Ein bekannter Destiny 2 Spieler namens Cruz, der insgesamt vier World First Raid-Rennen gewonnen hat, wurde von Bungie nach Betrugsvorwürfen dauerhaft gesperrt. Die „World First“-Rennen von Destiny 2 gehören zu den größten Ereignissen des Spiels, da sie auf Streaming-Plattformen viele Zuschauer anlocken. Dort versammeln sich die Fans, um zu sehen, wie mehrere Clans versuchen, als Erste einen neuen Dungeon zu bezwingen.
Allerdings war Cheaten in Destiny 2 über die Jahre hinweg ein weit verbreitetes Problem, vor allem im kompetitiven PvP-Bereich. Es gab und gibt immer noch viele Cheater mit unmöglichen Werten in Spielmodi wie Trials of Osiris, bis zu dem Punkt, dass Bungie einen spielinternen Anti-Cheat-Detektor hinzugefügt hat, um die Computer der Benutzer nach Programmen zu scannen, die Destiny 2-Dateien auf diese Weise verändern können. Genau das ist Cruz passiert.
Der Clan Elysium aus Destiny 2 hat in der Vergangenheit mehrmals hintereinander die World First gewonnen und damit bewiesen, wie spielerfahren alle seine Mitglieder sind, einschließlich Cruz (@thetvCruz auf Twitter). Nach Cruz‘ Schilderung der Ereignisse spielt er selbst gerne ein altes RTS-Spiel (genauer gesagt Total War: Shogun 2), für das er auch eine Cheat-Engine verwendet, um beim Start neuer Spiele Geld zu generieren. Das Programm namens ArtMoney wurde vom Anti-Cheat-Detektor von Destiny 2 erkannt, als Cruz das Spiel versehentlich öffnete, während die Software lief, was eine automatische Sperre auslöste.
You just can’t make this up man. Considering the fact that I described in detail the program and what’s its purpose is for (cannot alter any files or inputs related to gaming) this is UNREAL!
GGs guys it’s been real, but this is something I can’t respect. pic.twitter.com/qBYrBiBvcg
— Cruz (@thetvCruz) February 22, 2024
Cruz‘ Sperre in Destiny 2 wurde daraufhin von Bungie überprüft, wie der Spieler mit einem Screenshot seines Einspruchs berichtete, aber das Unternehmen bestätigte die Sperre, nachdem es die Situation untersucht hatte. ArtMoney wird immer noch als Speicherbearbeitungs- und Debugging-Software betrachtet, die automatisch als Cheat-Programm markiert wird, wie Bungie in der Antwort auf den Einspruch erklärt.
So wie es aussieht, ist Bungie in Cruz‘ speziellem Fall in einer Zwickmühle gefangen. Der vierfache Weltranglistenerste spielt seit 10 Jahren, also schon seit den Anfängen von Destiny, und hat jetzt dank seiner Erfolge in Destiny 2 eine Plattform. Daher wurde seine Frustration in den letzten Tagen viel geteilt und diskutiert, auch von lautstarken Mitspielern aus dem Clan Elysium und anderen Erstellern von Destiny 2-Inhalten, was es zu einem kontroversen Thema im Internet machte.
Die Aufhebung des Verbots von Cruz würde jedoch einen problematischen Präzedenzfall schaffen, da ArtMoney korrekt als Cheat-Engine gekennzeichnet ist, auch wenn es in diesem speziellen Fall für ein völlig anderes Spiel verwendet wurde. Eine manuelle Aufhebung der Kennzeichnung dieser Art von Software wäre für die PvP-Spielmodi von Destiny 2 und sogar für jeden anderen Bereich des Looter-Shooters gefährlich, da theoretisch jeder die Speicherbearbeitung manipulieren könnte, indem er zum Beispiel unendlich viel schwere Munition erzeugt. Würde man Cruz‘ Fall noch einmal durchgehen lassen und den Bann aufheben, hätte jeder, der eine ähnliche Software verwendet (auch mit dem speziellen Ziel, die Daten von Destiny 2 zu verändern), Grund zur Berufung.
