Ganz neu ist L.A. Noire ja nicht, denn schon 2011 kam das Spiel auf den Markt. Für die damaligen Verhältnisse war dieses Spiel dank der guten Grafik und des grandiosen Gameplays sehr beliebt. 6 Jahre später kommt das Spiel optimiert auf die Konsole zurück und wir dürfen mit Detektiv Cole Phelps erneut die Straßen in Los Angeles vor Verbrechern schützen. Viel Action bleibt jedoch aus, dafür heißt es umso mehr: Ermitteln, Verhören und die Bösen hinter Gittern zu bringen. Kann sich das Spiel noch immer bewähren und hat es noch heute das Potenzial auf den Konsolen zu glänzen?
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Auf Streife in Los Angeles[/perfectpullquote]
Wir schlüpfen in die Rolle des Polizisten Cole Phelps, der gleich zu Beginn des Spiels einen Kriminalfall untersuchen darf. Phelps dient als Streifenpolizist, der auf der Straße für Verkehrs-, Mord sowie für Brandstiftungsdezernat ermittelt. Ziel ist es an jedem Tatort genügend Beweise zu finden um so den jeweiligen Fall zu lösen. Hier müssen wir jeden noch so kleinsten Winkel untersuchen aber auch Zeugen befragen und verhören. Jeder Fall unterscheidet sich von den anderen, sodass man nie das Gefühl bekommt, dass man das ganze Spiel hinweg das Gleiche machen muss. Angefangen von harmlosen Verkehrsdelikten bis hin über brutale, perverse Morde bekommt man allerhand zu Gesicht und der Spieler bekommt ein dringendes Bedürfnis all die Fälle zu lösen. Aber nicht nur die Fälle sind interessant, auch unser Hauptprotagonist bekommt von Fall zu Fall mehr tiefe, denn zwischendurch dürfen wir anhand Rückblicke erfahren, wie er zu dem Cop geworden ist, der er jetzt ist.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Guter oder böser Cop[/perfectpullquote]
Die Map ist zwar groß genug, jedoch bietet sie abgesehen von den Kriminalfällen wenig Interaktionen. In diesem Spiel geht es, ganz untypisch für Rockstar Games, weniger um Action, sondern viel mehr ums Ermitteln und Verhören diverser Zeugen und Täter. Hinweise schreibt man nach jeder Beobachtung automatisch ins Notizheft, wo man Missionen, sowie Beweise, Verdächtige und Orte notieren kann. Nachdem man genug Beweise an einem oder mehrere Tatorten gesammelt hat, muss man den Pflichten als Polizist nachkommen und diverse Verdächtige sowie potentielle Täter ins Kreuzverhör nehmen. Aber nicht nur anhand der Beweise kommt man der richtigen Lösung auf die Sprünge, sondern auch dank der Mimik des Gegenübers. Dank des gelungenen Motion-Scan-Verfahrens kann man sofort erkennen, ob jemand lügt oder die Wahrheit spricht.
Sei es ein nervöses Auftreten oder der Zwang jemanden nicht in die Augen sehen zu können, ja sogar ein kurzes Augenrollen kann denjenigen schon verraten. Hier muss man gut aufpassen und nach jeder Aussage kann man selbst entscheiden, ob man dem Verhörten glaubt oder nicht. Da bekommt der Spieler 3 Optionen zur Auswahl, indem man ein „Guter Cop“, „Böser Cop“ oder ihn sogar „Beschuldigen“ will. Als guter Cop geht man behutsam mit dem Gegenüber um und man glaubt ihm seine Aussagen, wobei man als böser Cop seine Angaben anzweifelt. Beschuldigen kann man jemanden jederzeit, aber ohne genug Beweise bleibt man leider auf der Strecke. Interessant ist auch, dass man sehr wohl auch Unschuldige hinter Gittern bringen kann. Jedoch wirkt sich das auf dem Weg zur obersten Etage der Karriereleiter kaum aus. Denn unser Ziel ist nicht nur das Lösen aller Fälle, sondern auch von unserem Boss Lob zu erhalten und als Polizeichef aufzusteigen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Neuauflage mit Einschränkungen[/perfectpullquote]
Grafisch dürfen wir zum Glück über einige Verbesserungen freuen. Wenn man das Original aus 2011 zum Vergleich hernimmt, erkennt man deutliche Unterschiede. Allein schon die Grafik an sich hat sich stark verbessert. Aber auch Schattierungen sind viel realistischer gestaltet und die Texturen sind schärfer als im Vorgänger. Im Generellen wurden die Beleuchtungseffekte überarbeitet. Die kleinen Details wie Wetter oder die Mimik und Gestik der Charaktere wurden gut optimiert und im Großen und Ganzen kann sich das Remaster sehen lassen. Jedoch bin ich fest davon überzeugt, dass man dennoch viel mehr rausholen könnte. Denn nicht selten kommt es trotzdem zu pixeligen Schattierungsfehlern oder schwammige Texturen. Die steife Steuerung blieb leider auch erhalten und so hat man zum Beispiel bei Nahkämpfen mehr Ärger als Vergnügen, da einerseits die Reaktionszeit sehr verzögert ist und andererseits, weil die steife Kampftechnik sehr unglaubwürdig rüberkommt. Hier wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Neuerungen und Zusatzinhalte[/perfectpullquote]
Egal ob Switch, Playstation oder Xbox – das Spiel ist ab sofort in High Definition zu genießen. Auf der Switch läuft das Spiel in 1080p und im Handheld in 720p, hingegen wir auf der Playstation 4 Pro sowie auf der Xbox One X in 4K genießen können. Auch wenn die Switch leistungsmäßig am wenigsten hergibt, so darf man sich umso mehr über Bewegungssteuerung und Touchfunktion freuen. Die Kameraperspektive kann einfach mit dem Finger verändert werden und beim Untersuchen der Beweismittel kann man per Antippen gleich aufs nächste Objekt zielen. Dies funktioniert jedoch nur im Handheld-Modus. Zusätzliche 5 DLC-Fälle, die nach Release veröffentlicht wurden sind bereits im Remaster enthalten und sorgen nochmals für stundenlange Detektivarbeit.
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