Fire Emblem Warriors: Three Hopes | Test

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Innovation trifft auf altbekannte Musou Klopperei. Fire Emblem Warriors: Three Hopes wartet mit noch nie dagewesenen taktischen Möglichkeiten auf und verleiht dem Musou Prinzip frischen Wind.

Massenschlachten für zwischendurch, mit taktischem Tiefgang und einer ordentlichen Portion Storyline. Koei Tecmo versteht es gute Hack and Slash Games auf den Markt zu bringen und jedem dürfte Dynastie Warriors ein Begriff sein, was bei über 30 verschiedenen Ablegern und teils Neuauflagen wenig wundert. Kann der zweite  Warriors Titel in der Welt von Fire Emblem überzeugen oder entpuppt sich das Spiel als langweilig und repetitiv?

Fire Emblem Warriors: Three Hopes - Test

Strategiebasiertes Gameplay aus Fire Emblem trifft auf actiongeladene Sequenzen nach Warriors-Art.

ZURÜCK NACH FÓDLAN

 

Gleich einmal vorweg, um der Story folgen zu können, ist es nicht unbedingt notwendig, dass ihr Three Houses gespielt habt. Es spielt zwar in derselben Zeit, allerdings erfährt ihr die Geschichte aus einer anderen Perspektive, also mit einem anderen Protagonisten. Unser Hauptcharakter in Three Hopes ist Shez der wahlweise männlich oder weiblich ist. Anfangs kommt es zu einer Begegnung mit dem bleichen Dämon, der kein Geringerer als der Protagonist Byleth aus Three Houses ist. Als eine Niederlage unausweichlich scheint, lernen wir das gottähnliche Wesen Arval kennen, welches sich zu einem Begleiter über das ganze Spiel hinweg herausstellt und uns auch schon mehrmals vor dem Tod gerettet hat.

Kurz darauf lernen wir die Repräsentanten von den drei Häusern der Militärakademie kennen. Edelgard, Dimitri und Claude, werden von Banditen verfolgt und brauchen unsere Unterstützung. Wie es das Schicksal für uns bereithält, stellt sich nach unserer Hilfe schnell heraus, dass wir ohne große Wahl die drei Sprecher zur Militärakademie begleiten müssen. Dort angekommen werden wir kurzerhand überredet, uns als Schüler der Akademie anzuschließen und müssen uns für eines der drei Häuser entscheiden. Nach Beenden des Prologs finden wir uns zwei Jahre später in Fódlan wieder und müssen uns für den kommenden Krieg rüsten.

Je nachdem, für welches Haus ihr euch entschieden habt, verläuft die Story ein wenig anders und bietet einzigartige Story Elemente. Um wirklich die komplette Geschichte in Three Hopes in vollem Umfang zu erleben, solltet ihr die Kampagne mit allen drei Häusern einmal beendet haben. Es gibt auch die Möglichkeit ein neues Spiel+, dass mit einigen exklusiven Inhalten aufwarten kann nach erstmaligem durchspielen zu starten. Das Spiel beinhaltet zwei verschiedene Enden, die ihr euch beide nicht entgehen lassen solltet. Ein Durchlauf dauert je nach Schwierigkeitsgrad, ob ihr alle Schlachten auf S-Rang spielt und wieviel Zeit ihr im Lager verbringt, 25-55 Stunden. Somit habt ihr eine Spielzeit von insgesamt ca. 100-150 Stunden und ich bin mir ziemlich sicher, dass es zukünftig auch wieder einen Erweiterungspass wie beim Vorgänger geben wird.

MASSENSCHLACHTEN MIT TAKTIK

Das bewährte 1 gegen 1000 Prinzip bleibt auch bei diesem Warriors Ableger natürlich gleich, aber es wurden einige neue taktische Elemente hinzugefügt. Das neue, Stein-Schere- Papier Prinzip, mit Schwächen und Stärken einzelner Waffen, bringt Abwechslung in das sonst sehr eintönige Gameplay. Einfach nur wild in die Gegnerhorden zu stürmen und wild auf den Controller zu hämmern, mag zwar am Anfang und auf leicht noch halbwegs gut funktionieren, aber spätestens, wenn ihr in jeder Mission den S-Rang erreichen wollt oder auf normal/schwer spielt, werdet ihr schnell Probleme bekommen!

In Three Hopes heißt es, die Schwächen und Stärken der einzelnen Klassen richtig auszuspielen. Es ist auch sehr ratsam, mit einem gut ausgewählten Team in die Missionen zu gehen, denn vier Axtkämpfer werden es sehr schwer gegen Schwertkämpfer haben, Bogenschützen hingegen werden mit Leichtigkeit vernichtet. Auch ist es essenziell wichtig während der Kämpfe immer wieder die taktische Karte zu öffnen und den Mitstreitern sinnvolle Anweisungen zu erteilen. In den Missionen sollte zwischen den spielbaren Charakteren öfter gewechselt werden, um zu versuchen diese am selben Level zu halten. Es ergibt keinen Sinn, wenn man mehrere Klassen aus dem Team benötigt, um eine Mission gut und schnell abschließen zu können, wenn aber nur ein Charakter aufgelevelt ist und die anderen mit dem Gegner-Level nicht mithalten können. Umso höher der Schwierigkeitsgrad gewählt wurde, werden die taktischen Entscheidungen für einen Sieg relevanter.

Es kommt auch nicht mehr auf die einzelnen Charaktere darauf an, mit wem eine bestimmte Kombo ausgeführt werden darf, sondern auf die gelernte/ausgewählte Klasse. Durch die doch vielen verschiedenen Klassen gibt es eine enorm große Animationsvielfalt was die einzelnen Kampfstile anbelangt. Spätestens nach einem Durchlauf hat man die meisten zwar schon gesehen, aber es ist ein enormer Sprung zu vorherigen Warriors Titeln, wo man sich sehr schnell an den ständig selben Animationen sattgesehen hat. Neben den Standard Kombo Angriffen gibt es auch noch starke Signaturfähigkeiten, die sich je nach gespielter Klasse unterscheiden und mit einzigartigen visuellen Effekten hervorstechen. Natürlich gibt es auch etliche verschiedene Ausrüstungsgegenstände und spezielle Waffen mit Fähigkeiten, die mit den verschiedenen Klassen zum Experimentieren einladen. Es gibt in Three Hopes wirklich eine Vielzahl an taktischen Möglichkeiten, die es für den Sieg auszuschöpfen gilt!

CHARAKTERBEZIEHUNGEN MIT TIEFGANG

 

Ab Kapitel 4 ist man nach jeder Mission wieder im Lager, wo wir allerhand zu tun haben. Nach jedem Kapitel hat man eine bestimmte Anzahl an Trainings und Aktivitätspunkten zur Verfügung. Mit denen können wir unser Team trainieren und die einzelnen Beziehungen zu den Mitgliedern steigern. Die Beziehung zu den einzelnen Charakteren lassen sich durch sehr viele Faktoren beeinflussen. Man kann Kochen, Geschenke verteilen, einen Ausflug mit einzelnen Mitgliedern machen und zusammen gemeinnützige Aufgaben erledigen. Durch das Pflegen der Beziehungen schaltet man sich spezielle Dialoge mit den Mitstreitern frei und es entwickeln sich mit der Zeit immer tiefgreifendere Gespräche mit den einzelnen Mitstreitern.

Durch das Ausbauen der Beziehungen wird auch das Unterstützungslevel erhöht, was im Kampf den ein oder anderen Vorteil mit sich bringen kann. Sobald das Unterstützungslevel mindestens den Rang C erreicht hat, könnt ihr einen Charakter eurer spielbaren Figur als Adjutanten zuweisen. Dies bringt einige Vorteile mit sich, wie bspw. die Erhöhung von Charakterwerten oder das Ausführen der Signaturfähigkeiten von beiden Charakteren. Neben dem Training und den Gesprächen gilt es das Lager immer wieder zu verbessern, neue Items, Ausrüstung und Materialien einzukaufen, neue Klassen freizuschalten und auch beim Schmied Waffen zu verbessern. Mitstreiter müssen für den Kampf genauso bestmöglichst ausgerüstet werden und wenn ihr verschiedene Klassen testen wollt, ist das im Übungskampf beim Lehrmeister möglich. Wenn ihr jetzt denkt, das war schon alles, da gibt es noch eine ganze Menge, was eure Aufmerksamkeit im Lager in Anspruch nehmen wird. Sobald alles erledigt ist, werdet ihr hin und wieder sogar froh sein, bei der taktischen Karte mit sehr kurzen Ladezeiten die nächste Mission in Angriff nehmen zu können!

MULTIPLAYER, GRAFIK UND SOUND

 

Der Soundtrack ist sehr stimmig und wartet auch mit ein paar altbekannten Stücken auf. Mir ist der Soundtrack nie nervig oder eintönig erschienen, er passte immer sehr gut ins Geschehen. Was den Multiplayer betrifft, kehrt endlich wieder der lokale Splitscreen Modus zurück und zu zweit machen solche Massenschlachten immerhin noch viel mehr Spaß als alleine.

Die Charakterdesigns und Effekte können sich durchwegs sehen lassen, auch wenn das Spiel von einer Kantenglättung anscheinend nicht wirklich viel gehört hat. Anti-Aliasing hätte dem Spiel sicher nicht geschadet, aber für ein Spiel wo es sehr viel auf eine stabile Framerate ankommt und noch dazu für eine Hardware schwache Konsole entwickelt wurde, kann sich die Grafik im Gesamtbild schon sehen lassen. Die einzelnen Designs der Missionen hätten etwas unterschiedlicher ausfallen und mit etwas mehr Liebe zum Detail versehen werden können. Denn abgesehen von unserem Basislager wirken die einzelnen Missionen etwas leer.

DIE DUNKLE SEITE VON FÓDLAN

 

Die automatische Kameraführung ist an manchen Stellen ein wenig irritierend. Auch wenn der Gegner anvisiert ist, gibt es in engen Passagen oder Ecken öfter das Problem, dass man nichts mehr sieht. Hier hilft dann nur neu positionieren, Gegner suchen und neu anvisieren. Die Tutorial Einblendungen mittels Text, können anfangs etwas überladen wirken, nach kurzer Einspielphase ist dies allerdings kein Problem mehr. Die Sprachausgabe ist zwar wirklich gut gelungen, aber es wurden nicht alle Textpassagen vertont. Was den ein oder anderen auch ein wenig enttäuschen könnte, es gibt keine Deutsche Synchro.

Die Charakterdesigns und die Grafik kann für die Switch insgesamt zwar überzeugen, die einzelnen Missionen wirken abgesehen von den Gegnerscharen aber etwas leer. Wo es in Fire Emblem Warriors noch einen Quality/Performance Modus mit 30/60Fps gegeben hat, gibt es in Three Hopes allgemein kein FPS-Limit. Die Framerate kann in den meisten Situationen auf über 30 gehalten werden, was sich bemerkbar macht, indem nur sehr selten Ruckler auftreten. Mit einer Frame-Limitierung hätte sich das Spiel noch ein wenig flüssiger angefühlt, sehr schade, dass die Entwickler verabsäumt haben eine zu implementieren. Insgesamt spielt sich Three Hopes aber um einiges angenehmer und smoother als Zeit der Verheerung, wo die Frameraten ja des Öfteren in den Keller sinken.

Die Story, das Aufbauen von Beziehungen und auch die taktischen Kämpfe können mit vielen verschiedenen Spielmechaniken aufwarten und überzeugen, dennoch bleibt auch diesem Warriors Ableger nach einigen Stunden das repetitive Gameplay nicht erspart. Ob man dies jetzt als Negativpunkt betrachtet bleibt jedem selbst überlassen, aber es ist einfach einer der bekanntesten und größten Kritikpunkte von Musou Games!

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FAZIT

PRO

  • Lange Spielzeit
  • Hoher Wiederspielwert
  • Sehr kurze Ladezeiten
  • Stimmiger Soundtrack
  • Gute gelungene Sprachausgabe in Englisch
  • Viele spielbare Charaktere
  • Splitscreen-Koop
  • Neue taktische Möglichkeiten
  • Großer Spielumfang
  • Gut ausbalancierte Schwierigkeitsgrade
  • Teils fesselnde Storyline mit Überraschungen

KONTRA

  • Tutorial anfangs ein wenig überladen
  • Automatische Kameraführung stellenweise irritierend
  • Keine Deutsche Synchro
  • Nicht alle Texte synchronisiert
  • Keine Frame-Limitierung
8.6

Grandios

Gameplay - 8.7
Grafik - 7.9
Sound - 8.4
Inhalt - 9.2
Atmosphäre - 8.9
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
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