Die Remasterei für die Switch geht in die nächste Runde. Dieses Mal hat es den Klassiker Metroid: Prime erwischt, der einst vor etwas mehr als 20 Jahren für den GameCube und bereits als Trilogie mit den beiden Nachfolgern für die Wii erschien.
Nun landet – leider vorerst nur – Teil 1 auf der Switch und soll neben dem kürzlich veröffentlichten Sidescroller Metroid: Dread dem Franchise wieder Leben einhauchen und eventuell auch den Weg für den lang erwarteten vierten Teil ebnen.
ZU BESUCH AUF TALON IV
Samus Aran, wie die stumme Heldin der Serie heißt, durfte im vierten Teil der Hauptserie, die sich vorrangig um die namensgebenden Wesen, den Metroiden handelt, zum ersten mal eine dreidimensionale Welt erkunden. Zunächst muss sie aber eine Weltraumfregatte untersuchen. Dort wird nach kurzer Erkundung und ersten Gameplaymechaniken ein Mutterparasit kurzerhand erledigt. Leider kollabiert dann das Schiff und Samus muss sich ebenso wie einige Weltraumpiraten, die noch auf dem Schiff verweilen und teilweise auch von irgendetwas getötet wurden, schnellstmöglich retten.
Das schafft Samus auch, dabei wird aber ihr Suite beschädigt, wodurch alle im Vorgänger erhaltenen Fähigkeiten wie der Charge-Beam oder die Raketen-Funktion der Waffe verloren gehen. Einzig die Fähgkeit sich zu einem Morph-Ball zu machen bleibt, neben der normalen Schussfunktion und da beginnt das eigentliche GamePlay.
DER URVATER DES METROIDVANIA
Sogenannte MetroidVania (Metroid und Castlevania) Spiele haben die Prämisse den Charakter in dem Adventure ständig verschlossene Türen und Wege zu präsentieren, die erst mit dem Erlangen einer Waffe oder Fähigkeit geöffnet werden können. Manche Türen können nur mit Raketen oder dem Charge-Beam geöffnet werden, hohe Areale mit dem Grapple-Beam erreicht werden oder verschiedene Schalter nur mit Bomben, die man in der Morphball-Form legt, betätigt werden. Und so erkundet man die Regionen von Talon IV nach und nach wird aber immer wieder durch backtracking, das hier nur selten nervt, an bekannte Orte geschickt.
Es gibt zwar eine Karte, wo man nun aber die neu erlernte Fähigkeit verwenden kann, muss man sich aber selbst merken. Manchmal erkennt der Anzug jedoch seismische Aktivitäten oder dergleichen und zeichnet diese als nächstes Ziel auf der Karte ein. Hier und da kann es aber schon auch mal zu Frust kommen, da die kleineren Rätsel oder auch Hinweise wo es denn nun weitergehen könnte, recht schwer erkennbar sind. Dennoch geht es immer gut nach vorne und man schaltet gefühlt jede halbe Stunde etwas Neues frei, das einen nicht nur weiterkommen lässt, sondern auch neue Gameplay-Elemente bringt. Und genau das macht neben der eher karg erzählten Story, den eigentlichen Reiz aus.
Apropos Story. Wir erfahren über die Welt, die Piraten und die indigenen Lebewesen nur etwas über Scans von Texttafeln und Computern, die in den verschiedenen Arealen verteilt sind. Das ist natürlich alles andere als spannend und zeitgemäß, aber es handelt sich ja um ein 20 Jahre altes Spiel, darum kann man da darüber hinwegsehn. Dialoge oder NPCs gibt es überhaupt nicht in Metroid: Prime. Dafür funktioniert das Kampfsystem wunderbar und macht ordentlich Spaß!
DIE TECHNIK
Das Remaster funktioniert auf der Switch sehr gut, schaut halt alt aus, aber wirkt jetzt nicht als würde es sich hier um ein uraltes Spiel handeln, sondern einfach um ein weniger schönes. Leider setzte man hier nicht auf ein Remake, denn auch die Steuerung ist nicht mehr zeitgemäß und verschiedene Gameplay Mechaniken wirken einfach angestaubt. Die Musik ist Nintendo-Typisch sehr gut und tönt teils recht ikonisch und auch die Effekte im Kampf müssen sich jetzt nicht verstecken. Also hat Nintendo da so ziemlich alles richtig gemacht.
Warum man das Ganze nicht gleich als Remaster-Trilogie wie einst auf der Wii veröffentlicht hat, kann ich aber einfach nicht nachvollziehen. Aber wahrscheinlich wollte der Mario-Konzern erst mal sehen, wieviel Interesse an Metroid: Prime noch besteht.