Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung | Test

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Musou? Nie gehört! Bisher war das relativ egal, wenn man nicht gerade Japaner ist, doch das Horden-Prügel Spielprinzip könnte dank der Zelda-Marke nun mit Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung neue Anhänger gewinnen – und das zu Recht!

Erst kürzlich begeisterte mich Cadance Of Hyrule als kleines, aber wirklich feines The Legend Of Zelda Spin-Off. Und schon jetzt gibt es für Fans, die von Link, Zelda und Hyrule nicht genug bekommen können ein weiteres Spin-Off, das gleichzeitig als Prequel zu Breath Of The Wild dient.

Führe deine Kämpfer in die Schlacht und stelle dich den Mächten der Verheerung Ganon im ultimativen Kampf um das Überleben.

BACK IN TIME

Hyrule Warriors: Zeit der Verheerung ist ein sogenanntes Musou Spiel und spielt also etwas mehr als 100 Jahre vor den Geschehnissen von Breath Of The Wild, in dem Link ja nach einem ebenso langen Schlaf erwacht um sich mit den vier Titanen der Verheerung Ganons zu stellen. Zu Beginn gibt es aber einen backflash… äh forwardflash, denn zu der Zeit des Hauptspiels kann sich ein kleiner Wächter durch die Zeit zurück retten. Wächter sind diese „antiken“ Maschinen mit Tentakeln, die in BotW dauernd auf einen mit Laser ballern. Dieses kleine Wesen, das irgendwie an R2D2 erinnert, findet Link, der als normaler Soldat für Hyrule in die Schlacht zieht, sich aber als herausragender Kämpfer bald als Leibwächter für Prinzessin Zelda anbietet. Da diese nun von der schrecklichen Zukunft wissen, machen sie sich gemeinsam mit der Shiekah Impa auf den Weg, um die Recken und deren Titanen um Hilfe zu bitten, um Ganondorf aufzuhalten.

HERRLICH STUPIDES GEKNÜPPEL

Gameplay-technisch hat Hyrlue Warriors kaum etwas mit Breath Of The Wild zu tun, auch wenn hier versucht wird, möglichst alle Elemente des Nintedo Hits irgendwie mit einzuweben. Ein Musou Spiel ist charakteristisch ein 3rd-Person Prügler, bei dem Wellen an hunderten Gegnern auf Helden einprasseln, die sich dieser mit Combos und Fähigkeiten kurzerhand erwehren. Das ist in diesem Fall auch relativ schlicht gehalten. Starker und schwacher Schlag, Spezialfähigkeit, die durchs Kloppen aufgeladen wird sowie ein Special Move für jeden Charakter. Bei Link ist das normalerweise eine Pfeilsalve.

Dazu gesellen sich ein paar Zauberstäbe, die man einsammeln kann sowie der berühmte Shiekah-Stein mit den Fähigkeiten Bombe, Stasis, Magnet und Eis, die aber einen Cooldown von ca. 10 Sekunden haben. Neben dem Kleinvieh, das man weghackt wie nichts und auch nicht gerade viel Lust hat sich zu wehren – alles Gegner, die man aus Breath Of The Wild in kleinere Anzahl kennt – gibt es aber auch Hauptmänner. Diese hauen schon etwas deftiger rein. Da heißt zu erst mal andocken und vorrangig blocken sowie ausweichen. Bei einem guten Timing ist der Gegner gerne mal gestunnt und eine Art Schild-Anzeige erscheint. Hat man diese runtergeprügelt, gibt´s nen Finnisher. So einfach das Ganze funktioniert, so spaßig ist es auch.

Frust gibt es über einen großen Teil des Spiels nicht und auch die Bosskämpfe sind relativ gut lösbar. Hier empfiehlt es sich aber auch mal die bis zu drei Krieger im Kampf durchzuwechseln, um zu sehen mit welchem der Helden und Recken man am besten gegen den jeweiligen Feind zu Recht kommt. Und hier kommt auch schon die Hauptmotivation – die zahlreichen Charaktere.

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BUTTON SMASHEN MIT STIL

Startet man zunächst nur mit Link, Zelda und Impa, so schließen sich bald die vier genannten Recken aus den Völkern Goronen, Zora, Gerudo und Orni an. Aber auch weitere bekannte Charaktere der Zelda-Reihe erwarten einen noch. Und auch wenn jeder sehr leicht zu steuern ist, so ermöglichen sich bei jedem andere taktische Möglichkeiten. Urbosa muss ihre harten Schläge vorher mit Strom aufladen, teilt dann aber umso heftiger aus, Daruk nutzt Feuer, Mipha Wasser und Revali kann sogar aus der Luft angreifen. Auch die Shiekah-Stein Fähigkeiten sehen anders aus und wirken nicht bei jedem Charakter gleich.

Dazu gibt es auch noch ein paar nette Bonusmissionen mit den Titanen. So macht es verdammt viel Spaß, die Combos der Charaktere zu studieren und perfektionieren. Weitere Combo-Möglichkeiten schaltet man außerdem auf der Map frei. Man muss ja nicht nur, wenn auch doch recht viel, kloppen in den Missionen. Meist gibt es auch kleine Aufgaben, für die es Truhen gibt und es verstecken sich auch genug Geheimnisse in den Gebieten, die sogar einen zweiten Anlauf, lohnend machen.

Zu guter Letzt sei, was das Knüppeln betrifft noch erwähnt, dass man das Ganze auch im Doppelpack machen kann. Das geht zwar nur lokal auf einer Konsole per Splitscreen, macht aber dennoch auch nochmal etwas mehr Spaß, als alleine in die Schlacht zu ziehen.

KEINE OPEN WORLD, ABER DOCH GANZ HYRULE

Zwischen den Missionen gibt es nicht nur umfangreiche Cut-Scenes, sondern auch eine Weltkarte, die als Quest-HUB dient. Hier wählt man die ca. 15-30-Minütigen Hauptmissionen an, aber auch kleine Trainings- und Nebenmissionen, die das Charakterlevel durch Erfahrung steigern, Rubine, neue Waffen sowie zahlreiche Materialien einbringen. Letztere braucht man vorrangig zum Freischalten von Shop-Items und Charakterverbesserungen für Combos sowie neue Herzen. So gibt man für einen Stall, der wiederum neue Materialien kauft und verkauft beispielsweise 10 Moblinherzen, 5 Fische und 3 Pilze ab, damit man diesen nutzen kann.

Das fühlt sich zwar ein bisschen nach Sisyphus an, da mit jeder erledigten Aufgabe gleich zwei oder drei neu aufpoppen, macht aber irgendwie Spaß das abzuarbeiten, da man ja immer gut belohnt wird wenn die Bewohner der jeweiligen Region dadurch immer glücklicher werden. Außerdem gibt es eine Schmiede in der man Waffen verbessert, indem man diese kombiniert, einen Trainingsplatz bei dem man die Charakterlevel per Rubine steigern kann anstatt Missionen nochmals zu grinden sowie einen Meditations-Tempel in dem man am besten die Charaktere und verschiedenen Waffen studiert. Bei Link ändert sich je nach Waffe auch der Schild und die Spezialfähigkeit mit.

MECKERN AUF HOHEM NIVEAU (UND DIE TECHNIK)

Man könnte hier einfach sagen: Hey Hyrule Warriors macht Spaß und Punkt. Das stimmt auch so, aber neben der verspielten Chance, hier ein packendes und tiefgründiges Prequel zu erzählen und der Tatsache, dass man Hyrule nur in kleinen Maps erkunden kann, stößt man hier auch technisch an Grenzen. Dass Hyrule Warriors nicht so hübsch aussieht wie Breath Of The Wild hat einen einfachen Grund; man will ja hunderte Gegner als Horden anzeigen, und somit musste man hier grafisch natürlich Abstriche machen. Die ganze Pracht von BotW geht da natürlich etwas verloren, auch wenn die Kampfeffekte echt hübsch sind. Aber aufpoppende Gegnermassen im Hintergrund, matschige Texturen und so einige Clippingfehler sind schon ärgerlich. Was den Sound betrifft kann man aber abgesehen von der üblichen Nintendo-Fake Sprache, die hier und da wieder eingesetzt wird, nicht meckern. Die paar vertonten Dialoge und Sprüche sind gut, die Musik logischerweise genial wie eh und je und auch die Schlachteffekte passen wunderbar.

Zur Steuerung sei noch erwähnt, dass weder der Touchscreen noch die Gestensteuerung wirklich verwendet werden. Einzig die Titanen-Missionen lassen sich per Kippsteuerung bewegen, was man sich aber dann auch schon hätte sparen können.

FAZIT

PRO

  • Mehr zur Breath Of The Wild Geschichte
  • Zahlreiche bekannte und spielbare Charaktere
  • Easy to learn, easy to master
  • Motivierendes Kampf- und Lootsystem
  • Zelda-Soundtrack
  • Viele BotW Elemente geRemixed
  • Große Gegnerhorden
  • Guter Combo-Flow
  • Koop im Splitscreen

KONTRA

  • Grafisch weit nicht so hübsch wie Breath Of The Wild
  • Gegner poppen im Hintergrund auf
  • Keine Touchscreen Funktion
  • Keine Online-Funktion
  • Karte nicht frei erkundbar
  • Link wieder einmal komplett stumm
  • Gegen Ende etwas monoton
7.8

Spielenswert

Gameplay - 7.9
Grafik - 7
Sound - 8.6
Inhalt - 8
Atmosphäre - 7.6
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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