Tausende Nerds und Geeks lockt die Gamescom jedes Jahr aus den vertrauten vier Wänden, so hat sich auch AustriaGaming das erste Mal für euch auf den langen Weg nach Köln gemacht um bei der größten Spielemesse Europas teilnehmen zu dürfen. Wir haben an vier Tagen das Messegelände genauer unter die Lupe genommen und einige Spiele getestet, welche noch in diesem Jahr beziehungsweiße 2017 auf den Markt kommen werden. Ob uns der Trip gefallen hat und was wir alles erlebt haben erfahrt ihr in diesem Bericht.
Wir haben uns auch einige Spiele herausgenommen und diese mit einem kurzen Preview versehen. Unter dem diesjährigen Leitthema „Heroes in New Dimensions“ feierten erneut rund 345000 Besucher aus 97 Ländern (2015: 96) vom 17. bis 21. August 2016 das weltweit größte Event für Computer- und Videospiele auf dem Kölner Messegelände. Mit 877 Unternehmen (+ 9 Prozent) aus 54 Ländern (2015: 45) präsentierten sich so viele Firmen wie nie zuvor auf der Gamescom 2016. Der Auslandsanteil erreichte mit 68 Prozent (2015: 65 Prozent) einen neuen Spitzenwert. Aufgrund angepasster Legitimierungsrichtlinien lag die Anzahl der Fachbesucher bei 30500. Der Auslandsanteil auf Fachbesucherseite stieg auf 53 Prozent (2015: 52 Prozent).
Die Gamescom Awards
Wie jedes Jahr werden die „Best of the Best“ Games mit dem Gamescom Award ausgezeichnet. Dieses Jahr konnten folgende Spiele die wichtigsten Awards abgreifen:
- „The Legend of Zelda: Breath of the Wild” gewinnt “best of Gamescom award” 2016
- „Playstation VR“ gewinnt die Kategorie „Best Hardware“
- „For Honor“ überzeugt in insgesamt zwei Kategorien (Bestes PS4 und PC Spiel)
- Publikumspreis „Most Wanted Consumer award” geht an „Battlefield 1”
Wir hatten leider nicht die Chance alle Award Winner zu testen, können jedoch bestätigen das sich FOR HONOR und die PLAYSATION VR die Preise redlich verdient haben! Vor allem die PLAYSTATION VR war eines der absoluten Highlights der Gamescom 2016. Wir durften BATMAN: ARKHAM VR anspielen. Bei FOR HONOR war es uns möglich die erste Epsiode der Singleplayer Kampagne zu spielen.
Das Eventgelände
An alle die noch nie auf der Gamescom waren: unbedingt nachholen! Aber um euch nicht völlig im Dunklen zu lassen erzählen wir von unseren Eindrücken der Messehalle. Um genug Platz für die 345.000 Besucher aus aller Welt bieten zu können, breitete sich das Event auf unglaublichen 193.000 m² aus. Für alle die mit dem Auto anreisen, bietet die Kölner-Messehalle einen sehr großes Parkhaus, welches zu einem Tagespreis von 10 Euro benutzt werden darf. In insgesamt fünf riesengroßen Hallen wurden Spiele von Triple A Games wie Battlefield 1 bis hin zu Browser-Spielen präsentiert. Für das leibliche Wohl wurde auch gesorgt und alle paar Meter wurden verschiedenste Essensstände aufgebaut. An den Eingängen verteilte das Personal gratis Wasserflaschen. Eine Family & Friends Area bot einen Rückzugsort für Familien welche die Gamescom besuchten. Hier konnte man sich einfach mal an die Seite setzen oder diverse Fun-Games ausprobieren. Mein Favorit war hier das Kopfball-Tischtennis. Direkt unter der Family & Friends Area befand sich die „Cosplay Village“, welche vor allem am Samstag sehr gut besucht war. Es gab diverse Veranstaltungen bei denen jeder sein Cosplay präsentieren konnte und wobei es natürlich fette Preise zu ergattern galt. Das imposanteste Cosplay Event war dennoch auf der Blizzard-Main Stage zu beobachten. Immer wieder faszinierend wie Fans so viel Herzblut in ihr Hobby stecken.
Die Games
Was wäre eine Gamescom ohne das ein oder andere Spiel auszuprobieren. Aber Achtung, für alle die planen das Event selbst zu besuchen – rechnet mit Wartezeiten von mehreren Stunden! Mit etwas Glück kann man auch die richtige Person ansprechen und man erhält sogenannte Fast-Lane Pässe um die Schlange zu umgehen. Die längsten Wartezeiten waren bei Battlefield 1 (+4 Stunden) und Playstation VR (+7 Stunden).
Zahlreiche Besucher!
Dropzone
Der Dropzone-Stand war der erste den wir an Tag 1 besuchten. Warum? Ehrlich gesagt keine Ahnung, vielleicht lag es an dem wirklich nett aussehenden Mecha vor der Warteschlange oder aber auch dem „Fast-Lane“ Zugang, in welchen wir als Presse natürlich reindurften. Sei’s drum, Dropzone ist ein MOBA welches auf einem 1on1 Prinzip aufgebaut ist. Der Spieler übernimmt die Kontrolle von drei Piloten, deren Fahrzeuge können frei zusammengebaut und gewählt werden. Grundsätzlich sieht das so aus: Tank, DD und Heal.
Es ist ein sehr einfaches Spielprinzip, hat aber eine Menge potential um sich zu verbessern und somit von der Masse abzuheben. Das Zauberwort hier heißt: Micro-Management. Das Aussteuern des Gegners oder Überlisten durch „baits“ ist das um und auf. Das Ziel ist es die meisten Punkte nach 15 Minuten zu erreichen. Dies gelingt einem in dem man die sogenannten „Cores“ zur Abgabestelle bringt, aber Achtung: es kann immer nur ein Spieler mit einer Einheit einen Core abgeben. Eine andere Möglichkeit ist es eine der drei „Quests“ die pro Runde verfügbar sind abzuschließen. Hier kann man sogar bis zu vier Punkte auf einen Schlag abgreifen.
LawBreakers
Eines meiner absoluten Highlights der Gamescom 2016 war das Spiel “LawBreakers“. Wenn man das Spiel das erste Mal anspielt denkt man sofort an Overwatch, den neuen Giganten von Blizzard. Doch bei genauerem betrachten erkennt man die Eigenheit und Schönheit des Spiels. So wie der Name schon darauf hindeutet gibt es die guten Jungs und die Bösen, die Law Breaker. Diese zwei Teams werden aufeinander losgelassen und müssen gegeneinander antreten. Auf der Map, die wir gespielt haben gab es 3 Kontrollpunkte welche in 30 Sekunden Zeitintervallen eingenommen werden können. Ein erfolgreiches Erobern dieses Punktes führt dazu, dass ein Punkt auf das Konto des eigenen Teams geschrieben wird. Einer dieser Punkte befand sich in der „Gravity Zone“, hier gelten die physikalischen Gesetze der Erdanziehungskraft nicht mehr und man kann sich frei in der Luft bewegen.
Bei der Alpha hat es einen kleinen Teil der Klassen mit vorgefertigtem Setup gegeben. So habe ich mich zum Beispiel für den Titan entschieden, die Tank Klasse. Dieser hat sehr viel Leben und ist mit einem Raketenwerfer ausgestattet, welcher extremen Schaden verursachen kann bei einem guten Treffer. Ebenfalls haben die Klassen eine „Ulti“. Für Law Breakers werden wir ebenfalls ein Alpha-Preview veröffentlichen, jedoch erst wenn die Server wieder online sind und wir ein kurzes Preview-Video drehen können. Stay tuned!
Crossout VR
Vielleicht kennt ihr das Spiel von Gaijin Entertaiment bereits. Alle denen das Spiel nichts sagt: es ist von den Entwicklern, welche die Hände bei War Thunder und Co. im Spiel hatten. Kurz erklärt geht es bei Crossout darum sein Fahrzeug so zu gestalten, dass es zu einem unaufhaltsamen Gegner wird. Dazu haben wir im Spiel einige Bauteile zur Verfügung welche wir im PvP erlangen können. Das Spiel selbst befindet sich noch in der Beta, zeigt jedoch eine Menge Potential. Am besten mal den Trailer ansehen!
Auf der Gamescom durften wir einen Alpha Test von einer VR Version probieren. Laut Mitarbeiter ist es noch nicht mal wirklich sicher ob die VR Unterstützung so zu haben sein wird. Ich hoffe jedoch das Gaijin das O.K. für eine Veröffentlichung gibt! Nachdem man sich die Oculus Rift Brille auf den Kopf gesetzt hat, geht es ans bauen. Wir sehen unser Auto vor uns und viel Spielzeug herumliegen. So haben wir uns direkt einen Rammbock an die Front geschnallt, drei MGs nach vorne gerichtet, einen Raketenwerfer auf der Seite und noch ein paar Waffen welche uns hinten abdecken. Danach haben wir eine Explosions-Lanze entdeckt. Diese kann man an der Front des Autos befestigen und sollte man damit den Gegner rammen, explodiert dieser in seine Einzelteile. Danach noch alles gut panzern, die dicksten Reifen angeschraubt und auf geht es in die Arena. Der einzige Unterschied zur normalen Version ist, dass wir unsere Waffen nicht steuern können. Mit den Controllern haben wir das Lenkrad in den Händen und müssen wie beim Autofahren links und rechts lenken. Schießen können wir nur gerade aus, also gilt es die Gegner immer im Sichtfeld zu haben. Hier wäre es eine gute Option das „Aiming“ der Waffe mit der Sicht zu steuern. Sprich, da wo man hinsieht sollen auch die Waffen abgefeuert werden. Aber es handelt sich schließlich nur um eine Technical Alpha und wir waren begeistert. Ich wollte ehrlich gesagt gar nicht aufhören zu spielen. Leider wollten auch noch andere ran.
Zu Crossout selbst haben wir uns natürlich für euch einen Beta Key geben lassen und werden das Game noch genauer unter die Lupe nehmen.
Playstation VR (Batman: Arkham VR)
Ebenfalls eines der Highlights war die VR Präsentation von Sony. Je nachdem welcher Platz gerade frei wird, wird man einem Spiel zugeteilt und kann dieses testen. Bei meinem Glück durfte ich den Titel „Batman: Arkham VR“ spielen.
Mir wurde die Brille von einem Sony-Mitarbeiter aufgesetzt und die Kopfhörer fixiert. Danach hat man die Joysticks in die Hände bekommen und diese wurden zu den Händen von Bruce Wayne. Wir starten mit dem bekannten DC Helden in seiner Villa und müssen mit einem Schlüssel, welchen unser getreuer Buttler Alfred reicht, das Klavier öffnen. Mithilfe der richtigen Tastenkombination, bewegen wir uns auch schon in das Herzstück der Bruce-Manor: der Batcave. Unten angekommen sehen wir uns erstmal um und entdecken ein oder zwei Easter-Eggs welche nur Fans vom Batman-Universum erkennen werden. Diese behalte ich natürlich für mich. Danach müssen wir uns unseren Anzug anziehen. Dazu greifen wir auf den Suit und legen uns diesen auf die Brust.
Danach müssen wir ein kleines Tutorial machen mit der „Spear Gun“. Zwei Mal auf ein Ziel schießen und fertig, danach nehmen wir die Waffe und befestigen diese an unserem Gurt. Danach zur Hauptwaffe des berüchtigten Batmans: der „Batarang“. Wenn man im Spiel ein Objekt sieht, erkennt dass das Spiel und die Waffe trifft nach dem Werfen genau dorthin. Wir haben ein paar „Trick Shots“ unter den Füßen gemacht und die Ziele, welche es auszuschalten galt getroffen. Natürlich konnten wir nicht aufhören mit dem Batrang um uns zu werfen und der uns zugeteilte Mitarbeiter hat die Bemerkungen fallen gelassen, wenn er für jedes verschossene Batrang nur einen Euro bekommen hätte… Wir waren wohl nicht die Einzigen die auf diese Idee gekommen sind.
Nun war es leider auch schon wieder zu Ende mit der Demo. Wir bekamen noch ein paar Infos das solche VR-Spiele nur 2-3 Stunden dauern um das sogenannte Motion-Sickness nicht hervorzurufen. Dafür kosten solche Spieletitel auch nur 20 bis 30 Euro. Der Vorbestell-Preis für die PlayStation VR beträgt € 399.99, dazu kommen noch die Move Motion Controller und die PS4 Kamera. Wenn man den Preis mit einer Oculus oder dem HTC Vive vergleicht, ist die Playstation Variante sogar relativ günstig.
South Park
Sollte man noch nicht wissen welches Spiel auf die „Must-Play“ Liste kommt, dann habt ihr soeben eins gefunden welches notiert gehört „South Park: The Fractured But Whole“. In den 20 Minuten welche wir bekommen haben um das Spiel zu testen, konnten wir uns gar nicht mehr beruhigen vor Lachen. Das Gute daran ist, wir haben noch nicht mal wirklich was von der Open World gesehen. Ganz im Gegenteil, wir durften uns in Cartman‘s Haus umsehen und einen Code suchen um in den Keller zu gelangen wo ein Geheimtreffen stattfand. Auf der Suche nach den Zahlen mussten wir auch ein Minigame auf der Toilette absolvieren. Ich will gar nicht zu viel verraten, aber ich denke die meisten können sich gut vorstellen von was ich rede.
Nachdem wir mit dem gefundenen Code im Keller angelangt sind, werden wir nach einer Cut-Szene in den Club der Helden aufgenommen und dürfen uns unsere Superkräfte aussuchen. Zur Zeit des Tests gab es nur eine zur Auswahl. Mehr soll noch folgen. Um das Preview abzuschließen mussten wir noch einen Kampf bestreiten.
Das Gameplay würde ich so ähnlich wie das von „The Stick Of Truth“ bezeichnen. Sie haben die Elemente des alten Spiels mit neuen Charakteren, Fähigkeiten und Gebieten kombiniert. Es handelt sich um ein Superhelden Genre und wie man South Park kennt, wird sich bestimmt noch über Marvel oder DC lustig gemacht. Auch können wir nun unser Geschlecht zu Beginn auswählen und laut Präsentation von Ubisoft macht es story-technisch auch einen Unterschied ob wir einen weiblichen oder männlichen Charakter spielen.
Um auch noch die Story kurz anzusprechen: Es scheint als müsse man als „The New Kid“ mit Cartman als „The Koon“ eine feindliche Basis einnehmen und deren Plan für eine Millionen Dollar schwere Superhelden Industrie vereiteln. Als Gegner kommt auf den ersten Blick nur Butters als „Professor Chaos“ in Frage. Screenshots wiederrum zeigen, das an irgendeiner Stelle im Spiel Butters auf unserer Seite kämpfen wird. Dies bleibt wohl noch bis zu Release abzuwarten.
Eine Erfahrung was jeder Spielebegeisterte mindestens einmal in seinem Leben erfahren sollte. Auch wenn man ab und zu mal genervt ist, weil wirklich extrem viele Leute auf der -gamescom unterwegs sind, hat es sich im Endeffekt allemal ausgezahlt und steht nächstes Jahr wieder auf dem Pflichtprogramm. Wie schon erwähnt, wenn man neue Triple A Spiele testen möchte, sollte man mindestens einen halben bis sogar ganzen Tag einplanen um dort anzustehen, Campingsessel und viel Wasser mitnehmen nicht vergessen! Geplant waren bei uns zwei Tage, wir haben jedoch auf drei expandiert und haben immer noch nicht alles gesehen. Ein guter Zeitpunkt für die Eltern zu Hause mal das Gaming-Zimmer wieder auf Vordermann zu bringen *LOL*. Vielleicht sieht man sich ja nächstes Jahr, auf der Gamescom 2017!
