Dreams | Test

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Dreams – Hier können eure Gaming-Träume Wirklichkeit werden, sofern ihr eurer Kreativität freien Lauf lässt und natürlich viel Zeit habt.

Nach langem Warten, Vorfreude und Neugier der Community, ist es endlich da, das Spiel, dass euch selber Spiele machen lässt. Warum da bisher noch keiner draufgekommen ist, ist eine gute Frage, aber wahrscheinlich lag es vorrangig an den technischen Möglichkeiten, denn Dreams ist verdammt umfangreich. Schon vor 20 Jahren hat die Modder-Szene dank den Möglichkeiten von Half-Life und Co. Sich ausgetobt und zahlreiche Spiele daraus geschaffen, meist aber halt dennoch Shooter. In Operation Flashpoint konnte man außerdem 2001 auch schon selbst Missionen erstellen und gewisse Scripts relativ einfach erstellen, um neue Erfahrungen zu bieten. Und in Zeiten von Mario Maker, Minecraft oder Little Big Planet, die allesamt gewaltige Hits und Verkaufsschlager waren bzw. sind, da lechzte die Community natürlich nach mehr. Dreams soll es nun sein, ein umfangreicher Sandbox-Baukasten, der so viele Möglichkeiten wie noch nie bietet und euch spielerisch zum Spieleentwickler macht.

Entdecke und spiele in einem ständig wachsenden Dreamiverse, das voller Kreativität steckt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Eine Runde Traumsurfen[/perfectpullquote]

Bevor man sich in die Erstellung von Welten, Spielen und sogar Filmen stürzt, will man ja erst mal wissen, was hier alles so möglich ist. Da bietet Dreams die Möglichkeit des Traumsurfens, was nichts anderes bedeutet, als dass man Kreationen anderer Spieler bzw. der Entwickler Media Molecule einfach mal anchecken kann. Hier ist die Auswahl schon beim Release enorm. Wirklich lange oder umfangreiche Kreationen mag es hier noch kaum geben, doch man sieht jetzt schon wie enorm das Potential ist. Hier hat jemand ein nettes Jum´n´Run mit 2-3 einfachen Levels gebastelt, dort einen etwas hakeligen, aber doch funktionierenden Shooter auf einem Alienplanet, daneben findet man eine komplette Szene aus Star Wars nachgebaut mitsamt Vertonung und dort hat jemand einfach mal Mario oder Sonic genommen und sein eigenes Level gebaut. Die beiden Helden bewegen sich in ihrer Variante aber schon ziemlich genau so wie das Original, während Spyro wie aus einem Kindermalbuch wirkt, kann er aber schon ganz gut fliegen und Feuer speien. Was man da sieht, ist schwer zu erklären und von Kreation zu Kreation komplett unterschiedlich. Während sich die einen in Details verlieren und eine wunderschöne Welt kreieren, verschiedenste Charaktere oder Gegenstände bauen, konzentrieren sich andere wieder mehr aufs Gameplay. Ein anderer verliert sich dann doch mehr in der Musik oder generell dem Sounddesign und andere wollen einfach nur eine Geschichte erzählen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Gemeinsam sind wir stark[/perfectpullquote]

Und diese Diversität ist auch das was in Zukunft ganz große Spiele hervorbringen wird. Viele Ersteller bieten ihre Kreation zum Kopieren an. Das heißt, man schnappt sich das Teil und baut es nach seinen Vorlieben um oder weiter aus. Erstellt jemand in einem Jump´n´Run Gegner, Gegenstände, Münzen oder was auch immer, haben andere Autoren die Möglichkeit, sich diese zu nehmen und in ihr Spiel einzubauen. Und so wächst und wächst Dreams immer und immer weiter und erleichtert somit allen angehenden Spielentwicklern ihre Arbeit. Außerdem können sich Spieler natürlich zusammenschließen und ihre Stärken bündeln.

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[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Spielerisch, aber mit viel Geduld lernen ein Spielentwickler zu werden[/perfectpullquote]

Bei diesen unendlich erscheinenden Möglichkeiten ist es natürlich logisch, dass man schon viel Zeit, Geduld und Sitzfleisch braucht, um wirklich etwas zu erschaffen. Wem letzteres fehlt, dem gibt Media Molecule aber auch genug Tipps und Möglichkeiten, sich Ideen zu holen. Dafür gibt es neben umfangreichen Questreihen, zu denen ich noch komme, auch den Community-Jam. Da gibt Media Molecue ein Thema wie „Liebe“, „Mittelalter“ oder was auch immer vor und schon kann es losgehen. Ob man nun ein Rollenspiel, ein Hack´n´Slay, ein Adventure, einfach nur ein 3D-Objekt, eine Welt oder einen Kurzfilm einreicht, könnt ihr immer noch selber entscheiden, Hauptsache das Thema stimmt. Alle anderen übernehmen dann die Rolle der Jury, sehen sich die Werke an und bewerten diese. Eine nette Idee, um die Kreativität anzuregen und für Spieler, um zu stöbern.

Aber auch ohne irgendein Thema oder sonst einem Plan, lässt euch Dreams nicht allein. Zunächst sucht ihr einen Wichtel aus, eine Art Avatar und Werkzeug zugleich. Mit diesem könnt ihr in Charaktere Schlüpfen, Dinge platzieren, greifen und generell alles machen, was man so braucht, um seine erste Welt zu kreieren. Um da Schritt für Schritt an die doch sehr komplexen Mechaniken geführt zu werden, gibt es interaktive und liebevoll vertonte Tutorials in denen man schon einiges lernt, aber auch noch zahlreiche Videos, die einem Tipps und Ratschläge geben. Damit das Ganze aber spannend bleibt und man nicht nur stupide ein Video nach dem anderen anklickt, ist das Ganze in (aktuell) über 90 Quests verpackt. Also genug zu tun und Möglichkeiten, um zu lernen, wie man Welten, Charaktere und ganze Abenteuer baut, gibt es auf jeden Fall. Hier ins Detail zu gehen, würde den Rahmen auf jeden Fall sprengen. Nach und nach erweitert man aber mit den Quests seine Fähigkeiten und baut seine Welt, Story und das Gameplay immer weiter und schneller aus. Dazu gibt es sogar ein Lvl-System, das deinen Skill quasi anzeigt. Einzig die Kamera und die etwas hakelige Steuerung mit dem Bewegungssensor des Controllers, können am Anfang als herausfordernd bezeichnet werden, ansonsten kann man eigentlich kaum Kritik an Dreams verlieren, denn auch nach zahlreichen Stunden kommt man nicht aus dem Staunen raus.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Entwickler oder doch nur Gamer?![/perfectpullquote]

Dreams erlaubt es einem endlich selbst, ohne Programmierkenntnisse oder sonstiges Wissen zur Spielentwicklung, mühelos – aber jedoch mit viel Zeitaufwand – ein echter Spielentwickler zu werden. Zu erzählen, was da alles möglich ist, ist hier definitiv nicht möglich und auch das „Wie“ ist nicht in Worte zu fassen. Aber die Möglichkeiten sind wirklich unendlich. Ein RPG á la Final Fantasy mit rundenbasiertem Kampfsystem? Ein Racer mit eigener Fahrphysik? Klassiker in 2D und 3D einfach nachgebaut oder erweitert? Oder gar ein komplett neues Genre gründen? Ja, all das ist möglich und bereits in Dreams in hunderten Varianten zu finden. Ich kann mir jetzt noch gar nicht vorstellen, was in zwei oder drei Jahren da alles drin zu finden ist.

So kann man auch als reiner Spieler in Dreams zig Stunden verbringen und einfach nur spiele ausprobieren und bewerten. Auch wenn jetzt viele Kreationen nur 5-15 Minuten dauern oder Laune machen, so könnten in ein paar Monaten ganze 20-Stunden lange Spiele oder 90-minütige Filme entstehen, die großen Spieleschmieden womöglich in nichts nachstehen. Einzige Grenze ist vielleicht die Engine, die halt nur hergibt, was sie hergibt, aber wer weiß, was Media Molecule noch vor hat und an Content und Erweiterungen nachreicht oder eventuell für die PS5 die Engine noch weiter aufbohrt.

F A Z I T

Egal ob angehender Spiele- oder Filmentwickler, Grafiker, Musik-Produzent, Story-Schreiber oder einfach „nur“ Gamer, hier hat jeder etwas zu tun und wird mit den schier unendlichen Möglichkeiten lange eine Freude haben. Wenn hier die Community auch nur annähernd so begeistert mitwirkt wie bei den genannten Sandbox-Vorreitern, dann erwartet uns hier noch Großes und könnte sogar AAA-Entwicklern noch Ideen oder sogar etwas Druck bringen. Klare Empfehlung!

 

PRO

  • Endlose Möglichkeiten
  • Regt die Kreativität an
  • Mit anderen Spielern was aufbauen
  • Bewertungssystem
  • Verschiedenste Grafikstile umsetzbar
  • Quests und Levelsystem
  • Interaktive Tutorials

KONTRA

  • Sehr Zeitintensiv
  • Hakelige Steuerung
  • Teils verwirrende Menüs
9.1

Must Have

Kreativität - 9.8
Handling - 8.2
Inhalt - 9.5
Spieldesign - 9.1
Atmosphäre - 8.8
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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