ECHO | Test

Im Stil von Agent 47 Echos überwinden und seinen Gefährten wiederbeleben!

Bei ECHO handelt es sich um ein Stealth/Action Game in Third-Person Perspektive vom Entwickler und Publisher ULTRA ULTRA. Man steuert die aus einem knapp hundert Jahre dauernden Kryoschlaf erwachte En. Die hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Gefährten Foster wiederzuerwecken den sie auf dem Gewissen hat und reist dafür in einen lang vergessenen Palast, der sich aber in perfektem Zustand befindet. Die einzige Unterstützung für dieses Unterfangen ist die künstliche Intelligenz London, die Ens Kampfanzug steuert und auch mit ihr kommuniziert. Als dann bei dem Versuch die Wiederbelebung durchzuführen etwas schief läuft will En ihr Ziel nicht aufgeben und beginnt tiefer in den Palast vorzudringen. Dabei muss man eine Vielzahl an ganz besonderen Feinden überwinden.

ECHO: Review Header

Neuartiges Stealth Erlebnis oder Altbacken?

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wie funktioniert denn dieser Anzug?[/perfectpullquote]

En wird ganz klassisch gesteuert; W,A,S,D zum Bewegen, Steuerung zum Schleichen, E zum Interagieren mit der Umwelt. Zu Beginn der Entdeckungsreise ist noch alles friedlich und man braucht noch nicht wirklich mehr zum Überleben. Im Laufe der Zeit schaltet man dann aber neue Fähigkeiten frei. So kann die ausgerüstete Pistole, die 2 Feuermodi hat, im späteren Verlauf verwendet werden. Gezielt wird mit der rechten Maustaste; für die tödlichen Geschosse drückt man die linke, für den Taser die mittlere Maustaste. Außerdem kann man mit F seine Gegner wegstoßen oder von hinten erwürgen und wird man mal angefallen, kann man sich ebenfalls durch Button-Mashing von F wieder befreien. Durch den kybernetisch verstärkten Kampfanzug kann man auch einige Meter in die Tiefe springen, was aber Energie des internen Speichers des Anzugs verbraucht. Zu Beginn verfügt man hierfür über 2 Zellen, die aber durch in der Spielwelt verteilte Kristalle auf bis zu 6 erweitert werden können. Lädt sich die erste Zelle langsam selbst wieder auf, müssen alle anderen über fremde Energiequellen aufgeladen werden. Über den Ladezustand der Rüstung geben kleine Dreiecke Aufschluss, die in der Mitte des Bildschirms neben Ens Kopf angezeigt werden (volle Dreiecke sind geladen, leere nicht). Die Zahl daneben zeigt an wie viele Splitter man noch finden muss, um eine neue Ladung hinzuzufügen. Auch sonst ist man auf die Systeme des Hightech-Anzugs angewiesen. Der Anzug bildet immer, wenn Gegner im Gebiet sind, eine Kuppel um En, die anzeigt wo und wie nahe die Feinde sind und ob man bereits gesehen wurde. Arglose Kontrahenten werden weiß angezeigt, wurde man bemerkt und die Gegner sind auf der Suche färbt sich die Anzeige gelb und bei direktem Sichtkontakt rot. Um sich einen besseren Überblick verschaffen zu können, kann man mit Q die Umgebung scannen, was einem dann kurze Zeit alle Gegner und wichtige Gegenstände anzeigt.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Den Palast finden[/perfectpullquote]

Nachdem man von der KI London an Bord seines Raumschiffs aus dem Kälteschlaf geweckt wurde, wird man von ihr auf den neuesten Stand gebracht. Man erfährt dass man etwa 100 Jahre geschlafen hat und daher alles bisher gekannte der Vergangenheit angehört. Außerdem, dass man damals verwundet wurde und London den Auftrag gab zu bestimmten Koordinaten zu fliegen und die Reise nun abgeschlossen ist. Am Planeten gelandet gilt es, den Palast zu finden und Foster, der sich in einem Würfel befindet wiederzubeleben. Wie das zu bewerkstelligen ist, weiß En genau. Im Palast angekommen stellt man fest,dass es keine Energie gibt und will diese reaktivieren. Dazu dringt man zuerst immer tiefer ohne genaues Ziel vor. Dabei entdeckt man immer wieder seltsame Stimmgabeln, die eine Art verschlüsselte Botschaft enthalten, die die Geschichte genauer erklärt, da man zu diesem Zeitpunkt noch nahezu nichts über die Welt außerhalb des Raumschiffs weiß. Nach längerer Suche stolpert man mehr oder weniger zufällig über die Apparatur zur Wiederbelebung Fosters. Zuerst scheint alles zu funktionieren; der Palast baut eine atembare Atmosphäre auf, das Licht beginnt zu leuchten und jemand hat sogar daran gedacht den Palast mit Blumen zu verzieren. ( ein toller Innenarchitekt*daumen hoch*)

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Das sollte nicht passieren…[/perfectpullquote]

Doch dann misst London immer mehr unerklärliche Energieschwankungen und das Licht fällt immer wieder kurz aus. Kurz darauf findet man schwarze schleimige Klumpen am Palastboden, die mit jedem Blackout mehr menschliche Konturen erhalten. Bald sind dann alle Räume mit zombieartigen Wesen bevölkert, die mit jedem Stromausfall samt Neustart bessere kognitive Fähigkeiten entwickeln. Doch eines haben alle Stufen gemeinsam: Appetit auf Menschenfleisch. Nun gilt es, immer tiefer in den Palast vorzudringen um Foster doch noch retten zu können ohne dabei als Happen für die Horden zu enden. Doch es ist nicht irgendwer, der Jagd auf unsere Protagonistin macht, nämlich SIE SELBST! Besser gesagt Klone, die En selbst nur als Echos bezeichnet, da sie sich ihr immer mehr anpassen. Die Upgrades der Fähigkeiten haben die Echos dem Palast zu verdanken, dem es irgendwie möglich ist, alle unsere Bewegungen zu erkennen, aufzuzeichnen und sie beim nächsten Stromausfall den Klonen beizubringen. Dieses System ist es, was ECHO so einzigartig macht. Springe ich vom Balkon oder nicht? Verwende ich den Aufzug oder nehme ich doch den Umweg über die Treppe? Sprinten oder doch lieber nicht? Mit jeder neuen Fertigkeit werden die Echos schwieriger zu umgehen, andererseits hat man sonst als Spieler das Handicap nur wenige seiner Skills einsetzen zu können. Hier muss man für sich abwägen wie schwer man es gerne haben möchte; wenn man die Schusswaffe verwendet kommt es schnell zur Rudelbildung der Echos inklusive Neustart vom Speicherpunkt.

Hat man voll ausgebildete Echos gegen sich endet (fast) jeder Fehler tödlich, denn die Steuerung ist relativ träge und mangels Seitwärtsrolle, Hechtsprung oder Ähnlichem fällt das Bekämpfen von bewaffneten Feinden besonders schwer. Speicherpunkte sind ziemlich rar gesät und es kann durchaus passieren, dass die letzte Stunde Spielfortschritt dahin ist wenn man Pech hat. Die Aufzeichnung unserer Bewegungen funktioniert nur tagsüber; in der Nacht ist das System blind und man kann ohne Bedenken sein gesamtes Arsenal nutzen. Wer jetzt jedoch denkt alle Klone nachts schnell niederballern zu können wird beim Einschalten des Stroms eine böse Überraschung erleben denn alle getöteten Feinde erfreuen sich wieder bester Gesundheit.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Technik & Grafik[/perfectpullquote]

ECHO nutzt das gesamte Potential der Unreal 4 Engine und überzeugt mit einer sehr ansehnlichen Grafik. Leider schleichen sich da und dort ein paar unschöne Grafikbugs ein wie beispielsweise lustig herumzuckende Leichen. Sonst fiel noch ein im Treppengeländer festgebuggtes Echo auf, das durch Erwürgen von seinem Leid erlöst werden konnte und manchmal hatte die KI auch nicht ihren besten Tag. So gab es etwa einen Klon, der in Endlosschleife immer um ein und den selben Steinquader herumschlich und so etwa ein Areal von 5m² bewacht hat. Generell würde dem Spiel ein etwas abwechslungsreicheres Design des Palastes nicht schaden. Auch wenn es jetzt viel klingt wird der Spielspaß dadurch (fast) nicht getrübt. In puncto Stabilität, Lags oder Ruckler gibt es keinerlei Grund zur Beschwerde.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Sound[/perfectpullquote]

Der Sound trägt sehr zur Atmosphäre bei und ist je nach Situation unterschiedlich. Sind keine Gegner in der Nähe ist ruhige, melancholische Musik angesagt, man fühlt sich in den endlosen Weiten des Palasts sehr verloren. In der Nähe von Feinden oder im Kampf wird es deutlich temperamentvoller und jeder Blackout kündigt sich schon einige Sekunden vorher durch bedrohliche, durchdringende Geräusche an. Auch die Synchronsprecher machen ihre Sache gut; Fans von Game of Thrones sollten auf die englische Sprachausgabe wechseln, da Rose Leslie(Ygritte) En ihre Stimme leiht aber auch die KI London wurde sehr gut vertont. Wer lieber auf Deutsch spielt, kann das auch ohne Bedenken tun da En auch in deutsch ausgezeichnet vertont wurde, jedoch gefällt mir die englische Stimme von London besser.

 

Echo ist ein atmosphärisches Stealth-Action Game in Third-Person Ansicht vom Entwickler und Publisher ULTRA ULTRA das vor allem Fans kniffliger Titel begeistert. Protagonistin ist En, die nach über 100 Jahren Kryoschlaf im ihrem Raumschiff von der KI London geweckt wird und ihren Gefährten Foster wiederbeleben will. Um das zu erreichen muss man in einen alten Palast eindringen und im Stile von Agent 47 die dortigen Echos überwinden, Klone von sich, die sich der eigenen Spielweise anpassen und vom Spieler lernen. Dazu gesellen sich wenig Speicherpunkte und kaum Platz für Fehler. Trotz des einen oder anderen Grafikbugs und KI Aussetzern macht ECHO richtig Spaß und zieht einen in seinen Bann.

PRO

  • Atmosphäre
  • KI passt sich der eigenen Spielweise an
  • Stealth zentrales Gameplayelement, nicht nur Zusatz
  • Synchronsprecher
  • Weiträumige Areale
  • Erkundung wird mit mehr Story und mehr Upgrades für die Rüstung belohnt

KONTRA

  • KI Aussetzer
  • Grafikbugs
  • Palast auf Dauer sehr eintönig designt
8

Grandios

Gameplay - 7.3
Grafik - 7
Sound - 9
Inhalt - 8.3
Atmosphäre - 8.5
Das Gaming-Fieber hat mich vor über 15 Jahren am N64 gepackt, seitdem ist das Zocken für mich immer ein Teil meines Lebens geblieben. Hauptsächlich haben es mir MMO´s und RPG´s angetan, ich spiele aber auch Jump&Runs und Rennspiele. Da mir innovative Ideen und gute Storys wichtiger sind als Grafik werde ich auch öfters im Indie-Bereich fündig.
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