Dishonored 2 | Test

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Kurz gesagt: Ein Meisterwerk! 9.5/10 Punkten

Ich möchte den Bericht direkt mit einer Korrektur meiner Aussage im Dishonored 2 Performance Check machen. Ich habe am Ende des Textes geschrieben, dass es dem Spiel an dem gewissen „etwas“ fehlt und es deswegen kein Anwärter für den „Game Of The Year“ Titel sei. Nun dies möchte ich nun richtigstellen. Mittlerweile wurde das Performance-Problem gepatcht und es hat sich ein Spiel entfaltet, welches sich in den Punkten Story, Gameplay, Musik, Abwechslung und Atmosphäre mehr als nur sehen lassen kann. Zwei Punkte mussten wir etwas kritischer betrachten, einer davon betrifft die Grafik, welche man mit gemischten Gefühlen betrachten muss. Es gab nicht viele Neuerungen was den visuellen Part betrifft, dennoch loben viele Spieler Bethesda dafür, dass sie das System nicht neu erfunden haben, sondern beim altbewährten und einschlagenden Dishonored geblieben sind. Andere wiederrum schimpfen mit böser Zunge über die Entwickler und meinen, dass das Game grafisch zurückgeblieben ist. Ich persönlich, schließe mich der Meinung der lobenden Spieler an. Das Game kann alles bieten was ein „Game Of The Year“ Titel haben sollte. Warum das so ist, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht!

Was soll es sein? Leises töten oder einfach drauf los? Dies bleibt dem Spieler überlassen!

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Vier lange Jahre mussten wir warten[/perfectpullquote]

Wenn wir uns kurz zurückerinnern in das Jahre 2012, als Dishonored an das Tageslicht gebracht wurde. Es gab viele „Buu“ rufe und Kritik, dass das Game eine billige Assasins Creed abklatsche sei. Bethesda hat den Sprung jedoch gewagt und ein Game im Steam-Punk Style veröffentlicht, welches frischen Wind in die Meuchel-Spiele gebracht hat. Nun wird es schwierig, soll man ein altbewährtes Spiel neu umkrempeln und einen zweiten Teil herausbringen oder aber doch beim Erfolgsrezept bleiben? Kurz gesagt: Bethesda hat sich für genau das Richtige entschieden.

Vier Jahre später war es dann ENDLICH soweit und wir konnten den Nachfolger in den Händen halten. Storytechnisch war Dishonored 2 für mich eine sehr große Hoffnung, vor allem wenn wir uns an den ungeklärten Story Punkt „Delilah und der Outsider“ erinnern möchten. Bethesda konnte das Potential des ersten Teils, welches nicht zur Gänze genutzt wurde, in der Fortsetzung zur Perfektion bringen. Wir bekamen neue schleichende und tödliche Fähigkeiten, zum Hauptcharakter des ersten Spiels Corvo, durften wir nun auch in die Rolle der Kaiserin Emily springen und das Leveldesign ist um das Vierfache spannender geworden. Oberflächlich bietet das Game exakt das, was sich jeder Gamer wünscht!

Es gibt (leider) auch zwei Schwachstellen, welche sich erst durch etwas längeres Spielen bemerkbar gemacht haben. Die Rede ist da einerseits von dem Performance Problem welches nur die PC-Spieler betraf. Auch mit sehr Leistungsstarken Rechner mussten Spieler sehr unschöne Performance Drops wahrnehmen – sehr ärgerlich. Bethesda hat mittlerweile einen größeren Patch veröffentlicht, welcher dieses Problem laut unseren Informationen beseitigt hat. Der zweite Punkt betrifft den teilweise fehlenden Tiefgang in der Storyentwicklung und die Nähe zu diversen Charakteren, dazu später mehr.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Gut durchdachte Story…[/perfectpullquote]

Die Geschichte spielt in einer Zeit in der unser Schützling Emily bereits Erwachsen ist und auf dem kaiserlichen Thron sitzt. Die gesamte Zeit über hat sie die Stadt nur aus ihren komfortablen Tower betrachtet und wusste kaum bis gar nichts über das Leiden ihres Volkes. Erst nach ihrem Sturz durch eine höhere Macht bekam Emily Kaldwin die kalte und grausame Realität vorgelegt. Nachdem in der ersten Sequenz der Thronsaal übernommen wird, können wir uns entscheiden ob wir die Kaiserin Emily oder den Beschützer und zugleich Vater Corvo Attano spielen möchten. Jeder der beiden Charaktere kommt mit einzigartigen Fähigkeiten, die dem Gameplay einen ganz anderen Touch verleihen. Die Story selbst ändert sich nicht durch die Entscheidung welchen Charakter man spielen möchte. Man bekommt nur die Sichtweise der jeweiligen Person näher gelegt. Also was darf es sein? Erneut die hilflose Tochter unter dem Namen Corvo Attan retten, oder doch lieber die Dinge in die eigene Hand nehmen und dem Volk zeigen aus was eine Kaiserin gemacht sein kann.

Was jedoch die Story verändert ist die Entscheidung WIE man das Spiel spielt. Da wir bei jeder Mission die freie Hand haben wie wir diese angehen möchten, können wir uns entscheiden zwischen ungesehenes vorbeischleichen oder für den skrupellosen aber unsichtbaren Killer. Natürlich kann man auch einfach mit Bomben und Granaten in das Getümmel vorstoßen und nichts mehr an seinem Platz stehen lassen. Je nachdem ob wir tödlich oder nicht sind, erfährt man im Spiel ein gutes oder eher dunkles Ende. Die Chaos-Anzeige verrät uns in welche Richtung wir uns durch die Storyline bewegen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]…jedoch ohne TWIST und Charakternähe[/perfectpullquote]

Wirklich Schade habe ich gefunden das die Charakterentwicklung eher stumpf von statten gegangen ist. Das Corvo kein zahmes Bürschchen ist, sondern eher ein Wachhund welcher von der Leine gelassen werden will, dass wissen wir von Teil 1. Das heißt wenn ich Corvo spiele und mich für die tödlich variante entscheide, sollte er besser damit zurechtkommen als Emily. Sie hat den Großteil ihrer Erfahrung auf Übungspuppen sammeln können und hat laut einem Zeitungsbericht nur einmal um ihr Leben kämpfen müssen. Jedoch lässt es Emily völlig kalt, wenn wir durch die Straßen marschieren und ein Blutbad des Grauens verrichten. Die Charaktere sprächen alle das vorgegebene Skript herunter, es sind kaum bist keine Emotionen zu finden. Sind wir tödlich, bekommen wir öfters vorgeworfen das wir uns zu einem Monster entwickeln, andersrum werden wir dafür gelobt, wenn wir keinen töten. Dass wäre es dann schon wieder mit der Kommunikation. Die Entwicklung einer Beziehung zu den verschiedenen Charakteren fällt (leider) ebenfalls aus, kann jedoch ganz gut mit der Story selbst kompensiert werden.

Was ebenfalls fehlte war ein kleiner Twist, welcher für einen „What?!“ Moment sorgte. So kann man sich am Ende, je nachdem ob Gut oder Schlecht, entscheiden wie man die Story beenden möchte. Bekommt abschließend eine Sequenz vorgelegt und ZACK … Ende. Hier wäre definitiv noch Potential verfügbar gewesen um der Torte die Kirsche aufzusetzen. Jedoch ist das schon Kritik auf sehr hohem Niveau, denn die Geschichte um Corvo und Emily kann mit Leichtigkeit manch Triple A Games in den Schatten stellen und diese sehr klein aussehen lassen

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Das Outsiders Mark und ein großer Spielplatz[/perfectpullquote]

Wie im ersten Teil bereits bekannt, wenn wir das Zeichen des Outsiders haben, bekommen wir Zugriff auf ein Repertoire von Fähigkeiten welche uns das umgehen und töten von Gegner erleichtern. Da wir nun die Auswahl von zwei spielbaren Charakteren haben, heißt das auch doppelt so viele Fähigkeiten. Corvo wird am Beginn des Spiels das Zeichen abgenommen und Emily muss es sich erst vom Outsider geben lassen. Dies passiert direkt nach der ersten Mission, nachdem wir aus dem Tower geflohen sind und auf dem Schiff „Deadful Wale“ aufwachen. Hier haben wir nun die freie Wahl, wollen wir das Zeichen annehmen oder das Spiel im „Hardmode“ bestreiten und es ablehnen. An all jene die im ersten Teil diese Fähigkeiten kritisiert haben: Nun habt ihr die Möglichkeit das Game ganz ohne zusätzlicher Hilfe von Zauberei abzuschließen. Wir sind bereits dabei genau dies zu tun!

Jeder der Charaktere hat Fähigkeiten für eine tödliche und eine nicht tödliche Spielweise. So können wir zum Beispiel den Würgegriff verwenden oder als Emily eine Mesmerize Boje platzieren um Gegner abzulenken, diese lässt unsere Widersacher mit einem Upgrade sogar vergessen das sie gerade abgelenkt wurden. Natürlich gibt es für die Meuchelmörder unter euch auch Fähigkeiten welche die Schicksale von bis zu drei Wachen verbinden lässt, schneidet ihr einem von diesen armen Burschen dann den Hals auf, sterben alle. Natürlich funktioniert das auch mit betäuben, so könnt ihr mit einem Betäubungspfeil alle drei auf einmal ins Reich des Schlafes befördern. Hier kommen wir zu dem Punkt welcher das Spiel so interessant und innovativ macht. Eine wirklich „perfekte Lösung“ gibt es nicht. Natürlich kann man sich den einfachsten und schnellsten Weg von A nach B suchen und so das Spiel in kürzester Zeit abschließen. Möchte man jedoch alles Erkunden, so hat man sehr oft Probleme mit ungünstig platzierte Wachen. Nun heißt es Timing beweisen. Nervenkitzel wird in dem Game großgeschrieben und man lernt relativ schnell die Schnellspeicherfunktion lieben.

Wie schon im Vorgänger benötigen wir Runen um unsere Fähigkeiten freizuschalten und zu verbessern. Es gibt auch Runenplätze an denen wir in das Reich des Outsiders teleportiert werden und dieser uns dann wichtige oder interessante Punkte zur Story offenbart. Was man ebenfalls nicht unterschätzen sollte sind Knochenartefakte. So haben wir im Early Game das Knochenartefakt gefunden, welches uns beim Trinken von Wasser Mana regenerieren lässt.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Töten oder nicht töten, dass ist hier die Frage[/perfectpullquote]

Direkt zu Beginn: man sollte beides zumindest einmal probiert haben. Ich persönlich bevorzuge immer den Schleichweg, jedoch habe ich beim ersten Durchgang so gut wie niemanden am Leben gelassen. Sprich die Anzeige war bei mir meist auf Schleichen und Tödlich. Was bedeutet das nun. Sollte man sich entscheiden ein skrupelloser Mörder zu sein und alle zu bestrafen da diese sich gegen uns gewendet haben, bekommen wir ein sehr hohes Chaos Level. Dies verändert den Storyverlauf zwar nicht grundlegend, jedoch reagieren die NPCs anders auf unseren Charakter als wären wir ein guter Samariter. Ebenfalls wird das Ende ein sehr dunkles und weniger Interessant wie wenn wir die Version mit dem niedrigen Chaos gewählt hätten.

Man muss auch gestehen, der Spielspaß und Nervenkitzel ist deutlich höher wenn man versucht jedes einzelne Level zu absolvieren ohne jemanden zu töten und auch ohne gesehen zu werden. Aber Achtung, es ist sehr ärgerlich, ist mir passiert, wenn man eine Wache per Würgen Ohnmächtig macht, diese dann packt und in eine Mülltonne wirft damit ihn keiner findet – und der werte Kollege stirbt dann plötzlich. Natürlich kontrolliert man nicht nach ob er noch lebt und am Ende präsentiert einem das Spiel stolz: Einen getötet. Na toll, noch einmal von vorne. Wie schon erwähnt unsere Empfehlung: Beide Wege einmal Spielen und die Speicherfunktion nicht zu wenig nutzen!

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Eine Portion Bethesda Atmosphäre und Leveldesign bitte[/perfectpullquote]

Nun sind wir bei dem Punkt angekommen für welchen Bethesda bekannt ist. Die Atmosphäre und das Leveldesign. Auch in Dishonored 2 konnten die Entwickler erneut auftrumpfen und haben bewiesen wie man ein Level spannend und durchdacht designt. Man findet von geheimen Verstecken über sehr gemein platzierte Fallen wirklich alles! Das ganze obendrauf in einer Atmosphäre verpackt welche permanent für Nervenkitzel und geladene Action sorgt – hier sprechen wir vom Bethesda rundum Sorglospaket. Wachen sind überall und taktisch sehr gut platziert. Am meisten erstaunt war ich über das Maschinenhaus mit sich bewegende Räume und den Steampunk-Wachen welche sehr gefährliche Gegner darstellten. Ebenfalls war es wirklich interessant das Level ohne gesehen werden durchzuspielen! Sobald man nämlich einen Hebel betätigt ist es vorbei mit dem Erfolg.

Mein absolutes Lieblingslevel war jedoch „Der Riss in der Fassade“. Wir betreten einen verfluchten Ort an welchem unsere Fähigkeiten nicht funktionieren. Das einzige Werkzeug welches wir erhalten ist eine Art Zeitreiseapparat. Mit diesem können wir in eine Scheibe sehen, in welcher wir die Vergangenheit wie durch einen Fernseher betrachten können. Die zweite Funktion ist, per Klick reisen wir in die Vergangenheit zurück. Das Gebäude selbst ist im Jetzt sehr demoliert, so sind viele Wege versperrt oder nicht mehr vorhanden. Wir müssen geschickt einen Weg finden in dem wir zwischen den Zeiten reisen. Dieser Aufbau macht es wirklich spannend sich bei dem sehr gut bewachten Haus an den Wachen vorbei zu schleichen und einige Geheimnisse wie einen begehbaren Tresor zu finden und eventuell auch zu plündern. Ebenfalls hat sich die KI der Gegner deutlich verbessert. Mit ein paar Tricks kann man diese jedoch immer noch umgehen, aber hier kann man sich Abhilfe verschaffen indem man die Schwierigkeit nach oben dreht.

 

Bethesda konnte erneut zeigen wie man ein Spiel machen muss, damit es ein Knüller wird. Dishonored 2 punktet mit einem grandiosem Leveldesign, mehreren Möglichkeiten die verschiedenen Missionen zu beenden, vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden und jedes Level schafft es den Spieler mindestens einmal in Erstaunen zu versetzten. Obendrein ist die Atmosphäre, Bethesda typisch, der Hammer und man empfindet zu keiner Sekunde im Spiel das Gefühl das Langeweile aufkommt. Auch nicht beim zweiten Mal durchspielen. Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand und können jederzeit entscheiden ob wir jemanden Leben oder Sterben lassen – ändern jedoch gleichzeitig auch das Ende des Spiels. Das Spiel wird von Level zu Level und von Schritt zu Schritt besser. Man bekommt neue Fähigkeiten, entwickelt direkt ein Auge für verstecktes und beginnt zu denken wie ein Assassine. Die Story besitzt zwar keinen Plot-Twist oder Charaktertiefgang aber über diese zwei Punkte kann man jedoch leicht hinwegsehen, denn dies fällt einem erst am Ende auf wenn man das Ganze Revue passieren lässt. Während des Spielens ist man von der Umgebung, Atmosphäre und den Gedanken den perfekten Weg zu finden gefesselt. Für mich persönlich bis Dato das Game Of The Year. Auf was wartet ihr noch? Holt euch zurück was euch gehört!

PRO

  • Spannungsgeladene Atmosphäre
  • Abwechselnde Schauplätze
  • Skillsystem
  • Neue Gegner
  • Vier Schwierigkeitsgrade
  • 20 - 30 Stunden Spielzeit
  • Verschiedene Lösungen
  • Dunkles und Helles Ende
  • Stimmungsvolle Musik

KONTRA

  • Grafik wurde nur gering verbessert
  • Steuerung etwas tricky
  • Perforamnce Probleme bei Release
9.5

Must Have

Gameplay - 10
Grafik - 8.5
Sound - 9.5
Inhalt - 9.5
Atmosphäre - 10
Ich bin ein Nerd aus Leidenschaft, spiele von Shooter bis hin zu Jump & Run Games und habe ein Herz für schönes Story-Telling. Kann den Hype um Spiele wie Battlefield und Co. nicht verstehen, konnte über ein ganzes Jahr Spielzeit in World of Warcraft erreichen bevor es seinen Reiz verlor. Momentan bin ich auf der Suche nach spannenden und herausfordernden Spielen welche es zu bezwingen gilt!
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