Detroit: Become Human | Test

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Detroid: Become Human begeistert mit einer grandiosen Präsentation und einer glaubwürdigen Story, geizt aber leider in Puncto Gameplay.

Es steht außer Frage, dass Maschinen den Menschen unter die Arme greifen können und dadurch vieles erleichtern. Egal ob in der Automobilindustrie oder im Flugzeugbau, Roboter gehören zum Daily Business und sind kaum noch wegzudenken. Selbst in der Medizin kommen unsere blechernen Freunde in Form von Prothesen etc. zum Einsatz. Doch damit soll noch lange nicht Schluss sein, denn die Entwicklung geht in großen Schritten voran und schon in naher Zukunft sollen die ersten Roboter uns im Haushalt unterstützen. Klingt zwar irgendwie cool, aber das dies gewisse Gefahren mit sich bringt, zeigt uns der Film “iRobot”! Denn dort entwickeln die Roboter ein Eigenleben und lehnen sich gegen Ihre Erschaffer auf. Der Film wurde damals als Hit gefeiert und somit war es nur eine Frage der Zeit, bis sich ein ähnliches Setting in einem Videospiel wiederfindet. Nun ist es soweit und die Jungs von Quantic Dream senden uns mit Detroit: Become Human ins zukünftige Detroit wo die Roboter-Industrie boomt und einige Androiden ein merkwürdiges Eigenleben entwickeln. Ist David Cage ein weiterer Hit gelungen oder müssen die Androiden wieder eingeschmolzen werden? Das und mehr lest Ihr wie immer hier bei uns.

Detroit: Become Human - Test

In der Rolle des Androiden Connor sind wir den sogenannten Abweichern auf der Spur.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Detroit als Roboter-Hochburg[/perfectpullquote]

Detroit, die US-Metropole an der kanadischen Grenze steht für Autos, Eishockey, Armut und natürlich Kriminalität. Vor nicht allzu langer Zeit lebten fast 2 Millionen Menschen in der Metropole und die Automobilindustrie boomte. Infolge des wirtschaftlichen Strukturwandels in der Autoindustrie setzte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein fortwährender Niedergang ein, der durch ein schlechtes Bildungssystem, Sparmaßnahmen bei der Exekutive, einer Abwanderung der Wohlhabenden und zahlreichen anderen Faktoren verstärkt wurde. Heute leben “nur” noch ca. 680.000 Menschen in Detroit und die Straßen sind von Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität geprägt. Doch zukünftig soll alles anders sein, zumindest wenn man Detroit: Become Human glauben schenken kann, denn im Jahre 2038 erlebt Detroit einen neuen Aufschwung und die stark gefragte Roboter-Industrie lässt die Metropole im neuen Glanz erstrahlen.

Hinter all dem Roboter-Hype steckt das Unternehmen Cyber Life, welches unterschiedlichste Dienstroboter anbietet, quasi den Roboter für Jedermann. Doch die Roboter schupfen nicht nur den Haushalt, sondern erledigen auch die schweren und unangenehmen Arbeiten wie Bergbau etc. und ersetzen dadurch die menschlichen Kollegen. Armut breitet sich erneut aus und die Menschen demonstrieren gegen die Androiden auf den öffentlichen Straßen. Doch im neuen Detroit lauert eine weitaus größere Bedrohung, die Roboter entwickeln nämlich Gefühle und widersetzen sich mehr und mehr gegen Ihre programmierten Richtlinien. Nach dem ersten Mord eines Androiden steht auch die Polizei vor Ihrem größten Fall.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Unterschiedliche Geschichten, ein großes Ganzes[/perfectpullquote]

In Detroit: Become Human schlüpfen wir abwechselnd in drei verschieden Androiden und erleben deren Geschichten. Connor hilft der Polizei bei Ermittlungen gegen die sogenannten Abweicher (Androiden die ein Eigenleben entwickeln). Kara schmeißt den Haushalt eines alleinerziehenden drogensüchtigen Vaters und seiner Tochter Alice. Markus unterstützt den gebrechlichen und gehbehinderten Maler Carl im Alltag. Außer Connor klingen die anderen Aufgaben nicht wirklich spannend, sind sie auch am Anfang nicht wirklich. So müssen wir mit Kara den Tisch abräumen, den Müll rausbringen und Abendessen kochen und mit Markus dürfen wir Carl mit dem Rollstuhl durchs Haus fahren und ebenso das Essen servieren. Lediglich mit Connor erleben wir bereits zu Beginn des Spiels eine spannende Geschichte, indem wir Mordfälle untersuchen um die Abweicher zu identifizieren. Dafür stehen uns die Fähigkeiten des jeweiligen Androiden zur Verfügung, per Tastendruck können wir die Umgebung scannen und somit Spuren und Hinweise finden. Haben wir eine gewisse Anzahl an Hinweisen entdeckt, können wir das Geschehen rekonstruieren um somit den genauen Tatablauf zu verstehen und den geflüchteten Abweicher zu finden.

Auch wenn zunächst nur die Geschichte von Connor spannend klingt, haben alle drei Androiden eines gemeinsam. Sie geraten sehr früh zwischen die menschlichen Fronten. Kara kann nicht mit ansehen wie die Tochter Alice von Ihrem drogenabhängigen Vater misshandelt wird und erhebt somit gegen Ihn die Hand. Markus wir von dem leiblichen Sohn des Maler gehasst, da der Vater eigentlich nichts von Ihm wissen möchte da er den Androiden als Sohn-Ersatz ansieht und landet schlussendlich nach einem Vorfall auf den Roboter-Schrottplatz. Selbst der Polizist Connor hat stets mit seinem alkoholsüchtigen Kollegen Lt. Anderson zu kämpfen,  denn dieser hasst die Androiden tiefgründig und hindert Connor immer wieder bei seiner Tätigkeit. Eines ist aber klar, alle drei handeln im Laufe des Spiels gegen ihre Befehle und entwickeln Gefühle, was grundsätzlich Verboten ist und eigentlich nicht möglich sein dürfte. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht über die Story erzählen, da dies neben der bahnbrechenden Präsentation die größte Stärke von Detroit: Become Human ist.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Bekanntes Gameplay[/perfectpullquote]

Wer bereits frühere Spiele wie “Heavy Rain” oder „Beyond: Two Souls“ des französischen Entwicklungsstudios Quantic Dream kennt, der fühlt sich auch bei Detroit: Become Human in Puncto Gameplay sofort zuhause. Gameplay mehr oder wenig, denn wie bereits die anderen Spiele, möchte auch Detroit: Become Human eher ein Film sein und geizt mit spielerischen Einlagen. Dies stört auch grundsätzlich nicht, da man bei dieser Art von Spielen schon damit rechnet, aber dennoch hätten wir uns etwas mehr Freiraum gewünscht. Wir haben zwar in den Dialogen unterschiedliche Antwortmöglichkeiten mit unterschiedlichen Auswirkungen (manchmal auch Leben und Tod), aber die Spielwelt und der Weg den wir bestreiten müssen ist strikt vorgegeben. Letztlich handelt es sich um nicht viel mehr als ein Wimelbildspiel mit ein paar Dialogoptionen und Quick-Time-Events. Schade!

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Filmreife Präsentation[/perfectpullquote]

Den größten WOW-Effekt von Detroit: Become Human hinterlässt aber die grandiose Präsentation. Die Androiden entwickeln nicht nur menschliche Gefühle sie sehen nebenbei auch noch verdammt menschlich aus. Seien es die Animationen, die Texturen oder die zahlreichen Details, alles ist OnTop und bietet eine unglaubliche Immersion. Selbst die unterschiedlichen Schauplätze und die grandiose Synchronisation bieten eine gelungene Atmosphäre die so schnell nicht zu toppen sein wird. Garniert wird das Ganze von den exzellenten Schauspielern wie Clancy Brown (Highlander) als Hank, Lance Henriksen (Aliens) als Carl Manfred oder der Grey’s-Anatomy-Star und Bürgerrechts-Aktivist Jesse Williams als Markus. Leider fällt so manche Nebenfigur durch mangelnde Details auf, dies ist aber Kritik auf höchstem Niveau und fällt nur deshalb auf, weil sich das Spiel sonst so perfekt ins Licht stellt.

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David Cage hat es wieder einmal geschafft! Detroit: Become Human fesselt den Spieler dank eines originellen und düsteren Settings, einer spannenden Story und einer filmreifen Präsentation für mehrere Stunden vor den Fernseher. Leider kämpft auch der neueste Streich aus dem Hause Quantic Dream mit der Frage, möchte ich nun ein Spiel oder doch lieber ein Film sein? und geizt somit mit Gameplay-Einlagen. Wer aber darüber hinwegsehen und sich gänzlich in die Story fallen lassen kann, der wird definitiv begeistert sein, da Detroit: Become Human nebenbei noch absolut Weltklasse aussieht. Von uns ein klarer Kauftipp!

PRO

  • Hammer Grafik
  • Tolle Synchro
  • Bekannte Schauspieler
  • Düsteres Setting
  • Gute Story

KONTRA

  • Wenig Gameplay
  • Zu viele langweilige Aufgaben
  • Nebencharaktere teils weniger Details
8.5

Grandios

Gameplay - 7
Grafik - 9.4
Sound - 9
Inhalt - 8.3
Atmosphäre - 8.9
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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