Nach einer sehr erfolgreichen Generation, die mit der PlayStation 4 quasi ihre Rivalen in den Schatten gestellt hat, ist eines sicher: auch Sonys Anwärter der nächsten Generation wird eine glorreiche Zukunft haben… denn die Next Gen Konsole ist im wahrsten Sinne des Wortes gigantisch. Der PlayStation 5 fehlt es zwar an dem einen oder anderen Punkt an Raffinesse, das macht sie aber mit dem extremen Potenzial wieder mehr als wett. Das liegt zum Teil an der erstaunlich schnellen SSD und vor allem an den bemerkenswerten neuen Controller, dem DualSense. Wir haben die Playstation 5 ausführlich getestet und zeigen euch im Test die vielen Stärken aber auch die leichten Schwächen der neuen Konsole.
EIN MÄCHTIGES TEIL
Anders als die Xbox Series S|X kommt die Playstation 5 eher in einer schlichten, zweckmäßigen Verpackung zum Kunden. In dieser werden zwar die Teile ordentlich geschützt, aber das Herausziehen der einzelnen Komponenten ist etwas fummelig. Hat man die Playstation 5 einmal von der Verpackung befreit, steht einem alleine schon wegen der enormen Größe die wohl auffälligste Konsole aller Zeiten gegenüber. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber mir persönlich gefällt das Design der Playstation 5 wirklich sehr gut und in natura sieht sie tatsächlich noch besser aus, als auf den zahlreichen Produktaufnahmen.
Statt aus einer einzigen Schale besteht die PS5 aus vier separaten Teilen: einem glänzenden, schwarzen Gehäuse, das zwischen zwei verzogenen, mattweißen Kunststoffplatten liegt und einem abnehmbaren Ständer. Die mattweiße Oberfläche der seitlichen Platten ist schöner als ich vermutet habe und die schrägen großzügigen Lüftungsschlitze, welche den Streifen aus glänzend schwarzem Kunststoff flankieren, sind ein wahrer Blickfang. Doch aufgrund des fehlenden Staubschutzgitters (Mesh) hat der Staub und Co. leichtes Spiel, um in die Konsole zu gelangen. Ob sich das in der fernen Zukunft negativ auswirkt, können wir an dieser Stelle noch nicht sagen.
Auf der Vorderseite befindet sich der Zugang zum optischen Ultra HD Blu-ray-Laufwerk, ein Hochgeschwindigkeits-USB-Anschluss Typ A und ein Super-Speed-USB-Anschluss Typ C, sowie die Disc-Auswurftaste und der Einschaltknopf. Diese Tasten liegen nebeneinander, aber die Auswurftaste ist deutlich kleiner. Auf der Rückseite befindet sich der 8-polige Stromanschluss, ein HDMI 2.1-Ausgang, zwei Super-Speed-USB Typ A-Anschlüsse und ein Ethernet-Anschluss. Im Gegensatz zur PS4 verfügt die PS5 nicht über einen optischen Audio-Ausgang.
Die Playstation 5 kann stehend oder liegend aufgestellt werden. Der Ständer ist bei beiden Varianten notwendig, da die PS5 aufgrund der verformten Platten ohnehin nicht richtig flach auf der Seite liegen kann. Senkrecht aufgestellt ist die PS5 ca. 40 cm hoch und liegend passt sie gerade noch in die gängigsten Wohnzimmermöbel. Aufgrund der fehlenden Luftzirkulation würde ich aber davon abraten und die PS5 frei auf ein Regal stellen.
IN WENIGEN MINUTEN EINSATZBEREIT
Die Ersteinrichtung ist innovativ und denkbar einfach; über ein obligatorisches Firmware-Update hinaus war unsere Playstation 5 innerhalb von wenigen Minuten einsatzbereit. Für PS4-Benutzer beschreibt das PS5-Handbuch die Möglichkeit, die PS4 und die PS5 in dasselbe Netzwerk einzubinden, um Speicherdaten, heruntergeladene Inhalte und Benutzerinformationen zu übertragen.
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Die neue Benutzeroberfläche erinnert zwar sehr stark an die der PS4, besonders wenn man tiefer in die Menüs vordringt, aber sie ist dennoch anders und in vielerlei Hinsicht wesentlich eleganter. Ein einziger Druck auf die PlayStation Taste in der Mitte des Controllers bringt das Control Center zum Vorschein, was auf den ersten Blick an die Taskleiste von Windows erinnert. Im Control Center könnt ihr eure aktuellen Downloads sowie die Online-Aktivitäten eurer Freunde überprüfen und sämtliche Informationen stellt die Playstation 5 ohne Wartezeit sofort zur Verfügung.
Eine der innovativsten Funktionen sind die synchronisierten Karten, welche ebenfalls über die PlayStation Taste aufgerufen werden können. Einige dieser Karten zeigen zwar nur weniger brauchbare Informationen, wie z.B. Links zu neu veröffentlichten Artikeln oder aktuelle Screenshots, aber in den sogenannten Activity Cards steckt das wahre Potenzial! Denn diese zeigen uns, wie lange wir noch voraussichtlich für das Abschließen des Levels oder einer Aufgabe brauchen werden und bieten die Möglichkeit, vorgefertigte Spieletipps anzuzeigen, ohne dabei zum Telefon greifen zu müssen. Grandios!
Zusätzlich bietet das neue PS5 UI einen leichteren Zugang zu den Trophäen und diese können nun auf der individuellen Splash-Seite jedes Spiels angezeigt werden. Leider gibt es auf der PS5 keine eigenen Themen, die ihr nach Lust und Laune ändern könnt. Dafür bietet jedes PS5-Spiel eine Art Mini-Thema, welches ein großes Kunstwerk sowie die Musik aus dem Spiel auf dem Dashboard anzeigt. Es gibt aber auch noch andere interessante Dinge, die quer über die gesamte PS5-Benutzeroberfläche verstreut sind. Von globalen Einstellungen zur automatischen Konfiguration des Schwierigkeitsgrads, Untertitel-Voreinstellungen und sogar der Möglichkeit, die Y-Achse zu invertieren. Zudem könnt ihr einem Freund beim Spielen zuzusehen, während ihr mit ihm chattet und nebenbei etwas ganz anderes spielt.
PERFORMANCE
Eines der wichtigsten Upgrades der neuen Generation, ist der Umstieg von traditionellen Festplatten auf SSD´s. Dadurch werden die Ladezeiten in allen Bereichen dramatisch verbessert und Spiele sind potenziell in der Lage, neue Objekte effektiv während des Spiels zu laden. Die SSD der PS5 kann 5,5 GB in nur einer Sekunde lesen, was praktisch bedeutet, dass man vom Einschalten der Konsole bis ins jeweilige Spiel nur um die 40 Sekunden warten muss. Leider ist eine der Hauptstärken der PS5 – ihre blitzschnelle SSD – auch eine ihrer Schwächen. Das liegt daran, dass diese “nur” 670 GB freien Speicherplatz für eure Apps und Spiele zur Verfügung hat. Das klingt zunächst ausreichend, wenn man aber das neue Call of Duty mit einer Größe von 250 GB in Betracht zieht, wird einem schnell klar, dass der Speicherplatz sehr begrenzt ist, zumal man die Spiele derzeit noch nicht auf eine externe Festplatte auslagern kann.
Die Gesamtleistung der PS5 konnte mich aber bis jetzt wirklich überzeugen. Klar gibt es derzeit noch nicht wirklich viele Spiele um die Leistung repräsentativ bewerten zu können, aber die von uns getesteten Spiele liefen bereits sehr gut.
Besonders angetan bin ich von Ghost of Tsushima, was auf der PS5 in sämtlichen Situation absolut flüssig läuft und nebenbei (wohlgemerkt für ein PS4 Spiel ohne Next Gen Update) noch großartig aussieht. Aber auch Spider-Man: Miles Morales konnte mich durchaus überzeugen, obwohl man hier aufgrund der unterschiedlichen Modis diverse Abstriche in Kauf nehmen muss. Die Rede ist von dem Fidelity oder Performance Modus! Beim Fidelity Modus läuft das spiel mit 30 FPS auf 4K (kein natives), glänzt dafür mit zusätzlichen Grafikeffekten. Der Performance-Modus schaltet einige dieser Effekte aus, um die Leistung auf 60 FPS hochdrehen zu können. Hier hat man leider die Qual der Wahl, denn der Fidelity Modus sieht wirklich sehr gut aus, aber die 30 FPS sind halt deutlich erkennbar.
Kommen wir nun zu dem Punkt, der bereits bei uns und in den sozialen Medien zum Gesprächsstoff-Nummer 1 geworden ist – die Lautstärke. In letzter Zeit erhielten wir zahlreiche Mails, ob wir bei unserer Playstation 5 irgendwelche störenden Betriebsgeräusche wahrnehmen können. Genauer gesagt, sind wohl einige der ausgelieferten Konsolen von lauten Spulenfiepen und Lüftergeräuschen betroffen. Das können wir von unserer Playstation 5, welche wir über Electronic4You bezogen haben, (bis jetzt) in keinster Weise bestätigen. Die Konsole ist auch unter Leistung so gut wie nicht hörbar und auch die Temperaturentwicklung hält sich absolut in Grenzen. Ob es bei den vorher genannten Problemen um Produktionsfehler oder Transportschäden handelt, bleibt bis zu einer offiziellen Stellungnahme seitens Sony abzuwarten.
MEIN PERSÖNLICHES HIGHLIGHT
Als ich im Detail über die Playstation 5 Funktionen bescheid wusste, dachte ich mir, dass die schnelle SSD die spielverändernde Funktion sein würde, aber zu meiner Überraschung ist es der neue DualSense-Controller. Obwohl er sich bei der ersten Berührung ziemlich ähnlich wie der DualShock 4 anfühlte, dauerte es nicht lange, bis ich erkannte, dass es sich hier wirklich um ein unglaublich beeindruckendes Biest handelt. Der DualSense ist nur einen Bruchteil größer als der DualShock 4 und hat einen hochwertigeren Look, insbesondere bei den in glasoptik gehaltenen Tasten. Die Share und Optionen-Tasten sind etwas weiter nach oben gewandert und sind dadurch eine Spur leichter zu finden. Zudem hat der DualSense auch ein eingebautes Mikrofon, wodurch Headsets überflüssig werden, wer aber trotzdem eines verwenden möchte, kann dies immer noch mit der 3,5-mm-Buchse realisieren.
In puncto Design ist der DualSense bereits ein Highlight, die im Controller befindlichen Features heben den Controller aber auf ein ganz anderes Level. Diese Funktionen werden euch in dem vorinstallierten Spiel „Astros Playroom“ in unterschiedlichen Leveln spielerisch vorgestellt. Und diese haben es in sich! Seien es die unglaublichen adaptiven Trigger, die euch je nach Situation unterschiedliche Druckpunkte simulieren, die überarbeitete Vibrationsfunktion, die euch noch tiefer in das Spielgeschehen eintauchen lässt oder die präzise Bewegungssteuerung, der DualSense hat es mir angetan und ist derzeit wohl der beste Controller am Markt.