Hitman 2 | Test

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Agent 47 ist nach wie vor auf der Suche nach seiner Vergangenheit, dabei aber kreativer denn je und mit einem gewissen Suchtfaktor ausgestattet. So ist das Gameplay des Hitman immer noch frisch genug, macht Spaß und verzichtet dankenswerterweise auf die Episoden-Methode. Somit einmal mehr: Happy hunting 47!

Der Hitman, auch bekannt als Agent 47 ist nun schon seit 18 Jahren auf der Suche nach seiner Vergangenheit und ging in sechs Teilen über zahlreiche Leichen, doch noch immer weiß der Glatzköpfige Super-Killer nicht viel über seine Vergangenheit. Im nun siebten Teil bzw. dem zweiten des Soft-Reboot soll sich das nun endlich ändern, jedenfalls sagen ihm das seine neuen Auftraggeber.

Hitman 2: Test

Hitman 2 bietet neue Spielmöglichkeiten, neue Spielmodi und neue Funktionen, darunter den neuen Sniper Assassin-Modus mit dem ersten Koop-Spiel des Franchises

 

Dabei sah es gar nicht so gut aus nachdem Square Enix offensichtlich nicht mehr viel Lust hatte auf den Mordenden Strichcode-Glatzkopf. Doch die Entwickler IO Interactive fanden bei Warner Brothers eine neue Heimat und so heißt es nun doch wieder: Happy hunting 47! Dieses Mal aber gleich im vollen Umfang. Wer den Vorgänger nicht kennt, der hat eventuell nicht mitbekommen, dass dieser zunächst über ein Jahr verteilt in Episoden veröffentlicht wurde, zudem aber durch sogenannte „Elusive Targets“ die Wartezeit auf weitere Episoden verkürzt, da es diese auch in Hitman 2 gibt, später mehr dazu.

Auch dieser Teil scheint so geplant gewesen zu sein, durch den Wechsel, scheint man seine Meinung geändert zu haben, was mich sehr freute, doch da ich irgendwie nie dazu gekommen bin den Vorgänger zu spielen, was ich aber nun nachholen konnte, da man den kompletten ersten Teil als Downloader samt allen neuen Features für eine kleine Summe in den zweiten integrieren kann, verstehe ich nun aber die Episoden-Strategie umso besser, wozu wir auch im Verlauf dieses Tests noch kommen werden.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Story – braucht man die?[/perfectpullquote]

Jein. Hitman funktioniert auch ohne die etwas verworrene, aber doch mit einigen netten Twists ausgestattete Story wunderbar. Kurz gesagt, im zweiten Teil wechselt der Hitman die Seiten und agiert nicht mehr für, sondern gegen den „Shadow Client“, da unser neuer Auftraggeber offensichtlich überaus wichtige Informationen für 47 hat und der frühere Brötchengeber anscheinend mehr Dreck am Stecken hat, als uns allen lieb ist. Mehr braucht man eigentlich zur Story nicht wissen, denn es geht vorrangig um eines…

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Kreatives Killen![/perfectpullquote]

Das Spiel will und verlangt vom Spieler immer und immer wieder, dass man genau eben jenes tut, jede Mission immer und immer wieder zu spielen. Was anfangs etwas nervig klingt, erzeugt Suchtpotential. Nicht das Ziel ist hier das Ziel – wenn auch irgendwie schon – sondern der Weg ist das Ziel. Man wird in eine der immer größer werdenden Welten geworfen und bekommt zunächst eigentlich nicht viel mehr als die Rahmenbedingungen sowie das, oder die Ziele vorgegeben. Um Spoiler zu vermeiden, versuche ich hier nur auf die beiden ersten Missionen einzugehen. Zum einen dreht es sich um ein hübsches Safe-House an einem Strand in Neuseeland mit einem Ziel sowie zwei weiteren bei einem Rennwagen-Event.

Gut in Neuseeland bekommt man quasi noch viel vorgebetet um ins Spiel zu kommen, während man später schon selber auf einiges (je nach Optionen) kommen muss. Es gibt in jeder Karte sogenannte Story-Missionen, die man erfüllen soll, aber nicht muss. Meist handelt es sich um Methoden, um das Ziel auszuschalten. Wobei man hier bewusst die Option auf „Minimal“ stellen sollte, um selber kreativ werden zu können, da man sonst vom Spiel alles vorgegeben bekommt, was eigentlich kaum Sinn macht. Stattdessen erkundet man am besten die Map und ignoriert, dass viele Varianten beim ersten Mal nur schwer bis gar nicht möglich sind, da man entweder unter Zeitdruck steht oder schlicht das Equipment dafür nicht hat. So endet das Rennen nach gut zehn Minuten Spielzeit und der Weg über die Boxencrew und einem manipulierten Reifen, ist dann vorbei, jedoch kann man das gleiche Ziel am Siegertreppchen vergiften, anzünden oder bei einem späteren Besuch beim Arzt einfach als Arzt totspritzen. In Neuseeland geht das Ziel auch irgendwann mal ins Bett, wodurch diverse Vergiftungsaktionen auch nicht mehr möglich sind. Die Möglichkeiten sind gefühlt grenzenlos und verstecken sich mal mehr mal weniger offensichtlich im Spiel. Oft reicht es einigen Passanten zu zuhören um zu erfahren wann sich ein Ziel wo befinden könnte oder mit welcher Verkleidung oder Waffe ihr euch nähern könnt. Aber Vorsicht, oftmals muss man durch Bereiche wo Agent 47 gefilzt wird oder durch Metalldetektoren muss.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Search, Kill….Repeat[/perfectpullquote]

Und nun zum erwähnten Clou der neuen Hitman Teile. Neben diesen Story-Missionen, egal ob man diese nun mit Wegpunkten, auf „Minimalen“ Tipps spielt, oder diese sogar komplett deaktiviert, man hat immer noch zahlreiche interessante Herausforderungen. Die sind in verschiedene Kategorien unterteilt. Die einen sind oftmals spaßig oder schnell erledigt, denn es ist schon lustig einen „Passanten mit einem Fisch ins Meer zu klatschen“, bestimmte Verkleidungen einmal angehabt zu haben, egal ob in der Mission nützlich oder nicht, doch wirklich spannend sind zum einen die Tötung-Herausforderungen, die besagen, dass man in einem bestimmten Outfit, mit einer bestimmten Waffe, einer kreativen Methode ein Ziel ausschalten muss. Hier muss man wirklich selber sein Hirn einschalten, denn wenn man jemanden „ertränken“ soll, sollte man beispielsweise ein Ziel so vergiften, dass es schnell eine Toilette aufsuchen muss – und et voila, hier haben wir schon unsere Chance, aber zusätzlich hilft uns ja auch noch unser Instinkt, der Ziele, interagierbare Gegenstände und aufsammelbare Items anzeigt. Und genau das macht plötzlich süchtig und Lust die Mission noch öfter zu spielen um neue Wege und auch neue Story-Fetzen zu erhalten. Killen wir Robert Knox in der zweiten Mission während er sein Lieblingsauto repariert, dass natürlich nicht zufällig einen Schaden hat, erfahren wir eigentlich nicht viel über den Narbenmann, verkleiden wir uns jedoch als General und besuchen ihn bei Waffentestests, bekommt der Mann plötzlich Profil und wir noch einen weiteren Grund, ihn von diesem Planeten zu tilgen.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Kleider machen Hitmans[/perfectpullquote]

Natürlich sind neben den verschiedenen Waffen auch die legendäre Klaviersaite, schalgedämpfte Gewehre und Pistolen und das Outfit des Agents wichtig. Neben seinem obligatorischen Anzug mit roter Krawatte, gibt es über 100 verschiedene Verkleidungen, die 47 anlegen kann. An diese kommt er Meist indem er jemanden ausschaltet. Da er aber jetzt nicht der kaltblütige alles mordende Killer ist, sondern sich vorrangig Ziele sucht, die es auch verdient haben, hat man stets die Option Nicht-Ziele nur temporär auszuschalten und irgendwo zu verstecken. In Kisten, Schränken, im hohen Gras oder hinter Möbeln sind da nur ein paar der zahlreichen Optionen. Oft ist es aber auch wichtig zu merken, wo man denn gewisse Outfits platziert hat, da man diese eventuell wieder braucht. Während einem die meisten Leute nicht erkennen, ist es oft schon gefährlich jemanden mit derselben Kleidung zu treffen denn gerade in Boxencrews oder unter Söldnern kennt man sich meist und da sollte man möglichst flott vorbei oder ihnen komplett aus dem Weg gehen. In bestimmten Outfits kann man auch die Ziele dann anreden und zum Ort des Blutbades locken, leider funktioniert das aber wirklich selten. Eine Option um Passanten irgendwo hin zu locken oder abzulenken wäre da schon cool gewesen. So wirft man eine Münze und der Depp rennt immer wieder hin, anstatt dass ihn 47 hier und da mit einer klugen Idee weglockt/schickt. Aber gut, ist halt kein Red Dead Redemption 2.

Wieder mit dabei ist auch der bekannte Koffer in dem unser Antiheld Waffen transportieren kann. So kann man auch ein schweres und fettes Scharfschützengewehr problemlos durch Menschenmengen tragen, aber auch der Revolver findet darin Platz.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die Bewertung[/perfectpullquote]

Wie es sich für einen Berufskiller gehört, will auch Agent 47 bewertet werden. Nach erfolgreiche Missionen gibt es Boni fürs Verschonen und verstecken von ausgeschalteten Nicht-Zielen, Zeit-Boni sowie verschiedenste Bewertungen und Erfahrung. Außerdem gibt es für erfüllte Herausforderungen auch noch weitere XP und als Bonus neue Waffen, Gadgets und Optionen an einem anderen Punkt in der Map zu starten, andere Outfits sofort zu tragen und zu guter Letzt, dass die Agency einem Items und Waffen in der Map deponiert, was dann schon wieder ganz andere Möglichkeiten eröffnet. Da freut man sich umso mehr, erneut dasselbe Ziel meucheln zu können. In der Episodenform hatte man dann quasi nur die Möglichkeit das zu tun oder zu warten, was aber wie mehrfach erwähnt, schade wäre, da man so einiges verpasst und man so nach 6-7 Stunden schon durch das Spiel durch sein könnte. Wobei auch faule Killer dank des Hitman 1 Zusatz sowie eines umfangreichen Seasonpass noch zahlreiche Aufträge bekommen. Wem das nicht reicht, der widmet sich immer mal wieder den Elusives Targets, die nichts anderes sind wie spezielle Ziele die in einer Map platziert werden und gekillt werden, aber natürlich wieder neue Herausforderungen, Wachen und Schutzmechanismen mitbringen. Aktuell kann man niemand geringeres als Sean Bean (Boromir aus Herr der Ringe oder Eddard aus Game Of Thrones) zur Strecke bringen.

Wem das noch nicht reicht, der kann sich im Multiplayer mit anderen Spielern messen und zufällig ausgewählte Ziele schneller als sein Kontrahent ausschalten. Aber Vorsicht, man spielt in separaten Welten, in die man nicht direkt eingreifen kann und nur lautlose bzw. unbeobachtete Kills zählen auch wirklich. Das Ganze macht auf jeden Fall eine Menge Spaß.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die Techniker[/perfectpullquote]

Technisch ist Hitman 2 etwas hinten, denn Grafik, Texturen, die Bewegungen und Gesichter wirken einfach etwas veraltet und starr. Schick ist Hitman 2 aber dennoch, was vor allem an der lebendigen Welt liegt. Wie es sich für ein Rennen gehört, tummeln sich zig Leute auf den Tribünen und es tut sich einfach unheimlich viel, oder zumindest so viel wie es am jeweiligen Ort auch sein sollte. Zudem liegen zahlreiche Gegenstände herum, die man einsammeln und verwenden kann und auch verschiedene Story-Informationen oder Infos zu den Zielen bzw. Methoden diese zu killen, lassen sich immer wieder finden. Die Synchro, die es nur in Englisch gibt ist solide, Musik und Soundkulisse ebenfalls.

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Hitman 2 bleibt sich treu und bietet eigentlich den gleichen Spielspaß wie sein Vorgänger und kann dank einiger neuer Möglichkeiten und Details natürlich auch einen kleinen Schritt nach vorne verzeichnen. Spieler müssen sich dennoch darauf gefasst machen, dass es sich hier eher um Season 2 als einem wirklich komplett neuen Teil handelt, da die Veränderungen wirklich nur im Detail sind. Aber dafür hat man sich auf jeden Fall wieder mit den Missionen und den dazugehörigen Level die unter anderem durch Kolumbien, Neuseeland, die USA Indien und auch Österreich führen verdammt viel Mühe gegeben. Die Abwechslung und viele Details machen beim Erkunden umso mehr Spaß.

PRO

  • Zahlreiche Killmöglichkeiten
  • Motivierende Herausforderungen
  • Bekanntes Gameplay verfeinert
  • Unzählige Waffen und Outfits
  • Lebendige Maps
  • Abwechslungsreiche Gebiete/Länder
  • Keine Episoden mehr

KONTRA

  • Story die relativ egal bleibt
  • Zu wenig Interaktionsmöglichkeiten mit NPCs
  • Mittelmäßige Synchro (nur in Englisch)
8.1

Grandios

Gameplay - 8.5
Grafik - 7.8
Sound - 7.5
Inhalt - 8.5
Atmosphäre - 8.1
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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