Endlich Urlaub! Die schönste Zeit des Jahres soll in der Regel für Entspannung sorgen, doch wenn das Smartphone, Ausweis oder Bargeld am Badestrand gestohlen wird, war es das mit der Urlaubsstimmung. An dieser Stelle setzt das steirische Tech-Start-up GerdBox an und rettet uns mit dem ersten smarten, mobilen Safe weltweit, der Guardmine, den Sommerurlaub. Ob das wirklich funktioniert, klären wir im Test.
MADE IN AUSTRIA
Hinter dem stylischen Multifunktionssafe „Made in Austria“, der sich der Zukunftstechnologie IoT (Internet of Things) bedient, steht ein Start-up aus Leoben. Die Idee zur Gründung kam dem Ingenieur Dr. Marinus Bouwman vor rund sechs Jahren, als er und seine Familie im Strandurlaub wiederholt Opfer von Diebstählen wurden. Seit 2017 arbeitete er mit seinem Team aus nunmehr zehn Experten und in Zusammenarbeit mit heimischen Wissenschaftlern, unter anderem an der Montanuniversität Leoben, daran, das Produkt zur Marktreife zu bringen. Nach unzähligen Entwicklungsstunden, einem Auftritt bei der Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“ und mehreren Finanzierungsrunden, bei denen Investoren knapp 300.000 Euro in das Unternehmen steckten, ist es nun soweit: Die Guardmine ist seit kurzem im hauseigenen Online Shop erhältlich. Die Produktion erfolgt ausschließlich in der Steiermark.
SCHICKES DESIGN
Für unseren Test haben wir uns für die Music Version der Guardmine entschieden. Der smarte Safe kommt mit einem Quickstart Guide und einem USB-C Kabel zum Kunden. Die 700g schwere und 245x180x50 mm große Guardmine besteht hauptsächlich aus einem robusten Kunststoff, der auch den einen oder anderen Sturz überleben sollte. Das Design ist schlicht, aber modern und erinnert ein wenig an ein klassisches Buch.
Auf der Oberseite befindet sich ein 4,3 Zoll, color TFT Display, welches nicht nur für die Ver/Entriegelung verwendet wird, sondern uns auch mit anderen Informationen, wie dem aktuellen Titel aus der Playlist, versorgt. Damit der smarte Safe auch einen Badetag gefahrlos übersteht, bietet er einen vollständigen Schutz gegen Berührung und Spritzwasser aus allen Richtungen (Schutzart IP 54).
Bezüglich Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen. Störende Ecken oder gar scharfe Kanten findet man nirgends!
ECHT SMART
Die Guardmine bietet neben dem Schutz von unseren Wertsachen auch einige wirklich coole Features. Während die Basisversion der Guardmine den Safe mit Alarmfunktion beinhaltet, bietet die „Music“ ein erweitertes Repertoire. Diese kann via App gesteuert werden und funktioniert dank eingebauten Bluetooth-Lautsprechern und Kopplung mit gängigen Streamingdiensten auch als praktische Soundbox. Zusätzlich bietet sie eine starke Powerbank (Akku-Kapazität von 10.400 mAh), die mehrere Geräte gleichzeitig mit Strom versorgen kann.
PRAXISTEST
Um die Guardmine auch unter realen Bedingungen zu testen, haben wir den mobilen Safe mit in den Urlaub genommen. Die handliche Größe der Guardmine ist Fluch und Segen zugleich – für den Transport ein Traum, aber im Inneren (170x150x30 mm) ist für meinen Geschmack etwas zu wenig Platz, gerade in Zeiten wo die Smartphones immer größer werden! Legt man 2 Smartphones in den kleinen Safe, bleibt nur noch Platz für Bargeld oder eine Bankomatkarte.
Verriegelt oder entsperrt wird der Safe per Codeeingabe auf dem Display. Hier kann man auch die Überwachung aktivieren, die bei jeder Bewegung einen 100 dB lauten Ton ertönen lässt. Die Empfindlichkeit für die Auslösung ist wirklich gut und funktioniert zuverlässig. Auch die Lautstärke des Alarmtons ist ausreichend und sollte den Langfinger abschrecken.
Abgerundet wird das stimmige Gesamtpaket mit einem integrierten Lautsprecher und einem USB Steckplatz, mit dem man seine Smartphones etc. aufladen kann. Der Akku der Guardmine reicht locker für einen ganzen Tag. Die Tonqualität des Lautsprechers ist zwar kein Highlight, aber für die Musikwiedergabe für unterwegs absolut ausreichend.
Leider macht dem Spaß die unzuverlässige Akkuanzeige einen Strich durch die Rechnung. Der Akku wird nur in großen Schritten angezeigt. So hüpft der Akkustand von 50% auf einen Schlag auf 25% und von 25% auf 1%. Das ist nicht nur unschön, sondern man kann den restlichen Akkustand absolut nicht abschätzen. Das ist nicht ungefährlich, denn geht dem Safe der Saft aus, versperrt er sich und die darin befindlichen Sachen sind nicht mehr zugänglich. Besonders ärgerlich ist das, wenn man eventuell den Autoschlüssel darin aufbewahrt.