New Pokémon Snap | Test

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Neben Marvel und Star Wars ist wohl (vor allem, aber nicht nur) in der jüngeren Generation einer der wichtigsten Punkte Pokemon. Pikachu und seine anderen Taschenmonster-Kollegen sind allgegenwärtig. Serien, im Kino, am Handy und wie gehabt auf Nintendo-Konsolen. Nach Pokemon Let´s Go und Pokemon Schwert & Schild, gibt es jetzt schon ein drittes großes Spiel für die Switch: New Pokemon Snap.

Reise für ein Forschungsprojekt von Insel zu Insel und fotografiere Pokémon, die in der Wildnis ihrem Alltag nachgehen.

WAS LANGE WÄHRT... BLEIBT GLEICH

Nach 22 Jahren Pause, geht es, ausgerüstet mit Kamera, Snacks und Musik endlich wieder auf Pokemon Safari. Man möchte meinen, mehr als zwei Dekaden hätten das Spielprinzip nun auf ein neues Level gehoben. Aber Nintendo says: No. Klar, grafisch sieht das Ganze heute ganz anders aus, denn statt Nebel und Pixel, gibt es hübsche, wenn auch nicht gerade atemberaubende Welten, etwas mehr Story und auch ein paar neue Features, sowie um eine Vielzahl mehr Pokemon, ansonsten ist das an Rail-Gun-Shootern angelegte Spielprinzip exakt das Gleiche.

DES EINEN FREUD, DES ANDEREN LEID

Es hätte so schön sein können. Ich fange mit dem Genörgel jetzt mal gleich an, dann erzähle ich aber gerne, dass New Pokemon Snap trotz dieser vertanen Chance durchaus seinen Charme hat.

Warum ein Rail-Gun-Geknipse? Warum nicht einfach kleinere Open-World-Gebiete mit zahlreichen Pokemon, die frei fotografiert werden können. Anschleichen, hervorlocken, kleine Rätsel und versteckte Monster? So viel hätte man da draus machen können und auf eigene Faust Pokemon finden, ihr Vertrauen erwerben und fotografieren? Naja, vielleicht in weiteren zwei Dekaden.

Aktuell sieht es aber so aus. Man wählt einer der nach und nach freigeschalteten Levels und fährt mit einem Senioren-Buggy-schnellem Gefährt durch diese nett gestaltete Welt. Da gibt es Wüste, Dschungel, Insel oder auch Feuerberg. Dazu passend tummeln sich dort mehr oder weniger scheue Pokemon und gehen ihrem Tagwerk nach. Das kann man Abknipsen und dann bei Professor Mirror bewerten lassen. Und das war es eigentlich auch schon, wenn man davon absieht, dass man mit Musik, einem Scanner, Früchten und Lumina-Kugeln mit den Pokemon auf gut Glück interagieren, sie locken oder im schlimmsten Fall auch verscheuchen kann. Aus. Punkt. Finito. Mehr war da nicht. Das mag frustrieren und langweilig klingen, aber die Sammelwut packt euch auch hier.

GOTTA KNIPS EM ALL

Die „Herausforderung“ besteht darin, die Pokemon im richtigen Moment zu erwischen. Es gibt vier Stufen bzw. Sterne. Je origineller die Pose des Fotomodels ist umso höher ist die Sternwertung. Steht so ein Vieh nur rum, gibt es nur einen Stern, interagiert das Pokemon mit dir, gibt es zwei und macht es abgefahrene Dinge, wie eine Attacke, versteckt sich oder interagiert mit anderen beliebten TaschenMonstern  oder sogar recht seltene Exemplaren, dann gibt’s auch drei oder vier Sterne. Aber das war es noch nicht, die Sterne kann man in Bronze, Silber und Gold erreichen. Und das hängt wiederum vom Bild ab. Sind mehr Pokemon drauf? Extrapunkte. Ist das Ziel groß und aus einem guten Winkel zu sehen… Ja, Extrapunkte! Ist der Hintergrund noch hübsch? Ja, ihr werdet es erahnen; Extrapunkte!

Als Belohnung für die Mühe, dass man die 2-3 Minuten durch die Level gekrochen ist und dort möglichst viele Sachen getriggert hat, sind verschiedene Titel, Fotos, die man in seinem Album speichern und sogar rudimentär bearbeiten kann und weitere Level oder eine Nacht-Version des selbigen. Fährt man mehrere Runden, schießt gute Bilder und erhält dafür genug Punkte, dann steigt die Welt selbst im Level und die Pokemon verändern ihr Verhalten, oder es ändert sich sogar dezent der Weg, den man abfährt. So kommt man wieder zu neuen Möglichkeiten.

Und genau da kommt die Motivation in Form von großer Neugier ins Spiel. Schaltet man eine neue Stufe der Welt frei, will man natürlich gleich rausfinden, was sich da nun anderes tut. Neue Welten wollen natürlich noch viel mehr erkundet werden und die Nacht-Versionen zeigen nochmal ganz andere Facetten.

WAS NOCH?

Professor Mirror und ein paar weitere NPCs geben euch vor den Strecken immer wieder kleinere Aufgaben, die mal mehr, mal weniger knifflig raus zu finden sind. Es gibt einen Online-Modus in dem man Bilder mit anderen teilen kann und es gibt eine zu vernachlässigende Story, die nur Mittel zum Zweck ist. Kompetitive Möglichkeiten oder anderen echten Multiplayer gibt es leider nicht.

DIE TECHNIK

Für ein Pokemon-Spiel ist Snap optisch absolut in Ordnung, aber dann doch irgendwie altbacken und oftmals auch recht leer. Die Pokemon selbst sehen zweckdienlich aus und erzeugen eine recht lebendige Welt, sofern denn genug am Bildschirm sind, was nicht immer der Fall ist. Musik und Töne sind solide. Nur die kurz gebrabbelten Floskeln, anstatt einer richtigen Sprachausgabe nerven gewaltig. Vor allem wenn man zum 5000. Mal Professors Kommentar zu den neuen Fotos hört.

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FAZIT

PRO

  • Entspanntes Gameplay
  • 100e Pokemon
  • Nette kleine Aufgaben
  • Tag/Nacht Routen
  • Motivierende Sammelwut

KONTRA

  • Langsamer Progress
  • Belanglose Story
  • Kaum Gameplay
  • Nervige Pseudo-Synchro
7.1

Spielenswert

Gameplay - 6
Grafik - 7.3
Sound - 7
Inhalt - 7.5
Atmosphäre - 7.7
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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