Ghost Recon: Wildlands | Test

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Wildlands hätte das Potential zu einem Game of the Year – macht sich jedoch an manchen Punkten selbst einen Strich durch die Rechnung, sehr schade!

Tom Clancy’s Ghost Recon Wildlands ist nun seit 7. März für PC, Playstation 4 und Xbox One verfügbar. Nach einer fast katastrophalen ersten Beta hat Ubisoft noch um Haaresbreite die Kurve gekratzt und ein spielbares Game auf den Markt gebracht. Die Spielerrezessionen welche von „Verschiebt das Spiel lieber noch nach hinten!“ bis hin zu „Das ist der gleiche Müll wie The Division“ gereicht haben, verlaufen sich nun sehr positiv und der Großteil der Wildlands Community ist davon überzeugt, dass Ubisoft ein solides und gutes Spiel veröffentlicht haben. Wir haben uns für euch natürlich ebenfalls in die raue Welt von Bolivien gestürzt um dem Santa Blanca Kartell das Handwerk zu legen. Hierbei sind uns viele wirklich schöne Dinge aufgefallen und leider auch einige Punkte welche sich negativ auf den Spielspaß auswirken. Wir können immer wieder nur sagen: liebe Spieleentwickler, warum lasst ihr euch nicht mehr Zeit und bringt mal wieder ein wirklich fertiges Spiel heraus? Aber sei’s drum, genaueres erfahrt ihr wie gewohnt in unserem Testbericht!

Ghost Recon: Wildlands - Review Header

Ein grandioses Spiel welches leider ein paar Fehler aufweist.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Ghosts & das Santa Blanka Kartell[/perfectpullquote]

Wir schlüpfen in die Rolle eines Ghosts – wir existieren nicht und werden dann gerufen, wenn die Welt vor einer scheinbar unlösbaren Aufgabe steht. So ist es der Fall, in dem mit vielfältigen Biomen bedeckten Bolivien. Hier hat sich das mexikanische Drogenkartell Santa Blanca niedergelassen, welches es sich zur Aufgabe gemacht hat für jeden Getöteten aus ihren eigenen Reihen 10 Zivilisten zu ermorden. Das die Regierung hier nicht lange zusehen kann ist klar, somit haben Regierung und das kriminelle Oberhaupt El Sueño einen Pakt geschlossen: Wir sehen wo anders hin und ihr tötet keine unserer Bürger mehr. Da nun der Exekutive von Bolivien die Hände gebunden sind, werden wir gerufen um aufzuräumen und dem Morden und Abschlachten ein Ende zu bereiten.

Da die Regierung, welche im Vordergrund so etwas wie eine Demokratie darstellen sollte, früher oder später genauso korrupt und kriminell wird, war zu erwarten. Neben der Vernichtung des Kartells steht auch die Beseitigung von korrupten Staatsoberhäuptern und ein eventueller Staatsputsch im Vordergrund.

Da uns nicht viel bekannt ist über das Kartell und das Land Bolivien, heißt es Schrittweiße seinem Ziel näherkommen um am Ende El Sueño den Gar auszumachen. Unsere Aufgabe: die vier Standsäulen des Kartells zu vernichten!

Produktion
Name: Rudolfo Yana
Alter: 72
Bekannte Pseudonyme: El Yayo

Schmuggel
Name: Nidia Flores
Alter: 39
Bekannte Pseudonyme: La Reina de la Belleza (die Schönheitskönigin)

Beeinflussung
Name: Gustavo Serrano
Alter: 68
Bekannte Pseudonyme: El Cardenale

Sicherheit
Name: Francisco Ricardo Mungui
Alter: 41
Bekannte Pseudonyme: El Muro

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Acht Fäuste gegen das Kartell[/perfectpullquote]

Die Aufgabe an sich klingt sehr simpel, jedoch jeden einzelnen der fünf Oberbosse auf über einer Millionen Quadratkilometer ausfindig zu machen, macht das Ganze schon etwas kniffliger! Wir arbeiten Hand in Hand mit den Rebellen zusammen, von diesen bekommen wir wichtige Informationen zugesteckt und hinter den vier Ghosts steht ein Team welches Investigationen durchführen muss, um uns näher an unser Ziel zu bringen. Ganz nach dem Motto, wir erhalten keine Befehle, sondern agieren so wie wir es für richtig halten, können wir jederzeit das Gebiet wechseln und jede Mission erledigen wie es uns beliebt. Das Ziel ist es pro Gebiet kleinere Bosse auszuschalten um immer mehr Information sammeln zu können und die Standsäulen zu stürzen.

Dem Spieler bleibt selbst überlassen ob er sich online mit zufälligen Spielern trifft, im Co-Op mit Freunden den Gangstern das Handwerk legt oder mit den NPCs unterwegs ist.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Was macht man abseits der Hauptstory?[/perfectpullquote]

Die Hauptmission bedient einen bereits mit unzähligen Spielstunden! Vor allem wenn man sich zu Herzen gelegt hat jede Mission im Stealth – sprich unsichtbar – zu absolvieren. Denn mit einem bewaffneten Fahrzeug und viel Sprengstoff ist so eine Basis schnell gesäubert, macht jedoch nicht so viel Spaß als wenn man sich leise fortbewegt und Gegner für Gegner unbemerkt ausschaltet. Die Befriedigung nach einem erfolgreichen Stealth Angriff ist unglaublich groß! Um dies auch erfolgreich absolvieren zu können benötigen wir verschiedene Gadgets, welche in unserem Skillbaum verbessert und freigeschaltet werden können. Dafür reicht es jedoch nicht nur im Level aufzusteigen, sondern man muss fleißig Skillpunkte und die benötigten Ressourcen für jeden einzelnen Baum sammeln! So gibt es Nebenmissionen zu genüge, diese können zum Beispiel sein: ein Flugzeug oder Fahrzeug stehlen zu müssen, jemanden zu befragen, wichtige Informationen besorgen, Rebellen bei Angriffen helfen, jemanden befreien und so weiter. Ihr seht also, an Nebenmission scheint es nicht zu fehlen. Nervig ist es jedoch, wenn wir uns gerade bei einer Hauptmission befinden, ein Fahrzeug welches aufzuhalten gilt fährt an uns vorbei und wir beginnen ungewollt diese Mission! Sehr ärgerlich, ist uns jedoch bis jetzt in den 50 Stunden nur einmal passiert.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Solo, Random Spieler oder doch lieber Co-Op?[/perfectpullquote]

Eine Frage welche sich wohl der ein oder andere Spieler bereits gefragt hat. Klar ist es jedoch, zusammen ist man stärker – sollte der Kollege einem nicht einen Strich durch die Rechnung machen. Solo ist in unseren Augen die einfachste Variante. Denn unsere drei Teammitglieder (NPCs) haben ständig ein Auge offen und sollten wir einen Gegner übersehen haben, werden diese von den anderen Ghosts markiert. Ebenfalls können wir einen Tötungsbefehl geben, welcher einen Gegner präzise ausschaltet. Die NPCs sind sogar in unseren Augen sogar ein Ticken zu stark! Was vor allem eine Menge Spaß wegnimmt ist, dass wir keine Möglichkeit haben die Ghosts einzeln zu kommandieren. Wir besitzen nur die Möglichkeit Befehle wie warten, sammeln und zu einem Punkt vorstoßen geben zu können. Für ein Tom Clancy’s ist das sehr wenig, was die taktische Freiheit betrifft.

Als ich alleine in der Welt von Bolivien unterwegs war, habe ich mich des Öfteren mit zufälligen Spielern getroffen. Ein von fünf Mal lief das gut, die anderen vier davon eher katastrophal. Wenn man das Spiel in seinen vollen Zügen genießen möchte, sollte man sich drei Freunde oder Bekannte schnappen und sich mit diesen per Voice Chat zusammentun. Hier hatten wir bis jetzt den meisten Spaß und auch den größten Erfolg was das leise Agieren betrifft!

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Fahrspaß: Fehlanzeige![/perfectpullquote]

Story, Gameplay, große Welt und Entscheidungsfreiheit: Check. Aber das klingt doch zu gut um wahr zu sein? Stimmt, es gibt wie bereits erwähnt einige negative Aspekte was den Spielspaß mindern. Einer davon sind die Fahrzeuge. Wer die erste Closed Beta gespielt hat kann sagen, dass die Fahrzeuge viel besser funktionieren wie zuvor. Das ist richtig, jedoch macht es immer noch keinen Spaß die Gefährte zu kontrollieren. Die Vehikel fahren sich sehr bockig und unrealistisch. Vor allem was das Moped betrifft. Teilweise fliegen wir mit dem Gefährt hunderte Meter durch die Luft und landen als wäre nichts gewesen und auf der anderen Seite reicht es einen Stein zu streifen um ein jähes Ende zu finden.

Nach kürzester Zeit verwendet man bei Wildlands nicht mal mehr die Straßen – wozu auch? Man kann mit seinem 4×4 Jeep einfach den Berg hinunterstürzen, nach unzähligen Überschlägen drehen wir das Fahrzeuge wieder um und fahren weiter. Das machen wir solange bis wir in kürzester Zeit bei unserem Ziel angekommen sind. Wir können nur hoffen, dass das Handling hier noch verbessert wird!

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Anpassungen an Charakter und Waffen[/perfectpullquote]

Ein ebenfalls wirklich gut gelungenes System ist die Charakter und Waffen Anpassung. Das erste Mal beim Spielstart mussten wir jedoch gute 15 Minuten warten, bis Wildlands alle Details geladen hat. Sehr ärgerlich! Sollte unten im rechten Bildschirmrand das Ladezeichen aufzufinden sein und ihr gerade etwas an eurem Charakter ändern wollen – wartet. Wir haben die Zeit gemessen und während des „hereinladens“ benötigt man ca. 30-60 Sekunden um irgendein Detail zu ändern. Sollte der Vorgang erstmal abgeschlossen sein so kann man den Charakter nach Belieben anpassen.

Wie man es schon von The Division kennt, so ist das Waffen Arsenal bei Wildlands ebenfalls riesig und man hat unzählige Auswahlmöglichkeiten an Visieren, Magazinen, Läufen usw. Die Waffen und dazugehörigen Teile können überall in der Spielwelt in Waffenkisten gefunden werden. Für Spieler die keine Lust auf das Suchen haben und Ubisoft noch etwas mehr Geld spendieren wollen, können auch auf den Ingame-Store zugreifen und dort verschiedene Gadgets oder Waffen Pakete kaufen!

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Waffensound und Soundkulisse[/perfectpullquote]

Der Waffensound ist ebenfalls leider etwas armselig ausgefallen. Wenn man in ein Kreuzfeuer mit dem Santa Blanca Kartell oder der UNIDAD kommt, sollte das Headset dröhnen von einschlagenden Kugeln, Schüssen und Explosionen. Jedoch erfährt der Spieler nur sehr leise gehaltene Schüsse welche sich nicht einmal mit Call of Duty messen können. Wirklich sehr schade! Wenn man im Vergleich zum Beispiel das Spiel SQUAD hernimmt, welches sich noch in der Early Access Phase in Steam befindet, so könnte sich Wildlands da ein gutes Stück abschauen!

Auf der anderen Seite ist die Synchronisation wieder gut gelungen und die einzelnen Songs welche zum Spiel gehören auch bestens gewählt. Unser Team unterhält sich immer wieder zufällig über irgendwelche Themen. So war einmal Thema warum die Jungs vom Santa Blanca Kartell so aggressiv wären, da wurde doch direkt vorgeschlagen, dass diese vielleicht zu viel zocken. Darauf wurde jedoch sofort gekontert: „Nein, ich glaub nicht das Videospiele aggressiv machen“. „Was macht dann aggressiv?“ „Andere Menschen.“

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Ein visuelles Erlebnis[/perfectpullquote]

Die Grafik kann viele Punkte wie lange Ladezeiten, schlechte Fahr-Physik, fehlender Realismus oder aber auch der Fakt, dass jeder seine Ressourcen selber aufsammeln muss und dies nicht für die gesamte Truppe gilt, wieder gut machen. Jedoch wie man es schon bei The Division gesehen hat, reicht Top Grafik nun mal nicht aus. Dennoch rundet Wildlands mit ihrem Grafik Paket das Spiel sehr gut ab und macht es tatsächlich solide und wirklich gut. Wir mussten teilweise an manchen Stellen stehen bleiben und einfach die weite und riesige Landschaft genießen. Es macht Spaß einfach mal mit dem Moped durch den Wald zu fahren und die Umwelt zu genießen – sollte man nicht bei einem Stein hängen bleiben und sterben. Ebenfalls sind die Charaktere und deren Details einmalig! Wenn wir schon bei Details sind, so kann Wildlands ebenfalls einen dicken Pluspunkt einkassieren was die Waffen – Details angeht. Diese sind bis aufs letzte Detail korrekt wiedergegeben! Der Spieler hat auf dem PC noch dazu eine Menge an Einstellungen um die Grafik an seine Hardware anzupassen. So hatten wir keine Probleme mit unserem schwächeren Redaktion – PC Wildlands zu spielen – es lief genauso flüssig wie auf unserem i7 – 6800k + GTX 1080 System! Natürlich mit verringerten Details.

 

Auch wenn Wildlands an manchen Ecken dem Spieler das Gefühl gibt, dass es unfertig sei, so macht es dennoch Spaß und ist Ubisoft gut gelungen. Natürlich kann es auch mit dieser bombastischen Grafik diverse andere AAA Games nicht in den Schatten stellen, jedoch pendelt sich das Spiel in unseren Augen im oberen Durchschnitt ein! Die Langzeitmotivation ist gegeben, solange man noch Missionen zu erledigen hat und wenn man mit Freunden und Bekannten zockt, die ebenfalls die leise Methode bevorzugen, so hat man extrem viel zu tun. Von der Planung bis zur korrekten Ausführung muss alles beachtet werde, damit erzeugt man sich somit selbst noch eine weitere Schwierigkeitsstufe, welche das Spiel um Längen interessanter macht. Die Story ist sehr gut gewählt, auch wenn diese eine kleine Startschwierigkeit am Anfang aufwies, so verpassten uns die kleinen Videos nach der Mission immer wieder eine Gänsehaut und man war stets gespannt wie es denn weitergehe. Kleinere Bugs sind leider auch noch vorhanden so wie, dass ausgestopfte Tiere ein Wärmebild von sich geben oder die ein oder andere Mission nicht perfekt funktioniert. Unser Tipp ist es eventuell noch zu warten und das Spiel in einem Angebot zu ersteigern. Aber entgehen lassen sollte man sich Wildlands auf keinen Fall!

PRO

  • Waffen Anpassungen großartig
  • Riesige Welt
  • Viele Nebenmissionen
  • Tolle Atmosphäre
  • Glaubwürdiger Kartell Boss
  • Story Videos

KONTRA

  • Extreme Schwierigkeit: zu leicht
  • Fahrzeug Physik ist katastrophal
  • Viele kleinere Bugs
  • Langsames Storytelling
  • Lange Ladezeiten
  • Zu unrealistisch
8

Grandios

Gameplay - 6.8
Grafik - 8.8
Sound - 7
Inhalt - 8.7
Atmosphäre - 8.6
Ich bin ein Nerd aus Leidenschaft, spiele von Shooter bis hin zu Jump & Run Games und habe ein Herz für schönes Story-Telling. Kann den Hype um Spiele wie Battlefield und Co. nicht verstehen, konnte über ein ganzes Jahr Spielzeit in World of Warcraft erreichen bevor es seinen Reiz verlor. Momentan bin ich auf der Suche nach spannenden und herausfordernden Spielen welche es zu bezwingen gilt!
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