Pokémon-Legenden: Arceus | Test

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Gamefreaks geht mit dem neusten Pokémon Ableger neue Wege. Pokémon-Legenden: Arceus erfindet die Pokémon Serie zwar nicht neu, aber geht längst überfällige Schritte in Sachen Gameplay!

Pokémon Spiele sind kaum noch wegzudenken und begleiten die Gamer Welt schon seit 1996. Mit dem neusten Titel von GameFreaks und Nintendo wollen die Entwickler neue Wege einschlagen und die bekannte Spielmechanik auf den Kopf stellen. Pokémon-Legenden: Arceus will das typische Pokémon Gameplay auflockern und so ein neues Spielerlebnis bieten. Während der rund 30 Stunden Spielzeit, konnte mich das Game trotz ein paar Schwächen bei Laune halten und verdient sich so eine gute Gesamtwertung. Warum das Game aber dann doch keine Top-Wertung bekommt, schauen wir uns jetzt an.

Pokemon Legenden: Arceus - Test

Fange und erforsche wilde Pokémon in einem längst vergangenen Zeitalter Sinnohs

DIE VERGANGENHEIT DER SINNOH-REGION

Bei Pokémon Ableger war immer schon das Gameplay im Vordergrund und die Story eher nebensächlich. Dasselbe auch bei Pokémon-Legenden: Arceus! Eine packende Story sucht man vergebens, der Hauptfokus liegt klar auf dem Gameplay. In Pokémon-Legenden: Arceus geht es einmal nicht darum, der beste Trainer aller Zeiten zu werden, Arenaorden zu sammeln und einer Verbrecherbande das Handwerk zu legen.

Es verschlägt uns in die Sinnoh-Region, die man schon von Pokémon Diamant&Perl kennt. Die Story spielt aber einige Zeit vor Diamant&Perl, genauer gesagt spielt die Story so weit in der Vergangenheit als jemals ein Pokémon Teil zuvor! Zu dieser Zeit hatte diese Region noch nicht den Namen Sinnoh und die ganze Spielwelt wurde von japanischen Epochen inspiriert. Zu Beginn treffen wir in einer Art Traum auf Arceus. Kurz darauf werden wir aus der Gegenwart gerissen und erwachen auf einem Strand, wo wir einen Mann und drei Pokémon vorfinden.

Anscheinend sollen wir aus einer Anomalie aus dem Himmel gefallen sein. Wir werden sehr schnell zu Spielbeginn Mitglied der Galaktik-Expedition und werden im Verlauf des ganzen Abenteuers immer wieder von Professor Laven und Assistent Lumius unterstützt. Wir bekommen die Aufgabe, alle Pokémon in Hinsu zu begegnen und sind bei der Erstellung des allerersten Pokedex mit dabei!

Es gibt insgesamt 242 verschiedene Pokémon zu entdecken. In dieser alt vergessenen Zeit war das Zusammenleben von Menschen und Pokémon noch unvorstellbar. Als neues Mitglied der Galaktik-Forschungsexpedition, liegt es an uns, das zu ändern. Da es noch keine Pokémontrainer oder Arenen gibt, geht es wie oben schon erwähnt nicht darum, der allerbeste Trainer zu werden. Es geht viel mehr darum, verschiedenste Pokémon zu erforschen und das friedliche Zusammenleben von Mensch und Pokémon zu fördern. Im Laufe des Abenteuers füllt sich das Dorf mit immer mehr Pokémon, die den Menschen im Alltag zur Hand gehen. Außerdem müssen wir herausfinden, warum die Könige und Königinnen, zeitgleich mit unserer Ankunft so aggressiv geworden sind. Könige und Königinnen sind in der Region von Wächtern beschütze Pokémon, die mit einer besonderen Kraft gesegnet sind.

Wieso sind wir in längst vergangenen Tagen Sinnhos, was hat es mit dem Riss am Himmel auf sich und vor allem wer war dieses mysteriöse Pokémon Arceus? Um all das geht es in Pokémon-Legenden: Arceus und spielen sozusagen einen der allerersten Pokémontrainer.

DAS NEUE KAMPFSYSTEM

Wer kennt das Gameplay von Pokémon nicht? Wir streifen durch lineare Wege von Stadt zu Stadt und erstellten uns für rundenbasierte Kämpfe ein Team aus verschiedenen Pokémon zusammen, um Arenaorden zu sammeln. Nebenbei ging es ans Tauschen und Kämpfen mit Freunden. Mit Pokémon-Legenden: Arceus kommen erstmals wirklich größere Änderungen des alt bewährten Systems.

Wo sich noch bei anderen Ablegern der Serie Pokémon im hohen Gras versteckt haben, verstecken wir uns jetzt im hohen Gras! Je nach Gemütszustand sind die Pokémon nämlich aggressiv, ängstlich oder neutral. Um neutrale Pokémon zu fangen, schleichen wir uns in der Spielwelt nah heran und werfen einen Pokéball. Das funktioniert ähnlich wie in etwa bei Pokémon Let’s GO Pikachu/Evoli nur eben in der Spielwelt ohne Ladebildschirm.

Bevor wir ein aggressives Pokémon einfangen können, müssen wir es bekämpfen. Dafür haben wir ähnlich wie in Schwert&Schild 4 Attacken zur Auswahl. Bei aggressiven Pokémon kann es mitunter vorkommen, dass wir gleich eine Gruppe von wilden Pokémon aufscheuchen und uns die komplette Gruppe angreift. Genauso kann es passieren, dass wir an ein sehr starkes Pokémon geraten, wo es vielleicht doch besser ist sich vorerst im hohen Gras zu verstecken und abzuhauen. Sollten wir gegen ein oder mehrere Pokémon den Kampf antreten und haben selber kein Pokémon ausgewählt, werden wir direkt angegriffen! Hat die Spielfigur zu viel Schaden erlitten, wird diese ohnmächtig und wacht im Lager mit weniger Items wieder auf.

Neben den normalen Pokémon, gibt es dann noch Elite Pokémon sowie König und Königinnen. Ein Elite Pokémon erkennt man an den rot leuchtenden Augen und ist, wie der Name schon vermuten lässt, um einiges stärker als normale. König und Königinnen sind für uns die Bosskämpfe im Spiel. Bei König und Königinnen schicken wir kein Pokémon in den Kampf, sondern müssen das Pokémon mit unserem Spieler und der Lieblingsspeise besänftigen, nebenbei gilt es den Attacken auszuweichen. Anfangs sind die Kämpfe mit König und Königinnen noch etwas fordernd, hat man aber ein paar hinter sich, stellen die kaum eine große Herausforderung oder Abwechslung dar.

Der Schwierigkeitsgrad ist im gesamten Abenteuer Pokémon typisch eher leicht gehalten und kann nicht umgestellt werden. Im späteren Verlauf kann es mitunter schon etwas fordernd werden, aber nicht wirklich schwer. Neu sind ebenfalls Tempo und Kraft-Techniken, mit denen wir die Stärke unserer Angriffe sowie die Zugreihenfolge bestimmen können, so kommt ein wenig mehr Dynamik in die rundenbasierten Kämpfe. Das aufpolierte Kampf und Fangsystem tut der Spielwelt von Pokémon-Legenden: Arceus wirklich verdammt gut, macht die Kämpfe etwas taktischer und war schon längst überfällig!

DIE SPIELWELT

Es gibt in der Spielwelt sehr viel zu erkunden und Sammeln. Für Tränke, Köder und Pokébälle müssen Rohstoffe eingesammelt werden, dann gibt es unzählige Aufgaben, um Pokedex Einträge zu füllen und nebenbei gibt es noch jede Menge Nebenquests zu erledigen. Neben verschiedene Outfits für den Charakter, kann sogar das eigene Zimmer möbliert werden.

Hier kommt, wie ich finde eine große Schwäche von Pokémon-Legenden: Arceus zum Vorschein. Man kann GameFreaks groß anrechnen das endlich der alt bekannte Pokedex in seiner Funktion überarbeitet wurde. Die Neuen Pokedex Aufgaben konnten mich aber nicht ganz überzeugen. Beobachte 25 Mal ein Pokémon bei einer bestimmten Attacke, füttere ein Pokémon mehrmals mit Nahrung. Anfangs wirken die neuen Pokedex Aufgaben originell, aber spätestens nach 10–15 Stunden wird das Erfüllen der Pokedex Einträge zu einer langweiligen Pflichtaufgabe.

Die ziemlich große Spielwelt erkunden wir meistens mit frei beweglicher Kamera. Im Laufe des Abenteuers erkunden wir immer mehr unterschiedlich gestaltete Gebiete. Das Erforschen der zugänglichen Areale ist komplett frei und non-linear. Ein großer Vorteil zu älteren Pokémon Ablegern! Damit wir das ganze Abenteuer nicht zu Fuß bestreiten müssen, gibt es ein paar spezielle Pokémon, mit denen wir im Verlauf der Story dann reiten, auf Berge klettern, sich im Wasser bewegen und fliegen können. Durch die speziellen Pokémon kann man dann auf einem Berg in einem bekannten Gebiet klettern und neues entdecken!

Die Hintergrundmusik ist Nintendo typisch und kann nach einer gewissen Zeit ein wenig eintönig werden. Auch wäre eine Sprachausgabe wirklich ein Highlight für das Pokémon Franchise gewesen, aber hier verlässt sich GameFreaks auf die altbekannte Präsentation mittels Text. Einen Multiplayer-Modus gibt es aktuell auch nicht, lediglich können Pokémon getauscht werden.

DAS GRAFIK-DESASTER

Jetzt kommen wir zur größten und unverständlichsten Schwäche von Pokémon-Legenden: Arceus. Das Design der Spielwelt mit den verschieden gestalteten Gebieten ist gut gemacht, aber die Qualität bzw. die geringe Auflösung der Texturen ist nicht nachvollziehbar. Die Spielwelt wirkt sehr oft trist, leer und lieblos gestaltet. Grafikfehler wie Texturen flimmern, Schattenfehler und nachladen von Objekten sind keine Seltenheit und trüben den Spielspaß enorm.

Natürlich erwarte ich mir kein Cyberpunk 2077 oder Elden Ring, aber Zelda Breath of the Wild oder Monster Hunter World Stories 2, haben gezeigt, was auf der Switch alles möglich ist. Die Entwickler hätten sich eindeutig etwas mehr Zeit mit der Gestaltung der Spielwelt, den matschigen Texturen und Grafikfehlern nehmen sollen. Zum Glück gibt es aber nicht nur die Schattenseite, so können sich die neuen und flüssigen Kampfanimationen echt sehen lassen und die Charakterdesigns sind auch ein Hingucker!

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FAZIT

PRO

  • Pokémon typisches Suchtpotential
  • Pokémon mit Open World Ansatz
  • Gelungenes Gameplay
  • Gut gemachte Kampfanimationen
  • Verbessertes Kampfsystem
  • Sehr viele Nebenquests
  • Abwechslungsreicher Spielumfang

KONTRA

  • Matschige Texturen
  • Teils leere Spielwelt
  • Stellenweise Framedrops
  • Schwierigkeitsgrad auf Dauer zu leicht
  • Grafikfehler wie Texturen flimmern und Schattenfehler
  • Pokedex Aufgaben nach einiger Zeit etwas langweilig
7.2

Spielenswert

Gameplay - 8
Grafik - 5.5
Sound - 7
Inhalt - 8
Atmosphäre - 7.4
Seit Dino Wars oder North&South am Amiga hat sich in der Spieleindustrie so einiges verändert, aber meine Leidenschaft für Videospiele nicht! Mit dem Alter von 5 Jahren hatte ich zum ersten Mal einen Joystick in der Hand und seit diesem Moment war die virtuelle Welt wie ein zweites Zuhause für mich. Ich finde so ziemlich jedes Genre interessant, selbst wenn es sich um einen kleinen Indie-Titel handelt. Die aktuellste Nintendo Konsole und ein leistungsstarker PC gehören bei mir zu der Grundausstattung. Bei meiner Begeisterung für den Journalismus in Verbindung mit Videospielen gab es da nur eine logische Konsequenz. Redakteur bei PixelCritics werden, um mein Interesse beider Welten auszuleben.
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