Metroid Prime Fans aufgepasst! Sony sorgt mit Matterfall für ein Revival der Arcade-Shooter auf unserer heutigen Konsole! Wer Fan der alten Spieleserie war und noch ist wird den Titel mit Sicherheit bereits ins Auge gefasst haben. Rasante Action, futuristische Gegner, spacige Waffen und eine in eine moderne Rüstung gepackte Hauptprotagonistin … was will das Metroid-Herz mehr? Ob der Titel tatsächlich als würdiger Nachfolger anzusehen ist erfahrt ihr im nachfolgenden Review. Durchgeladen und los geht’s!
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Rote Kristalle gegen Blaue Kristalle[/perfectpullquote]
Tatsächlich ist die Geschichte von Matterfall in einem knapp einminütigen Kurzvideo erledigt. Scheinbar hat die Menschheit der Zukunft ihre Wirtschaft auf einer neuartigen Alientechnologie aufgebaut. Dies scheint mehrere Jahre/Jahrzehnte/Jahrhunderte gutgegangen zu sein. Jetzt jedoch wendet sich diese Technologie in Form roter Kristalle scheinbar gegen ihre Nutzer. Ganze Welten müssen evakuiert werden. Wer soll die verrücktspielende Alientechnologie nun wieder in Schach bringen? Da treten wir auf den Plan! Nein, dieses Mal ist es nicht Samus Aran … falsches Spiel. In diesem Fall ist es die Waffenschwester Avalon Darrow. Die Ähnlichkeit zur bereits erwähnten Heldin ist beängstigend groß. Ich denke jedoch dass dies gewollt ist.
Mehr ist es auch wiederum nicht. Aber nun mal ehrlich: brauchen wir mittlerweile mehr? Schlagworte Alien, böse Technologie, … Mehr braucht es nicht, wo steht unsere Rüstung? Da haben ja namhaftere Titel durchaus weniger Inhalt. Für einen Low-Price Titel wie Matterfall habe ich mir auch keine hollywoodreife Story erwartet. Also sehen wir einmal über diesen Punkt hinweg und widmen wir uns wichtigeren Themen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Schießen, Rutschen, wieder Schießen[/perfectpullquote]
Ähnlich dem bereits altbekannten Vorbild stürzen wir uns mit Laserwaffen und spaciger Rüstung gleich in den Kampf. Unsere (blaue) Alientechnologie tut, Gott sei Dank, noch seinen Dienst und hilft uns gegen den Vormarsch der umgedrehten Waffensysteme der Menschen. Wir laufen, schießen, rutschen durch Gegnerbarrieren, werfen Granaten, führen Doppelsprünge auf verschwindende Plattformen aus, beamen uns durch diverse Portale, weichen Laserstrahlen aus und bekämpfen wiederkehrende Bossgegner. Ja das Leben in Matterfall beschreibt nun wirklich nicht viel Neues. Jedoch hat sich ja das Altbekannte bereits öfters bewährt.
Die eine oder andere Neuerung gibt es dann doch: zum einen gibt es freispielbare Grund-Perks, welche zu Beginn des Spieles eingestellt werden können. So können wir beispielsweise unsere Granaten an Wänden abprallen lassen oder Aufladezeiten diverser Fähigkeiten beschleunigen. Das bringt einen Hauch von Taktik und Strategie ins Spiel, ist jedoch nicht weltenerobernd.
Wir können auch unsere Umgebung beeinflussen, indem wir mit unserem Materiestrahl Wände erschaffen können. So sind schnell Barrieren errichtet oder Böden gelegt, welche uns helfen weiterzukommen. Allerdings funktioniert dies nur an vordefinierten Punkten. Ab und an kommt auch mal ein eingesperrter Zivilist vorbei, welchen es zu befreien gilt. Einmal gefunden und befreit belohnt uns dieser mit Zusatzequipment, Punkten oder mit weiteren Perks. Coolste Nebensache der Welt.
Actiontechnisch tut sich bei Matterfall oftmals recht viel … fast übermäßig viel. In Teilabschnitten bricht zum Teil eine Unzahl an Gegnermassen über uns herein. Man weiß schon gar nicht mehr worauf man als erstes schießen soll. Aber auch hier scheint es wohl eine gewisse Absicht der Entwickler gegeben zu haben. Matterfall ist nämlich alles andere als ein Kindergeburtstag. Streckenweise sind wirklich atemberaubende Skills gefragt, was mich gleich zum größten Manko bringt …
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]War es das schon?[/perfectpullquote]
… nämlich der Spiellänge. Kaum hat man die notwendigen Skills aufgebaut und fühlt sich bereit für die Gegnermassen, läuft auch schon der Abspann. Denn nach knapp 12 Level und 3 Bossgegnern ist das Spiel auch schon wieder beendet und im digitalen Papierkorb gelandet. Schade eigentlich, es hätte noch viel Potential auszuschöpfen gegeben.
Weiters habe ich übelste Probleme mit der Steuerung gehabt. Wohlgemerkt ist das Arcade-Shooter-Genre nicht mein Steckenpferd, jedoch bin ich mit R1 als Sprungtaste mehr als unzufrieden. Nennt mich eingebildet, ABER SPRINGEN GEHÖRT AUF X. Zumal die X-Taste für keine andere Funktion belegt wurde, vermute ich hier eine gewollte Schikane der Hersteller. Wem auch immer diese Idee eingefallen ist … trau dich nicht zu mir in die Gasse!
Außer dem X-Tasten-Desaster finde ich die Steuerung von Matterfall zu überladen. Neben Schießen mit dem rechten Stick (kennen wir schon), sind für die einzelnen Aktionen recht komplexe Tastenkombinationen mit Schultertasten und Action-Buttons notwendig. Gerade in hitzigen Gefechten kommt dies einem nicht zu Gute. Jedoch war ich auch nicht gewillt, mich auf das neuartige System einzulassen. Hier wäre Old-School mit Sicherheit besser gewesen.
Ja Matterfall bringt einen detailreichen Kurztrip zurück in die Arcade-Shooter der 90er Jahre. Wer dieses Programm schon seit langem vermisst, darf hier getrost zum günstigen Preis greifen. Allen anderen würde ich eher vom Titel abraten, es sei denn ihr möchtet steuerungstechnisch einmal etwas anderes ausprobieren. Matterfall macht (bis auf die Steuerung meiner Meinung nach) nicht viel falsch. Action, Futurismus, detailreiche Grafik und ein paar Innovationen. Dennoch fehlt neben der neuen Protagonistin ein wenig der Pepp. Die Idee das Genre aufleben zu lassen rechne ich Housemarque sehr hoch an. Jedoch wäre etwas Voluminöseres sinnvoller. Mit Matterfall ist dies definitiv leider nicht gelungen …