Ori And The Will Of The Wisps | Test (Switch)

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Mit Ori And The Will of the Wisps steigt gerade ein Microsoft-Spiel in den Ring um den Preis für das schönste Spiel auf der Switch. Ein emotionales und wunderschönes MetroidVania-Abenteuer der MoonStudios, das man erlebt haben sollte.

Eigentlich waren mir ein Großteil der Microsoft-Exclusives immer herzlich egal, reizten mich die Sony und Nintendo hauseigenen Marken immer mehr. Doch dank Ori and the Blind Forest sowie dessen Nachfolger Ori and the Will of The Wisps, kam doch etwas Neid auf. Doch eine Xbox kaufen, für nur ein Spiel, so wunderschön es auch ist, kam nicht wirklich in Frage. Doch nun halte ich den zweiten Ori Teil buchstäblich in Händen, nämlich als Port auf der Switch. Wie sich die Konsole mit diesem herzzerreißenden wie unglaublich schönen MetroidVania schlägt, möchte ich euch nun erzählen.

Begib dich auf ein brandneues Abenteuer in einer unermesslichen, exotischen Welt, in der du auf gewaltige Feinde und herausfordernde Rätsel stoßen wirst, auf der Suche nach dem Schicksal von Ori.

A TALE OF TWO FRIENDS

Ori ist ein Wesen irgendwo zwischen Geist oder Spirit, Hase und Katze, das mit seinem Freund Ku, der Eule nun nach den Abenteuern des ersten Teils ein ruhiges und gemütliches Leben in einem zauberhaften Wald fristet. Um die junge Eule zu animieren, die Flügel auszubreiten und etwas von der Welt zu sehen, machen sich die beiden gemeinsam auf die Reise. Doch ein Sturm bringt sie zum Absturz und trennt die beiden. Nun liegt es an euch als Ori sich auf die Suche und Rettung von Ku zu machen. Doch in den Wäldern, Wüsten und weiteren, unglaublich hübschen Welten lauern zahlreiche Gefahren. Außerdem soll Ori noch weiteren Charakteren sowie der Welt an sich helfen, dem kompletten Verfall zu entgehen.

HÜPFEN, KÄMPFEN, STAUNEN

Im Gegensatz zum Vorgänger verfügt Ori nun über richtige Waffen und ein stylisches Move-Set, um sich der zahlreichen kleinen und großen Gegner zu erwehren, was den größten Unterschied zum Erstling darstellt. Aber ebenso wie bei Sprüngen, Doppelsprüngen, dem Gleiten und vielen weiteren Moves, die man im Verlauf des Abenteuers lernt, stellt sich auch beim Kämpfen schnell ein wunderbarer Flow ein. Alles läuft locker-flockig und flüssig ineinander und fühlt sich gut an. Dennoch sind die Kämpfe fordernd und die Gegner müssen erst mal studiert werden, ähnlich wie bei Soulslikes. Und auch hier stirbt man ebenso schnell, wie bei der genannten Referenz. Neben den Gegnern gibt es Feuer, Dornen oder giftige Gewässer, die ebenfalls nicht zu unterschätzen sind, denn die Umwelt ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch voller Gefahren.

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Man arbeitet sich also von Areal zu Areal und muss schnell feststellen, dass man bestimmte Bereiche einfach (noch) nicht erreicht. Doppel- oder Tripple-Sprung, das Erlernen von Tauchen durch Sand, die Feder zum Gleiten oder eine Art Enterhaken-Peitsche sind da später die Lösung zum Ziel. Auch wenn der Storyverlauf eher schlauchig ist, muss man somit öfter zurück in Gebiete, um diese zu 100% abgrasen zu können und alle Geheimnisse zu lüften. Dabei trifft Ori auch immer wieder auf Waldbewohner, die freundlich gesonnen sind und mit viel Liebe zum Detail erschaffen wurden, wie zum Beispiel die weise Riesenkröte Kwolok.

Diese geben diverse Haupt- und auch Nebenaufgaben, in denen man mehr über die Welt und deren Bewohner erfährt. Die größten Highlights sind aber auf jeden Fall die Bosse, denen man sich entweder stellen, oder oftmals auch vor ihnen flüchten muss, was schon fast hollywoodreif inszeniert und auch mal knifflig ist. Aber egal wie oft man beim Kampf oder der Flucht vor einem riesigen Wolf, Spinne oder Tentakelmonster, stirbt, es sieht einfach verdammt gut aus, was da passiert und alleine das motiviert es schon, einen neuen Versuch zu starten. Und auch wenn der Schwierigkeitsgrad recht bald ziemlich anzieht, wird es selten frustig, da die Checkpoints sehr großzügig gesetzt sind und man selten mehr als ein paar Sekunden dadurch verliert.  Ansonsten gibt es noch kleinere Rätsel, versteckte Bereiche, Aufgaben und Herausforderungen, wie Time-Attacks, die das Gameplay immer wieder auflockern.

Immer wieder ertappe ich mich, wie ich einfach mal stehen bleibe und staune, weil diese Welt so unfassbar gut aussieht und das auch auf der Switch. Hier sind natürlich bei Auflösung und Technik ein paar kleine Abstriche zu machen, aber die paar kleinen Slowdowns, die aber beim Xbox Launch damals schlimmer waren und eventuell noch ausgemerzt werden, vermiesen mir hier den Spaß definitiv nicht. Da es nur wenige Untertitel und noch weniger zu lesen gibt, ist das Spiel auch im HandheldModus spielbar, wäre aber dann doch irgendwie viel zu schade, da man die Grafik-Pracht am großen TV natürlich viel besser genießen kann.

GROßE EMOTIONEN, DICHTE ATMOSPHÄRE

Wie schon erwähnt, gibt es ein paar kleinere Slowdowns bei größeren Action-Sequenzen und einmal steckte ich in einem Baum fest, doch das kann man bei der Optik leicht verzeihen und Ori läuft ansonsten auf der Switch problemlos. Aber auch, weil die minimalistisch erzählte Geschichte, die durch Dialoge, bzw. Monologe von allen diversen Wesen, denen man begegnet, erzählt wird und Ori selbst stets stumm bleibt, so unglaublich emotional ist. Schon im ersten Teil mussten viele Spieler mit den Tränen kämpfen, und so muss man sich auch hier wieder mit Trauer, Verlust und Tod, aber auch Liebe, Freundschaft und Heldenmut auseinandersetzen. Tränen sowie Gänsehaut sind fast vorprogrammiert.

 

Dazu kommt, dass Microsoft bzw. die Moon Studios hier ganze Arbeit in Sachen Atmosphäre geleistet haben. Ein genialer und dichter Soundtrack unterstreicht die hoffnungslose und triste Atmosphäre, die hier transportiert wird. Doch im Vergleich zu Spielen wie dem Schwarz-weißen Limbo, Inside oder Little Nightmares, schafft es Ori eine düstere, hoffnungslose und apokalyptische Welt doch bunt, wunderschön und schon fast majestätisch und opulent darzustellen. Man nehme einfach das Vogelwesen Shriek. Das Teil sieht ausgemergelt, gerupft und irgendwie krank aus, aber durch seine Größe, Opulenz und die Inszenierung auch einfach wie ein majestätischer Herr der Lüfte. Kurz gesagt: Ganz großes Kino!

FAZIT

PRO

  • Viele sinnvolle Fähigkeiten
  • Gutes Upgrade System
  • Ansteigender, fordernder Schwierigkeitsgrad
  • Unglaublich dichte Atmosphäre
  • Emotionale Story
  • Fette Bosskämpfe

KONTRA

  • Dezente Slowdowns
  • Kleinere Glitch-Bugs
  • Manchmal etwas unübersichtlich, wo es weiter geht
9.1

Must Have

Gameplay - 8.7
Grafik - 9.5
Sound - 9.3
Inhalt - 8.5
Atmosphäre - 9.5
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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