Cybergangster nutzen oft angsteinflößende Inhalte auf Twitter, um User zum Download von schädlicher Software zu verleiten. Weisen Tweets auf Gefahren hin, werden sie deutlich häufiger geteilt. Das hilft Hackern dabei, die Systeme ihrer Opfer zu infizieren und so persönliche Informationen zu stehlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Cardiff University http://cardiff.ac.uk .
„Hacker nutzen Gefühle aus“
„Kriminelle wählen mit großer Sorgfalt die Worte in den Tweets aus. Bestimmte Ausdrücke können eine emotionale Reaktion auslösen. Hacker nutzen negative Gefühle wie Furcht, Zorn oder Trauer aus und bringen Menschen dazu, Tweets zu teilen und auf Links zu klicken“, erläutert Studienleiter Amir Javed.
Die Forscher haben 275.000 Tweets analysiert, die im Rahmen von sieben größeren Sport-Events gepostet wurden. Javed zufolge locken solche Ereignisse viele Social-Media-User an, was sie zu idealen Gelegenheiten für Cyberkriminelle macht. Insgesamt 105.642 der untersuchten Nachrichten beinhalteten Links zu bösartigen Websites.
Negative Inhalte öfter geteilt
In den schädlichen Tweets fanden sich häufig mit negativen Emotionen verbundene Ausdrücke wie „töten“, „kämpfen“ und „Kontroverse“. Dagegen wiesen gewöhnliche Nachrichten eher positive Begriffe wie „Liebe“, „Team“, „glücklich“ oder „Spaß“ auf. Twitter-User haben die negativen Inhalte um 114 Prozent häufiger mit anderen geteilt.
Laut der Studie ist der Inhalt von Hacker-Tweets deutlich auschlaggebender als die Anzahl der Follower, die Accounts von Tätern haben. Die Forscher sehen in den Ergebnissen großes Potenzial für eine Künstliche Intelligenz, die Cyber-Attacken durch Twitter präzise vorhersehen und schnell auf sie reagieren kann.
pte