Oure | Test

Über den Wolken ist die Freiheit wohl doch nicht grenzenlos :(

Bei Oure handelt es sich um ein Indie-Game aus dem Adventuregenre das von Heavy Spectrum Limited entwickelt und veröffentlicht wurde. Der Hauptcharakter ist ein kleines Kind, das immer wieder seltsame Träume hat, die offensichtlich eine andere Welt zeigen. Daraufhin wird man von seinen Eltern zu einem Portal gebracht, das man zu Beginn des Spiels durchschreitet ohne zu wissen wohin die Reise eigentlich geht oder welchen Zweck diese hat. So stellt man fest, dass man sich hoch über den Wolken befindet und sich in einen roten Drachen verwandeln kann. Mit diesen neuen Fähigkeiten macht man sich auf eine Endeckungsreise die vollkommen ohne Gewalt auskommt.

Oure: Test

Oure entführt uns in eine Welt weit über den Wolken…

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Drachen fliegen für Anfänger[/perfectpullquote]

Gesteuert wird mit Maus und Tastatur oder mit dem Controller; da man mit dem Controller deutlich präziser ans Ziel kommt als mit der Tastatur wird hier auch nur die Steuerung des Controllers aufgeführt. Bewegungen führt man mit dem linken Analogstick aus, der Rechte dient zur Einstellung der Kamera. Steig- und Sinkflug aktiviert mit den beiden unteren Schultertasten( Rechts zum Steigen, links zum Sinken). Zusätzlich kann man mit Y eine Fassrolle ausführen und mit B brüllen. Unser Drache kann auch sprinten, verbraucht hierfür aber Energie. Gesprintet wird mit A oder der rechten oberen Schultertaste (doppelt hält wohl auch über den Wolken besser), angezeigt wird die verbleibende Ausdauer über das Rückenmuster unserer Himmelsschlange; der leuchtend weiße Teil ist voll, der dunkle Bereich ist leer. Ist keine Energie mehr da schlängelt sich unser Drache schwerfällig durchs Firmament und man sollte schleunigst die nächste Wolke ansteuern. Wolken können nicht durchflogen werden, will man höher hinaus oder in tiefere Bereiche wird unser geschuppter Freund an den Konturen der Wolke entlangfliegen.

Grundsätzlich ist die Spielwelt frei erkundbar, Interface gibt es keines, lediglich rechts unten werden die gesammelten blauen Kugeln angezeigt. Weiß man nicht weiter, kann man mit X oder der linken oberen Schultertaste aus seinem Körper einen Kreis bilden, was zur Folge hat, dass alle spielrelevanten Elemente für kurze Zeit leuchten und eine Säule aus Licht aussenden.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Über den Wolken….[/perfectpullquote]

muss die Freiheit wohl grenzenlos sein denkt man sich, wenn man das Portal durchschreitet und den Horizont als einzige Grenze vor sich sieht. Nach einem kurzen Tutorial erkennt man auch langsam seine Aufgabe im schier endlosen Wolkenmeer. Man soll die acht sogenannten Titanen beschwören und zähmen damit sie eine Verbindung mit dem Turm eingehen, der die Mitte der Welt zu sein scheint. Doch Oure besteht nicht nur daraus stumpf von Titanenbeschwörung zu Titanenbeschwörung zu eilen und dabei die 8 Titanen zu besänftigen, vielmehr soll man alle Winkel des Himmels durchkämmen, dabei verschiedene Puzzles lösen und dadurch nach und nach immer mehr über die Story zu erfahren. Auch so manche Verbesserung unseres Charakters kann durch Rätsel lösen freigeschaltet werden, etwa mehr Ausdauer oder die Möglichkeit, sich nahe verborgene Gegenstände anzeigen zu lassen. Immer wieder findet man Ruinen aus vergangenen Zeiten, die man in menschlicher Gestalt untersuchen kann. Leider fehlt über den Wolken die Abwechslung und so verkommt der Entdeckungstrip zum stumpfen Grind, schließlich wollen beispielsweise 750 blaue Kugeln eingesammelt werden, wenn man keinen Erfolg auslassen will.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Aug in Aug mit dem Titanen[/perfectpullquote]

Will man nun einen Titanen beschwören, muss man genügend blaue Kugeln eingesammelt haben, was aber durch das Überangebot keine Kunst darstellt. In menschlicher Gestalt muss man nur noch ein altertümliches Symbol mit Energie versorgen und es ist vollbracht. Der Titan nähert sich anschließend ziemlich eindrucksvoll in einer Zwischensequenz. Nach dem Ende der Sequenz befindet man sich hinter dem Titanen und muss alle aus seinem Körper ragenden Kristalle herausreißen. Was auf den ersten Blick einen epischen Kampf Drache gegen Titanen verspricht endet eher im Kampf Mensch gegen Controller.

 

Schießt man an einem Ziel vorbei wird das Wendemanöver zum Horror und auch die Kollisionsabfrage stellt einem öfters ein Bein. Abgesehen von diesen Hindernissen hat auch jeder Boss andere Mechaniken. Das Grundprinzip mit den Kristallen ist bei allen „Kämpfen“ gleich, jedoch muss man je nach Gegner noch gegen Sturmböen ankämpfen oder die Kristalle lassen sich nur bei einer Fassrolle des Titanen herausziehen. Nach jedem Kampf durchschreitet man ein Portal, landet in einem eigenen Gebiet, in dem man die eigentliche Beruhigung des Titanen durchführt und auch die Stimmen seiner Eltern wie ein Echo vernimmt. Danach schreitet man erneut durch ein Portal und ist wieder im Wolkenmeer. Was diese Bosse allesamt vermissen lassen ist das Gefühl etwas bedeutendes erreicht zu haben. Das ganze Spiel dreht sich um die Titanen und sie aus ihrer Raserei zu befreien, da passt es nicht so recht ins Bild dass man von derart großen, mächtigen Wesen nicht einmal getötet werden kann. Schlimmstenfalls wird man kurz geschockt und zurückgestoßen, um gleich darauf den nächsten Versuch starten zu können. Auch die offene Welt kann uns nicht ins Grab bringen und so fehlt Oure etwas ganz wesentliches: Die Herausforderung.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Technik & Grafik[/perfectpullquote]

Oure präsentiert sich mit einer wunderbaren, comichaften Grafik, die dem Spiel einen gewissen Charme verleiht. Leider schmälert die Kameraführung den ganzen Spielspaß doch ganz ordentlich. So hat man in menschlicher Gestalt damit zu kämpfen in den Ruinen teilweise nur die Steinwände zu sehen oder wenn man unter einem Objekt hindurch geht, ruckelt die Kamera unschön. Stellenweise verliert man auch im Flug den Überblick, wenn man sich etwa in Wolkentunneln befindet und man irgendeine Richtung einschlägt, in die man gar nicht will, da sich unser Drache immer nach den Wolken orientiert. Auch das manövrieren in engen Arealen kann zur Herausforderung werden. Von der Steuerung und Kamera abgesehen gibt es keine anderen technischen Probleme.

Der Soundtrack des Spiels ist großartig gelungen; er sorgt bei Begegnungen mit Titanen und bei der Entdeckung für die richtige Atmosphäre…. wenn er denn vorhanden ist. Leider ist der Soundtrack in der freien Welt nicht in Endlosschliefe sodass nach nicht allzu langer Zeit das Pfeifen des Windes die einzige musikalische Untermalung unserer Entdeckungsreise ist. Das ist außerordentlich schade und nimmt dem Spiel einiges an Stimmung. Die Synchronstimmen sind passend gewählt und machen ihre Sache ganz ordentlich.

 

Oure ist ein Adventure aus dem Indiegenre vom Spielestudio Heavy Spectrum Limited. Unser Protagonist kann sich hoch über den Wolken in einen Drachen verwandeln und muss dabei die 8 Titanen finden und besänftigen. Dafür muss man die Welt durchstreifen und Rätsel lösen, nimmt man sich mehr Zeit erfährt man mehr über die Story und findet Power-Ups. Leider können die ansehnliche Grafik und der gut gelungene Soundtrack nicht über die hakelige Steuerung und die Kameraführung hinwegtrösten. Auch die Erkundung gestaltet sich schnell eintönig, da der Verzicht auf Gewalt zwar gut gemeint ist, aber eine Welt ohne tödliche Gegner doch viel langweiliger ist als man denkt. Wer sich Oure dennoch holt, bekommt ein Spiel dass man immer mal wieder zwischendurch zum Entspannen zocken kann und das einen in eine friedliche Welt über den Wolken entführt.

PRO

  • Story muss entdeckt werden
  • Soundtrack
  • Grafik

KONTRA

  • Steuerung
  • Keine Gefahr/zu wenig Herausforderung
  • Hintergrundmusik nicht in Endlosschleife
  • Alle Erfolge freizuschalten endet im Kugelgrind
5.9

Grenzwertig

Gameplay - 5.3
Grafik - 5.8
Sound - 7.3
Inhalt - 5.8
Atmosphäre - 5.5
Das Gaming-Fieber hat mich vor über 15 Jahren am N64 gepackt, seitdem ist das Zocken für mich immer ein Teil meines Lebens geblieben. Hauptsächlich haben es mir MMO´s und RPG´s angetan, ich spiele aber auch Jump&Runs und Rennspiele. Da mir innovative Ideen und gute Storys wichtiger sind als Grafik werde ich auch öfters im Indie-Bereich fündig.
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