DiRT Rally 2.0 | Test

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DiRT Rally 2.0 lässt dank einer verbesserten Fahrphysik, neuen Wettereffekten und grandioser Blendeffekte das Rallye-Herz höher schlagen.

Vor etwas mehr als drei Jahren erschien DiRT Rally ohne große Vorankündigung im Steam Early Access Programm und konnte von Beginn an zahlreiche Rally Fans begeistern. Bei einem Kaufpreis von knapp 30€ lieferte der Titel zum Start 17 klassische und moderne Fahrzeuge sowie 36 Routen in drei authentischen Locations. Dank DiRT Rally konnte Codemasters 2016 erstmals seit fünf Jahren wieder ein positives operatives Ergebnis einfahren. Damit waren die Weichen gestellt und es war nur eine Frage der Zeit, bis Codemasters den lang ersehnten Nachfolger ins Rennen schickt. Am 26.02.2019 war es nun endlich soweit und DiRT Rally 2.0 war geboren. Kann DiRT Rally 2.0 den Vorgänger überholen oder bleibt es doch hinter dem Überraschungshit von 2015?

DiRT Rally 2.0: Test

DiRT Rally 2.0 ist dank der authentischen Fahrphysik der König der Rallye Simulationen

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Rund um die Welt[/perfectpullquote]

Wie bereits im Vorgänger erwarten uns auch in DiRT Rally 2.0 etliche Rally-Etappen in den unterschiedlichsten Regionen. Genauer gesagt bietet die Release Version Etappen quer durch: Neuseeland, Argentinien, Spanien, Polen, Australien, und die USA – Etappen Recycling inklusive. Weitere Regionen werden mit den kommenden DLC Packs nach und nach veröffentlicht. Auch wenn sich die enthaltenen Regionen schon sehr spürbar unterscheiden, so finde ich es dennoch extremst schade, dass es keine einzige Schnee-Etappe in die Release Version geschafft hat. Möchte man also mit über 100 Sachen auf einer schneebedeckten Strecke quer durch Schweden brettern, muss man auf das dementsprechende DLC warten. Mit knappe 10€ sind die DLC´s zwar nicht wirklich teuer, ob es diese jedoch Wert sind, muss sich erst zeigen.

Trotzdem bieten die bereits vorhandenen Strecken genügend Futter für etliche Stunden Rennspaß. Speziell die Etappen durch die dichten Laubwälder von New England haben es mir besonders angetan, denn dank schön in Szene gesetzter Sonneneinstrahlung sehen die mit Laub bedeckten Strecken absolut grandios aus. Aber auch die Etappen quer durch Neuseeland muss man einmal erlebt haben, spezielle dann, wenn man dieses Land bereits in Natura bewundern durfte.

Für den nötigen Rennspaß sorgen über 40 historische und moderne Rallyewagen. Egal ob Nissan Datsun 240z, Golf 2 GTI 16V oder der BMW E30, DiRT Rally 2.0 bietet für Jedermann den passenden Untersetzer. Wer sich für die Deluxe Version entscheidet erhält zusätzlich den Porsche 911 RGT Rally Spec sowie ein Upgrade für die „Mein-Team“-Start-Fahrzeuge. Zudem kann man zusätzlich fünf Wagen frühzeitig freischalten: Lancia Stratos, Fort Escort Mk ll, AUDI Sport quattro S1 E2, Subaru Impreza 1995, Ford Fiesta OMSE SuperCar Lite. Außerdem sind alle Inhalte der DiRT Season 1 & 2 (DLC´s) enthalten.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]2.0 steht doch für bessere Technik, oder?[/perfectpullquote]

Nun ja, so leicht kann man diese Frage nicht beantworten. DiRT Rally war bereits ein ordentlicher Hingucker und DiRT Rally 2.0 ist es natürlich auch, aber der Unterschied zwischen den beiden ist nicht so groß wie man zunächst vermutet. Die Grundlegendste Änderung, was auch sofort ins Auge springt, sind die Wetter und Licht-Blendeffekte. Hier spielt DiRT Rally 2.0 definitiv auf ganz hohem Niveau. Seien es die Regentropfen auf der Windschutzscheibe, die Reflektionen in den Wasserpfützen, oder die astreinen Lichteffekte, boah, das sieht schon klasse und bei weitem besser wie bei DiRT Rally aus. Hinzu kommen das verbesserte Schadensmodell und die Abnutzungserscheinungen der Strecken, welche immer wieder für ein neues Fahrgefühl sorgen.

Doch es ist nicht alles Gold was glänzt, denn die Strecken sehen in DiRT Rally 2.0 einfach unscharf, matschig und verwaschen aus. Ob es an der kommenden VR-Unterstützung liegt oder an dem, dass sich die Strecken abnutzen, ich weiß es nicht, aber das sah beim Vorgänger deutlich besser aus. Außerdem gibt es noch zwei weitere Punkte, die DiRT Rally einfach besser machte. Die Rede ist von den Regentropfen auf dem Wagen selbst (diese fehlen bei DiRT Rally 2.0 sogar komplett) und das Interieur der Boliden. In DiRT Rally 2.0 fehlen hier und da immer wieder ein paar kleine Details die noch beim Vorgänger sichtbar waren. Bei Schönwetter würde ich sagen, ein klares Unentschieden, aber bei Regenwetter sieht DiRT Rally 2.0, dank der neuen Wettereffekte und den Spiegelungen einfach um Welten besser aus als sein solider Vorgänger.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Beinharte Simulation[/perfectpullquote]

Neben den üblichen Einzelrennen oder dem RallyCross, bildet der Karrieremodus das Herzstück von DiRT Rally 2.0. Wie im Vorgänger kämpfen wir uns nicht nur die Meisterschaften aus, sondern sind auch gleichzeitig der Chef unseres eigenen Rennteams. Mit dem gewonnenen Preisgeld heuern wir neues Personal an, erweitern unseren Fuhrpark oder kaufen Tuning-Teile, die wir später im umfangreichen Tuningbereich in unsere Boliden verbauen. Doch Vorsicht, ändert ihr eure Aufhängung oder sonstiges, so ändert sich auch gravierend das Fahrverhalten eures Fahrzeugs. DiRT Rally 2.0 ist nämlich kein Arcade Racer, sondern eine beinharte Simulation und diese fühlt sich einfach großartig an. Dieses Spielgefühl kommt aber erst so richtig zur Geltung, wenn man das passende Equipment dazu hat. Lenkrad mit Pedale ist fast ein Muss! Speziell bei heckangetriebenen Fahrzeugen kommt man mit den Triggertasten schon sehr schnell ins Schleudern, da man das Gas nicht so präzise wie mit Pedalen dosieren kann. Zwar kann man einige Fahrhilfen einschalten, ein Arcade Racer wird DiRT Rally 2.0 aber dadurch bei weiten nicht.

 

Geringste Fahrfehler kosten nicht nur Zeit sondern werden in den meisten Fällen mit Unfällen bestraft. Eine Rückspulfunktion ala Forza Horizon sucht man hier verzweifelt, lediglich ein einfaches Zurücksetzen ist möglich, aber das kostet ebenfalls wertvolle Zeit. Fährt man mal wo an, was definitiv vorkommt, so spielt DiRT Rally 2.0 eine seiner größten Stärken aus, das Schadensmodell. Die Schäden sind dabei nicht nur optischer Natur, sondern diese ändern auch brachial das Fahrverhalten und mit der Bestzeit wirds dann wohl nichts mehr. Vorsicht, Schäden werden nicht nach jeder Etappe automatisch repariert, sondern können erst in der dazu vorgesehenen “Pause” ausgemerzt werden. Diese Reparaturen kosten aber Zeit, und diese ist wie soll es auch anders sein, relativ knapp! Dafür dürfen wir nun endlich auch die Reifen wechseln und können somit bestimmen ob wir mehr Bodenhaftung oder doch eher das Driften bevorzugen. TOP!

Damit wir es aber zur Bestzeit schaffen, müssen wir exakt auf die Anweisungen unserer Beifahrerin achten. Richtig gelesen, wir haben eine Frau an der Seite. Während Phil Mills in der englischen Version einen bomben Job abliefert, löst Tanja Geilhausen bei mir eher gemischte Gefühle aus. Zwar sind die Ansagen im direkten Vergleich mit dem ersten Teil etwas präziser und das Timing wurde nochmals verbessert, aber die Frau Geilhausen mischt immer mal wieder Deutsch mit Englisch. Ob dies bei der Entwicklung übersehen worden ist, oder ob es die persönliche Note von Frau Geilhausen ist, kann ich leider nicht nachvollziehen, aber eines steht Fest – das ist nicht Geil!

Der Rally Champion meldet sich zurück! DiRT Rally 2.0 kann im Test mit einer unglaublichen Fahrphysik, einem tollem Schadensmodell und neuen Licht/Blendeffekten überzeugen. Es macht einfach tierisch viel Spaß mit über 100 Sachen durch die einzelnen Etappen zu brettern und dank der erstklassigen Fahrphysik bleibt die Simulation stets fordernd. Trotzdem hätte ich mir eine Schnee-Etappe gewünscht, denn für mich macht eben genau das diesen Motorsport aus. Das diese dann auch noch mit einem DLC Zwang verbunden ist, löst bei dem einem oder anderen sicherlich einen komischen Beigeschmack aus.Ob sich jedoch ein Update vom Vorgänger wirklich lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei der optischen Präsentation haben beide Versionen ihr Stärken und Schwächen, einzig allein die verbesserte Fahrphysik und die kommende VR Unterstützung sind handgreifliche Beweggründe um ein Update in betracht zu ziehen. Wer den Vorgänger noch nicht im Besitz hat, kann bei DiRT Rally 2.0 bedenklos zugreifen, denn dieser Simulation kann im Moment keiner das Wasser reichen.

PRO

  • Hammer Fahrphysik
  • Tolle Etappen
  • Schöne Blendeffekte
  • Grandiose Wetterdarstellung

KONTRA

  • DLC´s
  • Keine Schnee-Etappe in der Release Version
  • Fahrbahn wirkt unscharf
  • Interieur detailarm
8.6

Grandios

Gameplay - 9.4
Grafik - 8.7
Sound - 8.8
Inhalt - 7.2
Atmosphäre - 8.9
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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