150 W pro Kanal. Leider verzichtet Denon beim AVR-X2700H auf die Klappe an der Vorderseite, wie wir sie von den Premium Denon AVRs kennen. Zusätzlich ist die Auswahl an leicht zugänglichen Bedienelementen am Gerät weniger umfangreich. Man kann zwar die Eingänge, das Radio und eine zweite Hörzone mit den vorhandenen Tasten bedienen, aber für die tiefgreifenden Einstellungen muss man auf die voll ausgestattete Fernbedienung zurückgreifen. Das ist aber weniger schlimm, da man diese Einstellungen in der Regel nur einmal während der Einrichtung durchführt.
Apropos Einrichtung: diese ist sehr intuitiv und geht selbst für Laien spielend leicht von der Hand. Das liegt daran, dass euch das Betriebssystem des AVR-X2700H visuell durch die einzelnen Einrichtungsschritte führt. Diese reichen von der Lautsprecherkonfiguration über das Einmessen der Abstände, bis hin zu den diversen Audio-Verbesserungen. Selbst die Phase (+ -) der angeschlossenen Lautsprecher wird überprüft – Klasse!
UNGLAUBLICHE FEATURES
Der Denon AVR-X2700H besitzt zwar nur einen zertifizierten HDMI 2.1 Eingang, aber die anderen fünf wurden dennoch nicht vernachlässigt. Sie unterstützen alle Variable Refresh Rate (VRR), Quick Frame Transport (QFT) und Auto Low Latency Mode (ALLM), um die Verzögerung zu minimieren und den Anforderungen der nächsten Generation gerecht zu werden. Außerdem kann er alle HDR-Standards wie HDR10+, HDR10, HLG und Dolby Vision wiedergeben. eARC (Enhanced Audio Return Channel) wird ebenfalls unterstützt.
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Bei den Audioformaten sieht es nicht anders aus! Dolby Atmos, Atmos Height Virtualization, DTS:X und DTS Virtual:X sind alle mit an Bord und werden korrekt wiedergegeben. Wer IMAX Enhanced oder Auro-3D-Soundtracks dekodieren möchte, muss den Schritt zum Denon AVC-X3700H oder höher machen.
Die Sprachsteuerung über Alexa, Google Assistant und Siri-fähige Geräte bleibt erhalten, ebenso wie alle drahtlosen Standards für Musik, welche im Vorgängermodell zu finden sind, darunter AirPlay 2, HEOS, Spotify und Tidal. Leider muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass Denon mit der hauseigenen HEOS App seine Probleme hat, denn diese wollte sich partout nicht mit unserem AVR-X2700H verbinden. Auch die negativen Bewertungen im PlayStore etc. bestätigen dies und hier bleibt abzuwarten, ob Denon zukünftig Verbesserungen bringt. Sämtliche andere Dienste liefen dagegen ohne Probleme!
Eine weitere nette Neuerung ist, dass alle AVRs der 2020er X-Serie von Denon jetzt Roon-Tested“-Geräte sind, was bedeutet, dass ihr auch Roon-Musik über eure Lautsprecher wiedergeben könnt. Auch die Bluetooth Funktion wurde überarbeitet, so dass der AVR-X2700H die Audiosignale gleichzeitig zu den Lautsprechern und an einen kabellosen Kopfhörer weiterleiten kann. Grandios!
KRISTALLKLARER SOUND
Als Einstiegsgerät der Denon X-Serie verfügt der AVR-X2700H über eine abgespeckte Version der Audyssey-Lautsprechereinmessung als die seiner größeren Brüder. Nichtsdestotrotz meistert er diese Hürde mit Bravour! Insgesamt 8 verschiedene Positionen werden eingemessen und aus den Resultaten wird ein empfohlenes MultEQ-XT Profil errechnet. Dieses Klingt bereits ohne Anpassungen sehr gut, obwohl mir persönlich der Center etwas zu leise berechnet wurde. Aber das stellt kein Problem dar, denn bei sämtlichen Lautsprechern können wir die Pegel verändern und den Sound an unsere persönlichen Präferenzen anpassen.
Obwohl der Klang mit den Pegeleinstellungen bereits sehr souverän wirkte, war dennoch noch viel Luft nach oben! Aufgrund der aktivierten Dynamic Volume und des EQ war das Klangbild nicht ausgewogen und ging teilweise in sehr dumpfe Geräusche über. Das liegt daran, dass diese Einstellungen die unterschiedlichen Töne auf ein gleiches Level bringen möchten. Sprich, ertönt in einem Filmstück eine laute Musik, wird diese dynamisch runtergeregelt um die Sprache hervorheben zu können. Hört sich in der Theorie fein an, in der Realität leider nicht. Denn davon sind auch Explosionen etc. betroffen und diese kommen bei weitem nicht mehr so zur Geltung, wie sie eigentlich sollten. Diese Funktionen machen eigentlich nur dann Sinn, wenn man auch in der Nacht auf den Surround nicht verzichten möchte und gravierende Sound-Peeks die Nachbarn aufwecken könnten.
Zusätzlich empfand ich die Ausgabe selbst bei weit aufgedrehter Lautstärke als sehr leise. Doch auch das konnte ich in wenigen Sekunden lösen, denn das Setup Menü erlaubt es uns, den Eingangspegel von jedem Kanal anzupassen. Nach der Deaktivierung der dynamischen Funktionen sowie der Erhöhung des Eingangpegels war ich nun endlich mit meinen Einstellungen zufrieden und was nun aus dem Receiver rauskommt liegt deutlich über meinen Erwartungen!
Es ist ein angenehmes und effektives Zuhören. Egal wie hektisch die Action wird, der AVR-X2700H verpasst nie einen Takt und er leitet die Töne wunderbar kohärent von Lautsprecher zu Lautsprecher und schafft egal in welcher Szene, ein unglaubliches Raumgefühl. Filme sind dadurch ein wahrer Genuss, denn der Ton ist kristallklar (gute Lautsprecher vorausgesetzt) und der Bass sehr präsent, ohne dabei zu aufdringlich zu wirken. Aber auch bei den Videospielen glänzt der AVR-X2700H in allen Belangen. Getestet haben wir unter anderem Assassin’s Creed: Valhalla auf der Xbox Series X und The Last of Us 2 auf der Playstation 5. Hier fühlt man sich auf einmal mittendrin und die gebotene Atmosphäre klettert auf ein neues Level. Auch das Durchschleifen der Videosignale funktionierte tadellos, selbst dann, wenn HDR Formate wiedergegeben wurden. Das konnte unser bisheriger Onkyo zwar auch, hatte aber damit immer wieder seine Probleme.
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Finde ich sehr gut, dass ihr nun auch solche Geräte testet und der Zusammenhang mit den next Gen Konsolen ist absulot gelungen. Weiter so!
Vielen DANK!
Gerne 😉