Mit der neuen US-App „Mole“ http://mole.app können User andere Menschen weltweit als Spione anheuern. Diese „Agenten“ filmen dann mit ihren Smartphones ein bestimmtes Ziel und schicken dem Auftraggeber das Material als Stream. Die Anwendung ist als „Uber für die Augen“ gedacht und soll dabei helfen, Erfahrungen zu machen, zu denen Anwender nicht physisch erscheinen können. Viele User äußern aber auch Bedenken über mögliche Verletzungen der Privatsphäre.
„Rechtlich sehr kritisch“
„Jeder Mensch hat das Recht am eigenen Bild. Das bedeutet, dass Fotografen und Filmer eine Person nach ihrem Einverständnis fragen müssen, bevor sie eine Aufnahme von ihr machen. Menschen können auch entscheiden, was mit dem Foto oder Film geschieht. Deswegen ist die App datenschutzrechtlich sehr kritisch zu sehen. Gibt ein User den Auftrag jemanden auszuspionieren, ist das für ihn und den Beauftragten problematisch“, warnt Datenschutzexperte Alexander Dobert http://dein-datenschutzexperte.de im pressetext-Gespräch.
Mole ist sowohl für iOS als auch für Android kostenlos zum Download erhältlich. Bezahlen müssen Auftraggeber nur die Dienste ihrer Spione. In den USA liegt der Preis der Verbindung zwischen den beiden Geschäftspartnern bei mindestens 1,50 Dollar (etwa 1,30 Euro). Für jede Streaming-Minute müssen die User weitere 50 Cent zahlen.
„Datenschutz trotz Corona“
Die Auftraggeber und ihre Mole-Spione bleiben gegenüber einander komplett anonym. Die Beauftragen erhalten Anweisungen per Text und müssen dabei nicht einmal erfahren, warum sie ein bestimmtes Ziel aufnehmen sollen. Den Mole-Entwicklern zufolge hat die im Juli gestartete App bereits 5.000 Anwender. „Die App wirkt in der Coronavirus-Krise durchaus reizvoll. Viele Menschen würden gerne die Welt sehen, ohne dabei das Haus verlassen zu müssen. Aber der Datenschutz darf trotz der momentanen Ausnahmesituation nicht auf der Strecke bleiben“, so Dobert.
pte