Kholat | Test

Kholat verschenkt leider an allen Ecken und Kanten vorhandenes Potenzial und bleibt schlussendlich ein Horrorspiel welches nicht einmal gruselig ist...

Das Horror-Genre – kein anderes ruft bei uns derartig gemischte Gefühle hervor und fesselt uns gleichzeitig auch noch vor unseren Bildschirmen. Egal ob Outlast oder ES, The Evil Within oder Nightmare on Elm Street, die Film-und Spieleindustrie profitiert und spielt mit unserer Angst und scheffelt dabei Millionen. Zurecht, denn der regelmäßige Nervenkitzel belebt nicht nur die Sinne, sondern gehört doch einfach dazu. Genau das hat auch das polnische Entwicklerstudio IMGN.PRO erkannt und versucht sich mit Kholat und einer realen und fesselnden Geschichte einen Namen in der Szene zu machen. Wir haben uns für euch ins verschneite Uralgebirge begeben und was wir dort erlebt haben, lest Ihr in unserem Kurztest.

Kholat: Test

Was sind das denn für Dinger?!

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die Story hätte doch so viel Potenzial[/perfectpullquote]

Im Jahr 1959 verschwinden 9 Studenten die eine Expedition ins Uralgebirge machten, auf unerklärter Art und Weise. 3 Wochen später werden die Leichen der Personen gefunden, die auf das Verschwinden weitere unerklärliche Phänomene werfen. Denn die Leichen sind allesamt leicht bekleidet, haben teils starke innere Verletzungen, weisen aber von Außen keine Gewalteinwirkung auf. Wenn man jetzt auch noch bedenkt, dass diese Geschichte nicht frei erfunden ist, sondern auf einer realen Story beruht, dann stellt es einem die Nackenhaare auf, unter anderem auch, weil der reale Fall bis Dato nicht gelöst wurde. Was heute als Unglück vom Djatlow-Pass bekannt ist, dient als Vorlage für einen weiteren Indie-Horror-Schocker.

Nun ja, Potenzial hätte die Story zwar mehr als genug aber leider bringen sie die Entwickler nicht so richtig auf den Bildschirm. Denn Kholat hat grundlegend zwei große Mankos – es ist nicht nur verdammt kurz, nein es ist für ein Horrorspiel auch absolut nicht gruselig oder sonstiges. Warum? Hm, das wissen wir auch nicht, die verschneite Gegend, die Atmosphäre und Soundeffekte sowie die solide Optik stimmen zwar, aber die schaurigen Momente inklusive Jump-Scares fehlen. Wir streifen zwar in Ego-Perspektive durch das Gebirge, bei Tag und Nacht, hören allerlei Geräusche und JA wir treffen auch auf übersinnliche Widersacher, aber fürchten? Fehlanzeige.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Ödes Gameplay[/perfectpullquote]

Wir wollen aber eigentlich nur den Mord aufdecken und nach Spuren suchen?! Richtig, mit einer Taschenlampe, Karte und Kompass bewaffnet suchen wir auf der großen Map nach versteckten Hinweisen, welche etwas Licht ins Dunkle werfen. Besonders kreativ fallen die Hinweise zwar nicht aus, aber bieten genügend Stoff um die Story etwas voranzutreiben. Leider entpuppt sich das Spiel dabei sehr schnell als Wandersimulation, denn die Entfernungen von A nach B sind nicht nur lang, nein, wir können auch nicht die ganze Zeit Sprinten um schneller voranzukommen (danke Ausdauer) und ein HUD mit Wegpunkten etc. haben wir auch nicht. Dennoch bringt genau diese Spielmechanik ihren Reiz mit sich, denn wir entwickeln ein Gefühl für die zurückgelegte Strecke, orientieren uns an markanten Stellen oder finden versteckte Koordinaten, welche unsere Position verraten.

Bei unserer Wanderung treffen wir nicht nur auf tödliche Fallen, sondern laufen auch immer wieder einem mysteriösen Wesen über den Weg. Was ist nur diese hell leuchtende Gestalt die glühende Fußabdrücke im Schnee hinterlässt? Sieht auf den ersten Blick bedrohlich aus und wenn wir uns der Kreatur weiter nähern ist es diese auch, aber schnell wird uns klar, dass diese Wesen nur in den seltensten Fällen eine wirkliche Gefahr sind. Mit Kompass, Taschenlampe und Co. können wir uns zwar nicht wehren, und gerät man mal in die Klauen ist es mit uns schnell vorbei, aber weglaufen hilft nicht nur im Real Life sondern auch bei Kholat. So wandern wir durch das Gebirge, suchen nach Hinweisen, halten Ausschau nach dem hell leuchtenden Wesen und,… keine Ahnung… das wars eigentlich schon. Schade, denn Kholat hätte aufgrund der schaurigen Story und der schönen (Unreal Engine 4) Optik das Potenzial für einen Geheimtipp. Leider wird dieses Potenzial von den Entwicklern nicht ausgenutzt und somit bleibt Kholat nur als nervende Wandersimulation in unseren Köpfen hängen.

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Oh man, was habe ich mich auf dieses Spiel gefreut! Tolle Optik trifft auf eine wahre Story die bis Dato immer noch nicht aufgedeckt wurde und einem nur beim Gedanken daran einen Schauer durch den Körper jagd. Wenn das nicht die Grundzutaten für ein Weltklasse Horrorspiel sind, dann weiß ich es auch nicht. Was zunächst mit einer tollen Einleitung beginnt, entpuppt sich jedoch im späteren Spielverlauf als Reinfall. Hätten die Entwickler dieselbe Liebe zum Detail auch ins Gameplay gesteckt und nicht nur in die Einleitung, dann wäre Kholat mit Sicherheit der Geheimtipp des Jahres. So bleibt es leider nur ein Spiel welches nach 3 Stunden Spielzeit zwar in unserer Bibliothek bleibt, aber definitiv von der Festplatte verschwindet.

PRO

  • Kein HUD
  • Tolle Optik
  • Nette Soundeffekte

KONTRA

  • Ödes Gameplay
  • Sehr Kurz
  • Nicht gruselig
5.9

Grenzwertig

Gameplay - 5
Grafik - 7.1
Sound - 7
Inhalt - 5.1
Atmosphäre - 5.5
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.