Diablo 4 | Preview

Über zehn Jahre schlummert nun schon das Erzböse wieder, doch nun erwacht es endlich von neuem in Diablo IV.  Zwar ist nicht der namensgebende Dämonenfürst Diablo als Hauptgegenspieler angekündigt, sondern vielmehr seine Nichte, nämlich Lilith, Daughter Of Hatred und Nachkome von Mephisto. Und so ziehen die Horadrim und ihre Recken auf der ganzen Welt wieder in die Schlacht. Klarerweise muss man das, wegen seiner Monetarisierung mehr als polarisierende Mobile Game: Diablo Immortal sowie das überaus gelungene Remake von Diablo zwei aus der Rechnung nehmen, aber Diablo IV ließ nicht nur gefühlt eine ganze Ewigkeit auf sich warten und soll nun hoffentlich alte Tugenden mit zeitgemäßen Verbesserungen verbinden und die ausgehungerten Helden und Krieger zufriedenstellen. Wir durften die Closed Beta zwei Tage lang für euch testen und können direkt aus der Hölle berichten.

Diablo 4: Preview

DIE QUAL DER WAHL

Die wurde uns zumindest zum Teil abgenommen, denn am Lagerfeuer sitzen zwar vier recht bekannt erscheinende Charaktere. Allen voran natürlich die Klassiker in Form eines Barbaren und dem Zauberer. Dazu hatten wir auch noch den Jäger zur Auswahl. Die ebenfalls bereit sitzenden Necromanten und der Druide blieben uns in der Beta aber leider verwehrt. Die Wahl fiel auf den Zauberer bzw. die Zauberin, denn in Diablo IV ist es erstmals möglich sich zwischen einer männlichen und einer weiblichen Variante zu entschieden. Dazu darf man – in meinem Fall – ihn selbst gestalten. Die Auswahlmöglichkeiten sind recht überschaubar, aber es macht trotzdem Spaß ein paar Details selbst zu modifizieren.

ETWAS DUNKLES ZIEHT AUF

Gleich danach dürfen wir uns an einer bombastischen Render-Sequenz ergötzen und sehen wie Lilith durch nicht besonders schlaue Plünderer ihren Weg zurück auf die Welt findet. Alleine schaffte sie das aber nicht, denn ein gewisser bleichhäutiger Rathma half ihr bei ihrer Wiedergeburt. Unser Held hat indes andere Sorgen und erfriert auf seiner Wanderschaft fast, wird aber durch etwas übernatürliches gerettet und kann sich bald in eine erste Siedlung retten. Dort angekommen gibt es sogleich die Quest, eine Ruine in der Umgebung zu säubern.

DIE ERSTEN SCHRITTE

Unser Magier ist ausgerüstet mit einem lächerlichen Harry Potter –artigen Stäbchen in der einen Hand und einem Relikt in der anderen. Damit gibt es schon mal erste Haue bei Wargen. Bald ist das wohlig zufriedenstellende Geräusch des Level-Ups zu hören und ein erster Fähigkeitspunkt kann verteilt werden. Mit besseren Zaubern geht es auch bald dem ersten Boss an den Kragen und schon dürfen wir in der Schenke mit den armen Bauern und Bürgern feiern. Doch die führen so einiges im Schilde und wollen uns benebelt wie wir sind gleich Lilith Opfern. Doch so nicht mit Iosef, unserem Retter, mit dem wir uns den Weg blutig freikämpfen und auf den Weg zum nächsten Verbündeten machen, der sich bald als Mitglied der Horadrim heraustellte. Ein alter und mächtiger Orden, der nun aber nur noch ein Schatten seiner selbst, aber doch die letzte Hoffnung gegen das Böse ist.

ALTES, BEKANNTES UND NEUES

So viel zur groben Story. Bei diesem Preview geht es vorrangig nämlich um das Look and Feel und da kann ich nur sagen, das ist großartig. Bei bester Grafikpracht, starkem Ton und dichter Atmosphäre schnetzelt es sich so schön und gut wie nie zuvor durch die Welt von Diablo. Egal ob Schneelandschaften, Höhlen, Keller, Ruinen oder sogar höllen-ähnliche Traumwelten und blutige Kerker und Labore, grafisch ist Diablo IV über jeden Zweifel erhaben. Schnell begegnen wir altbekannte Elemente wie den Heiltränken, der roten Lebensanzeige und der blauen Mana-Anzeige, Gold und allerlei Rüstungsteile, Ringe und Amulette als Loot, sowie Monster und Dämonen, die wir aus vorangegangenen Teilen kennen. Die berühmten Wegpunkte zum Schnellreisen sind auch wieder da und auch der Skilltree mit zahlreichen Zauber und Fähigkeiten ist in abgewandelter Form zu finden. Aber was erzähle ich? Die Neuerungen und Verbesserungen sind wichtig.

Neu ist die Open World, die in riesige Kontinente unterteilt ist. Anstatt sechs Hauptquests gibt es lange Questreihen, Zufalls-Begegnungen wie eine Karawane, die man verteidigen oder ein Ritual unterbinden muss, Nebenquests ,sowie Charakter-Klassen spezifische Quests und zahlreiche Dungeons halten uns lange auf Trab. Dafür gibt es stets Belohnungen in Form von Gold, zusätzlichen IN-Game Währungen für bestimmte Händler, Erfahrungspunkte und weiteren Boni. Außerdem kann man sich Ansehen in den Regionen erspielen, was weitere Belohnungen bringt. Statt einer einzigen Hauptstadt gibt es in jedem Gebiet zahlreiche kleine Siedlungen, Händler und NPCs mit denen man reden und handeln kann und später kann man dann sogar ein Reittier erwerben und dieses sogar mit Rüstung versehen, was in der Beta aber leider noch nicht möglich war.

Der Skilltree ist um einiges komplexer und so kann man dieses Mal sogar Modifikationen der Fähigkeiten vornehmen und nach seinem Belieben anpassen und sogar für einen minimalen Obolus die Punkte neu verteilen. Das mag etwas unübersichtlich wirken, dafür fällt es weg selbst Status-Punkte zu verteilen, weshalb eine Verskillung unmöglich ist. Das Inventar ist aufgeräumter und größer, denn Questitems und Heiltränke haben an anderer Stelle Platz gefunden und Mana füllt sich sowieso schnell automatisch auf. Tränke kann man zunächst nur vier tragen und muss diese durch Crafting später auch selber verbessern. Außerdem kann man sich selbst im Verlauf verschiedene Tränke mit gesammelten Beeren und Pflanzen basteln, die Status-Boni geben. Hier lässt der Witcher grüßen.

An anderer Stelle guckt Lost Ark hervor, denn der Kontinent will erkundet,  gelootet und gemeistert werden. Neben den zahlreichen Nebenquests, die relativ schlicht ausgefallen sind – mal eskortiert man jemanden, mal sucht man bestimmtes Loot, mal rettet man jemanden vor dem Tod – gibt es größere Dungeons in denen es auch Aufgaben zu lösen und auch Sammelkram zu finden gibt. Alles aber wohl dosiert. Außerdem motivieren verschiedene Währungen, sowie das Ruf-Farmen zusätzlich die Welt zu erkunden und Aufgaben der Bewohner darin abzuschließen. Aber vor allem sucht man immer nach besserem Equipment, das einen Großteil der Motivation von Diablo ausmacht. Und schnell stellt sich der Suchtfaktor ein und das typische: „Das mach ich noch, ach ein Level-Up noch und dann ist Schluss, bzw. den Quest schließ ich nun schon noch ab.“ Und Zack ist es drei Uhr morgens. Natürlich gibt es auch wieder Sockel und passende Edelsteine, dies geht jedoch nicht mehr über den Horadrim-Würfel, sondern muss bei einem Schmied gegen Gold und passende Materialien erledigt werden. Ebenfalls kann man dort seine Rüstungsteile upgraden und die darin enthaltenen Status-Werte und Zauberwerte verbessern.

GEMEINSAM SIND WIR STARK

Der MMO-Ansatz findet sich auch im Multiplayer wieder, denn in den Städten und der Oberwelt begegnet man immer wieder anderen Spielern, mit denen man EMotes austauschen, handeln oder eine Gruppe erstellen kann. Mit dieser kann man durchschlagskräftiger durch die Dungeons ziehen, die dann instanziert sind und auch immer wieder Story-Elemente enthalten. Zum Glück ist loot dieses Mal exklusiv pro Charakter, weshalb Ninja-Looten nicht mehr möglich ist. Handeln kann man mit den Teilen natürlich dann trotzdem.

AUSBLICK

Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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