Damals 2005 am Gameboy Advance erschienen – 15 Jahre später folgt das Remake auf der Nintendo Switch. Pünktlich zum 24-jährigen Pokémon-Jubiläum dürfen wir nun endlich einen weiteren Titel des allbeliebten Franchise auf Nintendos aktueller Konsole spielen. Doch wir haben hier kein klassisches Pokémon-Spiel vor uns, welches wir kennen und lieben, sondern die Welt der Taschenmonster wurde komplett auf den Kopf gestellt. Wie das alte, neue Konzept ankommt, könnt ihr in diesem Test lesen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Welches Pokémon passt zu mir?[/perfectpullquote]
Bevor wir mit dem Abenteuer beginnen, starten wir mit einem kleinen Persönlichkeitstest, wo der Spieler einige Fragen über sich beantworten muss, wie zum Beispiel ob man eher ein Couchpotato ist oder doch lieber raus ins Freie geht .Aufgrund eurer Antworten wird euch ein passendes Starter-Pokémon zugewiesen. Wenn einem die Entscheidung jedoch nicht gefällt, kann man sich immer noch ein anderes Pokémon aussuchen, wobei die Auswahl viel größer ist als in den Hauptspielen, denn hier kann man aus 16 Taschenmonstern auswählen, statt nur aus den üblichen dreien.
Dieser Starter ist dann auch nicht euer Begleiter, sondern der spielbare Charakter selbst. Als Mensch findet ihr euch im Pokémonkörper völlig planlos auf einmal in der Welt der Taschenmonster wieder, bis euer Begleiter, den ihr ebenfalls zu Beginn des Abenteuers auswählen könnt, euch findet und anspricht. In diesem Moment bekommt ihr auch gleich eine erste Einführung ins Spiel: denn Smettbo braucht eure Hilfe, um ein Raupy zu retten!
Nach dieser Rettung wird auch prompt euer Retterteam gebildet. Du und euer Partnerpokémon dürft euch noch einen coolen Teamnamen aussuchen und schon geht euer Abenteuer los.
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[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Euer individuelles Retterteam[/perfectpullquote]
Ziel ist es, so viele Pokémon wie möglich zu retten. Helfen könnt ihr, in dem man Aufträge annimmt, die man entweder an der Anzeigetafel vor der Post oder direkt in eurem Briefkasten findet. Mal möchte ein Fiffyen ein besonderes Item, mal müssen wir Plusle und Minun wieder vereinen. Die Aufträge finden in verschiedenen Dungeons statt. Jeder Dungeon hat mehrere Ebenen und diese werden von Mal zu Mal schwerer, da immer mehr und stärkerer Pokémon auftauchen. Manchmal begegnet man einem Gegner, der sich eurer Gruppe nach dem Kampf anschließen möchte. Dieser wird für die Dauer des Aufenthaltes in einem Dungeon euer Partner, um euch bei der Rettung anderer Pokémon zu helfen. Um das Taschenmonster permanent ins Team zu rekrutieren, braucht man sogenannte „Pokémon Camps“ – das sind quasi Areale, wo Pokémon in euerer Nähe leben können, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Diese Camps kann man im Austausch von Münzen, die man in Dungeons findet, erwerben. So fühlt sich zum Beispiel ein Magnetilo im Kraftwerk wohl, ein Puppance wiederum möchte gern in antike Ruinen leben. Je mehr Camps man besitzt, desto mehr Pokémon könnt ihr in euer Team aufnehmen. Doch ganz so billig sind diese Camps nicht, deswegen muss man sich gut überlegen, für welche man sich am Anfang entscheidet. Ab und zu ein Besuch in den Camps schadet ebenfalls nicht, denn dort füttern und trainieren wir unsere Gefährten mit Items, sodass sie dann im Kampf besser ausgerüstet sind.
Abseits des Camps gibt es noch den Pokémon-Platz, wo sich unter anderem ein Item-Shop befindet, in dem man neben Heilitems zum Beispiel auch TMs kaufen kann, um einem Pokémon eine neue Attacke zu erlernen. Zusätzlich gibt es noch ein Inventar-Lager, das von einem netten Kangama betrieben wird, sowie die Bank, wo man bei Snobilikat seine in den Dungeons gefundenen Münzen ein- und bei Bedarf wieder ausbezahlt. Denn wird das gesamte Team im Dungeon besiegt, so verliert man sein gesamtes Geld, das man während der Reise besitzt. Neben der Bank wartet dann auch schon Knuddeluff auf dich, der neue Camps verkauft und nur wenige Schritte daneben findet man die Pelipper-Post, wo es immer wieder neue Aufträge für dein Rettungsteam gibt. Nicht zu vergessen ist das Makuhita-Dojo im Süden, wo man seine Pokémon trainieren und aufleveln kann. Hui…
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Auf in den Dungeon![/perfectpullquote]
Das wahre Abenteuer spielt sich im Dungeon selbst ab, wo die Taschenmonster auf einen warten um gerettet zu werden. Mit bis zu 3 Pokémon kann man sich zu Beginn in den Dungeon wagen. Während der Reise können sich insgesamt bis zu 5 weitere Gefährten anschließen, die man am Ende sogar rekrutieren kann, sofern man ein geeignetes Camp besitzt. Steuern darf man immer nur ein Pokémon, wobei nicht zwingend der eigene Charakter als Leader fungieren muss. Die Gegner zeigen sich über eine kleine Map am Bildschirm schon im Voraus erkenntlich. Kommt ein Gegner in eure Nähe, fängt der „Kampfmodus“ an, wo man sich nicht mehr frei bewegen kann. Jeder Schritt ist eine Kamphandlung, es wird abwechselnd angegriffen. Klassisch hat man eine Auswahl von vier Attacken und die altbewährte Attacken-Effektivitätstabelle gilt auch in diesem Spiel. Also ist Wasser effektiv gegen Feuer, Pflanze gegen Wasser und so weiter. Der Kampfmodus wird beendet, sobald alle Gegner im Umkreis besiegt sind. Wird man von einer gegnerischen Attacke getroffen, verliert man KP, die sich aber nach dem Kamp wieder regenerieren. Doch nach und nach leert sich der Magen des Pokémons, welches man gerade steuert. Hier hilft nur ein Apfel, den man im Item-Shop oder in den Dungeons findet. Hat man kein Obst parat, wechselt man das Pokemon einfach per Knopfdruck und schreitet mit einem anderen Gefährten voran.
Je mehr Mitstreiter man hat, desto öfters kann man natürlich auch attackieren, aber je mehr Tierchen sich in der Gruppe befinden, desto unübersichtlicher wird auch das Erkunden. Beschwerlich wird es spätestens dann, wenn sich 8 Retter in deiner Gruppe befinden, man sich zusätzlich noch in einem schmalen Gang vorwärts bewegt und ein Gegner dann am Ende der Gruppe auftaucht. Im Idealfall hat man noch ein Onix im Team, wodurch man sich auch nicht mehr rückwärts bewegen kann. Schnell verliert man über das aktuelle Spielgeschehen den Überblick und dann heißt es Abwarten und hoffen, dass der Mitstreiter gewinnt.
Die Dungeons selbst sind zwar ganz liebevoll gestaltet, ähneln sich aber alle sehr, sodass man das Gefühl bekommt, dass beinahe alles gleich aussieht. Hier wäre mehr Liebe zum Detail wünschenswert gewesen.
[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Wie aus einem Bilderbuch[/perfectpullquote]
Die Grafik ist im Großen und Ganzen ein sehr gelungener Augenschmaus und passt sehr gut zum Genre. Der leichte Aquarell-Look erinnert an ein Bilderbuch, in dem die Pokémon leben. Die Taschenmonster sind liebevoll gestaltet und sehen in ihrer animierten 3D-Optik ganz entzückend aus. Der Soundtrack ist solide und dudelt im Hintergrund fröhlich umher. Musikalisch kann man nichts bemängeln, ein überragendes Meisterwerk ist es jedoch nicht.