My Time at Sandrock | Test

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Das Indie Studio Panthea veröffentlichte ihr erstes Spiel 2018, aber erst 2020, mit My time at Portia gelang dem Studio der Durchbruch. My time at Portia hat sich millionenfach verkauft und eine große Fangemeinde aufgebaut. Jetzt gibt es endlich die Fortsetzung – My time at Sandrock. Kann auch dieser Indie Titel überzeugen oder ist er sogar noch besser als der Vorgänger? Das und mehr kläre ich für euch im Test!

My Time at Sandrock: Test
My Time at Sandrock spielt in einer post-apokalyptischen Welt 330 Jahre nach dem der "Tag des Unheils" das Meiste der modernen Technologie zerstört hat.

EINE ERFOLGSSTORY

Im Grunde könnte man meinen, ist My time at Sandrock ein weiteres Game, welches sich komplett an Harvest Moon oder Stardew Valley orientiert. Einfach gesagt ist es das auch, allerdings bringt diese Spieleserie einige eigene Ideen sowie Mechaniken mit. Da solche Lebenssimulationen, gepaart mit RPG und Aufbauelementen relativ beliebt sind, ist dies auch bestimmt der Grund dafür, warum sich My time at Portia so schnell eine große Fanbase aufgebaut hat.

My time at Sandrock ist nun der direkte Nachfolger, auch wenn dieser Titel mit der Story nichts gemeinsam hat. Die Fortsetzung hat als sehr erfolgreiche Kickstarter Kampagne begonnen und war 18 Monate im Early Access. Da es das Spiel seit 26. September 2023 auch auf die Konsolen geschafft hat, darf ein Test bei uns natürlich nicht fehlen!

DAS GAMEPLAY

Im Spiel dreht sich alles um die postapokalyptische Welt und der Stadt Sandrock. Eure Hauptaufgabe wird es sein, die verschiedensten Gegenstände herzustellen und mit dem Bewohner von Sandrock zu interagieren und Beziehungen aufzubauen. Das hört sich erstmal nach nicht viel an. Allerdings gehört zu diesen Aufgaben immer wieder nach den nötigen Ressourcen zu suchen oder diese zu kaufen, in Bergwerken/Ruinen, also Dungeons, mit Monstern zu kämpfen sowie zahlreiche Gespräche mit den verschiedensten Bewohnern von Sandrock zu führen.

Nebenbei gibt es allerhand Haupt sowie Nebenquests. Wenn ihr euch wirklich nur auf die Hauptstory fokussiert, habt ihr eine Spielzeit von ca. 50–70 Stunden. Wenn ihr euch aber auf die Bewohner in Sandrock einlässt, Beziehungen pflegt, eure Werkstatt immer weiter verbessern/optimieren und alle Nebenquests machen wollt, könnt ihr auch locker 1000 Stunden und mehr in dem Spiel verbringen!

DER SPIELUMFANG

Anfangs werdet ihr mit neuen Spielinhalten regelrecht erschlagen, nach einer kurzen Einspielzeit gestalten sich alle integrierten Spielmechaniken aber als selbsterklärend. Pop-up Texte fungieren als Tutorial und das funktioniert ganz gut, trotzdem ist die Menüführung sowie ein paar andere Sachen etwas unübersichtlich gestaltet und könnte einfacher integriert sein. My time at Sandrock ist definitiv für die Jüngeren genauso wie für eingesessene Veteranen solcher Spiele entwickelt worden. Der Spielumfang insgesamt betrachtet, kann sich durchaus sehen lassen.

Es gibt eine unüberschaubare Liste an herstellbaren Gegenständen, 4 verschiedene gut erstellte Skillbäume mit Spezialisierungen. In Dungeons, kann immer wieder etwas Neues gefunden werden und die vielen integrierten Minigames sorgen für Abwechslung. Die Charaktererstellung ist sehr umfangreich und macht sogar so manchen Rollenspielen Konkurrenz. Pro Tag, habt ihr immer eine bestimmte Menge an Energie zur Verfügung. Nach fast allen Tätigkeiten, wie das Abbauen von Ressourcen, verbraucht diese. Das hat zur Folge, dass ihr meistens Mitte des Tages keine Energie mehr zur Verfügung habt und den restlichen Tag mit den Dorfbewohnern interagiert. Nach einer erholsamen Nacht, geht es auf, um neue Abenteuer in Sandrock zu erleben.

DIE KONSOLENVERSION

Ich habe das Spiel auf der Nintendo Switch getestet – hier muss man natürlich grafisch ein paar Abstriche in Kauf nehmen, hübsch ist es trotzdem noch. Spielerisch gibt es eigentlich kaum Defizite, der einzige Punkt, der mich etwa stört, ist die Steuerung im Menü, diese ist ein wenig umständlich integriert. Bugs oder Abstürze hatte ich keine. Im Großen und Ganzen legt My time at Sandrock auch bei der Konsolenversion eine gute Performance mit einer passenden Grafik an den Tag, auch wenn es stellenweise passieren kann, dass man ein paar Frame Einbrüche hat. Da es sich bei Panthea aber um ein kleines Indie Studio handelt, ist der Sound, sowie die Grafik auf sehr hohen Niveau und Bugs so gut wie nicht vertreten. Das lobe ich mir und möchte ich so auch bei allen größeren Entwicklerstudios sehen!

DIE SCHATTENSEITE VON SANDROCK

Wie ihr oben bereits gelesen habt, macht das Spiel alles richtig. Das kann ich zum Teil auch komplett bestätigen. My time at Sandrock hat genügend Umfang, Spielzeit und Abwechslung, um Spieler über sehr lange Zeit zu fesseln. Leider gibt es ein paar Punkte, welche ein paar von euch vor dem Kauf zurückschrecken lassen. Es gibt in My time at Sandrock eine unüberschaubare Anzahl an Texten zu lesen. Angefangen mit den ganzen Item-Beschreibungen, Rezepten, Briefen und natürlich die ganzen Dialoge der extrem vielen Dorfbewohner. Selbst wenn ihr euch nur auf die Hauptstory fokussiert, werdet ihr eine sehr lange Zeit nur mit lesen beschäftigt sein, sollte euch das nicht zusagen, ist das Spiel definitiv nichts für euch. Es gibt zwar eine englische Sprachausgabe, hier sind aber nicht alle Dialoge vertont.

Der nächste Punkt kommt nach den ersten 5–6 Spielstunden. Ihr werdet eine Vielzahl an Schrott sammeln und eurer Inventar wird über kurz oder lang explodieren. Es gibt zwar sogenannte Verwerter für gesammelte Gegenstände, die ihr aktuell nicht braucht, um alle loszuwerden, bräuchtet ihr da aber viele davon. Nebenbei müsst ihr bei jedem verwerteten Gegenstand eine gewisse Zeit warten. My time at Sandrock kommt nach einer gewissen Zeit an dem Punkt, wo ihr für das Inventar-Management viel zu viel Zeit investieren müsst. Das stört beim Spielfluss extrem und wird einfach nur nervig.

Im späteren Verlauf ist die Story oft an herzustellende Gegenstände geknüpft. Je weiter man mit der Story ist, umso länger braucht ihr die einzelnen Gegenstände dafür zu sammeln und mitunter gestaltet sich das richtig zeitintensiv. Es gibt zwar die Möglichkeit ein paar der Kritikpunkte mit integrierten Mechaniken entgegenzuwirken, diese Kosten aber alle Geld, welches ihr euch für wichtigeres wie zum Beispiel Wasser aufsparen solltet.

FAZIT

PRO

  • Spielzeit
  • Enormer Umfang
  • Fesselnde Story
  • Viele Möglichkeiten
  • Kindgerecht aufgebaut

KONTRA

  • Viel zu lesen
  • Zeitintensives Crafting
  • Stellenweise etwas langatmig
  • Menüführung könnte einfacher gestaltet sein
8.7

Grandios

Gameplay - 8.2
Grafik - 8
Story - 9
Inhalt - 9.6
Atmosphäre - 8.7
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
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