Beliebte Games können effektiv und vorurteilsfrei Hilfe bei manchen Problemen mit der psychischen Gesundheit bieten. Das besagt eine Studie von Forschern des Lero, Science Foundation Ireland Research Centre for Software http://lero.ie . Durch den einfachen und günstigen Zugang sind kommerzielle Games gerade dann interessant, wenn klassische Therapien wegen der Kosten oder aufgrund von Hindernissen für persönlichen Kontakt wie der COVID-19-Pandemie nicht infrage kommen.
Günstig und verfügbar
Gut 14 Prozent der Weltbevölkerung haben Schätzungen zufolge psychische Probleme. „Es lohnt sich, kommerzielle Videospiele als potenzielle Alternative zur Förderung verschiedener Aspekte der psychischen Gesundheit weltweit zu betrachten“, meint Lero-Forscher Mark Campbell. Mit seinem Team hat er die aktuelle Metastudie durchgeführt. Diese fand in der Fachliteratur klare Hinweise darauf, dass speziell bei Depression und Angstzuständen kommerzielle Games tatsächlich helfen können.
„Die Zugänglichkeit und Verbreitung kommerzieller Videospiele in der modernen Gesellschaft machen sie zu einem unbezahlbaren Weg, um Individuen mit psychischen Störungen zu erreichen“, betont Campell. Denn Games kosten oft wenig oder als Free-to-Play-Titel zunächst gar nichts, zudem waren Ende 2020 Schätzungen zufolge 2,7 bis 2,8 Mrd. Menschen ohnehin Gamer. Zudem sind die Spiele auch dann verfügbar, wenn es kaum Zugang zu klassischen Therapie-Angeboten gibt – etwa im COVID-19-bedingten Lockdown, der ja seinerseits gerade Depressionen und Angstzustände begünstigt hat.
Virtual Reality als Chance
Der Studien-Erstautorin Magdalena Kowal zufolge haben insbesondere auch kommerzeilleVR-Games (Virtual Reality) großes Potenzial, bei psychischen Problemen zu helfen. „Diese sind gut geeignet, um in Zukunft kognitive Verhaltenstechniken zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen einzusetzen“, erklärt sie. Aufgrund der immersiven und gut steuerbaren virtuellen Umgebung könnten VR-Games besonders für die Konfrontationstherapie interessant sein.
pte