Pro Evolution Soccer 2017 | Test

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Ein nie endender Kampf geht in eine weitere Runde. Wie gewohnt stehen sich auch dieses Jahr die bekanntesten Videospiel-Konkurrenten gegenüber und wollen mit zahlreichen neuen Features den Titel “Bestes Fußballspiel 2016” ergattern. Die Rede ist natürlich von Pro Evolution Soccer 2017 und Fifa 17. Während sich EA mit dem Release von Fifa noch etwas Zeit lässt, schicken die Jungs von Konami deren jüngsten Sprößling bereits jetzt schon auf den Rasen. Ob es für Pro Evolution Soccer 2017 dieses Jahr für den begehrten Titel reicht, lest Ihr wie gewohnt in unserem Test.

Pro Evolution Soccer 2017: Review Header

Kann der neue Teil endlich FIFA das Wasser reichen?

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Neues Jahr – neues Glück[/perfectpullquote]

Wie bereits in der Einleitung geschrieben, geht es auch dieses Jahr wieder um den Titel “Bestes Fußballspiel 2016”! Während EA dieses Jahr die komplette Spielengine wechselt, baut Konami die bereits sehr starke Fox Engine (bekannt aus Metal Gear Solid) weiter aus. Während sich dadurch die Optik des Spiels jedes Jahr verbessert, gehören bekannte Schwächen leider immer noch zur Tagesordnung. Der größte Kritikpunkt, mit welchem die Pro Evolution Soccer Reihe jedes Jahr zu kämpfen hat, ist das verdammt schwache Lizenzpaket. Während sich die argentinische und brasilianische Liga zum Lizenzpaket hinzu gesellt, schauen wir Europäer einmal mehr durch die Finger. Dieses Jahr ist es sogar noch eine Stufe schlimmer, denn in der spanischen Liga laufen nur noch die Legionäre des FC Barcelona und von Atletico Madrid mit den original Trikots ins Stadion ein. Sämtliche andere Teams tragen Namen wie Black White, Blue White oder ähnliches. Doch wo ein Schatten ist, da ist auch irgendwo ein Licht. In diesem Fall greift uns hier die aktive Pro Evolution Soccer Community unter die Arme und liefert mit custom option files oder sogar eigene Texturen und Sounds (Super Patch zb.) die fehlenden Mannschafts+Spielernamen nach.

Ein weiterer großer Kritikpunkt sind die deutschen Kommentatoren Marco Hagemann und Hansi Küpper. Diese wiederholen sich nicht nur oft, sondern kommentieren Spitzenspiele als seien es Mannschaften aus der Schülerliga. Lahmer geht es wohl kaum! Wer also der englischen Sprache mächtig ist, sollte diese von Beginn an einstellen, denn die englischen Kommentare sind eine Spur besser, alle anderen sollten die Kommentatoren definitiv ausschalten.

Genug mit der harten Kritik! Pro Evolution Soccer 2017 hat auch seine Glanzmomente. Absolut keine Frage, Pro Evolution Soccer war schon immer einer meiner Favoriten, wenn es um die Atmosphäre geht. Die Präsentation ist TV-Reif und die Gesichter der lizenzierten Spieler sehen einfach großartig aus. Die Trikots der Spieler verschmutzen mit jedem Bodenkontakt und die diversen Zwischensequenzen, wie Trainer-Einblendungen oder Fangeschrei, sorgen für eine Bomben-Stimmung. Dies gilt aber leider nur für die PS4 und Xbox One Version! Wie bereits der Vorgänger, kommt auch dieses Jahr die PC Version nicht an die Qualität der Current-Gen Konsolen heran. Matschige Texturen, Pappkarton Zuschauer und detailarme Stadien prägen das Gesamtbild. Die PC Version wirkt wie so oft nur als Mittel zum Zweck und rein als Geldeinnahmequelle! Mehr kann man an dieser Stelle nicht dazu sagen und wir widmen uns besser wieder der PS4 oder Xbox One Version des Spiels.

 

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Grandioser Spielablauf[/perfectpullquote]

Spielerisch hat sich dieses Jahr dafür wieder einiges getan. Seien es die Bewegungen der Spieler, die Ballannahmen, die Schüsse oder auch die Torwartparaden, alles spielt sich auf Top-Niveau. Auch die Standard-Spielgeschwindigkeit ist absolut passend gewählt und erlaubt realistische Aufbauspiele aus dem eigenen Strafraum heraus. Das Alles haben wir der souveränen Fox Engine zu verdanken, die sich auch bereits bei Metal Gear Solid von Ihrer besten Seite zeigte. Jegliche kleinste Berührung wird hier realistisch berechnet und entscheidet über Foul oder kein Foul. Die Schiedsrichterentscheidungen sind in fast allen Situationen nachvollziehbar und in der Regel fair. Durch die realistische Ballphysik entstehen immer unerwartete Momente und sorgen selbst bei X-ten Spiel für die nötige Abwechslung. Selbst die Torhüter haben einiges dazugelernt und erledigen Ihre Arbeit wie es sein sollte. Auch wenn die Bewegungen der Spieler richtig toll aussehen, fehlt mir immer noch das letzte quäntchen Dynamik im Vorwärtsspiel. Immer wieder kommt das Gefühl auf, als werden die Spieler durch eine unsichtbare Macht zurückgehalten. Dies ist aber Kritik auf höchstem Niveau, denn Pro Evolution Soccer 2017 macht richtig Bock.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]Die virtuelle Champions League[/perfectpullquote]

Pro Evolution Soccer glänzt mit zahlreichen Spielmodis. Während die Meisterliga sinnvoll verbessert wurde, wird der “Werde zur Legende”-Modus links liegen gelassen und schwächelt wie im Vorgänger vor sich hin. In diesem Modus schlüpfen wir in die Rolle eines einzelnen Kickers und kämpfen uns mit stabiler Leistung in die Startelf. Leider ist sich der virtuelle Trainer bei seinen Entscheidungen nicht immer ganz sicher und so sitzen wir des öfteren ohne nachvollziehbaren Gründen auf der Ersatzbank. Das traurige daran ist aber, dass wir absolut kein Feedback bekommen, woran es nun liegt, das wir uns das Spiel vom Rand ansehen dürfen. Die Meisterliga hingegen war auch im Vorgänger schon richtig stark. Nun wurde beim Budget-System an der einen oder anderen Schraube gedreht um die Aufgaben eines Trainers etwas zu vereinfachen. Top! Neben den erwähnten Spielmodis gesellt sich auch noch die Champions League hinzu. Dieser Modi ist zwar ganz nett, aber mit nicht lizenzierten Teams bekommt das ganze einen salzigen Geschmack.

Zur absoluten Höchstleistung läuft Pro Evolution Soccer 2017 aber bei den Online Matches auf. Diese sind einfach das spannendste was es gibt. In unserem Fall funktionierten die Server von Anfang an problemlos, obwohl in diversen Foren immer wieder von Verbindungsproblemen gesprochen wird. Vielleicht liegt es an verschiedenen Ports, welche freigegeben werden müssen oder wirklich an den Servern.

[perfectpullquote align=“full“ cite=““ link=““ color=“#f84103″ class=““ size=““]KI und Taktik[/perfectpullquote]

Das Pro Evolution Soccer immer sehr von Taktik geprägt war kann ich absolut nicht abstreiten. Doch dieses Jahr gehen die Entwickler einen Schritt weiter und spendieren uns weitere Taktik-Optionen. So können wir unsere Elf mit etwas Feintuning gezielt auf das gegnerische Team einstellen und generieren dadurch auch gegen bessere Teams einen entscheidenden Vorteil. Wie sieht es mit der KI aus? Immerhin ist diese bei Sportspielen fast oder auf jeden Fall das wichtigste. Konami versprach uns für Pro Evolution Soccer 2017 eine lernfähige KI. Zwar ändert die gegnerische Mannschaft bei Taktikänderung deren Aufstellung oder Spielverhalten, aber ob da eine lernfähige KI oder Berechnungen dahinter stecken, können wir nicht überprüfen. Zumindest bietet die KI eine stabile Leistung und nur in den seltensten Fällen kurze Aussetzer.

 

Absolut keine Frage, Pro Evolution Soccer war schon immer einer meiner Favoriten, wenn es um die Atmosphäre samt den Zwischensequenzen geht. Spielerisch konnte mich in den letzten Jahren FIFA etwas mehr begeistern. Doch dieses Jahr bin auch ich von dem PES 2017 Gesamtpaket überzeugt und der Kampf um den “Bestes Fußballspiel 2016” wird spannender denn je. Sei es die TV-reife Präsentation, die erstklassige Ballphysik, die erweiterten Taktik-Elemente oder die spannenden Online Matches, Pro Evolution Soccer 2017 spielt sich auf Top Niveau. Einziger Wermutstropfen sind wie so oft die fehlenden Lizenzen und die absolut schwache PC Version. Zum Glück können Konsolenbesitzer dank der aktiven Community den größten Kritikpunkt mit option files etc. umgehen, PC Spieler hingegen müssen mit einem miesen Port leben.
Das Thema Gaming begeistert mich schon seit meiner Kindheit. Als Gründer von PixelCritics habe ich die Möglichkeit mein Hobby zu vertiefen und eine Gaming-Community in Österreich aufzubauen. Neben Steak und Pommes habe ich auch gerne knackige Games auf dem Tablett serviert, die mich bis tief in die Nacht vor dem Bildschirm fesseln.
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