Hello Neighbor 2 | Test

Der nachbarschaftliche Stealth Horror geht in die zweite Runde, Hello Neighbor 2 ist seit 6. Dezember verfügbar und ihr könnt euch auf einiges gefasst machen!

Dem Entwicklerstudio Dynamic Pixel und Publisher tinyBuild, ist es gelungen, trotz vieler kleinen Macken mit Hello Neighbor wie aus dem Nichts eine Fangemeinde aufzubauen. Viele Fans warten schon lange auf eine Fortsetzung. Nach 5 langen Jahren, kommt jetzt der direkte Nachfolger! Haben die Entwickler aus den vielen kleinen Fehlern des ersten Teils dazugelernt? Das und mehr klären wir im Test!

Hello Neighbor 2: Test
Hello Neighbor 2 ist ein Stealth-Horrorspiel, in dem es darum geht, die Geheimnisse deiner gruseligen Nachbarn auszugraben.

[perfectpullquote align=“left“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]STEUERUNG & EINSTELLUNGEN[/perfectpullquote]

Mein erster Punkt befasst sich gleich einmal mit der Steuerung, die mir zu Spielbeginn sehr unangenehm aufgefallen ist. Es hat den Anschein, als ob standardmäßig eine nicht deaktivierbare Mausbeschleunigung aktiv ist. Persönlich halte ich nichts von solchen Features, überhaupt wenn solche standardmäßig aktiv sind und nicht einmal eine Erwähnung im Menü wert sind. Mit der dauerhaft aktiven Mausbeschleunigung, fühlt sich die komplette Steuerung sehr schwammig an und selbst das herabsetzten der Mausgeschwindigkeit macht diesen Punkt nicht wirklich besser, außer dass, das Gameplay irgendwann einfach nur noch sehr träge wird. Ich muss zwar zugeben, falls ich nicht gerade einen Shooter spiele, dass ich allgemein eine schnellere Maus-Sensitivity habe, aber eine aktive Mausbeschleunigung ist dann eben doch nochmal ein wenig was anders.

Wo die Mausbeschleunigung beim Hauptcharakter noch stark auffällt, ist die Sensitivity mit der Drohne (gefühlt um 80 % verlangsamt). Was für ein Glück, dass man die nicht wirklich oft benötigt. Das Game lässt sich auch mit einem Controller halbwegs gut steuern, kommt aber nicht auf die Idee, mit der Drohne fliegen zu wollen, da habt ihr dann eine Controller-Empfindlichkeit von 5 bis 10 %. Für mich war das Spiel mit Maus & Tastatur und einer Mausgeschwindigkeit von 20-30% „spielbar“, nebenbei ist die Standardbelegung sehr eigen gewählt. Ihr könnt euch aber die Steuerung nach Belieben anpassen!

Vor Spielbeginn lohnt es sich einen Blick in die Einstellungen zu werfen und alles nach euren Wünschen anzupassen, hier sind standardmäßig ein paar Settings wirklich sehr eigenartig gewählt worden. Mein Tipp des Tages, stellt die Auflösung um und auf Vollbild, sonst spielt ihr in 960×540!

[perfectpullquote align=“right“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]TUTORIAL, WAS IST DAS?[/perfectpullquote]

Nach den ersten sehr einfachen Rätseln und einer kurzen Videosequenz wacht ihr im Fernsehsender auf, wo ihr von Anfang an auf euch alleine gestellt seid. Es gibt so gut wie keine Erklärung, was, als Nächstes zu tun ist. Ein Tutorial fehlt gänzlich. Am Markt gibt es so einige Games, bei denen man ohne jegliche Hilfe ins Spiel geworfen wird und mich hat es bei Hello Neighbor 2 auch nicht sonderlich gestört, aber ein kleines prägnantes Tutorial hätte nun wirklich nicht geschadet. Das Erforschen der Nachbarschaft und auch das Herausfinden, wo der nächste wichtige Gegenstand zu finden ist, verleiht dem Spiel durchaus ein eigenes Flair. Leider wird sehr schnell klar, dass die komplette Nachbarschaft nicht begehbar ist und man in der aktiven Szene sowieso nur ein Haus zum Erkunden hat. Durch das bewusste Verzichten auf jegliche Art an Hilfestellung lädt das Spiel zum Experimentieren ein und hält so viele spaßige Momente bereit.

[perfectpullquote align=“left“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]SPIELABLAUF & PRÄSENTATION[/perfectpullquote]

Habt ihr alles nach euren Wünschen eingestellt und euch mit der etwas leeren Nachbarschaft und der Steuerung vertraut gemacht, geht das Spiel erst richtig los. Im Grunde habt ihr in der „Frei“ begehbaren Welt immer ein Haus, welches offen steht und dort gilt es die dunklen Geheimnisse der Nachbarschaft zu lüften und der Hauptstory zu folgen. Das Besondere daran, ihr müsst nicht nur verschiedenste Rätsel lösen, sondern auch darauf achten, dass euch keiner dabei erwischt! Solltet ihr aus Versehen auf ein Quietsche-Entchen trampeln, ist der nächste Schrank zum Verstecken hoffentlich nicht weit entfernt. Dabei gibt es allerhand hilfreiche Tools, wie zum Beispiel ein Kamerasystem oder die anfangs erwähnte Drohne.

Der Spielablauf ist im Grunde immer derselbe. In einem der Häuser angekommen, wird einmal geschaut wo denn die KI ist. Die sollte uns nämlich im besten Fall nicht erwischen. Danach müssen wir das gesamte Haus erkunden und die verschiedenen Rätsel entdecken. Durch diesen Aufbau, bleibt uns überlassen in welcher Reihenfolge wir die Rätsel lösen. Durch die verschiedensten Wege, stehen uns immer mehrere Möglichkeiten zur Verfügung wie wir in das Haus Einbrechen können. Es macht einfach gigantisch viel Spaß auf eigene Faust die ganzen Rätsel in einem „Level“ zu finden und sich immer wieder aufs Neue vor der KI verstecken zu müssen.

Die Rätsel selbst sind alle logisch aufgebaut und es gibt keine wirklichen Kopfnüsse, die meisten sind relativ schnell gelöst. Die Präsentation des Spiels verlässt sich alleine auf das Gameplay und Zwischensequenzen ohne Ton oder Untertitel. Die Grafik ist zwar bei weitem nicht auf den neusten Stand, fügt sich aber gut in die Gesamtpräsentation ein und gibt der gesamten Nachbarschaft einen farbenfrohen comichaften Look.

[perfectpullquote align=“right“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]SPIELETESTER? FEHLANZEIGE![/perfectpullquote]

Dies ist jetzt einer meiner wichtigsten Punkte und der Grund, warum Hello Neighbor 2 für mich eher zu einem kleinen Höllenritt geworden ist. So lustig das Spielprinzip von Hello Neighbor 2 auch sein mag, gibt es eine unüberschaubare Liste an Macken und Bugs. Angefangen mit der schwammigen Steuerung, weitergehend mit den sehr eigenen Standardeinstellungen bis hin zu nicht mehr spielbaren Speicherständen. Nachdem ich mich mit dem Spiel vertraut gemacht habe, hat mich sehr schnell der Ehrgeiz gepackt, alle Häuser durchsuchen und das Ende der Hauptstory erreichen zu wollen. Nach den ersten paar Häusern, ist Hello Neighbor 2 für mich aber eher zur Bugsuche geworden, wobei mir ein paar regelrecht entgegengesprungen sind.

Ich habe das Spiel 3x neu gestartet, weil die fixen Speicherpunkten mich dazu gezwungen haben. Dreimal waren aufgesammelte Gegenstände nicht in meinem Inventar. Durch den Entschluss der Entwickler keine Speicherslots zu integrieren, sondern fixe Speicherpunkte, habe ich jedes Mal das Spiel neu anfangen müssen. Ich muss schon zugeben, das erste Mal war ich schockiert, das zweite Mal hatte ich den einen Bug reproduziert und das dritte Mal, um ganz sicherzugehen, habe ich ihn absichtlich heraufbeschworen. Solltet ihr beispielsweise einer Katze einen Fisch geben, lasst euch ein wenig Zeit mit dem Aufsammeln des Gegenstandes, wenn ihr den Gegenstand zu schnell aufsammelt, ist er einfach verschwunden und dann hilft nur mehr, das Game neu anzufangen. Leider gibt es diesen Bug bei mehreren Rätseln.

Nebenbei scheint es das Spiel auch nicht gern zu haben, wenn ihr hin und wieder auf den Desktop switcht, hier hatte ich mehrere Abstürze, außerdem verhält sich die KI stellenweise oft sehr merkwürdig. Da sind wir aber noch lange nicht am Ende der Liste, das waren nur die schlimmsten Fehler und das bringt mich auf den Gedanken – wurde dieses Spiel nach der Entwicklung überhaupt einmal getestet?

Ich bin selbst keiner, der die Fehler in einem Game wirklich sucht, aber bei Hello Neighbor 2 rasseln euch große sowie kleine Fehler regelrecht vor den Bildschirm. Um hier die meisten zu beheben, haben die Entwickler noch eine Menge Arbeit vor sich!

FAZIT

PRO

  • Nette Präsentation
  • Lädt zum Experimentieren ein
  • Logischer Aufbau der Rätsel

KONTRA

  • Sehr viele Bugs vorhanden
  • Teils lausige KI
  • Viel zu hoher Preis
  • Kein Tutorial vorhanden
  • Leere Nachbarschaft
4.3

Knappes Budget?

Gameplay - 4.4
Grafik - 5.5
Sound - 3.4
Inhalt - 3.5
Atmosphäre - 4.8
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
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