Diablo 2: Resurrected | Test

Diablo ist zurück! Zwar warten wir immer noch sehnsüchtig auf den vierten Ableger, doch Diablo 2: Resurrected tröstet zumindest etwas über die lange Wartezeit hinüber und hat nichts an seinem Suchtfaktor verloren.

Das Warten hat für Diablo Fans endlich ein Ende! Nein, nicht Diablo IV, das bereits vor zwei Jahren angekündigt wurde, und auf das wir noch gut zwei weitere warten dürfen, ist erschienen, sondern ein Remake von Diablo 2. Das Teil hört auf den Namen Diablo 2: Resurrected und soll dem Klassiker neues Leben einhauchen. Nachdem bis Teil IV noch einiges an Zeit vergehen wird, der dritte Ableger zunächst die Fangemeinde spaltete und wir über das groß angekündigte Mobile Game lieber den Mantel des Schweigens legen, ist das ein willkommener Schachzug.

Diablo 2: Resurrected - Test

Furchterregende Dämonen, tapfere Abenteuer und die Welt von Sanktuario – zu neuem Leben erweckt.

NEUE OPTIK, ALTE TUGENDEN

Es ist bei einem Remake immer schwierig als Entwickler zu entscheiden, welchen Weg man geht. Legt man das Spiel komplett neu auf in hübscher Optik und neuem Gameplay, oder lässt man es so pur, wie es einst war. Blizzard entschied sich dafür, nur die Grafik aufzuhübschen und sonst so ziemlich alles beim Alten zu lassen, was zwar Fans auf den ersten Blick freuen sollte, da es keine bösen Überraschungen geben sollte, ein paar Finetuning Möglichkeiten hätte der Entwickler aber eigentlich schon nutzen sollen, aber dazu später mehr.

DIABLO UND SEINE SCHERGEN

Ihr als namenloser Held, gewählt aus einer von sieben Klassen, wollt den bösen Lord der Unterwelt von seiner endgültigen Rückkehr auf die Erde abhalten und auf dem Weg auch gleich Bruder Baal sowie die bösen Schergen Andariel, Duriel und unzählige Monster, Dämonen und Untote zur Strecke bringen.

Egal ob als Barbar, Totenbeschwörer, Zauberin, Amazone, Paladin oder einer der beiden Add-On Charaktere Druide und Assassine, auf eurem Weg, pflastern tausende Leichen euren Untergrund. Auch wenn die Geschichte dünn erscheinen mag, Diablo 2 hatte immer seinen Charme und mit den Charakteren wie Deckard Cain oder des Erzengel Tyrael, absolut interessante Charaktere und eine trotzdem irgendwie packend Hintergrundgeschichte, um eigentlich nicht viel mehr zu tun als zu Hacken und Schnetzeln.

LOOTEN UND LEVELN

Den wirklichen Reiz macht aber vorrangig das Looten und Leveln aus und ist auch der Grund, wieso gerade Diablo 2 als großer Vorreiter der Hack’n’Slays gesehen wird und sich Spiele wie Titan Quest, Path Of Exile oder Dungeon Siege oft an dem großen Vorbild orientierten. Soll heißen: in Diablo hackt man sich durch die Monsterhorden, um sich mit jeder Stufe neue Skills zu erarbeiten und neue Ausrüstungsgegenstände zu hamstern.

Genau darum machte man auch immer wieder denselben Endbossen den Garaus. Da kann schon mal die Sucht Überhand nehmen. Bis zum nächsten Portal, Endboss, LevelUp oder was auch immer, spielt man dann noch weiter und plötzlich ist es vier Uhr morgens.

DAS REMAKE

Was den Suchtfaktor betrifft, macht Diablo 2 heute immer noch so viel Spaß wie früher, auch wenn man gerade solo spielt, wo die ersten ein bis zwei Stunden mit einem Charakter oft noch etwas langatmig erscheinen. Im Multiplayer macht das Teil sowieso mehr Fun, sofern man mit Leuten spielt, die man kennt, mit Randoms eher Mühsam, aber dazu gleich mehr.

Grafisch hat sich so einiges getan und wer das nicht glauben will, der kann im Remake On-the-Fly zur alten Version wechseln und sich einen Augenkrebs züchten. Sämtliche Animation, Charaktere, Mobs und die Umgebung wurden wunderbar ins Hier und Jetzt transportiert und auch die neuen Effekte können sich auf jeden Fall sehen lassen. Auch was den Ton betrifft, hat man eigentlich alles richtig gemacht.

VERPASSTE MÖGLICHKEITEN

Auch wenn sich Fans und Puristen darüber freuen, dass man Diablo 2 so lassen hat, wie es einst war, wären ein paar Neuerungen bzw. Anpassungen doch schon wünschenswert gewesen und hätten dem Spielspaß und der Nostalgie definitiv nichts anhaben können. Zum einen wäre da die Steuerung am PC, denn da muss man nach wie vor jede Fähigkeit auf eine F-Taste legen, um sie auszuwählen. Ausgeführt kann diese aber nur über die rechte Maustaste werden. Umständlich und irgendwie nicht mehr zeitgemäß, wo eine Fähigkeitenleiste bei solchen Spielen und MMOs ja Gang und Gäbe ist. Noch ärgerlicher ist das Ganze, weil es so etwas auf den Konsolen ja gibt.

Dafür ist der der Multiplayer mit fremden Spielern auf den Konsolen etwas mühsam, da es nur ein paar Schnell-Tasten zur Kommunikation gibt und man sonst kaum Chancen hat, ordentlich mit anders sprachigen oder nicht-Headset Besitzern zu spielen. Die tun dann oft einfach, was sie wollen und was das ist, muss man halt dann rausfinden in dem man ihnen einfach nachrennt.

Zu guter Letzt sei noch kritisiert, das Loot nicht für jeden Spieler eigens droppt, was zur Folge hat, dass Hamsterer oft einfach alle legendären Gegenstände einstecken, während Fernkämpfer durch die Hände schauen.

FAZIT

PRO

  • Neue Grafik- und Soundpracht
  • Gelungene Animationen und Effekte
  • Gleicher Suchtfaktor wie früher
  • Gute Story und NPCs
  • Dichte Atmosphäre

KONTRA

  • Keine Fähgkeitenleiste auf dem PC
  • Keine Drop-Aufteilungen im MP
  • Kaum Kommunikationsmöglichkeit im MP
  • Sogar alte Bugs aus dem Original wurden bewusst übernommen
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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