Pikmin 4 | Test

Neben Splatoon ist Pikmin wohl eins der erfolgreichsten und spannendsten Nintendo-Exclusive-Franchise! Nun steht nach 10 Jahren Pause endlich der vierte Teil der Hauptserie in den Startlöchern.

Dazwischen gab es aber mit dem Ableger der Pokemon Go Macher Niantic, der 3DS Ableger Hey! Pikmin und dem Re-Release von Pikmin 3 auf der Switch zumindest anderweitig neues Futter für die Fans der abstürzenden Astronauten und deren knuffigen und namensgebenden Helferlein.

Pikmin 4: Test
Entdecke eine kuriose neue Welt voller kleiner, pflanzenähnlicher Kreaturen

EINE BRUCHLANDUNG

Auch in Pikmin 4 gibt es wieder eine Bruchlandung, um zu erklären, warum denn das Volk rund um Hauptstar Captain Olimar, der die süßen Wesen einst fand und ihnen den Namen gab, wieder auf Hilfe angewiesen sind. Zum ersten Mal spielt man aber einen selbst erstellten Charakter, der die Rettungscrew von Olimar und infolgedessen auch den Helden der ersten Teile finden, soll. So liegt es nun an einem selber, gemeinsam mit Rettungshund Otschi, der viele praktische neue Vorteile ins Spielgeschehen bringt, die Crew, Olimar und auch weitere gestrandete Abenteurer zusammenzutrommeln, das Raumschiff wieder zu reparieren und genug Treibstoff zu organisieren, um nach Hause zu kommen, oder zumindest bis zum nächsten Absturz für ein potentielles Pikmin 5. Also da sollte das kleine Volk echt mal an ihren Navigations-Skills arbeiten oder sich bessere Raumschiffe zulegen.

Nachdem das Hilfesignal angekommen ist, begibt sich dieser Held auf den fremden Planeten, der durchaus unsere Erde sein könnte, wie riesige Früchte und Gegenstände, die man im Verlauf findet, bezeugen. Schnell hat man auch das erste Crewmitglied und die rote Version der Pikmin neben dem zweibeinigen Hündchen an seiner Seite. Mit den roten und feuerresistenten Helferlein, die offensichtlich in einer speziellen Zwiebel ihr Zuhause haben, können erste Gegner bekämpft und Glitzergegenstände in die Basis gebracht werden. Diese sind nämlich wertvoller Kraftstoff und sind somit unser Hauptziel. Bald werden die Kollegen immer mehr. Anführerin Shepherd schmiedet Überlebenspläne, der Schiffstechniker baut das Raumschiff immer weiter aus bzw. verstärkt dessen Signal, um weitere Überlebende zu finden und Russ, versorgt uns mit neuen Gadgets, Bomben und erleichtert uns generell das Leben.

KUNTERBUNTE PIKMIN

Die kleinen Wesen, können wir durch das Abbauen von Pflanzensamen in der Zwiebel vermehren, aber auch in der Wildnis gefunden werden. Je mehr wir von den Helferlein, die Wände einreißen, Gegenstände wie Ameisen tragen und Gegner verhauen können, bekommen, umso leichter geht die Reise von der Hand. Nur benötigen wir neue Zwiebelchen, um mehr Pikmin mit uns führen zu können, denn zu Beginn sind lediglich 20 Begleiter möglich. Finden wir dann auch die blauen Pikmin, die Gegner und auch zuvor unüberquerbare Gewässer einfrieren können oder die gelbe Version, die immun gegen Strom ist, erreichen wir weitere Gebiete und haben neue Taktiken im Kampf.

Die Armee dieser Wesen steht stets hinter uns und kann einzeln auf Gegner oder Gegenstände geworfen werden, um die Arbeit zu verrichten. Um das Glitzerzeug tragen zu können, ist aber je nach Größe immer eine bestimmte Anzahl nötig. So muss auch stets gut überlegt werden wieviele Pikmin von der jeweiligen Farbe man mit sich führt. Da die Areale mitunter groß sein können und man ein Zeitlimit pro Tag hat, ist es aber praktisch, dass man seine Basis verlegen und somit Wege abkürzen kann. Außerdem können generell Abkürzungen freigeschaltet werden. Bricht die Nacht an, muss man schnell alle Pikmin aufsammeln und in die Basis bringen, da diese sonst für immer verloren sind. Das mag jetzt kein enormer Verlust sein, da man eh neue nachzüchten kann, doch die Armen Viecher hat man schnell liebgewonnen und so will man auch nicht, dass diese zu Schaden kommen.

RESSOURCEN UND MEHR

Neben dem Glitzerzeug, gibt es aber auch Steinchen, die als Ressource dienen. Diese können praktischerweise zum Brückenbau genutzt werden, aber auch um neue Bomben zur Feindbekämpfung und erwähnte Gadgets von Russ zu erhalten. Hätte nur der Marsianer Mark Watney diese praktischen Helfer und Ressourcen zu Verfügung gehabt, wäre er um einiges flotter nach Hause gekommen. Zu Beginn hat man eine Pfeife, um herumstehende oder arbeitende Pikmin in der Umgebung einzusammeln. Später gibt es praktischerweise ein stärkeres Signal, um seine Untertanen auch aus großer Entfernung zu rufen, sofern diese nicht von Hindernissen blockiert sind.

Ein besseres Radar zeigt Schätze an und die Bomben helfen im Kampf, frieren Gegner ein oder paralysieren diese. Das ist bei dem lockeren Schwierigkeitsgrad kein Muss, macht aber Spaß. Die Crewmitglieder und wichtigen Ressourcen sind aber auch in unterirdischen Bereichen versteckt. Dort hat man aber zumindest keine Zeitnot, was auch gut ist, da man auch kleinere (Schalter)Rätsel lösen muss. Neu ist aber, dass man im späteren Verlauf auch gefährliche Nachmissionen bestreiten kann.

DIE TECHNIK

Grafisch ist die Miniaturwelt von Pikmin 4 wunderschön, die Effekte nicht spektakulär, aber passend und die Musik sehr entspannend. Generell ist das Spiel echt gut zum Herunterkommen und hätte den unnötigen Tagesablauf nicht gebraucht. Da wäre ein höherer Schwierigkeitsgrad meiner Meinung nach sinnvoller gewesen. Sprachausgabe gibt es nur eine rudimentäre und unverständliche, was Nintendo-Fans aber eh gewöhnt sein sollten. Von Bugs oder sonstigen Problemen, blieben wir im Test aber auch komplett verschont. Dass die Switch mittlerweile dennoch schon sehr angestaubt ist, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Trotzdem sieht das Spiel sowohl im Handheld-Modus als auch am TV angeschlossen gut genug aus, dass man echt nicht meckern muss.

FAZIT

PRO

  • Pikmin nach wie vor knuffig
  • Neue Pikmin Arten
  • Passender, fröhlicher Soundtrack
  • Praktisches neues HUB-Areal
  • Hund Otschin!
  • Neue Nachtmissionen und Dandori-Herausforderungen

KONTRA

  • Nerviges Zeitlimit am Tag
  • Die Level sind optisch recht gleich
  • Keine Sprachausgabe
  • Gameplay-Loop auf Dauer etwas abwechslungsarm
  • Selbst erstellter Hauptcharakter sehr Blass
8.5

Grandios

Gameplay - 9
Grafik - 8.5
Sound - 8.2
Inhalt - 8.8
Atmosphäre - 8
Heavy Music, schnelle Bikes und Sport sowieso – da ich auch im Jahre des Herren 1986 geboren wurde und da auch der NES in Europa das Licht erblickte, war die Konsequenz des Zockens logisch. Da ich auch an verbaler Inkontinenz leide, sind PixelCritics sowie earshot.at perfekte Orte um mein Interesse am Journalismus auszuleben.
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