LEGO Worlds aus dem Hause TT Games bietet endlich das lang ersehnte Sandbox Spiel im Lego Universum. Ich persönlich war nie ein wirklicher Fan der „lustigen“ Verschmelzungen von diversen Filmen wie Batman, Star Wars oder Herr der Ringe, dafür hat es mich umso mehr erfreut als ich endlich das Spiel LEGO Worlds in den Händen hielt. Wie sich das nun im neuesten Game auszeichnet und was die Fusion von Minecraft und Lego so draufhat, erfahrt ihr in unserem Bericht.
Wir beginnen als Astronaut in einem Raumschiff mit welchem wir gerade durch die Weiten des Weltraumes fliegen und bekommen von einer uns Gänsehaut verpassenden Stimme ein kleines Intro vorgelesen. Um mit der Dramatik nicht zu kurz zu kommen, werden wir kurzer Hand von einem Lego – Meteroidenschauer getroffen und unser Raumschiff stürzt ab. Währenddessen wir von der wirklich kleinen Welt, eher einer Plattform, angezogen werden können wir unser Aussehen verändern. Hier stehen uns nicht besonders viele Möglichkeiten zur Verfügung, wir können lediglich unseren Anzug weiß oder rosa färben. Der erste Gedanke der uns in den Sinn gekommen ist, dass man hier wohl erstmal nichts von den riesigen Open World Sandbox Welten zu sehen bekommt. Aber sei’s drum. Angekommen auf dem Planeten bekommen wir die Steuerung erklärt und unser erstes Creator Tool in die Hand gedrückt. Nun heißt es goldene Lego Bausteine sammeln, um unsere Rakete wieder zu reaktivieren und weiter zu fliegen. Weiter fliegen wo hin? Erstmal zu der nächsten, etwas größeren Plattform. Spätestens ab hier kommt leider Ernüchterung auf.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wo ist die Story?[/perfectpullquote]
Eine Story fehlt zur Gänze im Spiel. Wir müssen auf jeder Plattform goldene Legobausteine sammeln um weiter zu kommen und dabei mehrere Quests erledigen. Das Fehlen einer Geschichte in einem Sandbox – Spiel ist noch zu verkraften, wenn ich jedoch nicht die Möglichkeit habe direkt eine Open World Karte zu eröffnen und ich mich durch mehrere Quests hanteln muss, die sich übrigens teilweise dann schon wiederholen, dann darf ich auch ein paar Zwischensequenzen oder ein Storytelling zu meinem Charakter verlangen. Man benötigt übrigens gute 100 Legosteine bis man sagen kann, jetzt fangen wir an zu bauen und machen was wir wollen und das kann bis zu 40 Spielstunden dauern.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Zum Glück: der Multiplayer[/perfectpullquote]
Wenn man diese Aufgaben nicht alleine erledigen möchte, kann man sich über den Multiplayer oder sogar den Splitscreen mit einem Freund auf die Reise machen. Dies macht tierisch viel Spaß, vor allem da man in diesem Spiel wirklich alles machen kann. Das meinen wir nicht nur so, der Freiheit und den Ideen der Spieler sind kaum Grenzen gesetzt. Dazu später mehr. Der Multiplayer funktioniert einwandfrei, wobei ich in der heutigen Zeit kein Fan mehr vom Splitscreen Gaming bin – mein Bildschirm!
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Gut gelungenes Bausystem[/perfectpullquote]
Das Herzstück des Spieles ist natürlich der Baumodus, wer hätte das gedacht? Aber Spaß beiseite, wir haben selten ein so gutes Bausystem gesehen wie in diesem Spiel. Dies beginnt nicht nur bei den Möglichkeiten die wir besitzen die Welt umzugestalten, sondern fängt schon da an, dass die gesamte Welt rein aus Bausteinen besteht die man in der realen Welt auch findet. Im Gegensatz zu Minecraft kann man bei Lego zwar auch alles einzeln mit der Hand bauen, hat jedoch bereits vorgefertigte Blueprints die man durch das Kopieren von Gegenständen in der Welt erlangt. Ganz nach dem Motto: Oh den Baum hätte ich gerne im Vorgarten Copy & Paste und schon haben wir das gute Stück. Dies geht bis hin zu gesamten Gebäuden und Burgen die man überall löschen, kopieren oder platzieren kann.
Das nächste ist das Terraforming, wer kennt es nicht aus Minecraft (sollte ohne Cheats gespielt worden sein *zwinker*), man muss stundenlang Blöcke abbauen um eine Ebene zu gestalten auf der man sein Haus baut. Wir greifen einfach auf eines unserer Tools zurück und können riesige Massen von Legobausteinen in Sekunden schnelle auftragen oder abtragen. Mit diesem Gerät werden die größten Berge und tiefsten Schluchten zum Kinderspiel!
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wir übernehmen die Kontrolle[/perfectpullquote]
Die Kontrolle ist etwas gewöhnungsbedürftig und hat man in dieser Art noch nicht wirklich wo anders gesehen. Man gewöhnt sich freilich sehr schnell daran, jedoch könnte die Steuerung für die Altersgruppe 7+ etwas zu kompliziert sein. Vor allem die Handhabung der Tools und der Kamera wirken teilweise etwas störrisch. So kann es sein das die Kamera wo ganz anderes hinsieht als wir es wollen oder eines der Geräte macht nicht das was wir im Sinn haben. Ob das nun die Unfähigkeit des Spielers oder hier etwas gepatzt wurde auf Seiten der Entwickler bleibt dahingestellt. Im Großen und Ganzen kann man dennoch sagen, dass man sich schnell daran gewöhnt! Das können wir zumindest sagen, als etwas gealterte Kinder, wie das jedoch bei einem wirklichem Kind aussieht ist fraglich. Auch die Bedienung des Interfaces ist eher komplex ausgefallen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Grafik & Performance[/perfectpullquote]
Die Grafik wirkt teilweise so, als würde ich in unserem Büro eine Welt mit Lego kreieren, die Steine wirken teilweise wirklich super echt, nur mit dem Vorteil das man keinen Baustein am Boden vergessen kann um danach darauf zu treten! Gute Grafik kommt bekanntlich mit hohen Performance Ansprüchen, so muss ich sagen habe ich auf den höchsten Einstellungen teilweise Einbrüche gehabt bei welchen die FPS Zahlen unter 60 fallen. Wohl angemerkt, wir spielen die meisten AAA Games auf dem Redaktions PC mit 130 – 165 FPS (G-Sync Monitor mit 165Hz). Ebenfalls haben wir in der gesamten Testphase mit zwei Abstürzen zu kämpfen gehabt!
LEGO Worlds bringt endlich die lang ersehnte Abwechslung in das Lego Genre. Wir werden nicht mit unpassenden Storylines gequält, müssen uns dafür durch unzählige Quests, welche sich zu unserem Bedauern öfters wiederholen schlagen. Das Bausystem selbst ist revolutionär und dem Spieler sind kaum Grenzen gesetzt. Wir können gesamte Burgen, Häuser und Bäume kopieren und woanders hin in der Spielwelt versetzen. Mit den verschiedensten Tools die der Spieler zur Verfügung hat ist es uns möglich Landschaften ganz nach unseren Vorstellungen und Bedürfnissen zu verändern. Natürlich darf das Bauen nach eigenen Vorstellungen nicht fehlen und auch hierfür wird gesorgt. Die Kirsche auf der Torte macht der Fakt, dass es in diesem Spiel ausschließlich Bausteine gibt, welche es in der realen Welt auch zu finden gibt. Ebenfalls die vorgefertigten Bauwerke kennt man als Legoliebhaber wieder und es kommt sofort ein nostalgisches Feeling auf! Die Performance macht an manchen Stellen leider noch Probleme und wir mussten auch zwei Abstürze in Kauf nehmen. Hier haben wir jedoch noch die Hoffnung, dass dieses Problem gepatcht wird. Unsere Empfehlung an alle Lego Enthusiasten beißt euch durch die ersten Stunden Quests durch, holt euch eventuell einen Freund auf den Monitor per Splitscreen und genießt die unendlichen Möglichkeiten die das Spiel bieten kann! Für alle Fans der alten Lego Spiele (Fusion aus div. Filmen etc.) hier ist Vorsicht geboten und man sollte sich gut informieren ob das Spiel etwas für euch ist!