HP Omen 30L (GT13-0902ng) | Test

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HP hat es binnen zwei Wochen geschafft, einen eingefahrenen “Prebuild Verweigerer” zu einem Omen-Liebhaber um zu erziehen.

Nach zwei Omen Laptops war es nun endlich soweit und der Postbote läutete bei uns in der Redaktion an und überreichte den Omen 30L Desktop PC. Währenddessen ich behutsam den Karton öffnete, überkam mich eine Welle von Nostalgie: Ich weiß es noch wie heute, nachdem ich anno dazumal mit ein oder zwei Noname Windows-PCs meinen Vorstoß in die Welt des Gamings wagte, war mein aller erster “Gaming-PC” einer von HP. Die Serie Omen gab es damals natürlich noch gar nicht, sondern nur die Pavilion Reihe und eben diesen besagten Gaming-Rechner, welchen es damals im nun nicht mehr existenten Saturn zu Kaufen gab. Nachdem mir dieser Rechner für einige Jahre gute Dienste geleistet hat, brach die Zeit des “selber Bauens” an und ich habe mir bis dato nie mehr wieder ein prebuild System gekauft. Der HP wurde damals ausgeschlachtet, alles Verwertbare in ein neues Case gestopft, mit neuer CPU und GPU aufgemotzt und der Prozess sollte jedes Jahr pünktlich zur selben Zeit wiederholt werden. Bis jetzt. Ich war immer strikt der Meinung, jeder, der einen Rechner von der Stange kauft, wisse nicht, was er da tut. Von dieser Meinung wurde ich nun aber innerhalb einer zweiwöchigen Um-Erziehungskur abgebracht – erfahrt nun, wie HP das geschafft hat.

Der OMEN 30L Desktop-PC sieht nicht nur toll aus, sondern bietet auch viel Leistung.

 

Die Serie, die wir zum Testen bekommen haben, hört auf den Namen OMEN 30L Desktop PC. Wie es für Tower Hersteller so üblich ist, gibt es deren SetUps in stärkeren und schwächeren Varianten. Für alle Ungeduldigen haben wir etwas weiter unten im Testbericht zwei Links erstellt, mit welcher ihr direkt auf die HP-Seite kommt und euch die verschiedenen Builds ansehen könnt.

Unser System war ausgestattet mit Windows 10 (64bit), einem Intel Core i7-10700K Prozessor (4.890 MHz, bei acht Kernen), einer NVIDIA GeForce RTX 3070 Grafikkarte (8 GB, bei einer durchschnittlichen Taktfrequenz von 1.806 MHz), 32 GB DDR4 @ 3.190 MHz Arbeitsspeicher und einer 1024 GB großen SSD, sowie einer 1TB HDD Festplatte. Ich habe mich natürlich auf die Suche nach dem genauen Modell und Preis gemacht und bin natürlich auch fündig geworden. Zum Testen haben wir das Modell GT13-0902ng erhalten, welches jedoch momentan nicht auf der HP-Seite oder bei Mediamarkt zu kaufen gibt. Der Preis belief sich bei diesem konkreten Build auf 2.047 EUR.

EIN TRAUM FÜR MINIMALISTEN MIT EINEM ABER

Das Gehäuse ist in einem schlichten Schwarz gehalten und die Haptik ist ein Erlebnis für sich selbst. Auf der Vorderseite ist der Aufdruck “Omen” zu lesen und direkt darunter findet sich ein beleuchtetes Quadrat wieder, welches das Omen-Logo in minimalistischer Ausführung darstellt. Wenn man einen Blick um die Seite wagt, sieht man ein großzügiges Sichtfenster, welches den Inhalt wunderbar präsentiert, sollte man den PC erst einmal zum Leben erwecken. Auf dem Fenster selbst ist “30L” aufgedruckt, was unter anderem die Bezeichnung des Towers ist und auch für das Einheitsmaß Liter steht. Man hat also quasi 30 Liter Spielraum zur Verfügung, um allerlei Schabernack zu treiben. Die kleine Schwester von diesem PC hört auf den Namen 25L. An dieser Stelle gleich einmal Kudos an HP, dass sie mit der Beleuchtung nicht wie so viele andere Hersteller übertrieben haben. Wenn man den 30L hochfährt, erstrahlen alle Lichter standardmäßig in weiß, was dem Tower einen mächtigen, fast majestätischen Touch verleiht. Die Farbe ist natürlich anpassbar, dazu aber mehr im nächsten Abschnitt. 

Durch diesen minimalistischen Stil kann man den Rechner sowohl für das Büro als auch für den persönlichen Gaming-Bereich verwenden. Der Rechner passt überall wunderbar hin, sei es auf den Boden, unter den Schreibtisch oder noch viel besser, auf den Schreibtisch oben drauf! Auf der Oberseite findet sich der Einschaltknopf, den man ruhig etwas größer machen hätte dürfen und ein Kopfhörer- sowie Mikrofonanschluss. Links daneben finden sich zwei USB-Anschlüsse. Auf der Rückseite des Case finden sich sechs weitere USB-Anschlüsse sowie ein weiterer Kopfhöreranschluss, der für 5.1 reicht. Die Grafikkarte hat drei DisplayPort Anschlüsse sowie einen HDMI Anschluss, welchen man sich wohl mittlerweile aber sparen hätten können. 

 

In das Innere des Omen gelangt man, indem man den Knopf “Internal Access” gedrückt hält und die durchsichtige Seitenwand mit einem behutsamen Ruck entfernt. Im Inneren leuchtet einem direkt der CPU Kühler und die beiden Kingston Arbeitsspeicher entgegen. Der Wasserkühler trägt in der Mitte stolz die Aufschrift “Omen” und wird von einem weiß leuchtenden Quadrat umrandet und ausgeleuchtet. Am oberen Bereich des Towers wurde eine LED-Leiste angebracht, welche zusätzliches Licht in den Tower bringen soll, um so das Innenleben noch imposanter ausleuchten zu können. 

Soviel zu den positiven Punkten, jetzt muss ich aber ein strenges Wort an HP richten: Was habt ihr euch bloß bei diesem Kabelmanagement gedacht? Die Kabeln sind teilweise lieblos fixiert worden, oder hängen einfach so in der Gegend herum. Man kann doch nicht ein so grenz-geniales Case bauen, dieses wirklich edel und ansehnlich ausleuchten und dann einfach fahrlässig auf das Kabelmanagement verzichten. Ganz ehrlich, sobald ich mir diesen Rechner bestellt habe und er bei mir angekommen ist, werde ich erst einmal die Kabel ordentlich verlegen. Dieser Punkt kostet leider auch einiger bei der PixelCritics-Endwertung. Sehr schade! 

OMEN COMMAND CENTER & WAS UNTER DER HAUBE STECKT

Wie oben bereits kurz angeteasert, kann man über das Omen Command Center selbstverständlich alle Farben individuell ansteuern und anpassen. Natürlich auch den HyperX Arbeitsspeicher. Man hat quasi unbegrenzt Möglichkeiten, von pulsierenden Farben über abwechselnde regenbogenartige Muster, alles ist möglich. Das Command Center ist bereits vorinstalliert und kann natürlich noch einiges mehr als nur die Farbpalette steuern. Im Dashboard findet man zum Beispiel nützliche Information über Temperaturen, Download und Upload Geschwindigkeit und man hat die Möglichkeit des Over-Clocking, um auch wirklich alles aus seiner CPU rauszuholen. Ein richtig cooles Feature des Omen Command Center ist der Netzwerk-Booster. Diese Funktion hat mir vor allem am Abend, wenn alle am Netflix oder Amazon schauen sind und die Latenz wieder einmal droht, den Spieleabend zu ruinieren, die Gaming-Session gerettet. Dieses Feature priorisiert den Traffic des aktuell laufenden Spiels und setzt alles Unwichtige auf Platz zwei.

Nun aber zum wichtigsten Part: der Benchmark-Test. Wie bei allen unseren Tests haben wir das System ohne Overclocking oder sonstigen Boostern mit Time Spy und Fire Strike getestet. Dieses mal haben wir zusätzlich auch noch mit prime95 einen Stresstest durchgeführt, um unter anderem die maximalen Temperaturen der CPU und GPU herauszukitzeln und wir wollten wissen, wie HP mit dem Thema Lautstärke unter Volllast umgeht.

Time Spy konnte mit einem angeschlossenen 4K Monitor mit 150% DPI scaling einen Score von 12.586 und Fire Strike einen Score von 24.831 erreichen. Bei Time Spy war das in FPS gesprochen bei Test 1 eine durchschnittliche Rate von 84.68 FPS und bei Test 2 72.63 FPS. Während des CPU Tests konnten 38.36 FPS erzielt werden.

Der Fire Strike Test, welcher der Ältere und etwas in die Jahre gekommene Test der beiden ist, hat dementsprechend höhere Wert erzielen können. Hier waren es bei Test 1 150.53 FPS, bei Test 2 119.39 FPS und im CPU Test 77.67 FPS. Den Firestrike verwende ich persönlich immer noch sehr gerne, da er auch einen kombinierten Stresstest der CPU und GPU durchführt und bei diesem kamen wir auf 48.19 FPS.

 

Lasst euch keines Falls von den Zahlen verwirren, bei den gängigsten Spielen waren wir während des Testens immer über 60 FPS und das natürlich auf der höchsten Grafikeinstellung. Also keine Sorge, der PC hält einfach bei allem mit. Ein wenig schockiert war ich jedoch beim prime95 Stresstest, da die Lautstärke hier doch in einen sehr unangenehmen Bereich gehen konnte. Man muss dazu jedoch sagen, dass die prime95 Werte während “normalen” Betrieb eigentlich kaum erreicht werden können. Die absolut höchste Temperaturspitze, die wir erreichen konnten, waren knappe 100C° bei einer Lautstärke von maximal 90 dB. Wer sich darunter nichts vorstellen kann, stellt sich einfach einen etwas lauteren Föhn vor, dann kommt man in etwa auf 90 dB. Im täglichen Gaming-Betrieb kam der Rechner auf ca. 60-75 dB, was im oberen Durchschnitt liegt. Darum ziehen wir hier auch keine Punkte bei unserer Bewertung ab!

Summa summarum befinden wir uns mit diesem Build im oberen Top-Bereich. Laut 3DMark waren wir bei beiden Tests zwischen 94 und 96% besser, als alle anderen Testergebnisse. Und lasst euch eins sagen, bei 3DMark kostet im oberen Ranking-Bereich jedes Prozent um welche man besser werden will mehrere Hunderte an Euro an Hardware.

KOSTEN BEI EIGENEM ZUSAMMENBAU

Was mich am meisten fasziniert hat, waren die Kosten der OMEN 30L. Ich rechne euch den Preis eines selfmade Builds anhand der vorhandenen Komponenten vor, damit ihr einen Eindruck bekommt, was es euch kosten würde, würdet ihr euch dieses konkrete Build selbst bauen wollen. Wohl angemerkt, dass es bei einem Fehler während des Zusammenbaus natürlich keine Garantie gibt, was bei den Omen Rechnern natürlich nicht der Fall ist. Den i7-10700k gibt es um 333 EUR, die RTX 3070 (von MSI) schlägt mit 1.399 EUR zu Buche, Arbeitsspeicher mit 184,90 EUR, die 1TB SSD und die 1TB HDD beide von WD kosten um die 250 EUR. Für die restlichen Bestandteile habe ich einfach Komponenten gewählt, die ein gutes Preis-Leistungs Verhältnis aufweisen und habe ein Netzteil mit 750W von Thermaltake verbaut. Hierfür muss man noch einmal mit 350 EUR in etwa rechnen. Mit diesem Build sprengen wir mit Leichtigkeit bereits die 2.500 EUR Marke. Wie bereits erwähnt, ohne Gewährleistung. 

Modelle von HP 

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TECHNISCHE DATEN

Leistungsfähigkeit

  • Betriebssystem: Windows 10 Home 64
  • Prozessor: Intel® Core™ i7-10700K (3,8 GHz Basisfrequenz, bis zu 5,1 GHz mit Intel® Turbo BoostTechnologie, 16 MB L3 Cache, 8 Kerne)
  • Chipsatz: Intel® Z490
  • Speicher: HyperX® 32 GB DDR4-3200 XMP SDRAM 
  • Datenspeicher: WD Black PCIe® NVMe™ TLC M.2 SSD-Laufwerk, 1 TB
  • SATA-HDD mit 1 TB, 7200 U/min
  • Grafikkarte: NVIDIA® GeForce RTX™ 3070 (8 GB GDDR6 dediziert) 
  • Stromversorgung: Effizientes 750-W-Platinum-Netzteil

Anschlüsse

  • Oben: 2 SuperSpeed USB Type-A, 5 Gbit/s Signalrate; 1 Mikrofon; 1 Kopfhörer/Mikrofon
  • Hinten: 1 SuperSpeed USB Type-C®, 10 Gbit/s Signalrate; 2 SuperSpeed USB Type-A, 10 Gbit/s

Gewicht

  • 12,86 kg; Verpackt: 16,08 kg
  • Abmessungen: 16,5 x 42,2 x 43,3 cm;
  • Garantie: 2 Jahre eingeschränkte Garantie auf Teile, Arbeitszeit und Abhol- und Rückgabeservice.
  • Mitgeliefertes Zubehör: USB-Tastatur- und -Maus-Kombination, schwarz

FAZIT

 

PRO

  • Geniales Design
  • Leistungsstark
  • Benchmark Ergebnisse im oberen Bereich
  • Omen Command Center
  • Mitgelieferte Peripherie
  • Leichtes Aufrüsten
  • Sehr schneller Zugang zum Inneren

KONTRA

  • Katastrophales Kabelmanagement
  • Mit prime95 90 dB Lautstärke
9.1

Must Have

Verarbeitung - 6.5
Design - 9.7
Features - 9.7
Leistung - 9.7
Preis/Leistung - 10
Ich bin ein Nerd aus Leidenschaft, spiele von Shooter bis hin zu Jump & Run Games und habe ein Herz für schönes Story-Telling. Kann den Hype um Spiele wie Battlefield und Co. nicht verstehen, konnte über ein ganzes Jahr Spielzeit in World of Warcraft erreichen bevor es seinen Reiz verlor. Momentan bin ich auf der Suche nach spannenden und herausfordernden Spielen welche es zu bezwingen gilt!
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