Mario Strikers: Battle League | Test

Mario Strikers: Battle League ist ein kurzweiliges und optisch eindrucksvolles Spiel, dem es leider "noch" an Inhalt fehlt.

Nach 15 Jahren schnallt sich der italienische Gas-Wasser-Heizungspfuscher und Pilz-Junkie Signore Mario Mario (ja das ist wirklich sein Nachname) mal wieder die Fußballschuhe um und verteilt Blutgrätschen ohne Ende. Ein kurzweiliger Spaß für große und kleine Fans der arcadigen Leder-Wuchtel, der aber noch etwas an Content vertragen könnte.

Mario Strikers: Battle League - Test

In Mario Strikers: Battle League Football auf Nintendo Switch sind gutes Zusammenspiel, Tacklings, Items und doppelt zählende Hyperschüsse der Schlüssel zum Erfolg.

VOM INSTALLATEUR ZUM SUPERSTAR

Was für einen Leistungsdruck muss dieser arme Italiener noch aushalten? Eigentlich gelernter Klempner, der trotz ewiger Friend-Zone seine geliebte Prinzessin Peach ständig aus bösen Fängen befreien muss. Und als wäre das nicht genug, zwang man ihn einst noch einen Dr. Titel zu erarbeiten, nur um dann noch als Profi-Sportler in gleich mehreren Disziplinen eine Karriere anzustreben. Golfer, Tennisspieler, Baseballer, Rennfahrer, eine Art Kampfsportler und sogar als olympischer Athlet hat er sich versucht. Außerdem probierte er sich ja auch als Entertainer von Jung und Alt in Mario Party.

Von seinem katastrophalen Versuch in den 90ern in Hollywood Fuß zu fassen, reden wir gar nicht erst. Und wofür? Nur um die Prinzessin zu beeindrucken, um seinem Bruder Luigi etwas vorauszuhaben oder einfach seine Pilzabhängigkeit zu vertuschen und finanzieren? Wir werden es wohl nie erfahren. Jedenfalls hat Mario nun wieder die Noppenschuhe und Stutzen angezogen, seine ganzen Freunde, Kameraden und Feinde rund ums Pilzkönigreich gleich mit ins Verderben gezogen um Ronaldo und Co. in Super Mario: Strikers Battle League Football für die Switch, den Rang abzukaufen.

DAS RUNDE MUSS INS ECKIGE

Die Prämisse vom neuen Mario Strikers Teil ist einfach, wie die meisten Gemüter bekannter Profis in der echten Welt, denn vier Spieler plus Tormann versuchen das gegnerische Team zu besiegen, indem sie mehr Tore schießen als die anderen. Dabei gibt es auf den kleinen Feldern die Möglichkeit direkt oder mit einem Lupfer Pässe durchzuführen, den Ball mit normalen, direkten oder aufgeladenen Schüssen ins Tor zu bringen und Blutgrätschen, bis die Knochen aus dem Schienbein stehen zu vollführen. Regeln gibt es dabei kaum, denn ein Schiedsrichter ist weit und breit nicht zu finden, also dürfen Gegner ohne Rücksicht auf Verluste umgeholzt werden, Bälle auch mal in die Hand genommen, oder sogar angezündet werden.

Solch brutalen Attacken kann man aber mit Ausweichmanöver sowie Dribblings gut entgehen. Außerdem gibt es wie bei Mario Kart Item-Boxen, die zufällig droppen und bekannte Items wie den Stern, Schildkrötenpanzer, Bananen oder Pilze enthalten, die das Spielgeschehen nochmal drastisch wenden können. Etwas chaotisch kann das schon werden, Spaß macht das teils unübersichtliche Gerangel allemal.

Als Highlight können aber sicher die Hyper-Schüsse gewertet werden, denn die sind nicht nur extrem effektiv, sofern man das kurze Quick-Time Event gut meistert, sondern sehen auch verdammt stylisch aus. Zwar hat der Tormann, sofern der Schuss nicht perfekt ausgeführt wird, die Möglichkeit mit Button-Smashing das Teil nochmal aus dem Strafraum zu bringen, doch schlägt das Ei ein, dann richtig mit Wumms und coolem Effekt. Leider gibt es davon pro Charakter nur eine einzige Animation, auch was den Torjubel betrifft, wobei dieser zumindest immer mal aus einem anderen Winkel gezeigt wird.

STYLE ODER SUBSTANCE

Stylisch ist das allemal, auch eine gewisse taktische Komponente, bzw. Tiefe ist vorhanden, die aber Nintendo-Typisch nur im Ansatz vorhanden ist, denn Taktik á la Fifa braucht man sich nicht zu erwarten. So spaßig die kurzweiligen Matches auch sind, vor allem im Couch-Multiplayer, denn man kann das Ganze sogar bis zu acht Spieler auf nur einer Konsole spielen, irgendwo geht Mario Strikers aktuell relativ schnell die Luft aus, da es an Inhalt fehlt.

Spielmodi gibt es quasi nur einen. Einen Story-Modus oder Mini-Spiele sucht man vergebens, es gibt gerade mal zehn Charaktere, darunter Mario, Luigi, Donkey Kong, Bowser, Toad oder Rosalina und auch die Anzahl an Fußballplätzen ist recht übersichtlich, jedoch kann sich jedes Team eine eigene Hälfte aussuchen, sodass zum Beispiel DK‘s Dschungel auf ein Geisterhaus trifft. Ansonst kann man natürlich verschiedene Turniere spielen, ein Schnelles Match mit drei bis zehn Minuten erstellen oder sich ins Online-Getümmel hauen, um Münzen zu verdienen.

SHOPPING TIME

Alle Charaktere haben bestimmte Werte. So ist Luigi ein flotter Sprinter mit dürren, schwachen (Schuss)beinen, Bowser recht langsam, haut aber beim Schießen und Foulen gut rein und Mario, wie so oft, der gute Allrounder. Doch die Werte sind nicht fix definiert, denn mit Münzen kann man gut shoppen gehen und Outfits bzw. Rüstungen, bestehend aus Helm, Torso, Handschuhe und Schuhe, erstehen, die diese Werte verändern. Fair ist dabei, dass man die Punkte damit eigentlich nur umverteilt und damit den Gesamtwert nicht steigert. So kann man dann beim Aussuchen der Charaktere auch entschieden, ob man sie in ihren Grundwerten antreten lassen will, oder eben samt Outfit aufs Feld schickt. Auch das gibt dem Spiel eine gewisse Taktik.

DIE TECHNIK

Eigentlich kann man hier dem Spiel nichts vorwerfen. Sowohl der Sound als auch die Optik sind hübsch und liebevoll gestaltet und man fühlt sich dadurch sofort im Pilzland und seinen unzähligen Toads, die als Schlachtenbummler und Fans gut auf die Ränge gepackt wurden, heimisch. Einzig die Frame-Rate Drops in den Zwischensequenzen überraschen und nerven, denn egal ob im Handheld Modus oder am TV angeschlossen, läuft das Spiel an sich flüssig und sieht mit seinen Torschuss-Effekten und weiteren optischen Spielereien ganz ordentlich aus.

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FAZIT

PRO

  • Coole Effekte
  • Flotte, kurzweilige Matches
  • Anpassbare Charaktere (Rüstungen)
  • 8-Spieler Couch Multiplayer
  • Gut funktionierender Online-Modus
  • Gutes Super-Mario Feeling

KONTRA

  • Immer wieder die gleichen Spezial-Schuss Animationen
  • Nur 10 Charaktere
  • Keine zusätzlichen Spielmodi oder Minispiele
  • Kein Story-Modus
  • Tormann-Verhalten etwas random
7.6

Spielenswert

Gameplay - 7.5
Grafik - 8.2
Sound - 8
Inhalt - 7
Atmosphäre - 7.5
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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