Nights of Azure 2: Bride of the New Moon | Test

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Auch im zweiten Teil des eher unbekannten Titels bekommen wir die geballte Ladung Fanservice zu spüren. Das Anime-Rollenspiel verspricht nicht nur viel nackte Haut, sondern überrascht auch mit einer emotionalen Story, sowie einem vielversprechenden Kampfsystem.

Koei Tecmo hatte im Oktober 2017 auf der Switch einen großen Auftritt. Am 20.10. veröffentlichten die Publisher in Kooperation mit Nintendo den Hack’n’Slash-Hit Fire Emblem Warriors und nur eine Woche später erschien das eher unbekannte JRPG Nights of Azure 2: Bride of the new Moon für PS4, PC und Switch. Bereits der erste Teil überraschte mit einem interessanten Kampfsystem und einer unglaublichen Story, dass ein zweiter Teil schon ein Jahr später veröffentlicht wird war kaum abzusehen, aber dafür freuen wir uns umso mehr, dass wir es nun endlich spielen können. Bleibt der Hype darüber zu Recht aus oder hat das Spiel durchaus Potenzial?

Nights of Azure 2: Bride of the New Moon - Test

Wunderschöne Frauen, Servans, Kämpfe und ein Entwicklungssystem – alle diese Elemente kehren im zweiten Streich der RPG-Serie zurück

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Der Kampf gegen die Mondkönigin[/perfectpullquote]

In Nights of Azure 2: Bride of the New Moon dreht sich die Geschichte um Aluche, eine Agentin einer religiösen Organisation namens Curia, die gegen das Böse kämpft. Begleitet wird sie von ihren zwei Kindheitsfreundinnen Liliana, eine Priesterin, die ebenfalls für die Curia arbeitet und Ruenheid, die ebenso das Ziel verfolgt das Böse auszulöschen. Kurz bevor Aluche ihren ersten Auftrag erfüllt hatte, Liliana sicher zur Curia zu eskorten, geraten die drei in einen Hinterhalt und Aluche wurde von der Mondkönigin, die auf der Suche nach der Priesterin war, getötet. Als sie wieder aufwachte erklärte man ihr, dass sie das Blut eines Dämons in sich trägt und nun als Halbdämon weiter leben kann. Mit ihren neuen Kräften macht sie sich mit ihren treuen Gefährten auf die Suche nach der Mondkönigin um die Welt vor der ewigen Dunkelheit zu bewahren. Die Curia meint jedoch, dass das Opfer einer Priesterin der einzige Weg ist um die Mondkönigin aufzuhalten. Aluche möchte aber um jeden Preis verhindern, dass ihre Freundin als Opfer sterben muss und so beginnt die Geschichte rund um die hübschen Frauen. Eine Reise voller Emotionen, Freundschaft und Liebe wartet auf uns.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Error 404: Men not found[/perfectpullquote]

In diesem Spiel dreht sich alles um junge, hübsche Frauen. Aluche, unser Hauptprotagonist, ist eine starke Kämpferin, die versucht ihre Freunde vor der Mondkönigin zu beschützen. Im ständigen Zwiespalt zwischen ihrer menschlichen und dämonischen Seite versucht sie die richtigen Entscheidungen zu treffen. Doch was ist richtig und was falsch? Ist es richtig ihre Freundin zu opfern um die Menschheit zu retten? Die Charaktere sind sehr komplex aufgebaut und jede einzelne von ihnen erzählt ihre eigene Geschichte. Und auch der König der Dunkelheit, der Nightlord selbst hat Probleme, wo wir nur zu gern unsere Hilfe zur Verfügung stellen. Wie man aus dem ersten Teil schon kennt, spielen Männer in dieser Spielereihe keine große Rolle. Darum hat man sich vermutlich gedacht, verzichtet man in Bride of the new Moon ganz darauf. Wer auf Abenteuer steht, aber dennoch auf der Suche nach einer romantischen Liebesgeschichte ist, der bekommt sie in diesem Spiel auch, jedoch ohne männliche Protagonisten.

Nichts desto trotz kommen die Charaktere und deren Beziehungen sehr gut rüber und auch wenn dies alles in einer fiktiven Welt mit Monstern und übernatürlichen Kräften spielt, so hat man doch das Gefühl sich in die jeweiligen Charaktere einfühlen zu können. Doch im Gegensatz zum Vorgänger spezialisiert man sich nicht nur auf die Beziehung zweier Charaktere, sondern hat nun die freie Auswahl, welche der hübschen Damen uns am meisten zuspricht. Klingt nach einem Harem, ist es auch irgendwie. Dennoch ist es aber nicht uninteressant, denn je nachdem, mit welcher Kameradin wir unsere Zuneigung in Form von Kämpfen und Quests steigern, wird auch eine andere Schlussszene am Ende des Spiels gezeigt. Also lohnt es sich hier definitiv die Story öfters durchzuspielen um alle Enden mal gesehen zu haben.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Hübsche Frauen anstatt fieser Monster[/perfectpullquote]

Am Kampfsystem hat sich im Gegensatz zum Vorgänger einiges geändert. Anders als im ersten Teil hat man nun statt vier nur mehr zwei der sogenannten Servans zur Verfügung. Servans sind dämonische Monster die mehr Freund als Feind sind und dich im Kampf gegen das Böse unterstützen. Sie können ohne aktiven Befehl vom Spieler angreifen und auch Spezialattacken ausführen die Schaden gegen Gegner anrichten können, aber auch zum Beispiel Teammitglieder heilen können. Ganz neu dabei sind die sogenannten Liliys, Aluches Kameradinnen, die dich ebenfalls im Kampf begleiten. Vor jeder Schlacht kann man sich für eine Kampfgefährtin entscheiden, die mit Aluche gemeinsam gegen Monster und Bosse kämpft. Jede der einzelnen Lily hat eine besondere Eigenschaft und sobald die Kampfleiste der Lily vollständig ist, kann man gemeinsam mit Aluche einen ultimativen Angriff starten, der besonders viel Schaden anrichtet. Nach jedem Kampf erhält man Blut, Geld und Servan Punkte. Mit Blut kann man Aluche aufleveln, mit Geld, Libra heißt die Währung im Spiel, kann man Items kaufen, die man entweder Aluche, einer Lily oder einem Servan zum Tragen geben kann und mit Servan Punkte kann man die jeweiligen Servan, die man im Laufe des Spiels dazu bekommt, stärker machen. Die Lilys werden automatisch stärker, wenn man mit ihnen gemeinsam kämpft. Neu ist auch, dass die ganze Story und Quests zeitgebunden sind. Das heißt nach jedem Kampf wird der „Azure Moon“ um ein kleines Stück dunkler und sobald er auf Neumond steht, ist das Spiel vorbei und man muss im gespielten Kapitel von neu anfangen. So muss man sich die Haupt- und Nebenquests gut einteilen und es entsteht ein bisschen ein Zeitdruck à la Majoras Mask. Die Übersicht vom Mond hat man immer im linken oberen Bildschirm damit man ja nichts übersieht.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Unterdurchschnittliche Grafik, dafür ein gelungenes Charakterdesign[/perfectpullquote]

Man muss zugeben: Die Grafik hat sich in Bride of the new Moon sichtbar verbessert. Vor allem die Cutscenes wurden sehr schön animiert und man kann sich entspannt zurücklehnen und genießen. Ob folgendes Problem nun am Spiel selbst oder an der Nintendo Switch liegt, kann ich leider nicht sagen, jedoch merkt man besonders im Kampfmodus, dass das Spiel ziemlich stark laggt. Wenn viele Gegner am Bildschirm zu finden sind und man noch dazu eine Spezialattacke ausführt passiert es nicht selten, dass das Spiel zu ruckeln anfängt. Jedoch glaube ich, dass die Switch es aus technischen Gründen einfach nicht standhält, denn man merkt auch stark, dass es besonders im Handheld-Modus um ein kleines Stückchen mehr laggt als im TV-Modus. Was jedoch nicht an den technischen Fähigkeiten der Switch liegt sind die endlosen unscharfen Kanten und Texturen. Da gibt es kaum Verbesserungen, steife Haare fliegen wieder durch Körperteile und Arme und Beine haben abnormale Proportionen, die ziemlich billig aussehen. Die unscharfen Kanten der Charaktere, aber auch einiger Gegenstände sehen ebenfalls nicht wirklich schön aus. Dafür rechne ich die Arbeit des Charakterdesigns hoch an, denn die ist mehr als gut gelungen. Abgesehen davon, dass der Animestil hervorragend rüber kommt, sind die einzelnen Charaktere sehr gut und vor allem individuell gestaltet. Auch wenn viel Haut gezeigt wird und besonders in den Pool-Szenen viel Fanservice dargeboten wird, so wirken die Helden dennoch ehr attraktiv und sympathisch.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Musik, die unter die Haut geht[/perfectpullquote]

Das ganze Spiel ist in Originalsprache zu spielen. Leider gibt es bis jetzt keine deutsche Übersetzung und bezweifle auch stark, dass je eine kommen wird. So hat man eine japanische Synchronisation mit englischen Untertiteln. Zwar ist die Synchro sehr gut und die Texte auch einfach zu verstehen, jedoch ist dies nicht jedermanns Sache und kann oft abschrecken. Man sollte dem Spiel dennoch eine Chance geben und die Hoffnung auf einen deutschen Patch stirbt zuletzt. Zum Abschluss will ich noch ein paar Worte zum Soundtrack los werden. Dieser ist wieder atemberaubend und wunderschön geworden. Zuerst klingt dieser dem Soundtrack des ersten Teils sehr ähnlich – was es auch in der Tat ist. Ich will damit nicht sagen, dass das schlecht ist, im Gegenteil, so gibt man dem Spieler das einzigartige Gefühl, dass es sich hier um die gleiche Spielreihe handelt. Einige Lieder wurden auch übernommen und neu überarbeitet, sodass es sogar besser klingt als im ersten Teil. Ein wunderbarer Soundtrack der mit mystischer, aber auch poppiger Melodie im Einklang mit dem Spiel spielt. Schon im Titelbildschirm bekommt man wunderbare Musik geboten, die mit jedem Kapitel besser und besser wird. Im Kampfmodus gibt es eine actionreiche Melodie, während man bei emotionalen Szenen von einem wunderbaren Pianosoundtrack begleitet wird. Passender hätte man die Liederauswahl nicht treffen können. Hut ab!

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Da ich ein riesen Fan von Nights of Azure war und noch immer bin, lag es klar auf der Hand, dass ich auch den zweiten Teil spielen werde. Ich muss aber ehrlich zugeben, dass mir der erste Teil mehr gefallen hat, da mich die Story einfach mehr angesprochen hat. Ich finde die Entwickler haben es mit dem Harem an Frauen ein bisschen übertrieben und man kann sich nicht wirklich auf die Geschichten der jeweiligen Charaktere konzentrieren. Dennoch ist die Story gut gelungen und es hat definitiv Spaß gemacht es zu spielen. Vor allem das neue Kampfsystem finde ich sehr gut gelungen und gefällt mir mehr als beim Vorgänger, auch wenn mich persönlich der Zeitdruck mit dem abnehmenden Mond ein bisschen stört, da man sich kaum auf Nebenquests konzentrieren kann, da man immer Angst hat nicht mit der Hauptstory fertig zu werden. Das Charakterdesign hat mich schwer beeindruckt und ich werde mir definitiv noch die Collectors Edition holen, die das Artbook, sowie den Soundtrack und ein paar andere Goodies beinhaltet. Aber diesmal für die PS4, da ich hoffe, dass die Ruckler, die besonders im Kampfmodus auftreten, nicht mehr spürbar sind.

PRO

  • Emotionale Story
  • Überarbeitetes Kampfsystem
  • Einfaches, aber gelungenes Levelsystem
  • Originelles Charakterdesign
  • Wunderschöner und passender Soundtrack

KONTRA

  • Spiel laggt oft im Kampfmodus
  • Unscharfe Kantenglättung
  • Enormer Zeitdruck und somit keine Zeit für Nebenquests
  • Übertriebenes Fanservice
  • Keine deutsche Übersetzung
7.7

Spielenswert

Gameplay - 7.3
Grafik - 6.7
Sound - 9.5
Inhalt - 7.5
Atmosphäre - 7.7
Seit Kindestagen bin ich ein riesen Nintendo-Fan und bin mit Spielen wie Super Mario und Pokemon aufgewachsen. Dann kam die erste Playstation, kurz darauf folgte der eigene PC und somit gab es für mich keinen Halt mehr und meine Leidenschaft für Videospiele wurde immer größer. So groß, dass ich mittlerweile 16 Konsolen im Wohnzimmer stehen hab. Ich kann mit Shooter nicht wirklich etwas anfangen, jedoch habe ich mit RPGs und JRPGs umso mehr Freude, Jump and Runs dürfen natürlich hier nicht fehlen. Mein Herz gilt Spielen mit einer bewegenden Story, da kann Grafik schon mal als Nebensache betrachtet werden.