Jeder von uns hat eine Türklingel, aber nur die wenigsten verwenden wahrscheinlich eine smarte Türklingel, selbst dann, wenn das Haus ansonsten mit „intelligenten“ Geräten ausgestattet ist. Dabei ist eine smarte Türklingel eine ziemlich coole Sache, mit der man Pakete im Auge behalten, mit Leuten sprechen und den Eingangsbereich kontrollieren kann. Mit der neuen batteriebetriebenen Nest Doorbell, bietet uns Google eine intelligente Türklingel, die im Test vor allem durch die gute Bildqualität überzeugen kann. Was sie sonst noch zu bieten hat, klären wir jetzt.
IM HANDUMDREHEN ZUR SMARTEN TÜRKLINGEL
Schon beim Auspacken der Google Nest Doorbell wird deutlich, dass die Einfachheit im Vordergrund steht. Man hat zwar die Möglichkeit, die Türklingel an eine vorhandene Türklingel anzuschließen, das erfordert aber ein paar zusätzliche Schritte und womöglich einen Fachmann, wenn man sich die Installation selbst nicht zutraut. Grundsätzlich empfehle ich aber die Nest Doorbell als eigenständiges Gerät zu betreiben und die Einrichtung dafür, geht wohl kaum einfacher. Einfach die im Lieferumfang befindliche Montageplatte an eine Oberfläche schrauben, dann die smarte Türklingel auf die Montageplatte schieben, und schon sitzt die Nest Doorbell fest auf dem gewünschten Platz.
Um die Nest Doorbell wieder von der Montageplatte lösen zu können, muss man das mitgelieferte Entriegelungswerkzeug verwenden. Dadurch ist man bestens gegen einen möglichen Diebstahl gerüstet, da auch die Montageplatte ohne Werkzeug kaum mehr von der befestigten Oberfläche zu trennen ist. Das einzige Problem dabei ist, dass man das Entriegelungswerkzeug nicht verlieren darf, und es an einem sicheren Ort aufbewahrt werden sollte.
Die Einrichtung der Google Nest Doorbell erfolgt wie bereits bei den anderen Nest Produkten, vollständig über die Google Home-App. Nach dem Scannen eines QR-Codes und dem Durchlaufen einiger Menüs ist die Google Nest Doorbell bereits in weniger als 10 Minuten betriebsbereit. That’s smart!
SCHICKES DESIGN
Wenn euch das ursprüngliche Design von Nest Hello gefallen hat, werdet ihr von dem neuen Design der 46mm x 24,1mm x 160mm Großen (Breite x Tiefe x Höhe) Nest Doorbell begeistert sein. Die in der Farbe “Schnee” gehaltene Nest Doorbell besteht zu 46 % aus recyceltem Kunststoff und bietet ein minimalistisches Design, das mir persönlich sehr gut gefällt. Die matte Oberfläche sorgt dafür, dass sie nicht nur sauber aussieht sondern auch resistent gegen Flecken ist. Durch das zeitlose Design passt die Nest Doorbell sowohl zu altmodischen sowie zu modernen Bauwerken und hebt jeden Eingangsbereich gekonnt ins aktuelle Zeitalter.
GUTE KAMERA MIT SCHWÄCHEN
Google hat mit zahlreichen Geräten bereits bewiesen, dass die technischen Daten im Großen und Ganzen nicht zwingend im Vordergrund stehen müssen. Als Beispiel fällt einem sofort das Google Pixel 5 ein – diese Smartphone zieht in puncto technische Spezifikationen der Kamera zwar den Kürzeren gegen die Konkurrenz, erreicht aber dennoch im DXO Camera Ranking eine Bewertung von 120 Punkten. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Spezifikationen der Nest Doorbell nicht an die des ursprünglichen Nest Hello heranreichen, aber das müssen sie auch nicht, denn die Nest Doorbell ist intelligenter.
Die Kamera verfügt über einen 1,3-Megapixel ⅓-Zoll-Sensor mit einem 145-Grad-Sichtfeld in der Diagonale, der Videos mit einer Auflösung von 960 x 1280 Pixeln aufnimmt. Das ist sicherlich ein seltsames Seitenverhältnis, aber die Kamera der Nest Doorbell kann den Boden unter ihr in etwa einem Meter Entfernung sehen. Das ist auch wichtig, weil so erkennt man, wenn ein Pakete direkt vor der Haustür abgegeben wurde.
Was die Bildqualität angeht, liefert die Nest Doorbell wirklich gute Clips, die dank HDR die Belichtung der Szene ausgleichen. Die Lichter werden abgeschwächt, während die Schatten verstärkt werden, um Details hervorzuheben, die sonst verloren gehen würden. Die feinen Details sind zwar etwas schwächer, aber man kann stets sämtliche Objekte in der Szenerie erkennen. Auch die Nachtsicht ist wirklich gelungen und erfüllt ihren Zweck mit Bravour. Seltsamerweise schwankt die Aufnahmerate stark, von abgehackten 10 Bildern pro Sekunde (fps) bis zu 32 fps. Einen genauen Grund für die Einbrüche der Framerate konnte ich bis Dato nicht ausfindig machen, wir sind aber bereits mit Google in Kontakt.
FEATURES
Türklingeln haben mehr oder weniger nur eine Aufgabe: Den Eingangsbereich zu Überwachen und zu sehen, wer oder was an der Haustür ist. Und genau dieses Aufgabengebiet erfüllt die Nest Doorbell hervorragend. Sie ist nahezu perfekt bei der Erkennung von Personen, Paketen und Bewegungen und beim Senden von Benachrichtigungen aufs Smartphone. Kleine Details wie der LED-Ring um die Türklingel, der aufleuchtet, wenn sich jemand nähert, zeigen, wie intelligent sie ihre Umgebung wahrnimmt.
Eingefleischte Google Assistant-Nutzer werden zudem begeistert sein, wie grandios sich die Türklingel in das Google-Ökosystem einbinden lässt. Wenn zum Beispiel jemand an der Tür klingelt, erhaltet man nicht nur eine Benachrichtigung auf das Smartphone, sondern es wird auch ein Livestream auf dem Google Nest Hub angezeigt, der den Eingangsbereich zeigt. Zudem gibt es auch eine Auswahl an Schnellantworten, die sehr praktisch sind, wenn man zb. in einer Besprechung oder anderweitig beschäftigt ist und nicht an die Tür gehen kann.
Wer aber auch bei der Google Nest Doorbell sämtliche Funktionen wie die vollständige Aufzeichnungsdauer nutzen möchte, der muss auch hier zum kostenpflichtigen Abo greifen, welches wir in unserem Google Nest Cam Test bereits beschrieben haben.
AKKU
Wie bereits bei der Google Nest Cam ist es auch bei der Doorbell schwierig zu sagen, wie lange der Akku bei euch durchhalten wird. Denn das liegt an den persönlichen Einstellungen. In unserem Test haben wir die Doorbell so eingestellt, dass nur Personen und Pakete überwacht werden. Nach ca. 10 Tagen liegt der Akku noch bei gut 75%. Aber auch das ist keine genaue Angabe, denn bei uns in der Redaktion kommt der Paketdienst mit ziemlicher Sicherheit öfters vorbei, als bei euch Zuhause 🙂