HTC Vive Focus Plus | Test

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Spätestens seit dem VR Update des Microsoft Flight Simulators sind die VR Headsets in aller Munde. Nachdem man mit den an dem PC angeschlossenen VR Headsets sehr eingeschränkt ist, gewinnen eigenständige VR-Headsets mehr und mehr an Bedeutung. Das jüngste Beispiel dafür ist das HTC Vive Focus Plus, ein eigenständiges Headset, welches seit 2019 erhältlich ist. Wir durften das VR Headset ausgiebig testen und klären im Test, ob sich der Einstieg in die VR Welt wirklich lohnt.

Kommerziell nutzbares VR, immer und überall, mit VIVE Focus Plus.

EIN SOLIDES UPGRADE

Das HTC Vive Focus Plus ist eine Weiterentwicklung des HTC Vive Focus. Dabei fällt einem sofort die offensichtlichste Änderung ins Auge – die Controller. Anstelle des einzelnen Controllers bekommt man mit dem Focus Plus nun zwei. Noch wichtiger ist jedoch die Tatsache, dass beide Controller nun 6 Freiheitsgrade (oder DoF) unterstützen, anstatt der 3DoF des Vorgängers. Das bedeutet, dass nicht nur die Drehung, sondern auch die Bewegung verfolgt werden kann.

Auch die Anzahl der Tasten hat sich im Vergleich zum ursprünglichen Controller erhöht. Anstelle eines einfachen Trackpads und eines einzelnen Triggers gibt es jetzt zwei Trigger, ein Trackpad und zwei Front-Tasten. Das bedeutet nicht nur mehr Flexibilität, sondern auch eine komfortable Bedienung bei diversen Spielen.

STANDALONE VR HEADSET

Während PC-verbundene Headsets wie das originale HTC Vive und Vive Pro die Bewegungen des Controllers über externe Basisstationen verfolgen, wird beim Vive Focus Plus das komplette Tracking vom Headset selbst durchgeführt. Es gibt zwar Grenzen wie weit das Headset die Bewegungen des Controllers verfolgen kann (wenn man diese zb. hinter den Kopf haltet), aber so lange die Hände weit vorm Körper sind, werden sämtliche Bewegungen sauber erfasst. Das Ergebnis ist ein raumfüllendes Tracking, wie es bisher nur das Vive auf dem PC bieten konnte. Ihr könnt stehen, ihr könnt herumlaufen, ihr könnt euch bücken, und das Headset sollte in der Lage sein, euren Bewegungen zu folgen. 

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Die Möglichkeit des Herumlaufens bedeutet aber auch, dass euch das Vive Focus Plus zeigen muss, in welchen Bereichen ihr euch sicher bewegen könnt. Dazu werden blaue Gitternetzlinien in der Luft angezeigt, wenn ihr euch dem Ende des Spielbereichs nähert. Das coole dabei ist, dass das Focus Plus diese Zone um euch herum automatisch erstellt. Bei den Vorgängern musste diese Zone noch mit dem Controller definiert werden.

Intern sind die Spezifikationen des Vive Focus Plus ähnlich wie die des Vorgängers. Das VR Headset wird immer noch von einem Qualcomm Snapdragon 835 angetrieben, es hat das gleiche AMOLED 3K-Display mit einer Auflösung von 2880 x 1600 und es wird immer noch über USB-C aufgeladen. HTC behauptet, dass man mit einer 30-minütigen Ladung etwa drei Stunden Akkulaufzeit erhält, dies konnten wir bei unserem Test leider nicht bestätigen. Es kommt zwar sehr stark auf die jeweilige Anwendung an, aber bei aufwendigen Spielen sank die Akkulaufzeit teilweise auf gut eine Stunde.

Äußerlich wurde das Design des Headsets nur leicht verändert. Die Polsterung für die Stirn ist etwas großzügiger und verteilt dadurch das Gewicht etwas besser, was sich insgesamt positiv auf den Tragekomfort auswirkt. Apropos Tragekomfort: das VR Headset sitzt sehr bequem auf dem Kopf und wirkt auch nach stundenlanger Benutzung weder unangenehm noch störend. 

PERFORMANCE

Der Verzicht auf eine externe Basisstationen bei gleichzeitiger Bereitstellung von 6DoF-Controllern ist sicherlich ehrgeizig, aber als ich das Vive Focus Plus selbst ausprobieren durfte, war ich positiv überrascht. Die Bewegungen des VR Headsets sowie der Controller funktionieren einwandfrei und ein Zittern oder gar ein Tracking-Verlust konnte ich nur sehr selten beobachten. Selbst das Display ist wirklich gut und endlich gehen nicht mehr allzu viele Details verloren. Der 6DOF-Kopf zeigt, dass man beim Spielen um einiges freier wird, da man sich nach Belieben nach oben und unten, links und rechts bewegen kann, und selbst der Trigger verfügt über eine Krafterkennung, was das Erlebnis zusätzlich intensiviert. Mit dem Viveport stellt HTC dem Benutzer in Form eines monatlichen Abos zahlreiche Anwendungen zur Verfügung. Diese reichen von Office Anwendungen über Videos bis hin zu Spielen.  

 

Zudem bietet das VR Headset Funktionen, welche Wang Congqing, Präsident von HTC China, selbst als „Multi-Mode VR all-in-one“ definiert. So unterstützt das Vive Focus Plus den PCVR-Streaming-Modus, den PC-Großbildschirm-Projektionsmodus, den mobilen Kinomodus, den Spielkonsolen-Großbildschirm-Projektionsmodus, den Set-Top-Box-Betrachtungsmodus, den 360°-Panoramakamera-Live-Betrachtungsmodus und den 5G-Cloud-VR-Modus. Somit werden die Barrieren zwischen den verschiedenen Plattformen durchbrochen, um einen echten Austausch zu erreichen.

Was aber noch erstaunlicher ist, ist der PC-VR Modus, der die Verbindung zwischen dem PC und dem HTC VIVE Focus Plus ohne jegliche Kabelverbindung realisieren kann. Dabei wird der PC und das HTC VIVE Focus Plus mit dem selben 5GHz WiFi-Netzwerk verbunden und danach kann man per SteamVR diverse Spiele/Anwendungen auf das VR Headset streamen. Leider ist die Einrichtung etwas mühsam und auch die Verbindung wurde während dem Test immer wieder unterbrochen. Zusätzlich funktioniert das Streaming nur mit einem Viewport Infinite Abo, was einen weiteren negativen Eindruck hinterlässt. Hat man diese Hürden aber überwunden, öffnen sich mit dem HTC VIVE Focus Plus zahlreiche weitere Möglichkeiten, welche die Immersion ins unendliche treiben. 

FAZIT

PRO

  • Gute Verarbeitung
  • Komfortabler Sitz
  • Sehr guter Bildschirm
  • 6 DOF
  • Kabellos

KONTRA

  • Akkulaufzeit nicht wie angegeben
  • Etwas teuer
  • Streaming Einrichtung etwas mühsam
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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