Die Lieferengpässe der Grafikkarten, Chips und Halbleiter neigen sich dem Ende, und Gamer können sich endlich wieder zu halbwegs vernünftigen Preisen mit neuer Hardware eindecken.
Mit dem Philips 27M1N5500ZA haben wir diesmal einen WQHD-Gaming-Monitor (1440p) auf dem PixelCritics Prüfstand, der mit seinem flotten Display (170 Hertz Bildrate) und angemessenen Preis, vor allem ambitionierte Spieler ansprechen könnte. Ob sich eine Anschaffung des 27 QHD-Zoll-Monitors lohnt, lest ihr im Test.
ALLES WAS MAN BRAUCHT
In der Welt der Gaming-PCs sind Panels mit niedrigerer Auflösung oft sinnvoller; 27″-Monitore mit 1440p gelten allgemein als optimale Größe und Auflösung für PC-Spieler. Denn eine Auflösung von 4k auf über 144 fps zu bringen, ist für die meisten Grafikkarten (außer Highend) bei den aktuellen Spielen eine große Herausforderung. Philips bietet mit der Momentum Reihe eine Vielzahl von Monitoren an, die speziell auf PC-Spieler ausgerichtet sind, und der 27M1N5500ZA, den wir hier haben, ist sowohl qualitativ hochwertig als auch mit einem Preis von knapp 350€ wirklich erschwinglich.
Der Momentum 5000 bietet ein 27-Zoll-Nano-IPS-Panel mit 1440p und einer Bildwiederholfrequenz von 170 Hz (OC), Freesync Premium- und G-Sync-Unterstützung, einen USB-Hub mit vier Anschlüssen und einen großen Farbraum. Ich persönlich bevorzuge Nano-IPS-Displays, da sie satte, lebendige und genaue Farben erzeugen, die Spiele und Filme unglaublich gut aussehen lassen. Aber auch für die Fotobearbeitung eignen sich IPS Panels aufgrund der akkuraten Farbgebung um einiges besser als die ultraschnellen VA Displays. Klar gibt es Monitore, die viel schneller sind, aber die Bildwiederholfrequenz von 170 Hz ist ein respektabler Wert, der für alle außer den engagiertesten Wettkampfspielern ausreichend sein sollte.
EIN SOLIDER MONITOR
Der Philips Momentum 27M1N5500ZA hat ein sehr schlichtes Design, ohne Philips Ambiglow oder irgendwelche RGB Beleuchtungen. Das Design ist dennoch ansprechend und nicht jeder möchte, dass sein Bildschirm eine extravagante Lichtshow erzeugt oder komplizierte Details auf der Rückseite versteckt, die nie zu sehen sind.
Von vorne betrachtet sind die Ränder um das Display herum angenehm schmal, mit einem dezenten PHILIPS-Logo, das den unteren Rand ziert. Auf der Rückseite besteht der Großteil der Oberfläche aus schwarzem, strukturiertem Kunststoff mit einer kontrastierenden grauen Platte, die die Halterung für den Standfuß umgibt.
Die am auffälligsten gestaltete Komponente ist wahrscheinlich der Standfuß, dessen Design an einen Schraubenschlüssel erinnert. Philips hat den Ständer mit 210 mm von vorne nach hinten und 330 mm an der breitesten Stelle bemerkenswert kompakt gehalten. Trotzdem bietet er eine ganze Reihe von ergonomischen Einstellmöglichkeiten: Die Höhe kann um 130 mm verstellt, um -5°/+20° geneigt und um -45°/+45° gedreht sowie ins Hochformat geschwenkt werden.
An der Rückseite des Ständers ist eine Kabelhalterung integriert, die jedoch nicht sehr groß ausgefallen ist. Das Netzkabel, ein Displaykabel und vielleicht ein paar USB-Kabel passen hinein, aber wenn man an jedem verfügbaren Anschluss etwas angeschlossen hat, wird es wirklich knapp. Das Gehäuse selbst ist großartig verarbeitet und das Anschließen der Kabeln geht spielend leicht von der Hand.
Das Menü des 27M1N5500ZA ist typisch für die Gaming-Monitore von Philips. Es sieht zwar etwas altbacken aus, ist dafür aber sinnvoll angeordnet, so dass man die gewünschte Einstellung leicht findet. Der Joystick zur Steuerung der Menüs und zum Einschalten des Bildschirms funktioniert gut, ist aber sehr ungünstig platziert. Er befindet sich auf der Rückseite des Bildschirms auf der rechten Seite, aber er ist so weit vom Rand des Bildschirms entfernt, dass er schwer zu erreichen ist. Sicherlich kein Weltuntergang, aber definitiv ein Versäumnis in der Designphase.
VIELE ANSCHLUSSMÖGLICHKEITEN
Der Philips Momentum 27M1N5500ZA verfügt über eine gute Auswahl an Anschlussmöglichkeiten: 2x HDMI 2.0- und 2x DisplayPort 1.4-Eingänge, ein 3,5-mm-Audioausgang und ein USB-B-Upstream-Anschluss, um euren PC mit dem USB-Hub zu verbinden, der über 4 Downstream-USB-A-Anschlüsse verfügt. Sowohl Freesync Premium als auch G-Sync sind mit an Bord, so dass ihr unabhängig vom GPU-Hersteller eurer Wahl ruckelfreies Gaming mit einem adaptiven Sync-Fenster von 48-170Hz (48-144Hz HDMI) genießen könnt.
Der integrierte USB-Hub mit vier Anschlüssen ist großartig, aber es gibt nur einen Upstream-Anschluss, so dass man ihn nur mit einem Gerät gleichzeitig verwenden kann. Trotzdem ist er eine willkommene Ergänzung, und zwei der Ports unterstützen BC 1.2-Schnellladung, was praktisch ist, um Peripheriegeräte angeschlossen und aufgeladen zu halten.
DisplayPort-, HDMI- und USB-B-Kabel sind im Lieferumfang enthalten. Das Netzteil ist nicht integriert, aber der Monitor wird mit einem recht kompakten externen Netzteil geliefert, das ausreichend lang ist, um bei Bedarf vom Schreibtisch bis zum Boden zu reichen.
DIE BILDQUALITÄT
Hat man den Monitor von der Verpackung befreit, aufgestellt und angeschlossen, kann man direkt loslegen und erhält bereits eine großartige Bildqualität, ohne zu tief in die Einstellungen eintauchen zu müssen. Die Temperaturvoreinstellungen liegen auf beiden Seiten des optimalen 6500K-Wertes; die 6500K-Voreinstellung lag tatsächlich näher bei 6100K und die Native-Voreinstellung bei durchschnittlich 7000K. In der Realität ist das keine große Spanne, es ist nur etwas wärmer oder kälter als der optimale Wert und kaum spürbar. Mit der Voreinstellung Native Farbtemperatur erreicht das Display eine Spitzenhelligkeit von 382 cd/m² im Vergleich zu 336 cd/m² mit der Voreinstellung 6500K.
Das Panel des 27M1N5500ZA hat eine Farbtiefe von 10 Bit (8 Bit+FRC) und kann damit bis zu 1,07 Milliarden Farben darstellen. Der sRGB-Wert liegt bei knapp 100 %, während alle anderen Werte bei über 90 % liegen. Dieses Ergebnis ist bezeichnend für das, was wir von einem Nano IPS-Display erwarten würden, und nachdem ich mich in Diablo 4 gestürzt habe und den neuesten Super Mario Film angeschaut habe, sind die ersten Eindrücke des Bildes wirklich positiv für ein Gerät, das immer noch am unteren Ende des Marktes angesiedelt ist.
Obwohl SDR-Bilder von dieser soliden Farbwiedergabe profitieren, ist HDR eine etwas enttäuschende Erfahrung. Dieses Modell ist zwar HDR-fähig, aber wenn man es einschaltet, scheint das Ergebnis manchmal uneinheitlich zu sein, besonders in helleren Szenen. Klare Empfehlung – HDR einfach weglassen!
Es gibt mehrere Voreinstellungen für Spiele, die man verwenden kann, aber sie wirken sich immer auf die Spitzenhelligkeit aus, haben übermäßig kühle Temperaturen, begrenzen den Kontrast oder, im Falle des schrecklichen FPS-Modus, werden alle drei Parameter missbraucht. Es ist natürlich eine Frage der persönlichen Vorliebe, ob man diese Presets verwenden möchte, aber meiner Meinung nach war nur die RTS-Voreinstellung brauchbar.
Unabhängig vom Bildmodus oder den verwendeten Voreinstellungen lag der Schwarzwert konstant bei 0,44 cd/m². Das wirkt sich auch auf das Kontrastverhältnis aus, das von akzeptablen 880:1 bis zu mageren 570:1 variiert. Der sichtbare Kontrast ist in Ordnung, die hellsten Farben haben klar definierte Stufen, aber es gibt einen mäßigen Verlust der Definition in den dunkelsten Schattierungen, was zu schwarzem Crush und Verlust von Details in sehr dunklen Szenen führt.
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DIE PERFORMANCE
Mit 170 Hz und einer GtG-Zeit (Grau zu Grau Wechselzeit) von 1 ms, liegt die Leistung des 27M1N5500ZA über dem Durchschnitt. Unsere Tests konnten diese Angaben bestätigen, was bedeutet, dass ihr keine Verzögerungen bei euren Spielen feststellen werdet. Um sicherzugehen, dass es kein Tearing gibt, haben wir das Gerät auch den üblichen Ghosting-Tests unterzogen. Obwohl Ghosting bei 120 Hz kaum mehr sichtbar sein sollte, tritt es dennoch auf. Erhöht man die Frequenz auf 165 oder 170 Hz, ist es so gut wie verschwunden. Diese Ergebnisse werden in der Regel durch die integrierte Synchronisierung (AMD FreeSync Premium und Nvidia G-Sync) verbessert.
Bei der Betrachtung der Ghosting Tests mit 170 Hz ist die Bewegungsunschärfe spürbar, aber gering, wenn Smart Response ausgeschaltet ist. In unseren Tests führte die Einstellung von Smart Response auf „Schneller“ zu den besten Ergebnissen und reduzierte die Unschärfe auf ein absolutes Minimum. Wie so oft führt die Übertaktung (Smart Response) auf der höchste Stufe zu massivem Überschwingen des Bildes und Übersteuerungsartefakten, die die Funktion teilweise unbrauchbar machen. Und auf der niedrigsten Konfiguration ist sie praktisch sinnlos.